ich bin zwar erst seit gut einem Monat stolzer Besitzer eines P 38 (2,5 TD, Baujahr 1997, 48 TKM, Schalter) und daher auch neu hier im Forum, kann aber schon meine eigene kleine (Leidens-) Geschichte erzählen. Aber, wie mein Nachbar (Defender-Fahrer) sagt: jede große Liebe beginnt mit Schmerzen... Da ich selber leider nicht wirklich der Auto-Experte bin (ich weiß, schlechte Voraussetzung für dieses Auto), erhoffe ich mir von Euch Hilfe bei der Fehlersuche.
Ich habe den Wagen Ende Januar von einem Kölner Kfz-Meister gekauft, der den Wagen seit 2000 besaß. Er hatte ihn mit ca. 35 TKM übernommen und wenig gefahren, weil er insgesamt ca. zehn Autos hatte, von denen er sich jetzt langsam trennen will. Der Kilometerstand erscheint mir plausibel, der Zustand innen ist top, ich bin eigentlich sehr glücklich...
Zunächst lief er gut, einzige Auffälligkeit war die Meldung „Störalarm“ beim Einstecken des Zündschlüssels, die aber nicht weiter störte. Mitte Februar, es war zwischenzeitlich knackig kalt und der Wagen stand draußen, sprang er erstmals nicht an – wobei allerdings der Anlasser drehte, lediglich der Motor startete nicht. Ich habe den Verkäufer angerufen, um Rat gefragt und er sagte mir, das habe er auch ein paar Mal erlebt. Die Ursache sei das Steuergerät, welches einen Tick mehr Strom brauche als der Anlasser. Die Batterie müsse daher „rappelvoll“ sein (das habe ihm auch seine LR-Werkstatt so gesagt). Mit Starthilfe bekomme man den Wagen gestartet. Gesagt, getan – funktionierte auch.
In der Folge ist das Problem häufiger aufgetreten, ich habe ihn aber zunächst mit Starthilfe immer anbekommen. Dabei habe ich allerdings teilweise öfter probieren und die Drehzahl des Starthilfe gebenden Wagens ziemlich hochjubeln müssen. Am vorletzten Wochenende hat diese Methode dann erstmalig nicht geklappt, wohl aber ist der Wagen einige Minuten später ohne Starthilfe angesprungen.
Auf der Arbeit habe ich daraufhin die Batterie durchchecken lassen (144 Ah), sie ist wohl ok. Als der Wagen am letzten Wochenende nicht anzubekommen war, habe ich den ADAC gerufen. Der hat die Starthilfe mit einem Energiepaket versucht, was nicht geklappt hat. Mit Startpilot hat er ihn dann aber anbekommen, so dass ich zur LandRover-Werkstatt gefahren bin. Vermutung des ADAC-Mannes: der Drehzahlsensor sei defekt und das Steuergerät bekomme kein entsprechendes Signal (weil der Drehzahlmesser sich beim erfolglosen Anlassen kein bisschen bewegt habe, was er sonst aber wohl tut).
Die LR-Werkstatt sagte am Montag zunächst Folgendes: der Drehzahlsensor sei in Ordnung (scheinbar gemessen). Es sei eher ein Problem mit der BECM. Die wolle er mal auslesen, er komme aber „nicht rein“. Er müsse daher mal über Nacht die Batterie abklemmen (damit sich die Kondensatoren entladen), dann ginge das Auslesen. Durch die Eingabe des Notfallcodes habe er den Wagen aber immer starten können.
Heute sagte er dann: Die BECM lasse sich auch nach Abklemmen der Batterie nicht auslesen, sie scheine defekt zu sein. Dies müsse aber nicht die Ursache für die Startschwierigkeiten sein. Er tippe da eher auf einen Defekt der Glühkerzen. Wenn am Anfang vielleicht nur eine defekt war, könnte nachträglich eine weitere ausgefallen sein, wodurch der Motor nicht mehr starte. Den Austausch der Glühkerzen bezifferte er mit ca. 500 Euro, den Tausch der BECM mit ca. 1600 Euro.
Was (aus meiner sehr laienhaften Sicht) für die Theorie mit der Vorglühanlage spricht, ist der Umstand, dass der Wagen eigentlich immer startet, wenn der Motor warm ist. Dass der Wagen mit Starthilfe meistens startet, könnte Zufall sein – oder vielleicht daran liegen, dass die vorangegangenen Startversuche schon etwas Wärme entwickelt haben, so dass der Motor irgendwann warm genug ist? Heute abend ist der Wagen (in der Garage, bei gut 5 Grad) 4 Stunden nach dem Abstellen auch „kalt“ angesprungen, zwei Stunden später aber nicht mehr.
Da mir bereits die drei unterschiedlichen o.g. Ursachen präsentiert wurden, wäre ich für Eure Einschätzung dankbar, bevor ich vierstellige Beträge investiere. Meine drängendsten Fragen sind:
- Woran liegen die Startschwierigkeiten? Ist die Theorie mit der Vorglühanlage plausibel?
- Ist ein Austausch der BECM erforderlich oder kriegt man das Startproblem auch ohne gelöst? Gibt es Alternativen zum Austausch der BECM? (Reparatur? „Stilllegung“?) Kann man sie doch irgendwie auslesen?
- Gibt es eine zuverlässige Möglichkeit, eine Art „Notstart“ durchzuführen? (Durch die Eingabe des Notfallcodes habe ich den Wagen heute abend jedenfalls nicht starten können.)
- Hat jemand einen Tipp für eine gute Werkstatt in oder um Aachen? Die werde ich wohl öfter brauchen...
Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich will weder dem Vorbesitzer noch der LR-Werkstatt irgendeinen Vorwurf machen und ich bin immer noch sehr verliebt in den Wagen. Er sollte nur halt bitte anspringen :-)
Viele Grüße und vielen Dank im Voraus für Eure Tipps!!
Tillmann
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