AW: Kolben und Motor

Du hast in mm gemessen, die Übermaße sind in Zoll angegeben! Um Übermaßkolben zu verbauen muss der Block aufgebohrt und anschließend gehohnt werden. Dazu braucht der Instandsetzer die neuen Kolben, um die Toleranzen korrekt einzustellen.
Wenn Du die kleine Reparatur wünschst, dann die Zylinder mit einem Hohnschleifer in der Handbohrmaschine bearbeiten und neue Kolbenringe in Originalmaß verbauen. Aber Vorsicht: die Kolbenringnuten sind oft ausgeschlagen, haben also zu viel Höhenspiel. Dann ist es besser, gleich neue Kolben zu nehmen, sind ja nicht so teuer.
Wichtig ist, die Bohrungen zu hohnen, dann laufen sich neue Kolbenringe schneller ein. Neue Pleuellager auf jeden Fall nehmen und Hauptlager prüfen.
Mittelfristig musst Du aber zum Instandsetzer.

Grüße
Udo

AW: Kolben und Motor

ach noch was vergessen : Laut meinem WHB hat der 2.25 L Benziner im "neuzustand" eine Bohrung von 90,47 mm , das bedeutet ja , bei meiner Messung von 90,59 ist die Buchse 0,12 verschlissen.Laut WHB stehen als Übermasskolben 0,25,0,50,0,76 und 1,01mm zu Verfügung. Ich blick da nicht durch welche Kolbengrösse ich bräuchte.

AW: Kolben und Motor

Hab ich doch geschrieben: Originalmaß!
Übermaße nur durch aufbohren einbaubar. Übrigens hat der Motor keine Buchsen, sondern die Bohrungen sind im Gussblock.

Grüße
Udo

AW: Kolben und Motor

Hallo Udo, ich habe ein deutsches WHB und da stehen die Daten in mm drin.Wo kann ich den Hohnschleifer für meine Bohrmaschine denn bekommen ? Da muss doch der Kreuzschliff rein, wie bekommt man das denn hin? Von Hand ? Kann mir nicht vorstellen wie ich ohne Führung da was hohnen kann?
nach deine Aussage kauf ich also Standard Kolben. sind da die Kolbenrige schon dabei?

AW: Kolben und Motor

Kolben werden komplett mit Ringen und Kolbenbolzen geliefert.

Der Schleifer wird einfach während der Drehbewegung horizontal bewegt, dadurch entsteht ein sich kreuzendes Schliffbild.
Das sieht dann so aus ( ist ein Sixpott mit dem gleichen Verschleißgrad) :


Aber wie gesagt, das ist eine mittelfristige Lösung, bei dem Verschleißgrad ist der Instandsetzer irgendwann mal gefordert.;)


Grüße
Udo

AW: Kolben und Motor

Aus Erfahrung: So ein Schleifgerät erfordert Erfahrung im Umgang und Bewertung des Materialbildes. Man kann damit kleinste und kleinere Defekte ausarbeiten, man kann damit auch problemlos einen noch tauglichen Zylinder in einen zu überholenden verwandeln. Ist ein Absatz bereits spürbar, ist das Gerät völlig untauglich da sich die planen Steine durch dann Absatz angehoben mit einer Nut in der Zylinderwand verewigen.

Arbeitsweise: die Schleifspinne wird mit Öl an einer biegsamen Welle in den Zylinder eingesetzt. Dabei zusammendrücken und erst im Zylinder entfalten. Am besten an einem Akkuschrauber. Dann anfahren und auf und ab bewegen. Nie aus laufend aus dem Zylinder ziehen, oder laufend über die Oberkannte rausragen lassen. Gleichmäßig auf und ab bewegen. Nie ohne Öl ansetzen. Ständig sauberwischen und kontrollieren. Immer Öl nachkippen, am besten durch einen Helfer. Rausnehmen ebenfalls durch zusammendrücken, nicht durch herausziehen. Sauberkeit und geduldige Umsicht sind oberste Pflicht..

AW: Kolben und Motor

ich denke wenn du schon denKopf ab hast bau doch gleich den ganzen Motor aus und mach es richtig. Ich hab das erst gemacht. materialkosten und Fremdkosten( Bohren, Honen und Ventilführungen neu machen) ca. 1000 euro. da hast aber alle Kolben neu, alle Lager, alle dichtungen, ventilführungen usw.
dann weist du was du hast.

ich würde nicht so vorgehen. das ist nichts halbes und nichts ganzes.

Gruß Robert

AW: Kolben und Motor

@ Nussgratscher , gebe dir da absolut recht, nur 1000 euro hab ich grade nicht.Also wird gespart auf die Kosten und solange brauche ich eine Lösung, der Wagen soll eben noch ein paar Monate fahren, leider der hohe Ölverbrauch, aber wie gesagt werd ich erstmal das mit den neuen Kolben und dem " von Hand " honen machen, da komm ich unter 400 Euro weg.Da ich einen neuen Motor schon mal kaufen wollte, von Turner, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe , bin ich auf der suche nach einer Firma die ebenfalls diese arbeiten hier in D land machen.Ich kenne Turner und weiss das die einfach speziell seit Jahren nur Land Rover Motoren machen, wenn ich die Preise mal vergleiche mit D Land leg ich hier deutlich mehr hin.Es kommt natuerlich darauf an was alles gemacht wird. ich kann auch keine Nockenwelle erneuern und die Lager erneuern bzw Lager ausreiben, wenn ich da meine fehlende Kenntniss und Werrkzeug sehe, , es macht ja auch nicht Sinn , sich alles anzuschaffen, dann rechnet sich ein generalüberholter Motor, und den bekomm ich auch noch mit einem Jahr Garantie.Klar hier in D land auch, ich weiss, im Falle von Reklamationen .... leider hab ich zu oft schon bei deutschen werkstätten die arbeit reklamiert und auf kulanz gehofft, wenn man dann auch hier nur noch per Anwalt streitet, ist es mir mittlerweile egal ob ich nen Motor in england generlüberholt bekomme oder hier.Und die Preise sind bei Turner ok.Wollte jetzt aber nicht pro und contra zu deutschen oder irgendwelchen anderen Motorenbauern im nahen europa machen.werde nächste woche dann mal die Kolben wechseln, und dann berichten was es gebracht hat.

AW: Kolben und Motor

Hi Buschmann,
Du hattest doch zuerst den "vibrierenden" 200 TDI drin.

Dann einen gebrauchten 2,25L mit sehr hohem Ölverbrauch.

Den ersetzt durch einen gebrauchten Motor mit defektem hinterem Kurbelwellensimmering. Soweit richtig? Kurbelwellensimmering inzwischen dicht? Oder kommt der "hohe Ölverbrauch" vielleicht daher? Oder schraubst Du wieder an dem vorherigen Motor?

Mal eben neue Kolben in verschlissene Zylinder einbauen ist rausgeworfenes Geld. Wenn der Zylinder tatsächlich um 0,12mm verschlissen ist, dann natürlich nicht schön gleichmäßig zylindrisch, sondern unegal schräg/oval.

Wenn der Motor nur jetzt schnell noch ein paar Monate laufen soll, würde ich billiges Baumarktöl nachkippen und es dann vernünftig machen (lassen). Oder einen gebrauchten Motor kaufen, dessen Zustand Du vor dem Kauf prüfen kannst.

Gruß,
Jürgen

AW: Kolben und Motor

Mir stellen sich eipaar Fragen:

Mit was hast Du die bohrung gemessen?
Mit was hast Du den Kolben gemessen?
Wie sehen die Kolbenringe und deren Nuten aus?
Ist am oberen Rand der Bohrung ein Grat? Fühlbar oder sichtbar?
Was sagen die Ventile und die Ventilschaftdichtungen?

Bei Deinem Plan besteht die große Chance sich richtig viel arbeit mit richtig viel Geld zu machen, und null komma null Ergebnis zu haben!

Gruß
Heppsen

AW: Kolben und Motor

Genau so ist es.

lass dir von jemandem helfen der das schon mal so einen motor gemacht hat.

Gruß Robert

AW: Kolben und Motor

Hallo Buschmann! Funkstille?

Heppsen (und andere) haben doch so schöne Vorschläge und Fragen formuliert. Wie geht´s denn jetzt weiter?

Eine Antwort ist gern gesehen, welchen Weg auch immer Du einschlägst. Wird schon keiner angepisst sein, wenn Du nicht zum Profi-Motoreninstandsetzer gehst. Viele Wege führen nach Solihull...

Gruß,
Jürgen