Vielleicht ist ja der eine oder andere Hinweis brauchbar, wenn jemand das gleiche vor hat.
Historie an meinem Td5:
Hauptschalter („Natoknochen“) in gemeinsamer Minusleitung zu den beiden Batterien, für „notwendige“ Verbraucher parallel zu den Kontakten einen Bypass mit Sicherung.
Wegen der Zentralverriegelung beim 110er SW war eine 15A-Sicherung notwendig.
Weil diese Sicherung aus Brandschutzgründen so klein wie möglich sein sollte, zunächst einmal das „Blink-blink“ beim Ver-/Entriegeln abgestellt (die beiden entsprechenden Drähte zwischen Alarmsteuergerät und Blinkrelais gekappt) und zusätzlich die beiden hinteren Türen von der ZV abgehängt.
Dann ging´s mit 10A.
Weniger nicht, denn die originale Td5-Elektronik hat nach dem Ausschalten der Zündung noch irgendwelche Dinge zu erledigen (siehe Thread „welche Verbraucher laufen nach“), die niemand so genau kennt aber jedenfalls über 5A Strom ziehen.
Dann kam der Winter und die ZV tat sich bei zähem Fett und vielleicht auch ein wenig Eis in den Türen schwer (auch dazu gibt´s mehrere Beiträge in verschiedenen Threads). Und plötzlich reichten die 15A auch nicht mehr aus, denn die ZV zog noch mehr Strom.
Dann hatte ich genug. 20A und mehr für eine Bypasssicherung am Hauptschalter sind ja wohl widersinnig. Also habe ich den Bypass wieder entfernt. Wenn der Hauptschalter auf „aus“ steht, wünsche ich Ruhe in der Bude.
Aber was tun mit den „auch im stromlosen Zustand notwendigen“ Verbrauchern?
Klar, einfach deren Masse direkt an Batterie-Minus hängen, oder?
Da gibt es aber einige Dinge zu beachten, hier meine persönlichen Erfahrungen/Lösungen dazu:
Radio:
Also zumindest mein Radio hat (wie wahrscheinlich die meisten) eine Masseverbindung (über das Gehäuse oder sonst wie) zum äußeren Kontakt des Antennensteckers. Am Antennenfuß ist die Abschirmung des Antennenkabels (auch wie meist?) mit der Karosserie leitend verbunden. Macht HF-technisch wohl Sinn. Aber damit kann sich das Radio ihre Masse auch über das Antennenkabel holen. Jedenfalls kann ich die Masse am ISO-Stecker unterbrechen und das Radio spielt munter weiter.
Somit kann/sollte man das Radio aber zur Umgehung des Hauptschalters wohl nicht (!) direkt mit Batterie-Minus verbinden. Denn damit baut man wieder einen „Bypass“ über das Antennenkabel. Und bei „Hauptschalter aus“ würde der Strom aller noch eingeschalteten Verbraucher über das Radio(gehäuse) fließen. Tut dem sicher nicht gut.
Radio wird bei mir also mit dem Hauptschalter mit ausgeschaltet. Ist das Kienzle aus dem „Robust-Radio-Thread“, das hat im Gegensatz zum LR-Originalradio zum Glück keinen Diebstahlsicherungs-Code. Damit entfällt schon einmal die lästige Codeeingabe nach jedem Einschalten des Hauptschalters. Und die Sender merkt es sich auch ohne Strom. Lediglich Einstellungen wie Bass/Höhen/Balance/Equalizer etc sind fort, aber das ist für mich kein Problem.
Uhr:
Macht irgendwie Sinn, wenn die weiter läuft. Also habe ich bei der Uhr (und nur bei diesem Verbraucher!) den Masseanschluss über eine 2A-Sicherung direkt auf Batterie-Minus gelegt. Und die Beleuchtung der Uhr zunächst ganz normal angeschlossen belassen. Und beim Ausschalten des Hauptschalters hat die Uhr zu leuchten begonnen, unabhängig von der Stellung des Lichtschalters. Böse Überraschung, denn das war so nicht geplant.
Ist aber eigentlich klar, weshalb das so ist. Einige Relais (bei mir zB. das Trennrelais des Doppelbatteriesystems, aber sicher auch einige originale Relais am Landy) haben auf Klemme 86 Dauerplus und werden über den Massepfad an Klemme 85 angesteuert. Wird nun Masse über den Hauptschalter von den Batterien getrennt, so liegen über diese Relaisspulen, die ja elektrisch durchgängig sind, an der Fahrzeugmasse +12V (oder was die Batterien halt gerade hergeben) an. Lässt sich leicht messen, ist bei meiner Kiste so. Schadet aber noch nicht. Damit liegen dann aber auch an den vielen kleinen Lämpchen der Instrumentenbeleuchtung masseseitig +12V an. Und weil die Lämpchen auch elektrisch durchgängig sind (sofern nicht auf LEDs umgebaut wurde), auch an den orange-roten Plusleitungen der Instrumentenbeleuchtung. Unabhängig von der Stellung des Lichtschalters. Ist nun die Uhr bei ausgeschaltetem Hauptschalter direkt mit Batterie-Minus verbunden, so wird die Beleuchtung der Uhr leuchten. Was so nicht zweckmäßig ist.
Habe das mit einem zusätzlichen Relais gelöst (wer schon den einen oder anderen Beitrag von mir gelesen hat, weiß vielleicht schon, dass ich Relais liebe). Beleuchtung der Uhr ebenfalls von Dauerplus (originale Zuleitung zur Uhr) abgezweigt und über Arbeitskontakt 30-87 des Relais geschaltet. Das orange-rote Beleuchtungs-Plus schaltet auf 86. Masse der Relaisspule 85 auf Fahrzeugmasse (die ja mit dem Hauptschalter getrennt wird). Damit ist die Masse der Uhr einwandfrei von der Fahrzeugmasse getrennt.
Funktioniert!
Zentralverriegelung:
Vieradriges Kabel zum Stellmotor der Fahrertür getrennt (und Stellmotor gleich ausgebaut), damit ist die Fahrertür aus der ZV ausgenommen. Den orange-pinken Draht, welcher original über einen Kontakt am Fahrertürschloss die ZV über das Alarmsteuergerät (über einen geschalteten Massepfad) ansteuert, auf einen Taster (keinen Schalter!) am Armaturenbrett gelegt, anderen Tasterkontakt auf Masse. Jetzt wird die ZV mit diesem Taster bedient.
Nachteil ist, dass das Verriegeln nur bei geschlossener Fahrertür geht und das Entriegeln nur bei geöffneter Fahrertür. Schuld daran ist das Alarm-Steuergerät, welches auch den Türkontakt der Fahrertür mit verarbeitet. Kann aber damit leben.
Geht beim Verlassen des Fahrzeugs so: Alle Türen (auch die mittlerweile wieder an die ZV angeschlossenen Türen der zweiten Sitzreihe) mit Ausnahme der Fahrertür über den Taster verriegeln (Fahrertür dabei noch geschlossen halten), dann Hauptschalter ausschalten, dann aussteigen und Fahrertür mit dem Schlüssel manuell zusperren. Beim Einsteigen umgekehrt (ZV-Taster drücken, solange die Fahrertür noch offen steht, gewöhnt man sich dran).
Alarmanlage:
Ist jetzt natürlich bei abgestelltem Fahrzeug auch tot. War sie aber vorher auch schon, da Kabel zum Blinkrelais gekappt (weil´s beim Campen an stillen Plätzen einfach nervt, wenn man auf 5 km Entfernung sieht, wenn du deinen Landy abschließt) und Alarm-Relais für die Hupe gezogen. Es schert sich doch ohnedies kein Mensch um eine heulende Alarmanlage, außer bei einem Fehlalarm in der Nacht (meine persönliche Einschätzung).
Kühlbox:
Kein kühles Bier, wenn der Landy länger wo „stromlos“ steht. DAS ist echt schlimm. Werde ich wohl noch umbauen. Kühlbox direkt an Batterieminus sollte ja kein Problem sein.
Das war´s.
Danke für´s fertig lesen.
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