AW: Zenith 36IV Drosselklappenwelle Ausbuchsen

Hi Hubertus,

bis in die 90er Jahre waren für so ein Kleinkram in großen Stückzahlen Rundtaktmaschinen oder ähnliches die Regel, da hatte jede Spindel einen Zweck, die Vorrichtungen waren aufwendig und eigentlich war auch jede Maschine nur für ein Teil/eineTeileserie geeignet.
Ergo sind die Vergaser schon mit Vorrichtungen aus dem Werkzeugbau und damit recht genau gefertigt. Man hat sich auch damals schon Gedanken gemacht, wie die Toleranzen einzuhalten sind. Problematisch wird es dann, wenn im Laufe der Zeit keiner den Verschleiß in Maschine und Vorrichtung kompensiert hat, dann kam nur noch Murks dabei raus.
Viele solche Maschine sind übrigens in Billiglohnländer verkauft worden, wenn sie total ausgenudelt waren.
Vielleicht eine Erklärung für die Qualität vieler Nachbauteile aus eben diesen Ländern?

Einen schön sportlichen Ansatz habt Ihr auf jeden Fall, das in der Garage zu machen, wenn Ihr das Ausrichten und Spannen hinbekommt sollte es aber klappen. Ich setze mal ein Pittermännchen auf Euren Erfolg.

Frank

AW: Zenith 36IV Drosselklappenwelle Ausbuchsen

Hallo Frank,

Ich kann schon auf diverse Maschinen von SHW bzw. DMG zugreifen ;)
Mein ziel ist es aber damit eine Vorrichtung zu bauen die eben unter einfachen Bedingungen eine neue Lagerung der Droselklappenwelle zuläst.

Grüße

Hubertus

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Die Herausforderung besteht ja darin, in eine ausgeschlagene Führung eine zentrierte Buchse zu setzen. Dies unter CBU Bedingungen. Die Herausforderung zerfällt in zwei Teilaspekte: Präzision und Möglichkeiten.

Präzision: Ich beobachte an den mir vorliegenden drei ausgeschlagenen Verteilern, dass trotz des Spieles die Drosselklappe ebenso schließt, wie sie es an einem Neuteil tut. In nahezu der selben Präzision, was Formschlüssigkeit der Klappe zum Luftgang anbelangt. Das Spiel der Altteile an der äußeren Gestängeseite liegt zwischen 1 bis 2mm. An der gegenüberliegenden unter dem Schwimmergehäuse befindlichen Stelle im kaum messbaren Bereich.

Hieraus folgere ich, dass a.) die Nebenluft ein größeres Problem hinsichtlich der Funktion ist, denn die Formschlüssigkeit der Drosselklappe. Es bedeutet auch, dass für den CBU Ansatz die 100%ige Ausrichtung zwar erstrebenswert aber nicht letztgültig ausschlaggebend ist.

Möglichkeiten: Unter CBU Bedingungen verfügbare Geräte, Bohrer, Handahlen etc. weisen nicht die für eine exakte Zentrierung notwendige Präzision auf. Bohrer deswegen nicht, weil ein Bohrer und ein Fräskopf prinzipbedingt unterschiedlich arbeiten. Bohrmaschinen haben Spiel in der Bohrfutterführung, auch ist der übliche Dreibackenklammechanismus des Bohrfutters konstruktiv den Möglichkeiten einer Drehbank unterlegen.

Zusammenfassend ergibt sich die Notwendigkeit aus der Beschränkung eine Stärke zu machen. Hier denke ich daran das es eigentlich möglich sein muss, das vorhandene Spiel der CBU Möglichkeiten als Möglichkeit auszuspielen. Ich denke an ein selbstnivelierendes System. Bspl: Es ist durchausmöglich hartes Rohr zentriert in die weiche Führung des Köörpers einzubringen. Denken wir ein 7er Stahlrörchen, welches in die Aluminiumführung eingeklebt wird. Die harte Führung wird einen eingeführten selbstzentrierenden Bohrer zuverlässig davor bewahren in das umliegende weiche Material zu wandern. Das so erstellte zentrierte und beiderseits des Luftganges fluchted durchgehende Loch wird dann auf das Maß der Buchse presspassend ausgerieben. Diese Methode würde mit einem Fräser nicht funktionierend, sondern setzt technischses und arbeitsgangimmanentes Spiel voraraus - aus der Schwäche wird eine Stärke.

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Herr Professor? Verstehe ich Dich richtig? Es scheint Deiner Meinung nach nicht wichtig zu sein, dass die Bohrung im Gehäuse zentriert ist, sondern, dass einfach eine Buchse (unzentriert) eingesetzt wird und diese wird dann ausgefräst. Das Ausfräsen muss dann zentriert erfolgen.

Wo ist nun der Vorteil? Ich habe immer das Problem, dass ich die Drosselklappenwelle genau mittig im Gehäuse führen muss.
(Dass die Drosselklappe sich bei Spiel immer selber zentriert ist logisch. Aber ohne Spiel benötige ich eine Zentrierung.)

Oder was habe ich wie nicht durchblickt???

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Ich würde mit einen passenden Stufenräser mit tastende besorgen, denn wie Guido gesagt hat, ist bei seinen Gehäusen nur die eine Seite eingelaufen und die mit Messing Stopfen nicht, also muss das tastende in das Loch wo die Messingbuchse war und dann den Fräser axial ausrichten, Gehäuse festspannen und ausfräsen eventuell nicht durchgängig damit die Buchse einen Anschlag im Gehäuse hat. Bohrer taugen nicht weil es keine runden Löcher gibt wie beim Fräser. Gruss Philipp

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Da bin ich wohl missverständlich. Also natürlich muss die Welle zentriert und in einer definierten Lage zum Luftgang sein. Allerdings gibt es ein zu beobachtendes Spiel, welches die Funktion offensichtlich nicht beeinträchtigt: Die Klappe schließt. Der Fehler ergibt sich aus der Nebenluft, die durch die ausgeschlagene Führung kommend das Gemisch abmagert. Hinzu kommt, dass die Welle durch die einseitige Belastung auf der Gestängeseite dort stärker ausschlägt als auf der gegenüberliegenden Seite. Der Teil, der durch den stopfen verschlossen ist gar nicht. Für eine einzubringende Hilfsführung ergibt sich so die Situation, dass diese in der Originallage fixiert werden kann. Die Originalführung ist ja geweitet, nicht gerümmt. Also kann ein gerades Rohr so eingebracht und fixiert werden, dass die notwendige Lage ohne Messen rekostruiert werden kann. Die Länge des Stopfens reicht aus jedes passende Rohr in eben diese Originallage zu bringen. Die ausgeweiteten Stellen werden mit geeignetem Material, z.B. Flüssigmetall stabilisierend aufgefüttert. Dann nehme ich diese Hilfsführung und bohre beides aus: Rohr und Stützmaterial. Die Originalführung hat ca. 7mm, eine Buchse 10mm. Zentrieren wird sich das durch den Unterschied hartes/weiches Material. Der Bohrer kann nicht mehr aussermittig ins weiche Alu abgleiten, solange Arbeitschritt und Werkzeug Spiel haben. Der Nachteil wird zum Vorteil.

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Wieso will man CBU Methoden an Dingen anwenden, die dafür ungeeignet sind und wo es vollkommen unnötig ist?
Du wirst NIE ein vergasergehäuse am Strassenrand ausbuchsen müssen.
Mach das auf ner Fräse, und wenn Du keine hast, lass es jemanden tun, der es kann.
man muss doch nicht zwanghaft alles selbst versuchen?
O.k. man(n) kann, wenn man will, aber man muss nicht. das wäre für mich ein Beispiel von falschem Ehrgeiz.

Gruß
heppsen

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Mit dem vom Banger vorgestellten Rollenfräser kann ich mir das sogar noch besser vorstellen, als mit dem Bohrer.

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Alles klar Guido. Verstehen tu ich´s nun. Und es hört sich für mich (Laien) auch schlüßig an.
Was sprciht dagegen Heppsen?

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Ich musste auch nie eine Serie fahren, ich hätte auch ein Auto nehmen können. Eine Beschäftigung ist dann sinnfrei, wenn man in ihr keinen Sinn zu erkennen vermag. Das betrifft jede Beschäftigung. Philatelisten jagen kleinen bedruckten und entwerteten Altpapierschnipseln nach, begnatete Schrauber im Norden lagern mehr Altvergaser, zerlegt und gereinigt, als diese in einem Leben werden nutzen können. Als Nichttechniker macht es mir Spaß meine Zeit damit zu verbringen zu sehen, wie weit ich mit meinen beschränkten räumlichen, technischen und kognitiven Fähigkeiten komme. Wenn am Ende ein ungangbarer Weg liegt, habe ich dennoch einen Erkenntnisgewinn oberhalb der Schreibübung meines Namens auf einem Scheck. Für mich macht das Sinn, aber ich kann damit gut leben, dass andere darin keinen Sinn sehen. Wären wir in einer abhängig beschäftigten Beziehung zueinander, dann hättest Du Recht: es gibt schnellere und einfachere Wege als nachzudenken. Aber dies ist eben ein Hobby und keine Station einer Wertschöpfungskette. Manchmal sitze ich auch nur einfach in meiner Werkstatt und triele gedenkenversonnen einfach vor mich hin - das ist erstmal sinnfreie Zeitvergeudung, macht mir aber trotzdem Hölle Spaß.

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Ich für meinen Teil würde mir das auch gerne selber antun. Mit meinen eigenen wenigen Mitteln und Hilfe eines Freundes (KFZ-Techniker, Drehbank- undsoweiterBesitzer).

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Guido, wo hast Du denn die Gleitlager geordert?

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@ Guido: beim Rollen Fräser müstest du eine passende Lange Gewindestange besorgen und eine Distanz hülse drehen, die du dann Graduell runterdrehst damit das Rollenlager immer in der Gegenbuchse liegt während der Fräser auf der zu fräsenden Seite ausnimmt oder mehere solche Rollenlager hintereinander aufreihen mit einer langen Schraube analog zum original.
Gruss Philipp

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Ebay. (Höre ich gerade wie in Norddeutschland ein Stuhl umfiel? :D). Erstmal nur als Muster zur Anschauung. Die Problematik in der Beschaffung waren meine technische Unkenntnis hinsichtlich Materialität, Begrifflichkeiten, Verfahren einerseits und andererseits der Umstand als Privatier der lediglich vier kleine Buchsen will bei der Industrie Glück zu haben wenn man vor dem Abriss der Telefonverbindung noch schallendes Gelächter hört. Mindermenge ist hier nicht nur eine quantitativer, sondern auch ein qualitativer Bezeichner.

Immerhin habe ich bis hierhin gelernt was ne Passung ist, wie sie sich in Press-, Übergangs- und Spielpassung aufteilt, welche davon ich in meinem Fall brauche und ganz wichtig wie Verfahren und Terminologie geartet sind. Nun muss ich dieses Spielwissen mit Praxiserfahrung zu Fähigkeiten verdichten.

Abgesehen davon kenne ich nun meinen Vergaser in und auswendig und weis nicht nur grob dass da irgendwie Treibstoff und Luft zu einem zündbaren Gemisch vernebelt werden, sondern kenne das sensible Zusammenspiel von Haupt-, Neben- und Ausgleichsdüsen, Membranen und die ganzen Regelmechanismen die dazu beitragen Drehzahl- wie Umweltübergreifend den engen Korridor zu halten innerhalb dessen ein Gemisch zündfähig ist. Wenn mein Vergaser spotzt weis ich nun, an welchen Stellen ich unter welchen Bedingungen genau was tun kann, oder auch eben nicht. Früher hab ich das ohne Verstand aber mit Umsicht geöffnet und gereinigt. Allein das ist schon genug Sinn für eine handvoll verfräster Altvergaser. Also für mich persönlich.

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Moin Jungs,
ich find das ja auch alles spannend, ich kenne nur meine Grenzen.
Und natürlich ist gedankenverloren rumsitzen und nichts-denkend auf ein Bauteil starren nicht sinnlos, sondern Teil der therapeutischen Erholung.
Aber man muss doch nicht allen ernstes versuchen eine ovale Bohrung mit garangwerkzeug wieder rund zu bekommen, wenn jede Dreherei das in 20 Minuten professionell erledigt?
Das würd mir nicht einfallen....:-)
Gleitlager kaufen und anpassen allerdings schon.
Solange ihr da bei Zenith Versagern bleibt, ist das auch alles gut.... nur Finger weg von Solex 40PA! Bitte!

Gruß
heppsen