AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Applaus.
Unfähiges Management ist vielleicht nicht ganz treffend formuliert. Von dieser Art Management hat ja eine gewisse "Schicht" etwas.
Da geht es um Macht und sehr viel Geld auf dem Managerkonto (egal in welcher Branche: Autobauer, Versicherungen, Banken...)
Das Thema Langfristigkeit und (schon wieder) Nachhaltigkeit werden nicht beachtet.

Zudem läuft unser Konsum zu einem "wahrscheinlich" nicht unerheblichen Anteil auf Pump.

Die Entwicklung ist im Nachhinein nicht richtig gewesen. Die Wirtschaft hätte sich ja ganz anders entwickelt, wäre es anders
gelaufen. Der Defender dient nur als Beispiel.

Man könnte sich auch fragen, warum sich ein großer Anteil der Bevölkerung nach jeder Funkausstellung einen neuen, noch größeren
Fernseher kauft.

Für unseren Wohlstand ist ja zunächst einmal alles gut gelaufen, aber prinzipell muß man es ja ganzheitlich betrachten und das ist
nicht einfach.

Es wird weitergehen. Wie immer. Irgendwie...

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Globalisierung und Wertewandel sind unsere Probleme. Von uns aus gesehen im Osten leben Menschen, denen Umweltschutz und Nachhaltigkeit egal sind. Die wollen ihren amerikanischen Traum leben. Verständlich.

Unser Problem ist, dass dort nun die Regeln auch für uns gemacht werden. Wir passen uns hier bereitwillig an und spielen deren Spiel mit. Das gilt für die Löhne, den Konsum und die Produkte. Die Uhr drehen wir nicht mehr zurück.

Wir sind aber in der Lage, uns unsere Nische zu schaffen, in der wir in Nostalgie schwelgen können und von den guten alten Zeiten träumen können. In den 80ern hießen solche Leute Aussteiger. Das sind wir heute aber auf hohem Niveau...

Und wir sind eine aussterbende Rasse. Im letzten Jahr wurden in D gerade mal 881 Defender verkauft. Die Musik spielte bei den Ewoks.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Ich sehe das auch so, wie der Themenstarter.
Ich werde mir kein neues Auto mehr kaufen, zum einen aus Gründen der Nachhaltigkeit, zum anderen weil ich nichts selber dran reparieren kann (viel zu komplex, viel zu viel Elektronik), und vor allem weil sie keinen Spaß machen.
Meine Frau fährt seit Jahren ihren Volvo 740 und das wird, solange er lebt, so bleiben.
Ich fahre Trabi, Simson Schwalbe und exMod-Defender (nein, bin kein Ossi;)).
Die Technik ist beherrschbar, ich kann alles selber reparieren, und es ist nachhaltig.
Ersatzteile gibt es sowohl für den Volvo als auch Trabi und Schwalbe problemlos.
Für den Defender sowieso.
Wenn man sich beim Trabi an die Werksvorgabe mit 1:50 hält, dann qualmt er auch nicht (zudem hat meiner einen Kat).

Bei 11l/100km Dieselverbrauch kann ich meinen Defender noch lange fahren (da er schon seit 20 Jahren produziert ist), ehe ich bei der Schadstoffmenge und dem Energieverbrauch des noch keinen Meter gefahrenen Prius, der extra für mich produziert würde, angelangt wäre.
Der Energieverbrauch und Schadstoffausstoß fängt eben nicht erst dann an, wenn das neue Auto fährt!

Und die Qualität stimmt ja heute auch nicht mehr.
Mein Nachbar ist bei einem großen internationalen Hersteller von Autoscheiben der Verantwortliche für den deutschlandweiten Aftersales-Markt, und führt somit natürlich auch Verhandlungen mit allen namhaften Autoherstellern, den Bedarf an Scheiben betreffend.
Die Hersteller legen da schon ihre Planungen offen, damit der Bedarf an Scheiben ermittelt werden kann.
Die heutigen Autos sind z.B. bei Ford auf 9 Jahre oder 160000 km ausgelegt (wobei mich die Ford-Qualität noch nie überzeugen konnte).
Bei VW sieht es etwas besser aus, aber die Zeiten eines Golf 2, Pasat 35i oder Audi 100 C4 sind endgültig vorbei.
Auch Mercedes wird den "Fehler" W201 nicht mehr machen, denn der geht ja nicht kaputt...
Ab Mitte der 90er Jahre haben die Hersteller bewusst qualitativ wieder Rückschritte gemacht.
Natürlich war früher nicht alles besser (in den 70ern waren Mercedes auch Rostlauben, siehe W123 oder /8), aber in den 80ern und 90ern hatte man die Probleme ja im Griff, ehe man aus wirtschaftlichen Erägungen wieder den Rückwärtsgang einlegte.
Seit dem W210 rosten Mercedes wieder nach wenigen Jahren...

Selbst wenn die 70% (aller je gebauten Serie und Defender sollen ja noch fahren) übertrieben sind, ist der Land Rover (mal von den aktuellen Auswüchsen abgesehen) ein überaus nachhaltiges Auto.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Globalisierung und Wertewandel sind erstmal ein kein Problem nur eine nie aufhörende Entwicklung... Vergleichbar mit der Evolution.
Das den Menschen im Osten der Umweltschutz und die soziale ENtwicklum egal ist, kann auch nur jemand behaupten der die Augen vor der Realität verschließt:
1. Vor 50 Jahren sah es bei uns genauso aus.
2. Unsere Schmutzigen Produktionen haben wir in den OSten verlagert um sagen zu können bei uns ist die Luft rein.
3. Deren Armut sind unsere Gewinne und Löhne...
4. Soziales Denken und Umweltschutz kommt erst mit dem Reichtum, wenn ich mir nicht überlegen muss ob ich morgen etwas zwischen den Zähnen habe kann ich auch an meine Umgebung denken.

Es kann keiner Sagen wie es aussehen würde wenn die Autos 20 Jahre halten würden, zumal dies dann auch für alle anderen Produkte gelten müsste.
Diese langhaltenden Produkte müssten erheblich teurer sein um Profitabel hergestellt werden zu können, siehe unseren Defender. Ein Auto mit derart mieser Qualität zu dem Preis können nur einige wenige kaufen...

Sicherlich bin ich kein Freund der Konsumgesellschaft, dennoch gibt es keinen Vorteil ohne Nachteil..
Sicherlich sind in den letzten 50 Jahren falsche Entscheidungen getroffen worden.

Am schlimmsten finde ich jedoch das sich diese Geldvernichtung und Umverteilung in Zyklen von 10-20 Jahren kontinuierlich wiederholt.

Gruß
Kabeljau

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Dem Threadstarter zustimm!!

es gibt nicht zu wenige wenn die mitkriegen das ich mir ein Defender kaufen werde direkt sowas von böse anschauen und gleich "... Wie kannst du nur so ein Umweltschwein kaufen.." von sich geben.. mir Platz da fast immer der Kragen...und dann muss man diesen dann erstmal erklärne was die Lifecycle Cost eines Autos sind und dann von den gut 2Millionen gebauten Defender seit 1948 noch gut 75% fahren.... Und und und und....

und beim Prius halte ich es wie TopGear

und was das Thema Wachstum angeht.... Das sprengt dieses Forum...aber Unrecht haste bestimmt nicht;)

B

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Bitte vergiss hier nicht auch noch die Leute zu erwaehnen die an dem ganzen Dilemma schuld sind, die Marketingstrategen. Sie muessen den Leuten tagtaeglich einreden, dass sie umbedingt ein neues Auto und sonstige Sachen brauchen

Wer anfaengt einen Defender mit Oekobilanz zu argumentieren hat wohl irgendwas falsch verstanden. Du kaufst nen Wald? Super, dann kauf dir noch ein Pferd fuer die paar Tage im Wald um Holz zu ruecken, das ist dann richtig "gruen". Baueme aber bitte nur mit der Axt faellen, denn Kettensaegen verpesten auch die Luft. Zur Arbeit faehrst du dann bitte mit dem Fahrrad oder einem Smart, von der Dose sind XX% wiederverwertbar nach der Lebensdauer.
Den Quatsch mit der Oekobilanz hab ich schon im Serie-Bereich gelesen. Leute, luegt euch nicht selbst was vor. Ich weiss, der Osten und die Ami's (btw, hier in den USA gelten zum Teil strenge Umweltgesetze als in der EU) sind an unserer Konsumgesellschaft schuld (oder wie war das). Fragt euch doch mal selbst warum ihr Defender faehrt. Ich traue mich zu wetten, dass mindestens 2 Drittel hier im Forum den Defender nicht brauchen sondern ihn einfach geil finden und ihn daher schoen reden (mit Argumenten wie "ich brauch nen Defender weil ich nen Wald kauf" LOL).

Wenn nur ein paar von uns ihr eigenes Verhalten ueberdenken wuerden anstatt sich Sachen schoen zu reden, dann waere fuer die Umwelt viel mehr getan. Aber anstatt das zu tun findet man genug Argumente warum zB Fahrgemeinschaften nicht gehen, man nicht mit dem Zug oder dem Bus fahren kann, kein Fahrrad nimmt oder einfach mal zu Fuss geht. Also, trauemt weiter von eurem "gruenen" Defender. Ich mach mir jetz erst mal nen Drink...

cheers,
der berti

PS: Und natuerlich gehoere ich genauso zu der Konsumgesellschaft, bin eher noch einer der boesen Verantwortlichen dafuer. sorry...

PPS: Hier zur Untermauerung noch folgender Thread: CLICK ME Warum kauft man einen Defender? Wenn ich dort so lese ist der Defender genau fuer unsere Konsumgesellschaft ausgerichtet. Der geht ja schon im Schauraum kaputt und braucht staendig Ersatzteile (wovon die Wirtschaft ja wieder lebt:D)

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

die geplante Obsoleszenz hat anno 1900 mit der Glühbirne angefangen.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Stimmt: der Defender ist ein Lifestyle-Auto (und was für eins!), da wird wohl kaum jemand widersprechen, oder ??

Gruss S.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Als ich meinen ersten Landy kaufte (SII Ambulanz) vor 30 Jahren fuhr ein guter Freund einen 109er Station. Ich habe diesen Freund dann aus den Augen verloren um ihn dann im letzten Jahr wieder ausfindig zu machen.

Und nun ratet mal was er heute noch fährt? Genau, eben jenen 109er Station! Nun allerdings mit H-Kennzeichen.

Im Übrigem die ganze Zeit als einziges Fahrzeug! Der Landy steht auch heute noch sehr gut da und ich würde jederzeit mit dem Fahrzeug auf große Tour gehen.
Gruß
Mario

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Nunja - deshalb hat ja auch der gemeine Defender-Fahrer das unstillbare Verlangen, sein puristisches Fahrzeug unmittelbar nach Erwerb selbst mit diversem Anbaumaterial (Schweller, Käfig, Bügel, Dachträber), Zubehör (vom Teppich bis zur Kochnische), technischen Geräten (Navi, Radio, Tripcomputer und sonstiges Gedöhns) zu individualisieren.

Aber im Ernst: die Argumente sind alle sicher zulässig und auch untermauerbar. Vor allem die Herstellung, die Transportwege, die Entwicklung und die Entsorgung von "modernen" Autos sind m.E. der grösste Umweltfaktor. Die paar Liter Treibstoff, die dann tatsächlich vom Auto selbst verbraucht werden, fallen da fast nicht mehr ins Gewicht.
Übrigens die gleich Öko-Lüge wie die Plastikpfandflasche. Deren Transportlogistik und das Pfandsystem selbst mehr Ressourcen verbraten als das sinnvolle Recycling aus dem gelben Sack.
Oder - noch schlimmer - die Glaspfandflaschen. Die zurück genommen, transportiert, gewaschen, sterilisiert, ausgeliefert, gefüllt und nochmals ausgeliefert werden. Wobei die Verschlüsse gar nicht recylebar sind - im Ggs. zur PET-Flasche.
Oder die Milchmädchenrechnung mit der Eisenbahn, die soooo umweltfreundlich ist. Vor allem, wenn der Zug fast leer mit ein paar Tausend KW angetrieben durch die Gegend fährt. Auch hier stimmen die Zahlen nur, wenn der Zug voll ist.

Zum Vergleich dürfte man dann den pro Kopf Verbrauch von Autos (und auch meinem Defender) nur rechnen, wenn wirklich 9 Personen drin hocken ... was heissen würde bei 10 l/100 km = 1,1 l/100 PersKM ... unserAudi braucht 7 l/100 für max. 5 Personen = 1,4 l / 100 PersKM ... d.h. er braucht PRO PERSON MEHR als der Defender.
Q.E.D.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Als ich meinen TD5-90-er, damals frisch auf dem Markt, gekauft habe haben kurz danach 3 Bekannte auch Defender gekauft, 2 110-er und einen guten gebrauchten 88-er.

Ein 110-er steht da wie neu, top-gepflegt, top ausgerüstet, der gibt den auch nicht mehr her, war schon überall damit unterwegs.

Ein 110-er hat eigentlich nur noch Schrottwert, nie gepflegt, kein ordentlicher KD, Rost und Salzschäden, total versifft von Hunden und Kindern, innen nass, da kommen Dir die Tränen: Der kommt jetzt nicht mehr durch den TÜV, die Reparaturen würden den Wert übersteigen.

Den 88-er hat sich ein ehem. Mitarbeiter von mir gekauft nachdem wir uns getrennt hatten: auch der ist inzwischen irgendwo in Afrika gelandet: der hat auch nie auf die Autos aufgepasst, mir kamen jedes mal die Galle hoch wenn ich den irgendwo stehen sah: mehr Rost ging nicht, Alu total verdellt, uralte Erstbereifung Stollen, Sitze zerrissen, Spiegel gesprungen.....

Was ich damit sagen möchte: Nachhaltigkeit ist eine Frage der Pflege und nicht des Autos.
Die Quote der jemals gebauten, noch fahrenden 911-er ist noch deutlich höher.....

Ein Bus braucht ca. 28 - 38 L/100 - bei 58 Sitzplätzen - wenn er dann voll ist....

Gruss S.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Das hier mutet wie der letzte Klimagipfel an. Wir wissen das wir was falsch machen, aber die Anderen machn es noch viel falscher ...

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Sehr schön,

ein paar Anmerkungen von mir - nein, ein Defender muss keine 10-12 l verbrauchen und tut das auch nicht (wenn man nicht mit Vollgas über die Autobahn ballert, viele Berge befahren muss und weiss wie moderne Euro4/5 Autos zu bewegen sind). Ja, in der Gesamtbilanz über ein Autoleben stehen die TD4 Defender aktuell extrem gut da. Die britische Autoindustrie zu unterstützen ist ja auch nicht verkehrt. Ja, ein Diskussionsanreger ist der Defender auch ... als Managementberater hätte ich einen eigenen YouTube Kanal mit Reaktionen von Kunden (positiv) und Reaktionen von Berufskollegen (extrem negativ bis hin zum Nestbeschmutzer) füttern können.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

@Berti Ich habe keinen Wald gekauft!
Ich benötige auch nicht ständig ein neues Auto.
Und am Liebsten würde ich mir einen Light Weight zulegen (Bj. egal) und den mit Gas betreiben, dann stimmt die Ökobilanz wirklich, was Schadstoffausstoß, Haltbarkeit ,..... betrifft.
Und beztahlbar wäre der "Sprit" auch noch.
Noch besser wäre das Teil auf Holzvergaser umzurüsten und mit Holz zu fahren, wie es viele Leute in den skandinavischen Ländern machen.

AW: Landrover Defender ist umweltfreundlich????

Schöner Beitrag.
Bei Lesen des Threads, kam mir ein Gedanke, der auch schon genannt wurde:
>Nachhaltigkeit ist eine Frage der Pflege und nicht des Autos.

Seien wir ehrlich: Ein vollverzinkter Audi würde bei der Pflege und Wartung, die wir einem Defender zukommen lassen drei mal länger halten. Der Landy ist nicht wirklich haltbar, wird von uns allen aber gehudelt, weil er ein zeitloses Auto ist und weitaus mehr als ein Gebrauchsgegenstand.
Ich halte die Autoqualität heute für erheblich besser als vor 20 Jahren, bei dem Landy akzeptiere ich technische und gestalterische Einschränkungen, die ich bei meinem "normalen" Auto nie akzeptieren würde.
Zudem sieht der Defender seit vielen Jahren gleich aus, ein neuerer bringt irgendwie nichts.
Es ist somit ein grundsätzliches Problem der Konsumgesellschaft, bestes Beispiel war die Abwrackprämie - was wurde da an guten und fahrtüchtigen KFZ zwangverschrottet.
Weil wir alle hier unsere LR hegen und pflegen und diese zeitlos sind, passt die Diskussion hier gut her, das ist aber autotechnisch die Ausnahme.

Und zum Thema Umweltschutz: Mein über 10 Jahre alter Defender hat keine Abgasreinigung. Da bin ich schon ganz froh, dass die Entwicklung vorangeschritten ist und es Partikelfilter gibt.

Jan