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Zenith 36IV Drosselklappenwelle Ausbuchsen

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    #91
    AW: Zenith 36IV Drosselklappenwelle Ausbuchsen

    Buchse Drosselklappenwelle à la DAVE 2.0 erneuern.

    Ich sehe das wie Guido, es muss doch mit einfachen Bordmitteln möglich sein eine Drosselklappenwelle neu zu buchsen.
    Den Vergaser zum Vergaserdienst zu schicken, einen neuen Vergaser zu kaufen oder mit einer professionell ausgestatteten Werkstatt selbst neu zu buchsen/buchsen zu lassen sind ja wohl die üblichen Wege.

    Im Vordergrund steht bei mir aber die Herausforderung, ist halt ein Hobby.

    Beim Vergaser (Zenith 36 IV) habe ich knapp eine Woche vor dem TÜV-Termin bemerkt, dass Benzin nach dem Abstellen des Motors aus der Drosselklappenwelle austritt. Der Gummiring zwischen dem Ober- und Unterteil war defekt.

    Teil 1: Provisorische Abdichtung:

    Der Überholsatz war bis zu TÜV-Termin nicht rechtzeitig zu beschaffen. Um das Spiel zwischen Drosselklappenwelle und deren Buchse ein wenig auszugleichen, habe ich eine Hülse aus Papier eingeschoben. Hierzu habe ich den Schaft der Drosselklappenwelle vermessen. Mit der Mikrometerschraube habe ich ein Maß von 6,96mm gemessen. Ich habe ein Stück Zeitungspapier (5/100 mm) so zugeschnitten, dass beim Umwickeln um einen 7mm Bohrer der schmalere Teil auf Stoß um den Bohrer zu wickeln war. Kopierpapier war bei mir zu dick, nämlich 10/100 mm.

    Hülse Bohrer.jpg

    Den breiteren Teil habe ich durch einen umlaufenden Teil mit Tesa-Film umwickelt.

    Hülse.jpg

    Diese Hülse habe ich mit dem schmaleren Teil nach vorn und den mit Tesafilm umwickelten Teil nach hinten über die Drosselklappenwelle geschoben und durch drehen der Drosselklappenwelle und der Hülse in gegenläufige Richtungen in den Spalt zwischen Drosselklappenwelle und Bohrung geschoben. Die Hebel habe ich natürlich vorher demontiert. Ich bin so ca. 5 mm in das Gehäuse des Vergasers gekommen. Danach habe ich mit einem Cutter den ausliegenden Teil abgeschnitten und entfernt. Auf die Weise habe ich die Querschnittsfläche um ca. 1 mm² (5/100mm x 22 mm) des Spaltes verringert und somit schon weniger Nebenluft bekommen. TÜV dann bestanden, allerdings brauche ich keine AU, aber Landy lief zufriedenstellend.
    Nach der Demontage für die eigentliche Reparatur konnte ich feststellen, dass das Zeitungspapier benzinfest und formstabil war.

    Teil 2: Buchsen

    Die erste Überlegung war, was man als Buchse verwenden könnte. Ich habe in einem Baumarkt für ca. 3,00 € ein Messingrohr 1m lang mit dem Maß 8,0mm x 0,5 mm gekauft. So kämme man auf einen Innendurchmesser von 7,0 mm, perfekt passend zur Drosselklappenwelle mit 6,96 mm. 4/100mm Übermaß scheinen mir als plausibles Spiel.

    Rohr.jpg
    nicht lang überlegen, einfach machen

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      #92
      AW: Zenith 36IV Drosselklappenwelle Ausbuchsen

      Das Vergaserunterteil hatte ich dann zwischen zwei Holzbrettchen mit einer Schraubzwinge eingespannt. Hierbei habe ich die gerade Kante des Schwimmergehäuses auf ein gerade Platte gestellt und mittels 90° Winkel exakt hochkant gestellt.

      Ausrichtung.jpg

      Dann habe ich mit einer Ständerbohrmaschine in zwei Stufen über 7,5mm aus 8,0 mm aufgebohrt. Anschließend habe ich mit einem Schraubstock die Hülse bündig nach innen eingepresst (Backen mit Holzpaneel oder dergleichen polstern). Die Hülse hatte ich so ca. 1 mm länger gelassen, als notwendig, um sie anschließend von außen plan zum Gehäuse zu feilen. Ich hatte mir in der Bucht noch eine verstellbare Reibahle 6,75mm bis 7,25mmfür 12€ gekauft, aber nicht wirklich benötigt, da die Drosselklappenwelle nahezu perfekt im Messingrohr drehen lässt.
      Dieser Versuch war leider nichts, da die Bohrungen für die Drosselklappenwelle im Vergasergehäuse zu einander Versatz hatten.

      Vergaser Versatz.jpg

      Also habe ich die Bohrung in zwei Stufen über 8,5mm auf 9,0mm vergrößert. Allerdings habe ich unten so ca. 1-2mm stehenlassen.

      Die Überlegung hierbei war, quasi einen Drehpunkt für die Hülse zu generieren, damit diese spannungsfrei auf der Drosselklappenwelle zur gegenüberliegenden Bohrung zu montieren ist.

      Skizze Drosselklappenwelle.jpg

      Das Ganze dann zusammen montiert, schön satt Dirko Hochtemperatursilikon auf die Hülse gegeben und zusammen mit der Drosselklappenwelle eingesetzt. Die Hülse wieder schön nach innen bündig eingeschoben.

      Hülse einsetzen.jpg

      Hülse fertig.jpg

      Leider ließ sich die Hülse nach der Austrocknung des Silikons noch verschieben, da das Silikon keine wirkliche Bindung zur Hülse und zum Vergasergehäuse eingeht. Daher habe ich das Ganze mit 2K Autospachtel wiederholt. Autospachtel soll ja laut Aufdruck benzinfest sein. Nach der Abbindung des Autospachtels die Hülse auf Maß gefeilt und die Reibahle noch einmal sanft angesetzt. Anschließend die Hebelchen montiert. Für die Drosselklappe selbst scheinen kleine Ungenauigkeiten bzgl. mittiger Lage Drosselklappenwelle keine Rolle zu spielen. Die Bohrungen in der Drosselklappe gleichen dies aus. Nach der Montage blieb ein kleiner Spalt im Bereich der Leerlaufdüse. Mit Einstellen der Leerlaufdrehzahl ergibt sich ohnehin ein kleiner umlaufender Spalt an der Drosselklappe zu Gehäuse.

      Alles ging leichtgängig, zu Sicherheit das Ganze im Backofen auf 75° aufgeheizt um die Funktion auch unter Temperatur zu testen.

      Den Vergaser komplettiert und wieder eingebaut, läuft prima. Jetzt fehlt nur noch die Langzeiterfahrung.

      LG Andreas
      nicht lang überlegen, einfach machen

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