AW: Kochen im Landy

Moin.
Ich stehe auf Petroleum!
Wir benutzen den Optimus 155 zweiflammig sowohl eingebaut im Defender, als auch draußen (ist leicht herausnehmbar). Die Kocher sind seit ewigen Zeiten z.B. auch als Bootskocher in Benutzung. Sind also gut für enge Innenräume geeignet. Vorgeheizt wird mit einer kleinen Menge Spiritus.
Der Vorteil von Petroleum ist der per se sicherere Brennstoff (weniger leicht entzündlich/explosiv als Benzin), bei guter weltweiter Verfügbarkeit sehr guter Heizleistung und Wintertauglichkeit.
Der Nachteil ist, dass man etwas Gefühl zum Anzünden mitbringen muss. Geht nicht so schnell und so einfach wie bei Gas, eher vergleichbar mit einem Benzinkocher. Der zweite Nachteil ist der höhere Preis des Kochers, dafür aber der auf Dauer deutlich billigere Brennstoff.

Ein Bild von unserem Kocher gibt es z.B. hier:



Bei Bedarf fotografiere ich auch noch den eingebauten Kocher.

Wir waren gerade 3,5 Wo. zu zweit unterwegs und haben trotz regelmäßigem Kochen noch nicht mal eine Tankfüllung von 1,5l verbraucht.

Viele Grüße

Ulrich

AW: Kochen im Landy

Ich koche mit Spiritus, und ich habe noch nie Spiritusgeruch im Auto gehabt. Das Teil kann man einigermassen dicht verschliessen, ausserdem steht er bei mir nicht offen rum, sondern ist in einer Schublade am Heck untergebracht. Spiritus gibt es ueberall, jedoch ist es teilweise schwierig, den Leuten zu verklickern, was man sucht. In Spanien gab es das Zeug z.B. bei Putzmitteln, in Island haben die mich alle doof angeguckt weil die dachten, ich wollte Sprit zum trinken kaufen. Am Ende sind wir da aber dank der Hilfe anderer Deutschen dann im Baumarkt fuendig geworden.

Im Allradler gab es vor ein paar Quartalen mal einen Vergleich, da hatte der Sprituskocher gar nicht schlecht abgeschnitten.

Ich habe diesen hier:



Da kann auch quasi nix dran kaputt gehen. Wenn ich nochmal einen kaufen wuerde, wuerde ich den zweiflammigen nehmen. So muss ich hin und wieder mal den kleinen Primus Gaskocher zum Nudeln kochen anschmeissen, wenn auf dem Sprituskocher die Sosse kocht ;-)

AW: Kochen im Landy

Also zunächst mal ein herzliches Dankeschön an alle, die mir ihre Erfahrungen berichtet haben! Es waren wichtige und gute Informationen für mich! Ich sehe ein, dass es für mich sinnvoll ist, einen gasbetrieben Kocher mit Einwegkartuschen zu verwenden, da ich den Kocher nicht allzu oft benötige und nicht lange in menschenleeren Gegenden unterwegs sein werde.
ABER: Da für mich als Hobbypyromane der Spassfaktor beim Kochen nicht zu kurz kommen darf, und Vernunft beim Landy-Fahren ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielt (ich "brauche" den Landy nicht wirklich), habe ich eine direkte Frage an "Onehundret": Ich war mal ein paar Tage auf einer Jacht unterwegs, auf der mit einem Petroleumkocher gekocht wurde. Ich erinnere mich, dass der Kocher mit Spiritus vorgeheizt wurde, was immer eine recht beachtliche Stichflamme erzeugte, die die nähre Umgebung der Kochstelle erheblich verkokelte. Da ich, auch als Hobbypyromane, meinen Lany nich anzünden möchte, frage ich mich, wie die Inbetriebname des Kochers genau funktioniert!? Benutzt du den Kocher tatsächlich IM Landy oder nur draussen? Ich finde, dass die eher martialische und mit Technik und Feuer verbundene Art des Kochens ganz gut zu dem Fahrzeug passt, und ich würde mich über eine genaue Beschreibung freuen!

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Moin Oumiak,
auch ich ich möchte meinen Defi nicht verheizen ;-)
Der Kocher ist tatsächlich im Defi eingebaut, darüber ist ein Klappdeckel aus "Universalbauplatte" (Kunststoff), der hochgeklappt wird und neben dem Kocher in etwa 10-15cm Entfernung baumelt der Vorhang für die Hecktür-Fenster aus Baumwolle. Hat alles ohne Brandflecken überlebt. - Wenn man es richtig macht!

Der Kocher hat in den Mulden wo die Brenner sitzen einen kleinen Absatz, bis dahin wird Spiritus gefüllt. Ich habe dazu eine kleine Spritzflasche (war mal für Desinfektionsmittel). Es sind ein paar Milliliter Spiritus. Der Spiritus wird angezündet und heizt den Brenner vor. Das macht eine kleine Flamme, keine Stichflamme, der Umgebung passiert nichts!
Wichtig ist dabei, dass der Brenner wirklich gut vorgeheizt wird. Ich stelle zum Vorheizen meist schon einen Topf/Kessel auf den Kocher, damit die Wärme wieder zum Brenner zurückreflektiert wird. Wenn beim Vorheizen draußen oder bei offener Hecktür richtig Wind weht, dann besteht eher die Gefahr, dass dadurch der Brenner abkühlt. Die Funktion des Vorwärmens besteht darin, dass das Petroleum im heissen Brenner vergast und letzlich eine schöne Flamme aus Petroleumgas brennt.
Sofort wenn der Spiritus ausgebrannt ist wird vorsichtig der Drehknopf für die Flammenregulierung aufgedreht und die Flamme wie bei einem Gasbrenner angezündet. Wieder keine Stichflamme sondern eine tolle blaue Flamme ohne Ruß oder unangenehmen Geruch.
Wenn man Fehler macht oder etwas nicht richtig funktioniert, dann kann schon eine etwas größere Flamme beim Anzünden entstehen. Aber abbrennen muss in der Nähe nichts.
Die wichtigsten Fehlerquellen sind IMHO ungenügendes Vorheizen oder verdreckte/verschlissene Düsen. Wobei eine Düsenreinigungsfunktion serienmäßig im Brenner eingebaut ist.
Die Beschreibung hört sich auf jeden Fall komplizierter an als es ist. Aber ein bisschen Gefühl ist trotzdem hilfreich.
Ein Kocher für echte Kerle ;-))

schmunzelnde Grüße

Ulrich

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Moin Ulrich,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, hört sich gut an!
Damals auf der Segelyacht hat das lieber der Skipper gemacht. Ich glaube, der hat eine Spritze zum Dosieren vom Spiritus genommen.
Jetzt muss ich mir noch überlegen, ob ich lieber einfach und bequem Gas nehme oder lieber spektakulär Petroleum..

Grüße nach Norden
Peter

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Hallo Peter,
Uli hat schon recht, mit ein bisschen Übung (draussen!) und Gefühl gibt es mit Petroleum kein Probleme. Ich benutze seid Jahren eine Petromax Laterne, und die ist einfach das Schönste was es gibt. ABER ich hab auch schon mehr als einmal gesehen wie sich "Camper" quasi abgefackelt haben. Das geht auch sehr einfach.
Falls du es aber trotzdem wagen möchtest, könnte ich dir evtl so einen Kocher empfehlen:
http://www.ebay.de/itm/Dieselkocher-...item4604c2aa65
Der läuft ohne Spiritus, mit der Rapid-Zündung. Druck aufbauen, mit dem enstehenden Petroleum-Gas anheizen und nach 30 Sek. kochen. Und wenn nötig läuft der auch mit allem was Autos so tanken.

Gruß, Dirk

PS: Wie würde sich eine solche Kochstelle wohl in meinem Range machen? :-)

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... und mir geht es als Nichtraucher schon auf den Sack das Feuerzeug für meinen Gaskocher zu suchen ... :-) :-)

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Die Ursache für die Stichflamme könnte eventuell sein, dass schon vor der Zündung des Petroleums gepumpt wurde. Man kann die meisten Petroleum-Verbrenner auch sanft starten:
1. Eventuellen Druck ablassen
2. Ventil (für den Brenner) öffnen
3. Mit Spiritus vorwärmen (bei Wind oder starker Kälte besser länger als üblich). Während der Vorwärmung wird nun schon gelegentlich Petroleum-Gas ausströmen und verbrennen.
4. Kurz bevor der Spiritus komplett verbrannt ist mit dem Pumpen anfangen. Die Verbrennung des Petroleums wird nun sanft beginnen. Zünden braucht man da nichts, das Petroleum entzündet sich an den Spiritusflammen.

Insbesondere bei Starklichtlampen ist das der optimale Weg. Der "normale" Weg, mit geschlossenem Ventil (und eventuell schon unter Druck) vorzuwärmen und danach das Ventil zu öffnen, führt zu einer recht heftigen Zündung (Verpuffung), die der Lebensdauer des Glühstrumpfes nicht zuträglich ist. Die billigen China-Strümpfe überleben so selten den zweiten Start. Mit der sanften Methode halten die aber jahrelang.

Die Rapid-Vorwärmer sollte man aber als das sehen, wofür sie von Petromax ursprünglich gedacht waren (auch wenn bei späteren Militärausführungen aus Kostengründen die Vorwärmschale weggelassen wurde, die hatten eh keinen Spiritus dabei): eine reine Notlösung, falls mal kein Spiritus verfügbar ist. Speziell bei Starklichtlampen hat der Rapidstarter nur Nachteile: der Glühstrumpf geht schneller kaputt und die Lampe verrußt innerlich, denn da wird kein Petroleum-Gas verbrannt, sondern nur ein Aerosol. Zudem wird das Aerosol nur teilweise verbrannt, Einatmung des unverbrannten Petroleum-Nebels ist unbedingt zu vermeiden. Mangels 5 Meter langen Armen ist also Luftanhalten angesagt.

Aber: auch wenn immer propagiert wird, wie sauber die Petroleum-Gas-Verbrennung ist, diese Aussagen stammen aus der Vorkriegszeit und beziehen sich praktisch nur auf die einfach nachweisebare Rußbildung. Es entstehen trotzdem gesundheitsschädliche Abgase, da die Verbrennung in der Realität selbst unter optimalen Bedingungen noch weit vom theoretischen Ideal entfernt ist. Eine Verwendung im geschlossenen Raum ist daher nicht empfehlenswert. Und den Geruch muss man auch mögen, den nimmt man mit sensibler Nase selbst im Freien deutlich war.

Ich habe meine Petromax deshalb schon vor langer Zeit auf Spiritus umgebaut. Man verliert zwar etwas an Lichtleistung, aber die Verbrennung ist sauberer und geruchsärmer. Außerdem erübrigt sich das Problem, zwei Brennstoffe zu benötigen. So kann man die auch mal im Innenraum verwenden, wenn wegen Arbeiten gerade der Strom abgestellt ist.

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na also spiritus stinkt doch genauso -mindestens. wenn wir foundue machen mit zwei brennern, mieft die ganze bude nach spiritusabgas.
möglicherweise ist das nicht so schädlich, aber stinken tut´s auch. so eine petromax ist ein tolles stück technik aber so gemütlich wie eine neonröhre :D. diesel und petroleumkocher sind schon recht speziell, da braucht man schon etwas technischesverständniss sonst kann das in die hose gehen ;).

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hallo zusammen,

wir haben knapp 10 Jahre lang eine 5kg-Gasflasche und einen zweiflammigen Gasherd im Urlaub genutzt, jetzt kommen zwei autarke Gaskocher mit kleinen Flaschen zum Einsatz. Klar - den Platz für Ersatzkartuschen muss ich einkalkulieren, aber den braucht die 5kg-Flasche auch. Außerdem ist es für uns ganz praktisch, denn der im Urlaub langsam frei werdende Bereich wird durch "Mitbringsel" wieder aufgefüllt.

Für stürmische und unwirtliche Wetterkapriolen kochen wir im Defender - hierfür habe ich eine klappbare Kochnische aus Edelstahl montiert. Das hält Hitze und Spritzer vom Zeltstoff fern. Ansonsten kochen wir im Freien.


schöne Grüße,
Bernt

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@Dominik:
Bei "ordentlichem" Petroleum riecht die Flamme weder im Kocher noch in der Petromaxlampe!
Allerdings gibt es riesige Unterschiede bei der Petroleumqualität. Letztlich ist Petroleum nur ein mehr oder weniger sauberes Gemisch von Leichtölen. Wenn man die Wahl hat, muss man nicht die allerbilligste Brühe kaufen.
Viele Grüße
Ulrich

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Das sehe ich auch so, und ich benutze die Petromax schon seid über 20 Jahren. Geruch war da nie das Problem. Und ebenso hatte ich nie Probleme mit der Rapid-Zündung. Die Glühstrümpfe halten Jahre. Und gut eingestellt, läßt sich eine solche Lampe auch ein wenig "dimmen". Je nachdem wie romantisch es in der Wildniss gebraucht wird.

Allerdings, keine Frage, schneller, praktischer und sicherlich auch ungefährlicher ist was mit Gas. Sei es Lampe oder Kocher. ABER, kerniger & schöner ist halt sowas mit Petroleum.

Gruß, Dirk

PS: Ich bin Raucher und such auch immer mein Feuerzeug :-)

AW: Kochen im Landy

Dann habt ihr was an der Nase ;-)

Selbst mir reinstem Petroleum für Laborzwecke riecht es in geschlossenen Räumen. Im Freien nimmt man das nicht mehr war, aber bei einem Preis von über 10 Euro pro Liter steht das in keinem guten Verhältnis. Die Geruchsentwicklung liegt einfach daran, dass auch hochreines Petroleum nicht vollkommen frei von Aromaten ist ("aromatenfrei" ist nicht wirklich 100 % rein). Richtig ist auf jeden Fall, es gibt bessere (auch deutlich unter 5 Euro/Liter) und schlechtere Petroleums, aber wirklich geruchsfrei ist es nie.

Klar riecht Spiritus auch, vor allem wenn man es auf primitive Art verfeuert (unvergast, wie im Fondue-Brenner). Erst recht wenn man auch hier zum Billigsten greift. Hier müsste man dann auch einen Vergleich ziehen, zwischen unvergast verbranntem Spiritus und unvergast verbranntem Petroleum (Docht-Brenner).

Meine Petromax ist inzwischen nahezu geruchsfrei (mit billigem Spiritus!). Nach dem Umbau roch es noch eine Weile etwas, da noch Reste von Petroleum vorhanden waren. Inzwischen sind die aber weg. Ein Dutzend Kerzen macht nun mehr Geruch als die Petromax. Ausnahme: wenn die Petromax länger stand, dann mieft der verbrennende Staub etwas.

Dimmen lässt sie sich mit Spiritus über den Druck recht gut und zusätzlich (auch wenn man es nie sollte, ich habe es trotzdem schon immer gemacht) auch über das Nadelrad. Gemütlich, da muss ich Gisli völlig zustimmen, ist eine Starklichtlampe aber trotzdem nie. Nicht wegen der Helligkeit, sondern wegen der Lichtfarbe, die der Glühstrumpf erzeugt. Die nicht gerade tolle Farbwiedergabe dieses speziellen Lichts trägt ihr übriges dazu bei.

AW: Kochen im Landy

... das ist jetzt nicht Euer Ernst, daß Ihr hier über den Geruch von Petroleum oder sonstigen Feuermitteln herumpienzt. Seid Ihr Männer oder Prinzessinnen....?

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Also ich werde mir in absehbarer Zeit den Webasto Diesel Cooker X100 anschaffen. Der wird mit Diesel betrieben und hat ein geschlossenes System. Also Abgase und Verbrennungsluft werden von und nach draussen genommen. Ich werde ihn in einer Transportbox montieren wo ich ihn auch autark betreiben kann. Was auch gut ist, ist dass man ihn auch als Heizung benutzen kann.

Sicherlich ist er nicht die billigste Variante. Aber für mich die günstigste.