Seit geraumer Zeit beschäftigt mich das Thema Defender-Kauf.
Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Halte ich den Defender für eines der umweltfreundlichsten Autos überhaupt
2. Jetzt brauche ich einen, weil ich Wald kaufen werden.
Mich würde mal interessieren, ob ich allein so denke und total verquer bin oder
das meine Umwelt ähnlich sieht.
Vorab: Ich bin keine Missionar!!!!
Wenn ich mich so umsehe, fällt mir eigentlich häufig die blanke Konsumgeilheit
auf. Alle wollen alles haben und das möglichst günstig. Ob das, was gekauft wurde
wirklich gebraucht wird und die Qualität stimmt ist eigentlich egal. Weil, eben weil
es billig war, man das Gekaufte dann einfach wegschmeißt.
Je älter ich werde, desto mehr gefällt mir das nicht mehr.
Nicht, daß ich nicht auch konsumiere - ganz im Gegenteil. Aber ich denke darüber
nach, ob ich etwas brauche und wenn ich mich entschieden habe es zu kaufen, achte
ich darauf, daß es möglichst lange hält. Das ist bei Klamotten so, bei Nahrungsmittel
(die natürlich nicht so lange halten müssen) und nicht zuletzt beim Auto.
Um mal beim Thema Auto zu bleiben:
Ich empfinde es als totalen Wahnsinn, was in diesem Bereich passiert. Und es ärgert
mich umso mehr, weil ich in der Automobilindustrie mein Geld verdiene.
Ich lebe von dem angeprangerten Wahnsinn für meine Begriffe ganz gut, aber inzwischen
versuche auszubrechen.
Ein Defender verbraucht für den einen viel Sprit (10-12l Diesel?). Aber er ist verhältnis-
mäßig einfach ausgestattet und ist reparierbar. An diesem Auto sind einzelne Teile austauschbar!!
Er ist schwer und nicht schnell. Na und!!!! Braucht man einen Porsche Cayenne mit Leistungen
in Richtung 500PS???
Wir als Zulieferer betreiben einen enormen Aufwand um das, was in die Autos eingebaut wird
leichter zum machen. Wirklich leichter werden die Autos aber nicht. Zum Einen wachsen
die Fahrzeuge mit fast jeder Modellgeneration (so das alle paar Jahre mal ein neues Kleinwagenmodell
nachgeschoben werden muß), zum Anderen werden die Gewichtseinsparungen durch zusätzliche
Ausstattungsfeatures wieder aufgefressen.
Es gibt dazu immernoch Menschen, die alle 3 Jahre ein neues Auto kaufen (für den Nachbarn?).
Dann ist der Markt mit Dienstwagen und Leasingfahrzeugen überschwemmt. Dann möchte ein
Fahrzeughersteller aus Wolfsburg, dessen Name nicht genannt werden soll, bis 2018 größter
Automobilhersteller der Welt sein ( das ist ein Fall für 007). Naja...
Das Autos energiesparender werden ist keine schlechte Idee, aber die Fortschritte werden auch immer
kleiner.
Ich glaube fest daran, wenn alle sich ein robustes Auto wie beispielsweise einen Defender (o.ä.) anschaffen
würden, käme man in einem Leben mit wahrscheinlich max. 2 Autos aus. Die Umwelt würde vielleicht nicht
durch geringeren Spritverbrauch geschont. Aber die Ressourcen, die einfach so verblasen werden um im
Jahr über 30 Mio. Autos zu bauen und zu verkaufen, würden deutlich geschont.
Wenn mir jemand weißmachen wiil, daß die Umweltbilanz für ein neues, sparsameres Auto deutlich besser
wäre als für ein altes Auto, das vielleicht schon 20 Jahre alt ist, ist bei mir falsch. In die Bilanzierung müssen
rein theoritisch ja auch alle Autos mit einbezogen werden, die überflüssigerweise gebaut wurden...
Vielleicht "ergieße" ich mich ja hier an ganz falscher Stelle. Wenn mein Beitrag zur Diskussion anregt, würde
ich mich freuen, wenn nicht auch gut.
Wir werden uns jedenfalls einen der letzten Defender anschaffen.
In diesem Sinne.
Schönen Abend.
Gruß
Tom
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