AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Klar wär Helicoil eine Lösung. Gibt's wohl auch in zöllig, wie die schnelle Suche zeigt. Da werd ich mal das Stehbolzen-Gewinde rausfinden und das passende Reparaturdings dazu anschaffen müssen... - wobei schon die Frage ist, ob sich der Aufwand für so einen Deckelbolzen tatsächlich lohnt. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

@Landy64: Da war genau gar kein Rest mehr von dem alten Gewinde im Gehäuse vorhanden. Der M8-Bolzen ging da mit etwas Hanf drumrum spack rein. Verdrehen kann er sich nicht, da er innen oben im Gehäuse passend anliegt. Was man auf dem Foto nicht sieht, ist dass der Schraubenkopf hinten rundgeschliffen ist, damit das Ding überhaupt da in die Ecke passt. - Zu Deinem zweiten Posting: Ja, einfach größer bohren und einen selbstgemachten Stehbolzen verwenden, wär auch ne ganz passable Lösung.

Grüße,

Miles

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Wenn er gerade noch hält kannst du auch Loctite Nabe und Welle nehmen und ihn einkleben.
Da das kein Zylinderkopf ist auch den Helicoil etwas kleben. Vor allem aber nicht vergessen mit einem Körner den Gewindegang oberhalb und unterhalb des Helicoils zerstören, dann dreht sich da auch nix mehr raus. Es gibt auch größere Gewindehülsen, wenn Platz ist, die halten besser. Alles in allem taugt das wenn man es richtig macht. Für den Deckelbozen alle Mal.

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Der Ersatzbolzen am Deckel ist jetzt erst mal so geblieben. Zwischenzeitlich gabs noch paar andere Sachen zu machen. Da baut man das olle Getriebe aus, um das frischgemachte reinzuheben - und es wird einem schlagartig klar, dass wir es hier ja mit einer rollenden Restaurierung zu tun haben. Schöner Mist, manchmal. Aber selbstgewählter Mist, und da ist eben kein Kraut gegen gewachsen.

Also erstmal das alte Getriebe raus...

getrieberaus1.jpg getrieberaus2.jpg

... und dann den ganzen Schmodder abgewaschen und den Rost runtergebürstet. Bisschen Phosphorsäure und Bremsenreiniger, und dann 2 x Brantho drauf:

getrieberaus3.jpggetrieberaus4.jpggetrieberaus5.jpg

An die so präparierte Stelle hab ich dann heute das überholte Getriebe wieder eingesetzt und erst mal mit minimalem Aufwand fahrbereit gemacht - was ganz schlau war, da der zweite Gang häßliche Geräusche macht. So ein hohes metallisches Rattern, ich sag mal in der Frequenz der Zahnräder. Meine Vermutung ist, dass das Rad an der Schaltgabel schabt. Ich werde also den Deckel noch mal abnehmen und die Sache angucken. Sonst mal eine andere Schaltgabel nehmen. Mir war beim händischen Durchdrehen vorher schon so ein leises Klackklack aufgefallen, aber irgendwie hab ich mir nichts weiter dabei gedacht. Schön blöd. Aber egal. Wieder was gelernt: Leise Geräusche mit niedriger Frequenz können beim Fahren zu infernalischem Lärm hoher Frequenz werden.

Tja, wenn das mit Deckelabnehmen usw. nicht getan ist, muss doch das alte Getriebe wieder rein. Sonst komme ich nicht mit der Serie in den Odenwald ... Nochmal Getriebzerlegen in einer Woche tu ich mir nicht an.

Grüße,

Miles

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Rad an der Schaltgabel schabt... Wohl kaum (die Führung ist relativ robust und der Abstand gut bemessen) dann würde es das Getriebe direkt komplett zerlegen.
Wahrscheinlich hast du eine Unwucht ( defektes Lager) oder Karies.

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Auf das Ding mit der Schaltgabel bin ich gekommen, weil das Klackklack beim Durchdrehen per Hand erst zu hören war, nachdem die Schaltgabeln eingebaut waren. Vorher war alles unauffällig. Alle Zähne heil, und die Hauptwelle komplett neu bestückt und dabei ausgemessen.

Heute hab ich den Versuch gemacht, das Geräusch bei offenem Deckel zu identifizieren. Das war aber lustiger Blödsinn, weil's natürlich wie Sau oben rausgespritzt hat. Aber ich denke, bevor ich das Getriebe wieder rausnehme, werde ich denselben Test nochmal bei abgelassenem Öl probieren. Das muss doch rauszukriegen sein, was da klackert ...

Grüße,

Miles

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Hallo Miles,
bist du dir sicher, daß die Gabeln am richtigen Platz sind? Ich habe den Deckel abgedichtet und, um die O-Ringe zu wechseln alle Gabeln rausgenommen. Dann hieß es schnell schnell komm mal eben und ich hab die Gabeln mehr oder weniger ungezielt da wieder reingeworfen. War ja auch nicht das erste Mal, paßt doch alles ganz prima ...
Ließ sich gefühlt alles schalten, also wieder zusammengebaut (inklusive der Hütte) und probegefahren. Komische Geräusche, nur zwei Gänge gingen und der Rückwärtsgang ...

Also nochmals auseinander >k und seitdem ist Ruhe ...

Einsortierte Grüße,
oijoijoij

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Guter Punkt. Danke. Das guck ich mir noch mal an. Ich hab zum Glück noch zwei Getriebe da liegen mit montierten Schaltstangen und - gabeln (die mal funktioniert haben) - als Referenz ganz gut zu gebrauchen ...

Grüße,

Miles

Edit mischt sich grade ein. Sie meint, so frei Tischkante, da könnte man ja gar nichts falsch zusammensetzen. Ich lasse sie in dem Glauben und gucke lieber trotzdem noch mal nach.

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Doch das geht. Man kann die Schaltgabel auch einbauen ohne das sie in der Nut des Rades hängen.
Mach mal den Deckel über den Schaltstangen ab und guck mit Taschenlampe und evtl . mit so einem kleinen Spiegel nach.
Müstest eigentlich sofort sehen ob die richtig sitzen...

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Gruß an Edit:
Doch es geht. Sonst hätte ich das nicht gepostet.
Ich war mir sicher das passt so. Hat es aber nicht >k
Beweis jederzeit gerne hier in meiner Scheune an einem Schlachtgetriebe.
Das ist schon offen, da muss man nicht solange schrauben bis man dran ist =)

Verkehrte Grüße,
oijoijoij

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Tja, die Schaltgabeln waren es nicht. Jedenfalls sind alle an der richtigen Stelle. Mir ist aber - natürlich erst, nachdem ich den Deckel wieder draufgeschraubt habe - noch etwas eingefallen. Dieser letzte Hoffnungsschimmer wird von der folgenden Überlegung getragen:

Das Geräusch entsteht ja im zweiten Gang. Dabei ist die Synchroneinheit 1./2. Gang, auf der auch der Zahnkranz für den Rückwärtsgang sitzt, in seiner vordersten Position. Und damit relativ nah am Rückwärtsgangrad - Hier mal schematisch mit ein paar Teilen aus der Kiste hingelegt:

schaltgabeln.jpg

Wenn ich jetzt beim Anbau der Schaltgabeln an die Stangen das zur Verfügung stehende Spiel jeweils möglichst ungünstig genutzt habe (völlig unbewußt, versteht sich), könnte es ja sein, dass die Synchroneinheit in der Zweiter-Gang-Position an das Rückwärtsgang kommt. Und damit das blöde Geräusch entsteht.

Dafür werde ich nachher die Büchse noch mal aufmachen ...

Grüße,

Miles

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Jaha, das war's!

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Herzlichen Glückwunsch. Wie hast du die Schaltgabeln jetzt justiert? Gefühlt mittig? Gemessen mittig? Ins andere Extrem?

Fragend-bohrende Grüße,
oijoijoij

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Ins andere Extrem. Also so, dass die Synchroneinheit 1./2. Gang möglichst weit hinten und das Rückwärtsgangrad möglichst weit vorn angeordnet sind.

Ick freu mir!

Miles

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

thx!
:W ...

AW: Sally braucht ein neues Getriebe ...

Also der Praxistest verläuft bisher ganz erfolgreich. Die Geräuschentwicklung ist im Rahmen und auch ansonsten läuft das Teil ganz ordentlich. Die Synchroneinheit 1./2. Gang ist ein bisschen hakelig, aber das ist jetzt auch nicht auf die Schnelle zu ändern ...

Was aber echt nervt: Die Arretierung der Rückwärtsgangschaltstange funktioniert nicht zuverlässig. Mir ist es ein paar mal passiert, dass ich keinen Gang mehr einlegen konnte, weil die Schaltstange nach hinten gerutscht ist (dann freundlich schulterzuckend und ein betretenes Gesicht machend nach hinten winken, mit der Lampe unters Auto legen und mit einem langen Dings die Schaltstange wieder nach vorn schieben).

Dann hab ich heute noch mal den Deckel aufgemacht und die Bohrung überprüft, in der die Kugel läuft. Alles unauffällig. Dann mal die Kugel eingesetzt, Deckel drauf und die Kugel per Hand unter Spannung gehalten. Damit gings auch: Kugel rastet schön in die Kerbe der Stange ein. Dann den Deckel festgeschraubt und noch mal geprüft. Immer noch ok. Dann die Federn und Widerhalter eingesetzt, und siehe da: nix rastet mehr.

Bin etwas ratlos. Entweder es klemmt doch irgendwo oder das Vakuum zwischen Kugel und Widerhalter ist stärker als die Feder (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann).

Also die Bohrung, in der die Kugel läuft etwas bearbeiten? - Aufreiben? - Oder wie macht man so was?

Grüße,

Miles