Ich möchte Euch mal mitteilen was mir passiert ist.
Im Januar hab ich mir einen TD4 110er, MY2007 mit 83000 Km auf der Uhr und "Scheckheftgepflegt" vom LandRover Vertragshändler gekauft.
Die ersten beiden Kundendienste sind in einer Vertragswerkstatt und die letzten zwei (60' u.80' ) in einer freien Werkstatt gemacht worden.
Kurz nach dem Kauf fuhr ich eine längere Strecke und nach ca. 30 Km fing der Landy leicht an zu Ruckeln. Es steigerte sich binnen weniger Km soweit dass es sich anfühlte ob der Maschine der Sprit für ca 1-2 Sekunden komplett abgedreht würde und diese dann wieder voll einsetzte. Natürlich mit dem dazugehörigen Schlag in den Achsen. Egal ob ich 100 Km/h oder 120Km/h fuhr. Hörte sich brutal an und erzeugte ein sehr ungutes Gefühl. Zuhause herum auf Kurzstrecken war gar nichts.
Die ersten zweimal hörte das nach 40-50km wieder genauso schnell auf wie es kam. Dann veränderte sich die Sachlage. Das Ruckeln kam nach den ersten 30Km und hörte nicht wieder auf.
Doch noch so eine Kuriosität: Wenn das Fahrzeug nach einer Strecke von ca 100km mit obligatorischem Ruckeln einige Zeit abgestellt wurde, so letztens auf der Fahrt von Dingolfing nach Eching im IKEA Parkhaus für ca. eine Stunde, lief der Dicke klaglos und ohne einen Zucker wieder nach Hause.
Mein sehr guter selbstständiger Mechatroniker fand nach dem Auslesen des Fehlerspeichers nichts. Er setzte auf kurzzeitigen Stromausfall im System oder evtl. ein Kurzschluss auf der Lichtmaschinenplatine. Das wäre eine Erklärung für die Aussetzer und das Nichtaufzeichnen eines Fehlers. Also mit Multimeter im Fahrzeug bis zum einsetzen der Ruckelei gefahren - nichts - Spannung stabil.
Ich äußerte erste Bedenken in Richtung verstopfter Dieselfilter. Worauf er meinte, das würde der Drucksensor im Railrohr anhand von zu geringem Druck (ich glaub irgendwas unter 280 bar) sofort erkennen, die Motorstörleuchte ginge an und der Notlauf würde aktiviert. Um die Motorstörleuchte zu überprüfen steckte er den Railrohrdrucksensor ab und meinet der Motor durfte jetzt gar nicht mehr anspringen und das Lämpchen muss leuchten. Pustekuchen, Motor läuft, nimmt zwar kein Gas an und die Motorstörleuchte geht auch nicht an. Mein Mechaniker sagte dann, dass die Elektronik einen verstopften Dieselfilter und damit einen zu niedrigen Railrohrdruck auch nicht erkennen würde. Als erstes hab ich dann den Filter entwässert und es waren 50ml braune Wassersoße drin. Bei der anschließenden Probefahrt war zwar das Ruckeln noch da aber wesentlich geringer und weicher. Also Filterwechsel - heute Nachmittag. Und da kam das blanke Entsetzen in uns hoch. Der Filter war am oberen Rand schon rundherum rostig und aus dem inneren lief oranger Brei mit Brösel vermischt heraus. Auch Wasser war noch dabei. Mein Automechaniker war schockiert. Er sagte der Filter hätte angefangen sich innen aufzulösen und es evtl. noch der Auslieferungsfilter ab Werk sein könnte. Noch dazu war es ein original mit LandRover optik.
Nach dem Wechsel war ich wieder auf der Autobahn und siehe da, das Rucklen ist weg.
Soviel zu "Scheckheftgepflegt vom LandRover Vertragshändler".
Morgen bekommt er einen Ölwechsel. Wer weiß wie lange die Suppe schon drin ist.
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