Und schon wieder wurde ein Schweizer in die "Geschlossene Abteilung" eingewiesen. Ich bin der Urs, und bin im Vollbesitz meiner geistigen Gesundheit freiwillig in die Landygemeinde eingetreten. Bereut habe ich nix!
Obwohl seit fast einem Jahr hier angemeldet, wird es nun Zeit, mich vorzustellen. An dieser Stelle möchte ich allen Insassen herzlich danken, habe ich doch hier viele nützliche Informationen über Serien und ihre Macken gefunden.
Mein Landrover, eine Serie III 88 mit Tropendach habe ich Ende letzten Jahres erstanden. Der war mal Masai-Rot, die Farbe ist aber dem Wetter zu oft ausgesetzt gewesen und dementsprechend ausgblichen. Er hat Dellen und Kratzer, aber eine gepflegte Mechanik und einen ebenso gepflegten Rahmen. Der Wagen wurde von seinen beiden Vorbesitzern stets gut gewartet, der Schweizer TÜV (MFK) hatte noch nie Einwände gehabt. Und das werde ich ncht ändern, obwohl ich "noch" kein Schrauber bin. Aber man lernt dazu.
Der Landy ist als Reisefahrzueg gedacht, für den grossen Trip nach Indien 2013, via Iran, die Ex-Sovjetstaaten (Pamir Highway) und Tibet. Zum ausprobieren ging es erst mal nach Skandinavien, wo der Kleine seine Fähigkeiten on- und offroad mal zeigen konnte. Bis auf einen abgerauchten Kupplungszylinder hat er sich tapfer geschlagen und die 5000 Kilometer in drei Wochen anstandslos überstanden.
mehr Bilder gibt es in meinem Album ...
Warum eigentlich ein Landrover? Und dann noch eine Serie?
Weil ein Merz-G zu teuer ist, ein Toyo zu japanisch, ein Lada zu klapprig, ein Jimny zu klein und ein Jeep zu amerikanisch ist. Bleibt noch ein Serie-Landy, und der geht auch nicht öfters kaputt als ein Defender.
Und er hat den Charme, dem ich erlegen bin. So einfach ist das. Ein Kurzer ist es, weil er im Alltagsgebrauch praktischer ist, eine Serie auch deshalb, weil da kein elektronisches Gedöns drin ist. Ich fuhr vier Jahre lang einen neuen Fiat Doblo, und den würde ich niemals nach Indien fahren. Zuviel Blödsinn verbaut, den niemand wirklich braucht. Wie habe ich hier mal gelesen: eben ein "Rundumwohlfühlauto" ...
Da mag ich den "Kein-Komfort" doch eher. Das ist Autofahren und Reisen in reinster Form, das lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn es Geld, Geduld und Nerven kostet. Der einzige Luxus ist das Dachzelt, mit Matratze und echtem Bettzeug. Es bleibt innen trocken wenn's schifft und man schlägt sich beim Schlafen des Nachts nicht die Arme wund wie im Auto.
Wenn es zeitlich passt und nicht zuweit weg ist, sieht man sich sicher mal an einem Treffen oder bei einer gepflegten Ausfahrt.
Grüsse aus der Schweiz,
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