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Serie III als Expeditionsgefährt

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    #16
    AW: Serie III als Expeditionsgefährt

    Zitat von gkuehn Beitrag anzeigen
    Ich tippe mal auf eine abgenudelte Synchroneinheit. Kostet 70 Euro. Muss man das Getriebe für zerlegen. Dabei findet man immer noch ein paar andere Dinge, die man an der Ecke dann gleich mit macht, da man das nicht jedes Wochenende offen haben will.

    Ein ungeübter Erstschrauber mit dem nötigen Willen, Werkzeug und Literatur ausgestattet braucht für den Wechsel der Synchroneinheit inkl. Getriebeaus- und einbau etwa drei bis vier Tage. Nicht Nonstop, sondern immer wieder mal ein paar Stunden. Kann man auch neben der Arbeit machen, im Moment ist ja dankenswerter Weise lange hell.

    Grundsätzlich wirkt der Thread grotesk, wenn über Satnavs, Waecos und GPS Notsignalsender nachgedacht wird, als würde man Terra Inkognita kartographieren wollen, gleichzeitig aber Willens ist mit defekter Technik loszufahren. Du sagst Du willst die Waeco mitschleifen, weil Du etwas Luxus im Gelände haben willst. Ich sag Dir, ein funktionierendes Getriebe ist der Luxus, den Du im Zweifel gerne dabei gehabt hättest, wenn Du am Fuße des Steilpasses die Reste Deiner Waeco und der restlichen Fuhre aufsammelst, weil Dir mal wieder der Gang rausgesprungen ist.
    Hi Michael,

    ich kann Guido hier nur zustimmen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie ätzend es ist, wenn der zweite Gang im Schubbetrieb oder wahlweise der 3. unter Zug rausspringt (welcher jetzt wie herum ist dabei eigentlich egal). Damit möchte man keine Reise starten, bei der man sich auf das Getriebe verlassen muss.

    Was den Aufwand der Getriebereparatur angeht, finde ich die 3-4 Tage deutlich zu optimistisch. Vielleicht grad noch als Nettoarbeitszeit im Sinne von 72-96 Arbeitsstunden. Aber Du must berücksichtigen - wenn Du es noch nie gemacht hast - dass Du
    - Dich mit der Getriebesektion im Werkstatthandbuch anfreunden musst (die Dir das Leben nicht gerade leicht macht)
    - die richtigen Teile zur rechten Zeit verfügbar haben musst (wobei es meist so ist, dass Du ungefähr zweimal bestellen musst...)
    - das richtige Werkzeug zur Hand hast (das fängt mit dem Kran oder Kranbehelf zum Aus- und Einbau an, geht über den Spezialschlüssel für die Hauptwellenmutter bis zu diversen Hilfsmitteln für das Eintreiben von Lagern und Dichtringen)
    - immer wieder eine Pause brauchst, um wieder Mut zu schöpfen und um Rat zu fragen.

    Da werden eher 3-4 Wochen draus, wenn Du mich fragst. (Ich habe beim ersten mal deutlich länger gebraucht...)

    Ich kenn die Situation, wenn die Reise geplant, die Fähre gebucht und das Getriebe zerlegt auf der Werkbank liegt (und man es grade zum ersten mal macht). Das wird unter Zeitdruck alles extrem unentspannt.

    Also was rät man an dieser Stelle? - Aus meiner Sicht besteht hier die einzige Möglichkeit darin, ein nachgewiesen zuverlässig funktionierendes Getriebe zu besorgen und einzubauen (von einem Freund, der seine Serie grade mal 3 Monate nicht braucht). - Oder jemanden in der Nähe finden, der die Revision mit Dir zusammen plant und durchführt.

    Grüße,
    Miles

    P.S. Und ja: Mach das! Die Serie will fahren. Sie will ferne Länder und Straßen sehen, die noch nie eine Schaufel Asphalt abbekommen haben. Die Kunst besteht darin, die Vorbereitung möglichst gewissenhaft und gleichzeitig entspannt über die Bühne zu bringen. Aber das schaffst Du. Und hier sind jede Menge Leute, die Dir dabei helfen können.
    Zuletzt geändert von miles; 30.05.2012, 09:04. Grund: Edit fand den Beitrag zu trocken-technisch.

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      #17
      AW: Serie III als Expeditionsgefährt

      Moin Michael,
      Eine Reise!!! Super…es geht ja bei Dir/Euch bald los. Bis Mitte Juli sind es nur noch 6 Wochen. Ich wuensche Euch alles Gute dabei, und viele intensive Erlebnisse. Aufgeregt? Bestimmt! Bin ich auch immer bevor es los geht :)

      Hier im Forum sind sehr viele Serien Overlander. Einige fahren/fuhren die Panamericana von Alaska nach Ushuaia, andere von Kairo nach Kapstadt…oder die afrikanische Westkueste, auch die Route Europa – Singapur ist recht beliebt. Vor allem seitdem die Einreise nach Syrien schwieriger (aber nicht unmoeglich) geworden ist (und somit die Weiterfahrt nach Jordanien/Aegypten/Ostafrika komplizierter), entscheiden sich viele Overlander stattdessen nach Baku zu fahren, um dann entweder nach Turkmenistan oder Kasachstan zu verschiffen. Welche Faehre nimmst Du? Uebriges bereisen Laura und ich demnaechst die gleiche Strecke, aber dann von Kirgisistan weiter nach China. Vielleicht treffen wir uns unterwegs?

      Wie Bernd (Flyhigh; Post 3) erwaehnt hat, koennte ich Dir einige Laenderinfos geben, wenn Du moechtest. Ich bin acht Jahre mit Matilda (Serie III, Ex-Mod, Benziner) um die Welt gefahren. Irgendwo hier im Forum “Serie Landys” versteckt sich ein Thread “Hinter dem Horizont links” (Suchfunktion). Dort stehen 303 Posts, viele auch zum Thema “Reise, Verschiffungen, Overland”.

      Du fragst: >>>Bin ich total verrueckt? Was glaubt Ihr, sind die Erfolgsaussichten, dass wir heile und gut gelaunt ankommen?<<<
      Also…ich hoffe Ihr seid ein bisschen verrueckt! Wenn jemand Dir sagen wuerde “Hey, Michael…Du bist ja sooo Normal!”, dann waere dies doch fast eine Beleidigung, nicht? :))) Hier bei Blacklandy sind viele Verrueckte (alle sehr nette, interessante und hilfsbereite Verrueckte!). Betreffs Erfolgsaussichten und “gute Laune”…naja…klar…einige Umbauten am Fahrzeug sind sehr vernuenftig. Aber ich kenne Reisende mit GPS, Sat-Phone und tonnenweise High-Tech, die bereits bei Bulgarien ungluecklich wurden und Kehrt machten…sowie andere, die ohne Handy los sind (dafuer jede Menge Draht und Tape), die allerschoenste Zeit hatten, tolle Abenteuer erlebten, und die schwierigsten Wuesten/Dschungel/Laender der Welt durchquerten. Optimismus, Lebensfreude, Mechanik-Kenntnisse und Fahrkoennen sind oftmals fuer eine Reise genauso wichtig wie Ausruestung, finde ich.

      Guido, Siggi, Frank, Robert und Miles koennen technische Fragen betreffs Land Rover Umbauten viel besser beantworten wie ich. Ich kann hoechstens einige Kontakte unterwegs fuer Dich finden, Laenderinfos beschaffen, “Busch-Reparatur” Tipps geben….und Dir ganz viel Spass und Glueck wuenschen!
      Viele Gruesse, Christopher

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        #18
        AW: Serie III als Expeditionsgefährt

        ............kontakte sind die halbe miete...........

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          #19
          AW: Serie III als Expeditionsgefährt

          Hi zusammen,

          danke erst mal an alle, die mich so in meinem Unterfangen unterstützen! Mit Eurer Hilfe und der Fernreisekoryphäe Christopher an meiner Seite kann ja nicht mehr schief gehen! Ich bin schon wahnsinnig gespannt und natürlich auch mächtig nervös.

          @Christopher: Ein Treffen unterwegs in Zentralasien oder auch vorher wäre natürlich super cool. Wir wollten mit der Greifswald von Odessa nach Batumi, Georgien fahren. Obwohl hier noch eine Kosten-/Nutzenanalyse ansteht, kostet für 2 Personen inkl. Fahrzeug ja 900 USD. Eigentlich wollten wir auch weiter nach China fahren, um dann via Tibet und Nepal nach Indien zu fahren. Aber leider hat mir mein Arbeitgeber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich darf doch (vorerst nicht) nach Indien umziehen. Dann wäre ich mit dem Fahrzeug nämlich schon da gewesen, hätte über Reisekosten abrechnen können (Kilometergeld, hehehehe) und alles wäre gut gewesen! Jetzt halt die Retour-Kutsche über Iran zurück, auch cool. Auf dein Angebot bzgl. Reisetipps und Kontakte komme ich sehr gerne wieder auf Dich zu. Dein Buch liegt zur Vorbereitung natürlich auch bei mir auf dem Nachtisch!

          Meine Nervosität steigt natürlich erhblich, wenn ich mir den Kopf wegen des Getriebes zerbreche...Eure Hinweise sind alle wichtig und richtig. Jetzt meine Frage, für die ich bestimmt haue bekommen werde (duck weg): was kann mich im wahrscheinlich schlimmsten Falle erwarten? Und im unwahrscheinlichsten?
          1) Habe ich einfach keinen 2. Gang für die Motorbremse und müsste auf den 3. Gang ausweichen?
          2) Mach ich jetzt einfach mehr kaputt als sonst nötig wäre und habe nachher Instandsetzungkosten von zusätzlichen 500€?
          3) Getriebeschaden ohne Chance auf Reparatur und Weiterkommen?
          4) Gebrochene Kardanwellen, blockierende Reifen mit Landy-Überschlag und Tote und Verletzte?

          Übrigens: beim letzten Ölwechsel sind mir 2 kleine Zähne entgegen gekommen. Nach Abgleich der Bilder hier im Forum sind diese mit großer Wahrscheinlichkeit von der Syncro-Einheit 2. Gang...Ansonsten ist die Tranny ruhig und sanftmutig, nur runterschalten ist nicht mehr ganz so einfach, was klar ist mit defektem Syncro.

          Meine starke Vermutung ist (dank der ehrlichen Hinweise ;), dass ich der Reparatur in der mir verbleibenden Zeit nicht hinbekomme werde. Daher folgende Optionen:
          A) Ashcroft Austausch für 1500€
          B) Überholtes Getriebe aus England, günstige Variante ca. 800€ (Katze im Sack)
          C) Schrauber Cz in E. da ran zu lassen, gut und gerne auch >1000€, dann aber nur teilrestauriert
          D) Gebrauchtes in der Bucht schießen, mit der Hoffnung dass das klappt, min. 300€ für ein funktionierendes Teil, und das wahrscheinlich ohne Funktionsprüfung (Katze im Sack)
          E) So belassen und hoffen, dass es gut geht.

          Das ist jetzt alles nicht ideall, wozu würdet Ihr mir raten? Eine Austauschgetriebe werde ich bestimmt nicht auftreiben können, da ich keinen kenne, der mir sein Getriebe für 15tkm Piste leihen würde ;)

          Das Diff-Lock habe ich noch nicht verbaut, ist bei der Salisbury nicht ganz trivial. Im Nachgang würde ich es mir vielleicht noch einmal anders überlegen, aber jetzt liegt es hier, frisch beschafft aus USA und will verbaut werden.

          Mit dem Gedanken 235/85 Reifen auf 5,5 Felge ohne Eintragung hatte ich auch schon gespielt. Ist halt doof, wenn man dann wieder in deutschen Landen ist. Genauso die Wolf-Felgen von Paddocks. Die haben keine ABE, sind hier also nicht zugelassen. Dann kann ich gleich auf meinen 5,5ern bleiben...alles nicht so einfach. Auf dem legalen Wege mit M+S komme ich wohl an den XZL oder Cross Lats. nicht vorbei.

          So, muss mal weiter die SuFu bemühen, und mich mit dem Getriebethema weiter auseinander setzen ;)

          Dank noch mal an euch alle und bis später!
          Michael

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            #20
            AW: Serie III als Expeditionsgefährt

            Zitat von gkuehn Beitrag anzeigen
            ...Grundsätzlich wirkt der Thread grotesk, wenn über Satnavs, Waecos und GPS Notsignalsender nachgedacht wird, als würde man Terra Inkognita kartographieren wollen, gleichzeitig aber Willens ist mit defekter Technik loszufahren. Du sagst Du willst die Waeco mitschleifen, weil Du etwas Luxus im Gelände haben willst. Ich sag Dir, ein funktionierendes Getriebe ist der Luxus, den Du im Zweifel gerne dabei gehabt hättest, wenn Du am Fuße des Steilpasses die Reste Deiner Waeco und der restlichen Fuhre aufsammelst, weil Dir mal wieder der Gang rausgesprungen ist.
            Danke Guido! :-)

            Genau so sehe ich´s auch. Ein gut gewarteter Serie-Landy kommt auch ohne Sperren, Satellitentelefon, Kühlbox etc. fast überall in dieser Welt an. Die Getriebe-Reparatur wäre das allererste der unendlichen Liste, was ich mir vornehmen würde.

            Gruß,
            Jürgen

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              #21
              AW: Serie III als Expeditionsgefährt

              Hallo Michael,

              Du willst bezüglich des Getriebes die Suchfunktion bemühen. Willst Du es gesund lesen?

              - zweiter Gang springt raus
              - Du findest Zähne die nach Synchroeinheit erster/ zweiter Gang aussehen

              Da stellt sich mir die Frage was du jetzt noch an Infos und Anregungen brauchst. Die Fakten nebeneinander gelegt ist die einheit im Sack. Punkt.

              Ergo zwei Möglichkeiten. Getrieb en bloc tauschen oder aufbauen und anchsehen/ reparieren. ok. Möglichkeit drei ..... gesund lesen und SuFu bemühen .... klammere ich als Realist aus.

              Klar. Die Menschen neigen dazu Fakten so lange wie möglich ignorieren zu wollen um Schaden abzuwenden. Hilft aber am Berg nichts.

              Gruss Dirk
              Aktuell... vakantio.de/the-icarus-experiment

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                #22
                AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                Nachallem was ich hier lese sieht das Bild für mich so aus: es wird der grosse Land Rover Traum geträumt. Bene. Du hast nun zwei Möglichkeiten. Möglichkeit Eins: Pack ein, was Du für nötig hälst und fahr einfach los. Wenn Du zurückkommst, falls Du zurückkommst wirst Du wissen, was sinnvoll ist oder nicht. Waeco oder Getriebe.

                Möglichkeit zwei: Bereite Dich, vor allem Dich, vor. Um die Welt kommt man auch in einem 2CV ohne Waecobox, Satnav oder Kreditkarte. Oder auch mit, das ist reines Gusto. Nimm Dir aber auf jeden Fall Zeit, Dein Auto und Deine Fähigkeiten hinsichtlich Deines utos kennenzulernen. Dein Auto bringt dich um die Welt, nicht die Waeco. Im Zweifel solltest Du also nicht wissen, wie man das Radio programmiert, sondern, wie man ein Radlager wechselt. Das sind Land Rover. Und das kann man sich nicht anlesen, dass muss man sich "anschrauben".

                Setze Dich nicht mit selbstgesteckten Zeiplänen unter Zugzwang.

                Die hier abzulesende Faktenlage stellt sich für mich - nur auf Basis dessen, was ich lese - zumindest wie folgt dar: Du hast nicht ansatzweise ausreichend technische Ahnung, um mit einem dreissig Jahre alten Auto auf lange Reisen in unbekanntes Terrain zu gehen.

                Bspl. Du schreibst der Wagen sei top in Schuss und in fünf Jahren in allen Teilen revidiert worden. Aber ab und wann fällt der Gang raus. Mit dem Gang fällt nicht nur ein Stück Technik raus, sonern auch die objektive Glaubwürdigkeit zumindest eines Teiles der fünfjährigen Revision. Denn überholte Getriebe gehen nicht nach fünf Jahren kaputt, das tun nur gepfuschte oder nicht revidierte, oder von Menschen gefahrene, die nicht wissen, wie man ein Seriegetriebe schaltet. Nach einigem Geposte rückst Du mit der nicht unwesentlichen Info rüber, Zähne im Öl gefunden zu haben. Und das bringt Dich nicht auf die Idee, das Getriebe vor die Waeco auf die Liste zu setzen, sondern lässt Dich fragen, was denn passiert, wenn da noch mehr kaputt geht. Nach fünf Jahren Fahrzeugrevision, einem Land Rover zumal, hast Du offensichtlich keinen blassen Dunst, wie ein Getriebe funktioniert und warum fehlende Zähne vor einer Reise selbige zumindest in Frage stellen. Zumindest die Einsicht eine Reparatur auf Priorität eins der Liste zu setzen. Ein Diff gegen eine Sperre zu tauschen, was ebenfalls natürlich nicht untrivial aber von jedem seit fünf Jahre selbstschraubenden Seriefahrer an einem Wochenende durchzuführen ist, traust Du Dir auch nicht zu. Was mich zu der Frage führt: wer hat da was in den letzten fünf Jahren an dem Auto mit welchem Sachverstand gemacht? Wenn Du geschraubt hast, dann hilft allenfalls Gotttrauen. Wenn Du andere beauftragt hast, dann fehlt Dir schlicht die nötige Sachverstand, weil Du andere bezahlt hast die Erfahrung zu machen, die Dir in sonstwo fehlt.

                Die harte Wahrheit ist nunmal: es ist ein dreissig, vierzig Jahre altes Auto und im Busch gibt es keine Träume, sondern Defekte und die wollen behoben werden. Man zieht sich keinen Land Rover wie eine stylische prewashed Jeans an und erlebt neben dem selbtsgefühlten Imgaetransfer auch einen Erfahrungsübergang, selbst wenn man noch so lang hormongeladen auf gefühlten Seebeinen um das Fahrzeug herumeiert. Schrauben lernt man durch Schrauben, Fahren durchs Fahren, Reisen durchs Reisen.

                Wenn Du also einen Rat hören willst, und damit nimmt der Ratende ja auch Verantwortung auf sich, dann verschieb die Reise, oder disponiere auf eine andere Form um, bei der Du nicht bitter von Deinen eigenen technischen Fertigkeiten abhängig sein wirst. Oder schüssel einfach ohne andere in Verantwortung zu ziehen los.

                Und weil das hier ja auch immer ein schriftbasierter Pollitical Correctnes Kuschelzoo ist: Ich meine dies absolut nicht wertend, nicht offensiv, nicht angreifend. Ich stelle einen erkannten Fakt fest. Ich sehe einfach jemanden, von dem ich annehmen muss dass er blind ist, der mich fragt, ob er bei rot trotzdem über die Ampel gehen kann. Jeder der dem Blinden sagt: Mensch, lebe Deinen Traum und geh einfach los, der darf mir auch gerne die Leviten lesen, dass ich mal wieder zu hart war.
                Zuletzt geändert von Gast; 30.05.2012, 23:24.

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                  #23
                  AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                  Hallöchen.....

                  Mit 'Raupeneffekt' meinte ich folgendes.

                  Lässt man bei einem normalen reifen die Luft ab kriegt man z.Bsp. eine Auflagefläche von 2x2cm. 2cm Breite, 2cm Länge. Lässt man bei einem breiten Reifen die Luft ab kriegt man eine Auflagefläche von 4cm Breite, 2cm Länge. Lässt man bei einem hohen schmalen Reifen die Luft ab, kriegt man eine Auflagefläche von 2cm Breite 4cm Länge. Lässt man bei einem hohen breiten Reifen die Luft ab, kriegt man eine Auflagefläche von 4cm Breite, 4cm Länge.
                  Die Breite der Auflagefläche vorne sollte bei wenig Motorleistung eher schmal sein.
                  Fazit; 7.5 R16 sind für Wüstensand im Serie besser geeignet als 6.00 R16 oder 235/85 R16.

                  Alles in allem ist sehr entscheidend was du vor hast. Ich denke, man kann durch die ganze Welt fahren ohne jemals ins Gelände zu kommen. Es ist deine Routenwahl welche dafür sorgt ob Waffleboards und Hilift Sinn machen, oder nicht.

                  www.brauner-benz.de find ich noch eine coole Seite von einem coolen Typen. Ich glaub von dem kann man noch das ein oder andere bzgl. Reisen lernen...

                  Bzgl 2. Gang der rausspringt und Synchroneinheit. Ich hab damals als ich meinen Serie gekauft hab, auch danach entscheidet wie gut das Getriebe schaltet. Und hab den besten genommen. Der 2. Gang ist im Schiebebetrieb aber immer rausgefallen. Der Wagen ist aber trotzem immer gefahren. Also, wenns nur das ist... Die Reisestrecken an sich sind üblicherweise insgesamt nicht viel für ein Fahrzeug. Sie machen im Alltagsbetrieb wesentlich mehr. Bei meinem Getriebe hab ich, als ichs auseinandergenommen habe nur eine abgebrochene Klemme gefunden, ansonsten war alles in Ordnung.
                  Also, wenn du dein Getriebe ohne Zwischengas, ohne Zwischenkuppeln und ohne kratzen schalten kannst, würd ich mir darüber nicht allzusehr den Kopf zerbrechen. Schliesslich ists auch so, bei jeder Getrieberevision oder Austauschgetriebe kann gröber was schiefgehen.

                  Lies dir das da auch noch durch:
                  Mitsch und die Personen, die an der Reise teilnahmen

                  'Schlimmstes Erlebnis unterwegs' ... oder so...
                  Alles in allem wirkt der Wagen und Reisebericht von Ihm in meinen Augen vorallem total überladen. Der Wagen wirkt überladen.
                  Die Handbremse würde ich durch eine Scheibenbremse ersetzen. Gibt da so gute und günstige Kits dazu.

                  Wegen Federn und Stossdämpfern würd ich mir keine Sorgen machen. Gehen bei Blattfedern die Stossdämpfer kaputt kann man immer noch fahren. Und auf Fernreisen zählt nur das. Wann kann ich irgendwie noch fahren, und wann nicht.

                  Der Landrover Serie insgesamt erscheint mir nicht mehr als das beste Reisegefährt. Es geht einfach zuviel zu schnell kaputt. Bei moderneren Autos halten viele Teile und 'Einstellungen' sehr viel länger als bei dem Serie. Trotzdem ist es nicht unmöglich auch mit dem Auto tolle Reiserlebnisse zu sammeln. Mit dem entsprechenden Knowhow, etwas Glück und den richtigen Ersatzteilen geht auch das.
                  Zuletzt geändert von Flash; 30.05.2012, 23:09.

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                    #24
                    AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                    Der 2. ist zum Bergabfahren mit Motorbremse sicherlich einer der wichtigsten Gänge (alte Regel: hinauf und hinunter im gleichen Gang!) - kannst Du Dich nicht auf diesen Gang verlassen musst du entweder auf den ersten runter, oder Du riskierst heisse Bremsen mit den bekannten Folgen - Bremsenfading = Bremskraftverlust!

                    Mit sowas kann man leben, wenn man nicht auf das Auto angewiesen ist und nur am Sonntag ein paar km in der Umgebeung cruised - für eine solche von Dir geplante Reise muß das Getriebe jedoch einwandfrei funktionieren!

                    Falls Dein technisches Verständnis/Können aber wirklich nur gering ist - würd ich Dir eher vom Serie oder überhaupt vom LR abraten - Du solltest wirklich alle Komponenten des Fzgs. kennen - wissen was kaputt gehen kann und wie man es wieder instandsetzt - das Auto sollte dazu am Beginn in einem technisch ausgezeichneten Zustand sein - sonst endet das Ganze in einem Fiasko...

                    @ Flash - was soll denn das mit der Scheibenhandbremse bringen - von dem Kit hab ich noch nie was gehört und ist auch m.M. nach völlig sinnlos?!
                    lg. flo
                    Zuletzt geändert von sonnenwald1; 31.05.2012, 07:20.

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                      #25
                      AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                      Guten Morgen Michael,
                      Fernreisekoryphäe??? Uiii…da uebertreibst Du aber! :) Schau was “Flash” gepostet hat…diese Links zu Brauner-benz und Reise-mitsch…und wenn Du etwa bei Horizonsunlimited und Co. im Internet nachsiehst, wirst Du sehen wie viele die Welt ganz oder teilweise umrunden. Tausende. In diesem Augenblick, waehrend die Sonne gerade ueber Bayern aufgeht. Ob mit Landy, Toyota, Unimog oder 2CV (wie Guido richtig erwahnt)…einige Reisende sogar mit Vespa, Tuk-Tuk oder Traktor. Moeglich ist alles. Und ich kann Dir versichern, dass Du unterwegs nach Kirgisistan sehr viele Overlander antreffen wirst. Sogar grosse LKW Reisegruppen (etwa Odyssey, Dragoman, usw) befahren diese Strecke regelmaessig. Nicht zu vergessen 30 Millionen Usbeken, 17 Millionen Kasachen usw…viele fahren auch Auto.

                      Deshalb die gute Nachricht: ueberall auf der Welt sind Menschen, und ueberall findet man Hilfe, solltest Du Probleme unterwegs haben. Wenn Dir Getriebezaehne in Baku entgegenfliegen, ist die Reise damit nicht unbedingt vorbei…hoechstens verzoegert (zugegeben: die Verzoegerung kann auch Wochen oder Monate betragen, je nachdem wo man ist!). Guido warnt zwar davor “ohne grosse technische Ahnung in unbekanntes Terrain zu gehen”…aber ich denke dass diese Aussage nur dann gilt, wenn Du auf jegliche Hilfe unterwegs verzichten moechtest. Muss ja nicht sein. Hilfe darf angenommen werden. Hey…frag mal 100 Overlander wo die “Synchroneinheit” am Fahrzeug ist, und ich Wette 80 werden Richtung Auspuff deuten :) Zumindest am Anfang der Reise. Spaeter lernt man dazu. “Schrauben lernt man durch Schrauben”, wie Guido sagt. Ich glaube aber, Du verfuegst bereits ueber weitaus mehr Landy Ahnung als ich damals in Schottland hatte, bevor meine Weltreise losging!!! Ist gut moeglich.

                      Knackpunkt: Zeitlimit. Wenn Du Selbstschrauber bist und sogar eine komplette zweite Getriebe-Einheit mitfuehrst (wie ich als Ersatz in Matilda dabei hatte…auweia…Laura musste sich ganz schoen eng zusammenrollen um Platz zum Schlafen zu finden, so viele Teile hatte ich dabei!), dann kommst Du schneller ans Ziel. Wenn nicht, und Du auf Hilfe, DHL-Bestellungen (usw.) angewiesen bist, dann dauert die Reise eben laenger…und wird teurer. Hast Du wirklich nur maximal 3 Monate Zeit?

                      Viel wird auf einer Reise “schief gehen”…oft taeglich…wir fahren schliesslich Land Rover! Schiefe Erfahrungen (aber nicht SENKRECHTE Erfahrungen) zu erleben koennen sich aber sehr lohnen :) Ich liebe schiefe Ebenen...solche Geschichten spaeter am Lagerfeuer (SSWU?) zu hoeren, mit 5 Kisten Bier…herrlich! Sei natuerlich vorsichtig…aber lass Dich nicht entmutigen!

                      Uebrigens: das Wort Reisekoryphäe hat einen schoenen Klang…steht nicht einmal im Lexikon…darf ich das Wort von Dir ausleihen, wenn ich wieder ein Buch scheibe?
                      Viele Gruesse, Christopher

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                        #26
                        AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                        Spannend, wie die Meinungen hier streuen....

                        Und inhaltlich von sehr interessant bis Riesenblödsinn*.
                        ICH würde mit einem offensichtlich kaputten Getriebe nicht starten wollen.
                        ICH würde auch fahren, wenn meine Schrauberkenntnisse nicht allzu groß sind. Es wird dadurch im Fall der Fälle alles schwieriger aber man wird trotzdem wieder heimkommen...

                        Daher rate ICH dazu, 1500.- noch bei ashcroft zu investieren oder selber reparieren und ggf. den Zeitplan ändern. Das Thema Reifen würde ich nicht überbewerten und deutsche Kleingeistvorschriften (5,5 er Felgen) ggf. einfach ausser 8 lassen.

                        ANDERE werden wieder anderes raten.....was man glaubt bleibt DIR überlassen.

                        *Etwa: Es gibt andere Wichtigkeiten als die Handbremse in Form einer Trommel oder Scheibe eingebaut zu haben. Die Konversion gibt es (in der Defenderfraktion) für diejenigen, die schon alles haben. Von Riffelblech bis Schnorchel, Unterfahrschutz bis Zusatzscheinwerfer. Braucht aber keine Sau!
                        Und der "Raupeneffekt" ist eh.....naja....nett. Ich hoffe, dass kein Fernreisender den je vergißt....

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                          #27
                          AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                          Schliesslich ists auch so, bei jeder Getrieberevision oder Austauschgetriebe kann gröber was schiefgehen
                          Das liegt aber nicht am Getriebe, sondern am Schrauber. Richtig ist, wenn man ein Getriebe öffnet finden sich in aller Regel noch ein paar andere Teile, die man besser jetzt tauscht. Wenn man schrauben kann und des Lesens mächtig und Willens ist, dann ist ein Getriebe mit einem Kasten Bordwerkzeug sauber im Hof revidierbar.

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                            #28
                            AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                            Jep,
                            wenn das mit dem Getriebe in Eigenregie aus welchen Gründen auch immer nichts gibt, fallen mit mindestens 2 gute Werkstätten für Serien in 30km Umkreis von Düdeldorf ein.

                            Denk immer dran, was Dich stoppen kann und nicht mit Rödeldraht oder Tape zu reparieren ist. Ein Getriebe gehört dazu!

                            Bei mir kreischte "nur" das Ausrücklager. Alles andere war subjektiv gut.
                            Nach Ausbau des futzelgetriebes LT95 haben wir Risse in der Schwungscheibe festgestellt, eine fast fertige Kupplung und völlig abgenudelte Beläge in der Handbremse.
                            Wobei ich beim letzteren nicht weiss, wie man sowas hinkriegt, außer die schleift beim Fahren.
                            Nachteil des V8, ein echter "Puller":D

                            In der Werkstatt ein insgesamt 2-Tages-Job, in der hinteren Mongolei ein Grund die Wodkavorräte zu plündern und sich dann in den eigenen Hintern zu beissen, weil man es NICHT besseren Wissens vorher auf der Hebebühne gemacht hat.

                            Wenn Du 3 Monate hast, dann sollte der Wagen zumindest hier völlig problemlos laufen, auf der Reise wird noch genug kaputt gehen.

                            Gute Reise
                            Frank
                            If voting would change anything, they wouldn't let us vote.
                            Quoting Mark Twain

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                              #29
                              AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                              Moin moin (Hi Frank!),

                              Mongolei…die beste Hebebuehne Landesweit, und auch beste Werkstatt gibt es bei WAGNER-CATTERPILLAR in Ulaanbaatar…und ja, sie reparieren auch Serien Land Rover wenn man nett fragt.
                              Hier Link und Adresse:
                              http://www.wagnerasia.com/
                              oder hier:
                              http://www.mad-mongolia.com/ulaanbaatar-city-guide/wagner-asia-equipment-2908/

                              Die beste (natuerlich Geschmacksache) Wodka-Flasche in Ulaanbaatar duerfte Tsagaan Arkhi sein…eine Flasche gibt es fuer etwa 2000 MNT (1 Euro 23 Cent) im Supermarkt. Oder evtl. umsonst im Kuehlschrank bei Wagner. Die Wartezeit auf DHL-Getriebepakete aus Deutschland vergeht schnell…

                              Schlafen in Ulaanbaater…eigentlich kann man ueberall umsonst campieren. Auch direkt im Vorhof bei Wagner, vorm Eingangstor. Wahrscheinlicher ist aber, dass Dich die Mongolen einladen, bis Deine Teile eintreffen :) Sind nette Leute.

                              Nur so nebenbei…
                              Viele Gruesse, Christopher

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                                #30
                                AW: Serie III als Expeditionsgefährt

                                ....sicher bin ich kein (noch, ev. ja nie) Serien Spezialist aber bei so manchen Kommentaren hier kann ich nur staunen.
                                Auf meinen Reisen per Motorrad durch Algerien, Mali, Niger und Libyen (ja, es gab mal Zeiten da ging das alles noch) sind mir einige Reisende per Motorrad und Auto begegnet, die mit Pippi in den Augen und Schlüpfer am Pistenrand standen und teilweise sogar ihr Gefährt aufgeben mußten, nur weil sie ihre eigenes Schrauber- und Fahrkönnen hoffnungslos überschätzt haben. Oft konnten man helfen, oft aber auch nicht. Erstaunlich mit wie wenig Werkzeug und notwendigen Ersatzteilen, spezial irgendwelche Autoschieber auf der Tanzerouft Piste oder südl. Tamanrasset unterwegs waren. Herzerfrischend war oft, dass zwie Mopeds mehr Werkzeug, Tape, Draht und Rohrschellen etc. dabei hatten
                                als der ein oder andere Geländewagenfahrer. Aber die Burschen waren genau die, die in irgendwelchen Oasen, der "Campingplatz" in Agadez war so ein Ort, die tollsten Geschichten erzählt haben. Schlecht vorbereitet in irgendwelche Schwellenländer zu reisen, dort auf lokale Unterstützung hoffen, finde ich fast ein wenig schnöselhaft. Zwischen einem komplett ausgerüstetem Unimog und einem "leicht" defekten LR Serie liegt ein weites Feld. Das muß aber jeder selbst wissen. Aber so mitreißend das Buch von Christopher ist, so finde ich sein "no Problem" Gehabe etwas unverantwortlich. Du (Christopher) hast die nötige Zeit, Bescheidenheit, Erfahrung und auch ne Menge Glück gehabt um dein Vorhaben zu realisieren.
                                Sicher gehört auch viel mentale Stärke dazu am Pistenrand unweit vom Ende der Welt zu stehen und eine Defekt zu haben der mal nicht mit Rödeldraht zu beheben ist. Also mir ist der A... auf Grundeis gegangen als ich 50 km vor Amguid mit fertiger Kupplung stand und nichts mehr ging. War halt meine Unerfahrenheit - Dummheit, mit leicht siffendem Siri weiterzufahren. Also Michael und Christopher bitte nicht sauer sein, aber mit einem 30 Jahre alten Landy mit Getriebedefekt so eine Reise zu planen ist nicht mehr cool, dass ist unverantwortlich. Wenn ich mir einen Rat erlauben darf: fahr doch erstmal nach z.B. Marokko. Das Schrauben und vieles mehr lernst Du dann automatisch. Trotzdem viel Glück, Freude auf all deinen Wegen. Beherzige was Guido, Frank, Jürgen und Flo schreiben.

                                just my 5 cents

                                Johannes

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