Hiermit möchte ich meinen Erfahrung zu dem Parabolfahrwerk der Fa. Rocky Mountain, welches ich nun in meinem 109 Station 4 Zyl. Petrol verbaut habe, dem interresierten Forumsleser kundtun. Vielleicht eine kleine hilfestellung für den, dessen Landy ein neues Fahrwerk benötigt.
Da ich schlechte erfahrungen mit Nachbaufedern aus Chinastahl an meiner Hinterachse hatte (Federn waren HD verstärkt und anfangs war ich sehr zufrieden, doch nach zweieinhalb jahren waren sie komplett durchgesessen, ca. 10 cm niedriger als anfangs und so weich das der Aufbau in jedem Kreisverkehr in erschreckende schräglage geriet.....und auch die Bremsanlage nach einer gründlichen revision verlangte musste ein neues Fahrwerk her.
Nach einigem lesen im Forum und grübeln hatte ich mich für das RM Fahrwerk mit zusätzlicher vierter Feder für die Hinterachse und den Old Man Emu Dämpfern entschieden.
Kosten inklusive Versand von drei Packeten und aufpreis für OME Dämpfer ist man ca. umgerechnet 1000 Euronen leichter, das set mit den Pro Comp 9000 Dämpfern ist ca. 200 Euro günstiger. Davür sind aber auch alle benötigten kleinteile wie Schäckel Beilagscheiben und Muttern sowie längere Achsfangbänder für die Hinterachse und ne Tube Copper Paste.....
Knapp zwei Wochen später waren die drei Packete vor der Haustüre, erstes Resümee:
Schrauben und Muttern sauber nach Baugruppen verpackt, Federn selber jedoch schlecht Lackiert und schon teilweise an Ecken und Kanten Flugrost.....Nun gut, da die hinteren packete sowieso ausernandergenommen werden müssen, da das vierte Blatt selbst eingebaut werden muss, erstmal alles ausernander, abschleifen grundieren und lackieren und anschliesend alles wieder mit viel Copper Paste zusammenschrauben....
Nun noch zu dem thema worüber ich am meisten schlechtes gelesen habe: den RM Buchsen welche einen 2mm grösseren Durchmesser als die Originalen Buchsen haben und nicht besonders haltbar sein sollen....was also tun?
Ich habe mich entschieden mir Buchsen aus Edelstahl drehen zu lassen und diese in die Federaugen eingepresst. Damit ich auf den Durchmesser der LR Buchsen komme, und in diese dann Poly Bushes eingesetzt, der grund für diese ist einzig und allein die schnelle tauschbarkeit falls diese zu ersetzen sind.
Bis dahin ist das schon einiges an aufwand der betrieben wurde um ein neues teil einzubauen wenn man verhindern will das alles nach einem Jahr wieder am dahinrotten ist...
Zusätzlich wurden die Achsen komplett überholt und lackiert sowie die Bremsanlage von grund auf erneuert!
Fazit der überholung
1. Nur weil auf einem HBZ TRW steht und dieser aus dem gelobten Stahlguss ist heist das noch lange nicht das er auch Funktioniert, nun liegt der in einer Kiste und verbaut ist ein Nachbauzylinder der Funktioniert und ein weiterer als Reserve in der Werkzeugkiste
2. Aufpassen bei den neuen Lagern für das Swivel Housing, es gibt welche bei denen der Lagerlaufring einen um zwei zehntel GERINGEREN durchmesser als der Laufring für die Ölabdichtung hat. Man bemerkt das erst wenn die Halbwellen in die Vorderachse eingesetzt werden sollen und diese sich nicht einsetzen lassen weil das Lager bereits an der hülse für die Ölabdichtung ansteht......das vorher prüfen sonst macht man die arbeit zweimal......Gibt im Forum hier aber einen eigenen threat....
Zurück zum Fahrwerk
Nach dem Einbau steht das Fahrzeug vorne und hinten um ca. zehn zentimeter höher als der Originalzustand, manch einer kann das bemängeln da dadurch die Optik richtung der `
moderneren Defender´ geht. Vorteil ist die höhere Bodenfreiheit im Gelände, zudem stehen die Kardanwelle nun etwas steiler vom Getriebe zu den Achsen, besonders fällt das an der Vorderachse auf da das schubstück fast bis zur gänze zum anschlag ausrückt wenn das Fahrzeug aufgebockt ist, ist im fahrbetrieb da das Fahrwerk ja einfedert dann schon geringer. Im fahrbetrieb aber keine Geräusche oder Vibrationen spührbar.
Beim herablassen des Fahrzeuges auf seine eigenen Räder fällt der relativ geringe Negativfederweg der Hinterachse auf, welcher gemessen an den Achsfangbändern nur ca vier zentimeter ausmacht. Dachte zuerst `Verdammt die Kiste ist nun viel zu hart un das vier Federblatt muss wieder raus, was sich nach der ersten Probefahrt aber nicht bestätigte!
Nun zum Fahrverhalten
Auf der Strasse fühlt sich das Fahrzeug straff aber nicht polternd hart an. Unebenheiten werden an die Besatzung weitergegeben ist aber nicht störend. Vor allem verhält sich das Fahrwerk Progressiv das heißt der Aufbau gerät nicht merkbar in schräglage bei schneller gefahrenen Kurven, sicherlich auch ein verdienst der Old Man Emu Dämpfern welche von der Abstimmung gut zu dem Fahrwerk passen.
Im Gelände, es wurde bei einer Veranstaltung auch auf einer Enduro und Motocross Strecke gefahren, arbeitet das Fahrwerk unauffällig und zufriedenstellend, Verschränkt sauber und die Härte ist für den 109er mit Dachträger und mittlerer Beladung passend.
Fazit
Bei meinem Fahrzeug lege ich nicht hundertprozentigen wert auf Originalität, sondern es steht die Zuverlässigkeit, die Nutzbarkeit und der Gebrauchswert als Geländegängiges Reisefahrzeug mit viel Platz und Zuladung auch auf dem Dachträger im vordergrund.
Bilder Folgen :-) und hoffe das der Beitrag für den einen oder anderen Interessant war, und bei der Entscheidungsfindung etwas hilfreich.
Liebe Grüße aus Kärnten
Patrik
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