Habe gerade aus meinem Krankenzimmer geschaut und an der Jahreszeit bemerkt, daß schon etwa ein Jahr seit meiner Einweisung in diese Anstalt vergangen sein muß.
Ein Blick in meine Patientenakte bestätigt dies: Der 3.3.11 war der Tag, als ich hier in der geschlossenen Abteilung erstmals professionelle Hilfe fand. Seitdem habe ich die Probleme vieler Mitinsassen verfolgt, deren Hilferufe nie ungehört durch die kahlen Gänge dieser Stiftung hallten. Immer war rasch ein Pfleger, der Stationsälteste oder gar der Herr Professor da um einen Therapieversuch zu unternehmen, tröstend die Hände zu tätscheln oder einfach ein beruhigendes Wort dem Verzweifelten zu spenden.
Ich muß sagen, ich habe mich eingelebt und fühle mich zuhause in dieser Institution. Selbst wenn der Wahnsinn mal die Sinne schwinden lässt, gibt mir dieses Haus viel Geborgenheit und Zuversicht.
Das Einzige, was mir zu schaffen macht ist die durch die Einzelzellen bedingte Anonymität der Insassen untereinander: Man kennt die Gesichter der anderen einfach nicht: Wie sieht eigentlich der aus, der abends immer weint, welch Anlitz mag der unbelehrbare, renitente Zellennachbar haben?
In anderen Häusern gehört ein persönlicher Avatar zum guten Ton und ist oft sogar in der Hausordnung festgeschrieben.
[Anstaltsmodus aus]
Wie gesagt, ich bin erst ein Jahr hier Insasse und traue mich schon, einen Vorschlag zu machen:
Wenn schon nicht als Avatar, vielleicht stellt dann mal jeder in diesem Thread mal ein Foto von sich ein, damit ich ihn beim nächsten Treffen auch erkenne!!!
:)
Danke!
Euer Bubu
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