AW: Seilwinde: Bedienung

Ich weiss, dass es Tests gibt/gab und der eine oder andere Betrieb die Seile verwendet. Die Seile haben die beschriebenen Vorteile, aber eben auch den grossen Nachteil des sehr hohen Verschleisses wenn sie ueber den Waldboden und Steine gezogen werden. Die Mehrheit verwendet deshalb Stahlseile, dass es immer mehr Einzug findet hoere ich zum ersten Mal? Woher hast du die Info und auf welches Gebiet/Bundesland bezieht sich das?

Sind Kunststoffseile sicherer? Wahrscheinlich (wobei die Gefahr eines Seilrisses bei einem Forsteinsatz bei einem Kunstoffseil wahrscheinlicher ist als bei einem Stahlseil. Wenn dann der Baumstamm nach unten abrutscht ist es fraglich ob es wirklich sicherer ist, zumindest im den Bergen. Flachlandholzen ist da sicher was anderes). Ist die Handhabung besser? Eindeutig ja, weil es wesentlich leichter ist. Ist es praktikabel? Wie gesagt, moeglicherweise im Flachland. In den tiroler Bergen sicher nicht und habe ich es auch noch nie gesehen.

Wie auch immer, das soll hier keine pro/contra Diskussion sein, mein obiges Posting war lediglich um den Wuestenfuchs auf die Nachteile/Gefahren beim Holzruecken hinzuweisen.

AW: Seilwinde: Bedienung

Jepp, die meisten Harvester hier in der Umgebung haben mittlerweile Dynema-Seile rauf. Ich weiß ja nicht wie Ihr Holz raus zieht, aber es wird mal nicht über Felsen gezogen. Danach kann Nutzholz eher schlecht verwendet werden.

Generell was Seile und Steine/Felsen angeht. KEIN Seil macht es lange mit wenn es über hartes Gestein gezogen wird. Egal ob es ein Kunstoff oder Stahlseil ist. Wer sein Seil beim winchen auf dem Boden schleifen läßt, der hat das System nicht wirklich verstanden.

Beide Seile haben Ihre Vor- und Nachteile. Der große Vorteil des Kunstoffseils sind zwei Punkte. Einmal die geringere Verletzungsgefahr bei Seilriß und zweitens das Gewicht.

Und was das aufziehen eines Seils betrifft. Durch den Handschuh gleiten lassen bei Kunstoffseilen. Das Hirn einschalten. Sorry. Man hält ein Seil NICHT 10cm vor dem Fenster. Bei einem Knoten sind die Finger drin. Das Seil wird ca 50 cm VOR dem Fenster gehalten. Unter Zug haltend einziehen. Das dient NUR dazu, das sich keine Schlaufen bilden. Wenn ich ein Kunstoffseil mit der Version Auto dran hängen einziehe, dann quetsche ich die Lagen. Das Kunstoffseil beim winchen wird eh schon gequetscht. Das macht dem so erst mal nichts aus. Wenn ich aber das Seil einziehe um es für die nächsten Wochen auf der Trommel zu lassen, dann ohne Schlaufen mit händischen Zug einziehen. Dann wird das Teil auch nicht gequetscht.

Es ist ein drastischer Unterschied zwischen Stahl und Kunstoffseil bei der Handhabung. Und wer sich mal wirklich schlau machen will, der geht zu den Jungs, die das täglich mit ihren Harvestern machen und bringt sich im heimischen Wald das Ganze nicht selber bei.

Pat

AW: Seilwinde: Bedienung

Hm, jetzt wirds doch langsam eine Holzrueckediskussion. Sorry Wuefu...

Bei dem was ich schreibe beziehe ich mich auf das Holzruecken in meiner Heimat, Tirol. Wie geschrieben mag das im Flachland anders sein. Ein Ziehen ueber den Waldboden ist dort unvermeidlich, ausser man hat eine Seilbahn, die haben aber nicht mal unsere lokalen Foerster und auch sonst keiner in der Gegend. Ich gehe auch nicht davon aus, dass man einen Landy mit Seilbahn betreibt. Daher ist es unvermeidlich, dass das Seil auch ueber den Boden gezogen wird.

Ich stell hier jetzt mal einen Link zu einem Bericht von Fachleuten ein, die das in der Schweiz getestet haben. Ich gehe davon aus, dass "die das System verstanden haben";) Dennoch scheinen sie eben genau das Verschleissthema zu haben. Ein Stahlseil ist bei uns auf den Holzrueckewinden (hinten am Trekker, nicht Landy) sehr lange drauf, trotz ziehen ueber den Waldboden...

Link (nur mal auf die Schnelle gegooglet: http://www.waldwissen.net/lernen/for...fseil/index_DE

Gruss,
Robert

AW: Seilwinde: Bedienung

Ich beziehe mich da auf das Flachland namens Sauerland in dem es kleine Hügel bis 844m gibt....ist natürlich nicht mit Tirol vergleichbar aber Bäumen werden hier auch geerntet....;)

AW: Seilwinde: Bedienung

*Grins* hast ja Recht Robert. Wir rutschen langsam ab zum Holzrücken. Und gerade da gilt: andere Länder andere Sitten:D

Ich denke mal, das WüFu's Fragen beantwortet wurden. Vernünftiges Seilfenster für Kunstoffseil und nach dem ganzen Winchen das Seil schön schwäbisch sauber aufspulen.

Pat

AW: Seilwinde: Bedienung

Danke erst mal für Eure Tips.

Die foreneigene Dynamik (die in JEDEM Forum existiert) ist ja nicht neu. Das hatten wir schon oft. Das haben wir ständig.
Ich bin ein Verfechter dieser Dynamik, weil mE die abweichenden Diskussionen immer auch die verwandten Themen näher beleuchten.
Auch wenns nicht immer streng "on-topic" ist.

Ich mach das auch gern mal, mea culpa.

Aber man lernt dadurch.
AUCH, dass die eigene Meinung bei aller Überzeugung nicht zwingend die einzig richtige sein muss. Weil man Faktoren übersehen hat. Weil man es halt doch nur vom Hörensagen weiss oder weil man aus der eigenen Erfahrung heraus erkennt, dass es auch noch andere Bereiche und andere Einsatzmöglichkeiten gibt.


Ich hätte sonst die Frage im Forum nicht gestellt.
Darum also:
Meine Fragen sind beantwortet, ich freue mich auf die eigenen Erfahrungen.
Ich habe hier auch andere Details erfahren, für die dich sehr dankbar bin.



Grüssle

der WüFu

AW: Seilwinde: Bedienung

Kleiner Nachtrag noch:

Beim Selbstbergen wird das Windenseil weniger durch evtl. Hindernisse strapaziert. Denn es hängt ja ein einem Fixpunkt und das Seil wird vom Auto in die Winde gewickelt.

Beim Fremdbergen zieht man einen anderen zu sich hin, das eigene Auto ist der Fixpunkt und das Seil kann sich an Hindernissen verschleißen.

Eigentlich ist die Winde ja weniger zum Fremdbergen gedacht, meistens kann und sollte man mit dem Auto ziehen. Wenn jemand "um die Ecke" rausgezogen werden muss, brauchts die Winde mit Umlenkrolle auch zur Fremdbergung.

Wir können hier also ruhig noch weiter diskutieren im Sommerloch.

Gruss Wolfgang