hier eine kleine Geschichte, wie man N I C H T zu einer Serie kommt.
Am letzten Montag, einen Tag vorm ersten Mai kam plötzlich dieser schreckliche Gedanke: Serie, ich will eine Serie! Am liebsten Serie III, 88er. Kurz, aber auch wirklich nur ganz kurz drüber nachgedacht, einen Freund angerufen und gefragt, was er die nächsten Tage so vor hat. Erwartungsgemäß hatte er ein paar Dates, genau wie ich. Auf meine Frage, ob er die evtl. verschieben könnte, um mit mir am 1. Mai ganz früh nach England zu fahren, um dort eine Serie zu kaufen und diese natürlich sofort mitzubringen, kam eine ganz klare Antwort. Du bist total bescheuert! Klar komm ich mit!
Also ein bißchen telefoniert, um Dates zu verschieben, Kurzzeitkennzeien besorgt, Geld geholt, Werkzeug gepackt und mit Frau diskutiert, ob ich jetzt total ausklinke, kurz geschlafen und am Dienstag um 4 ging's los. 2 Honks, die keine Ahnung haben, nicht wirklich gut englisch können machen sich total unvorbereitet auf den Weg in ein Kurzabenteuer.
Auf dem Weg nach GB autotrader.co.uk und eBay.co.uk studiert und ein paar Favoriten rausgesucht. Auf der Insel zuerst zu John Craddock, da dieser sogar mehrere Serien angeboten hatte, die auf den Bildern echt gut aussahen. Mir war eigentlich schon klar, die blaue Lady bei John wird es! Auf nach Cannock, nördlich von Birmingham. Unterwegs Solihull besucht, ins LR-Werk aber nicht reingekommen und weiter ging's. Am Straßenrand mehrere Series gesehen, die zu verkaufen waren. Alles Kernschrott. Aber das konnte uns nicht entmutigen, denn schließlich wartete die Auserwählte bereits bei John auf uns! In Cannock dann die Ernüchterung: Die Ladys, die noch im Originalzustand waren (dazu gehörte auch die Auserwählte), waren Sanierungsfälle zu total überhöhten Preisen. Die anderen sind British restauriert worden. Für die britische Restauration benötigt man verhältnismäßig wenig Equipment:
- Reststücke Metall
- Schweißgerät
- Jemanden, der noch nie geschweißt hat
- Schwarze Farbe für Rahmen und Achsen
- Grüne oder blaue Farbe für die Karroserie (wobei egal ist, welche Farbe der Patient vorher hatte
- Silberne Farbe für Cappings und Scheibenrahmen um Verzinkung zu simulieren
- Einen Pinsel
- jemanden der einigermaßen mit dem Pinsel umgehen kann.
Ich Schätze mal, dann werden so 5 bis 6 Stunden aufgewendet und der vormals schottreife Metallhaufen ist in "realy Good condition, absolutely rust Free, totally restaurated". Ach ja, MOT ist auch immer neu. Nach dem was ich so gesehen habe, müssen die, die MOT machen, blind, taub und ansonsten auch recht minderbemittelt sein. Mit deutschem TÜV hat das gar überhaupt nichts zu tun, was nicht heißt, dass ich das, was der deutsche TÜV so veranstaltet immer gut heiße. Aber das ist ein anderes Thema.
Das, was bei John so stand, war in meinen Augen ein Haufen Müll. Das ich mit so etwas mit einem berschaubaren Maß an Arbeit in D durch den TÜV gekommen wäre, stand nicht zur Debatte. Also haben wir die privaten Anbieter besucht. Absolut das gleiche Bild. Entweder völlig fertig oder in 3 Farbtöpfe gefallen. Insgesamt für D unbrauchbar.
Wir sind dann noch ein wenig durch GB getingelt haben die Landschaft und das gute Essen genossen. Dann wieder ab nach Hause. Donnerstag morgen um 7.30 war stand ich wieder bei mir Zuhause vor der Tür und habe erstmal meinen Sohn zur Schule gebracht.
Mein Fazit:
Land Rover Series sind in GB nicht billiger.
Land Rover Series sind in GB in einem erbarmungswürdigen Zustand.
Engländer sind nette Menschen.
Die Landschaft ist klasse.
Das Essen ist....gewöhnungsbedürftig.
Wir hatten 2 Tage und 2 Nächte viel Spass. Ich würde so etwas jederzeit wieder machen, auch wenn das Ergebnis nicht das war, was ich mir erträumt hatte.
Ne Serie will ich immer noch....also wenn jemand jemanden kennt, der seine nicht mehr will.....PN an mich.
Munter bleiben.
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