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    Suchen Defender für Spezialmission

    Einen wunderschönen guten Tag,

    da das Leben nicht langweilig werden soll und es viel zu viele spannende Dinge zu erleben gilt planen meine Freundin und ich in mittelnaher Zukunft
    eine Weltreise. Sehr schnell stand fest, dass wir die Vorteile eines eigenen Wagens als Reisebegleiter nicht missen möchten und wählten als unser
    Zielfahrzeug einen Land Rover Defener 110 aus. In diesem sehen wir den perfekten Kompromiss zwischen viel Raum, der sich nach Um-/Ausbau super als Wohnfläche nutzen lässt, und Geländegängikeit, um das Abenteuer Welt in vollen Zügen genießen zu können.
    Nundenn, wir suchen auf jeden Fall ziemlich vergeblich nach einem für uns passenden Modell. Das Angebot scheint sich derzeit nicht in seiner Blützeit zu befinden, sodass wir mit unserem angesetzten Budget gerade nicht viel weiterkommen. Deshalb haben wir uns entschieden einfach mal in die Runde zu fragen, ob nicht evtl. jemand sein Arbeitstier abgeben möchte. Im Folgenden beschreiben wir unser Traummodell etwas genauer:

    - Land Rover Defender 110, 113 PS
    - Am besten nicht viel mehr als 300000 km auf dem Buckel
    - Sollte nicht völlig mit Rost überzogen sein
    - Baujahr ca. 1985-1990
    - Fahrbereit sollte er sein. Es wird zwar noch eine Menge gemacht, allerdings würde ich ihn gern auf seiner eigenen Achse nach Stuttgart befördern
    - Möglichst kein ehem. Militärfahrzeug
    - Preis: 3000-4000 €, jenachdem was bereits alles getauscht/aus-/an-/umgebaut wurde, wären wir auch bereit mehr zu zahlen

    Würden uns auch riesig über ein paar Geheimtipps freuen, wo man nochmal anfragen könnte oder dergleichen. Andernfalls müssten wir nach England reisen, um uns dort umzuschauen, allerdings würde ich mir diesen Stress am liebsten ersparen.
    Also, falls ihr einen netten Defender rumstehen oder einen hilfreichen Tipp habt, meldet euch doch.

    Vielen Dank im voraus und die besten Grüße,

    Jonas und Ellen

    #2
    AW: Suchen Defender für Spezialmission

    Holla,

    ich rate euch, nach England zu fahren. Ich glaub, das sich das lohnt, wenn man jemanden dabei hat, der sich ein bissi auskennt. Ryan Air hin, ADAC zurück :D nee, selbst fahren natürlich....

    Viel Erfolg bei der Suche!!!

    Gruß

    Markus
    Resistance is futile!

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      #3
      AW: Suchen Defender für Spezialmission

      Also Jonas und Ellen.
      Der 113PS Motor ist ein 300Tdi, den gab es erst ab 1994 und erst ab 1996 offiziel in DL.
      Damit scheidet Eure Baujahrangabe aus, wenn nicht ein umgebautes Auto in Frage käme ( sehr selten, noch seltener gut gemacht)
      So ein Auto hat mit 300.000km für eine Weltreise einiges an Überholung nötig.
      der 300Tdi ist sicher die erste Wahl für Euer Vorhaben.
      Realistich sind diese mit BJ 1997-98 zu bekommen und die Kosten gerne auch über 10.000,-€
      Für Euer Budget reichts nicht mal für eine gute Serie.
      Bedenkt bitte für die Weltreise ca 1000,-€ für Standardersatz.- und Verschleißteile mitzunehmen.
      Werner
      Und die Zeit begann ernstlich zu verrinnen.

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        #4
        AW: Suchen Defender für Spezialmission

        Hi,

        besten Dank schonmal für die Antworten.
        @ Markus: Wahrscheinlich hast du Recht, allerdings wollte ich diese letzte Möglichkeit noch mitnehmen.
        @ Werner: Das ist wirklich komisch, denn ich habe schon einige Modelle auf z.B. mobile.de gefunden, die bspw. folgende Daten aufweisen:

        Land Rover Defender 110, EZ 06/1988, 85 kW (116 PS)

        (Bin nicht sicher, ob ich Links posten darf :))

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          #5
          AW: Suchen Defender für Spezialmission

          Hallo Jonas.
          Ich hab gerade mal nachgesehen, der weiße Freiburger ist ein V8 Benziner 3,6l ( Gas )
          Der ist wohl nichts für Eure Fernreise.

          Die Diesel hatten:
          85-86 2,5l NA Saugdielsel 70 PS
          87-90 2,5l Turbodiesel 86PS
          90-94 2,5l 200Tdi ca 108 PS
          94-98 2,5 l 300Tdi 113PS
          99-200x 2,5l Td5 ( Fünfzylinder ) 122 PS

          Da wird bei den Internetinseraten sehr oft was Falsches angegeben.
          Also aufpassen ob ein anderer Motor verbaut ist, dann passen meistens die Getriebe nicht richtig und man hat keinen Spass daran.
          Daher sehr genau nach den Motoren fragen, für Euer Vorhaben sind m.E. der 200Tdi oder der 300Tdi gut geeignet.
          Das Internet ist zZ voll von V8 Autos die bei heutigen Benzinpreisen und Steuern unbezahlbar in der Unterhaltung geworden sind.
          Werner
          Zuletzt geändert von DJ2KW; 12.07.2011, 17:46.
          Und die Zeit begann ernstlich zu verrinnen.

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            #6
            AW: Suchen Defender für Spezialmission

            Ahh, man lernt also tatsächlich nie aus :) Besten Dank für die Erläuterungen! Dann wird wohl tatsächlich nur der 200TDI oder 300TDI in Frage kommen...

            Beste Grüße,
            Jonas

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              #7
              AW: Suchen Defender für Spezialmission

              Hallo Jonas,
              ein Schmunzeln konnten wir uns beide (Sophia und Henrik) gerade nicht verkneifen, als wir Eure Suchmeldung und Euren Reiseenthusiasmus gelesen haben. Vor fast 2 Jahren haben wir ähnlich angefangen und auch Dank dieses und anderer Foren eine steile Lernkurve durchlaufen. Wir wollten ein Reisefahrzeug für viele tausende Km aufbauen. Das Budget ist nach oben nicht offen, und wir wollten in der Lage sein, mglst viel selbst reparieren zu können. Bis dato, kein Werkstattbesuch (nur Selbsthilfewerkstatt beim Motorausbau) , so manches Werkzeug zum Teil LR spezifisches angeschafft. Ersatzteile von den verschiedenen Quellen (gut im Forum dokumentiert) bezogen. Wenn man also anfängt in dieses Abenteuer einzusteigen, dann sollte man sehr viel 'Liebe' in dieses sehr aufwendige Unterfangen auch LR genannt investieren, ansonsten wird die Anstrengung zur Last. Nach den Mühen der vergangenen beiden Jahre, ist uns der Grüne Dicke ans Herz gewachsen. Mit dem Arbeiten kam das Vertrauen in absehbarer Zeit auf Reisen gehen zu können. Niemand möchte abgelegen eine Panne haben, die nicht wenigstens notdürftig reparierbar ist.
              Es gibt wahrscheinlich sehr wenige, die ihren gut funktionierenden LR nach all den Mühen des Erhaltens oder Aufbauens wieder verkaufen. Ein solches Fahrzeug dürfte wohl kaum in den von Euch in Betracht gezogenen Preisbereich fallen. Bleiben also die Nichtliebhaber-Fahrzeuge. Wenn es nur irgendwie geht, nehmt jemanden Erfahrenden mit beim Kauf, der sich das Fahrzeug anschaut.

              Man kann sehr viel austauschen und reparieren, richtig teuer und auch komplexer wird es beim Motor und Getriebe. Abgesehen vom Rahmen (Rost) kann man Äußerlichkeiten wie kleine Dellen in der Karosserie etc wohl eher ignorieren.
              Wenn wir's nochmal angehen würden, dann würden wir wohl eher auf folgendes achten:

              - Motor: abhören, Geräuschquellen orten, Kompressionsmessung machen
              - Getriebe: Übertragungsspiel vom Getriebe bis zu den Rädern anschauen (Ruck beim Lastwechsel, auf ausgeschlagene Lager hören (Leerlauf) und Zahnwellen (vor allen Dingen R380 Schaltgetriebe / LT77 http://www.landy-reisen.de/technik/p...-getriebe.html)
              - Abgasfarbe im Stand und beim Fahren/Beschleunigen
              - Undichtigkeiten
              - Flüssigkeitsstände (einschließlich aller Achsen und Getriebe)
              - Lenkungsspiel (Lenkgetriebe)
              - Kupplung

              Und in diesem und anderen Foren lesen, lesen, lesen ...

              Wir wünschen Euch einen langen Atem und wenns mal anstrengend ist, immer an die vor Euch liegende Reise denken.

              Sophia und Henrik
              LandyLeaks - irgendwo tropft's immer.

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                #8
                AW: Suchen Defender für Spezialmission

                Also ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, wir wollten auch unbedingt einen 300er Tdi 110er Station oder HardTop.....mit unter 200000km wir fingen mit 7000 Euro an..... das war vor 2 Jahren. Vor 9 Monaten haben wir dann unseren "Jones" für 12000 Steine gekauft, der hatte 2x Sander, 103000km und war wirklich in einem Traumzustand... Davor haben wir online gefühlte 1000 und "live" 18 Defender Tdi angeschaut... alle zwischen 6 und 11000 Euro und was da größtenteils auf dem Markt war lässt mich heute noch erschaudern..... drum mein Rat: Spart auf eine vernünftige Basis denn das was ihr jetzt zu wenig ausgebt werdet Ihr die nächsten Monate oder Jahre an Teilen und vielleicht Werkstattkosten haben. Spart lieber ein bisschen länger nicht das euer Traum ganz schnell ins Chaos versinkt....

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                  #9
                  AW: Suchen Defender für Spezialmission

                  Hey Leute,

                  vielen Dank für die rege Beteiligung, genau solche Spitzfindigkeiten können wir bestens gebrauchen. Unsere Pläne sind glücklicherweise nicht zu spontan, wie sonst häufig der Fall, sondern mit einigem Vorlauf versehen. Wir gedenken in ca. 1 1/2 - 2 Jahren zu starten, allerdings wollen wir möglichst viel bedenken :)

                  @ Henrik:
                  Super cool, vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken und Tipps zu unserem Vorhaben! Ich denke, dass wir bereit sind sehr viel Liebe für dieses Projekt aufzubringen und es zumindest nicht mit den blausten Augen angehen. Aber natürlich gibt es tausende Dinge, die wir einfach nicht bedenken, da es unsere erste Tour dieser Größenordnung ist und genau deshalb sind wir absolut dankbar für jeden hilfreichen Tipp oder Denkanstoß. Es wird mit Sicherheit entgegen versehentlich in den Kopf geschlichener Erwartungen verlaufen, aber das ist völlig in Ordnung.
                  Bzgl. des Fahrzeugs hoffe ich weiterhin auf den Zufall, dass wir irgendwo einen Defender finden, der in etwa unseren Erwartungen entspricht. Für Besichtigungen sind deine Tipps auf jeden Fall sehr viel wert. Dennoch stelle ich mich auf große Bastelarbeiten ein und nehme diese auch gerne in Kauf. Ich habe das Glück, dass ich einen sehr versierten Menschen vor Ort habe, der notwendiges Werkzeug und Räumlichkeiten zur Verfügung stellen könnte. Das Fahrzeug kann auch unangemeldet stehen.
                  Es gibt viel zu lernen, wir werden es anpacken und berichten, ob anstrengend oder nicht.
                  Vielen Dank euch! :)

                  @Waschbär
                  Das ist echt eine harte Geschichte, ich hoffe dass wir nicht doch noch umschwenken müssen bei der Fahrzeugwahl... Der Defender sitzt uns jetzt im Kopf und wir würden zu gerne damit aufbrechen. Man wird sehen was kommt, vll finden wir ja irgendwo einen. Aber hinsichtlich der Traum-Chaos-Beziehung kann ich dich beruhigen, mit Chaos können wir gut ;)

                  Die besten Grüße,
                  Jonas

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                    #10
                    AW: Suchen Defender für Spezialmission

                    Moin.

                    Wir haben den Defender-Kauf letzte Woche gerade in England hinter uns gebracht. Wir haben so etwa 35-40 Defender angeschaut und dabei reichlich Erfahrung sammeln koennen. Es ist dann ein sehr schoener 110 County Station Wagon mit feuerverzinktem Rahmen, neuen Tueren, neuem Tank und neuer Lackierung geworden.

                    Laufleistung
                    Bj. 90-98 heisst mindesten 10tkm bis 20tkm pro Jahr an Fahrleistung. Es ist also normal wenn so ein Eimer 200tkm bis 300tkm auf der Uhr hat. Unter 150tkm sollte es nur seltenst was auf dem Markt geben. Lenkrad und Schaltknauf reden da Baende und Tachos sind sehr geduldig. Pedalgummis sind bis dahin normalerweise zerfallen und ersetzt worden. Da die Laufleistungen die konstruktionsmaessig vorgesehene Lebensdauer ueberschreitet, sind die Defender eigendlich ausnahmslos verbraucht.
                    Jetzt ist es interessant, was schon alles gewechselt und repariert wurde und wie der tatsaechliche Zustand des Fahrzeugs ist.

                    Korrosion
                    Gibt's reichlich und ueberall. Das krasseste Beispiel, was wir gesehen haben, war ein 2008er 90 mit nicht mehr MoT-faehigen Durchrostungen.

                    Bulk Head (Spritzwand)
                    Die fault gerne oben an der A-Saeule unter dem Fensterrahmen weg. Zwischen Armaturenbrett und Fensterrahmenhaltern bilden sich zuerst Wasserblasen unterm Lack und kurze Zeit spaeter ist dann nichts mehr da. Wirklich nichts mehr - nur noch braune Blaetterteigpest.
                    Am unteren hinteren Ende der vorderen Radkaesten geht die Spritzwand ins Bodenblech ueber. Unter der Spritzwand laeuft ein Rahmenquertraeger vom Rahmen zur Aussenseite der Karosserie. In den Schlitz zwischen diesem Rahmenquertraeger und der Spritzwand kann man mit der flachen Hand reingreifen, Handflaeche nach oben, und entweder gesundes Blech oder den nassen Teppich des vorderen Fussraums fuehlen. Dies ist eine ueble Dreckecke in der sich gerne der Schlamm der Vorderraeder sammelt.
                    Wenn die Spritzwand richtig schoen durchgefault ist, hilft eigendlich nur der Austausch. Da der Defender um die Spritzwand herum aufgebaut ist, wird das ein sehr umfangreiches Unterfangen und ist nicht zu empfehlen.

                    Dreieckbleche
                    Die Dreieckbleche zwischen den hinteren Tueren und den hinteren Radlaeufen verbergen auch gerne viel Rost. Diese Stelle und die daran anschliessenden Kaesten unter der Ruecksitzbank sind aber relativ einfach zu reparieren.

                    Tueren
                    Die Tueren sind entweder faul oder schon erneuert. Die Alu-Aussenhaut gammelt durch Kontaktkorrosion mit dem Tuerrahmen aus Stahl gerne von innen durch. Vier Tueren kosten etwa 1000 GBP. Solange der Scheibenrahmen aber noch nicht vom Unterteil abfaellt, ist die braune Pest hier mit kleinen Blechstuecken und filigraner Schweissarbeit aber noch ganz gut in den Griff zu bekommen.

                    Rahmen (Chassis)
                    Der Rahmen ist ein sehr kritisches Teil, da er sehr aufwaendig zu wechseln ist. Wenn der Rahmen seitlich an den Aussenseiten der Laengstraeger "Blaetterteigrost" zeigt, sieht er im Inneren genau so schlimm aus. Finger weg!
                    Je weiter man zum hinteren Bereich des Rahmens vordringt, um so mehr Korrosion zeigt sich hier. Auch wenn er bis zu den Ruecksitzen gut aussieht, kann es hinten noch ganz dicke kommen.
                    Anfaellig sind die unter dem Kofferraumboden nach unten geschwungen verlaufenden Laengstraeger gegen Durchrostung. Auch hier sofort Finger weg.
                    Der hintere Quertraeger (rear cross member) ist eigendlich immer weggefault. Wenn er das nicht ist, wurde er schon erneuert. Er kostet 100 GBP und einen Tag Arbeit. Ich persoenlich wuerde bei solchen Rahmenschaeden immer Abstand vom Kauf nehmen. Fuer wenig mehr Geld gibt es dann deutlich bessere Exemplare.
                    Die ultimative Loesung fuer den Gammel am Rahmen ist ein feuerverzinkter Rahmen (im englischen wird hier faelschlicherweise vom "galvanized chasis" gesprochen). Der kostet 1000-1200 GBP und etwa 1000 GBP fuer den Einbau. Unser Defender hat gluecklicherweise so einen Rahmen.

                    Getriebe
                    Das LT77 5-Ganggetriebe synchronisiert eigendlich nie so richtig gut und ist auch gern mal hakelig, bzw. die Schaltkulisse passt nicht genau zu den Schaltgassen im Getriebe. Das Getriebe macht mir einen recht robusten Eindruck und funktioniert noch lange wenn es schon recht stark verschlissen ist. Wichtig ist hier duennes ATF (Dextron III) und kein viel zu dickes Hypoid GL-5 Getriebeoel zu verwenden. Damit schaltet sich das Getriebe auch angenehm und relativ weich.
                    Das Sperrdifferential muss sich problemlos ein- und ausschalten lassen. Manchmal ist da nur die Betaetigung von aussen kaputt/festgegammelt, aber besser kein Risiko eingehen. Auch das Vorgelege von H in L schalten und damit fahren.
                    Jeder Gang sollte sich gleich leise anhoehren. Jault hier einer der Gaenge vernehmlich, kann des Gangradpaar defekt sein. Jault das Getriebe in jedem Gang, ist ein Lagerschaden wahrscheinlich. Am besten nicht kaufen, die Reparatur kann viel nach sich ziehen.
                    Im abgelassenem Oel zeigt sich oft viel Abrieb, der aber nicht unbedingt vom Tod des Getriebes zeugen muss.

                    Achsen
                    Die Achsen sind oft rostig und undicht. Der Wellendichtring vom Triebling ist schnell und billig gewechselt. Bei einer unserer (Rover-)Achsen ist ein Riss im angeschweissten Differentialdeckel, der sich aber wohl einfach schweissen laesst.
                    Bei einer anderen Achse ist die Federaufnahme durchgerostet, aber auch die ist gut schweissbar.
                    Die Radlager haben auch oft Spiel oder sind einfach kaputt und heulen oft unertraeglich laut. Hier hilft am besten ein Austausch aller vier Radlager, denn auch hier sind die Ersatzteile guenstig. Allerdings besteht das Risiko, dass z.B. ein Getriebeschaden von einem lauten Radlager uebertoent wird.

                    Lenkung

                    Die Spurstangenkoepfe sind sehr oft hinueber aber auch einfach und schnell zu ersetzen. Wenn das Lenkgetriebe an der Lenkstockhebelwelle sifft ist oft die Welle ausgeschlagen. Am besten und einfachsten schafft hier ein Austauschgetriebe fuer ca. 200 GBP Abhilfe. Wenn es oben sifft, ist die Servounterstuetzung irgendwo undicht.
                    Wenn die Lenkung viel Spiel aufweisst, im Stand so etwa ab 3-4cm am Lenkrad, dann kann die Ursache in den Spurstangenkoepfen, den Achsschenkellagern, den Radlagern und, schliesslich und endlich, im Lenkgetriebe liegen. Hier heisst es genauesten die Ursache zu finden. Etwa ein Wochenende Arbeit und ~300 GBP Material.

                    Bremsen
                    Die Bremsen sind eigendlich nie so richtig gut gewartet und die Bremsfluessigkeit hoffnungslos ueberaltert. Damit ist Korrosion in den Bremszangen zu erwarten. Die hinteren Bremsscheiben haben sehr oft Korrosionsschaeden, kosten aber auch nur ~20 GBP. Da eine hintere Defenderbremszange komplett und neu nur so viel kostet wie Dichtring und Staubmanschette beim Volvo V70 I, haelt sich hier der Aufwand fuer eine komplett neue Bremse auch in Grenzen. 1 Tag Arbeit und 400 GBP Mit allen Hydraulikteilen.

                    Kupplung
                    Die Kupplung ist eigendlich recht robust und langliebig. Bei der Inspektion die Verschlussschraube unten in der Kupplungsglocke entfernen und schauen, ob da Motor- oder Getriebeoel raus laeuft. 2 Tage Arbeit, 50 GBP Kupplung komplett mit Ausrueckmechanismuss plus Pilotlager und Dichtringen fuer Kurbel- und Getriebeeingangswelle.

                    Motor
                    Der (200er) Motor sifft gerne an den vorderen Wellendichtringen. Hier die Verschlussschraube aus dem Steuergehaeuse entfernen und nach Motoroel schauen. Beim Zahnriemenwechsel empfiehlt es sich dringends die drei Dichtringe fuer ~20 Euro zu erneuern.
                    Die Einspritzpumpe sollte unbedingt dicht sein. Wenn nicht, kostet es einen Dichtsatz fuer ~15-20 Euro und etwa eine Stunde Pumpe abdichten zuzueglich Ein- und Ausbau.
                    Beim echten Kaltstart muss der Motor auf allen vier Zylindern sofort anspringen und gleichmaessig auf allen Zylindern laufen. Es darf kein hartes Schlagen dabei sein. Dann kann es sein, dass eine Duese klemmt. Das hoert sich in etwa so an, als wuerde jemand mit einem Faeustel auf den Motorblock einschlagen. Es ist also nicht zu ueberhoeren.
                    Der Kuehler ist sehr oft von innen verkalkt und von aussen verdreckt. Oft fehlen auch viele Lamellen vom Kuehlernetz, so dass teilweise nur die Kuehlerrohre noch zischen den Wasserkaesten stehen. Wenn der Motor bei Hoechstgeschwindigkeit zu warm wird, empfehle ich gleich den Kuehler fuer ~135 GBP zu tauschen.
                    Ansonsten wird er erst von aussen mit dem Gartenschauch gespuelt, dann, weil der Motor immer noch zu heiss bleibt, von innen gespuelt, danach dann mit Zitronensaeure ( 200-400 Gramm reichen ) entkalkt und wieder gespuelt. Den Vorgang so lange wiederholen, bis der Kuehler und Ausgleichsbehaelter blank sind. Dabei haben sich dann die naechsten losen Lamellen verabschiedet, so dass, schliesslich und endlich, dann doch ein neuer Kuehler rein kommt. Haette auch ich gleich so haben koennen ;)

                    Aktuelle Preise
                    In GB gibt es ab ca. 2500-3000 GBP brauchbare Exemplare. Hier ist dann aber mit einem gewissen Wartungsstau zu rechnen. Die Korrosionsschaeden sind dann auch nicht gerade unerheblich und lassen sich in wochenlanger Kleinarbeit und mit Zerlegen des Fahrzeugs ganz gut reparieren. Bei 5000 bis 7000 GBP ist dann aber schon der groesste Teil der teuren, aufwaendigen und schweren Arbeiten gemacht. Korossionsschaeden an Tueren, Rahmen und Spritzwand, sowie Kupplungs-, Getriebe-, Achs- und Motorschaeden sind behoben.
                    Radlager, Bremsen und alle Oelundichtigkeiten zaehle ich hier zu den einfachen Wartungsarbeiten, die nicht unbedingt behoben sind und nicht viel Aufwand und Arbeit bedeuten.


                    Viele Gruesse,
                    huebi

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                      #11
                      AW: Suchen Defender für Spezialmission

                      Hej

                      Ich habe diesen Beitrag wirklich per Zufall gelesen... Habe einen 110er mit einem 200Tdi. Habe ihn selber konvertiert von einem 2.25 Benziner zu einer 200 Tdi. Gearbox Lt77. chassis sehr guter Zustand. Haben mir zumindest immer alle Profis gesagt. Wenig bis fast kein Rost, da es ein Werkfahrzeug der Schweizerischen Mittelthurgau Bahn war. Cassorie naja, aber nicht schlecht. Neckische Schiebefenster, da es einer der ersten 110er war Bj 1983. Tdi hat ca. 80'000 km aus England. sonst habe ich gewechselt: Masterzyl. der Kupplung, Kupplung und Zahnriemen, Spanner/Lager (vor ca. 5-6000 km). Steuerbox und Servopumpe, Ziemlich neue Bereifung, Auspuff komplet neu, Ist isoliert und schallgedämt, da ich das Fz. auch als Reisemobil in Schottland, Orkneys und Island dabei hatte.
                      Hat kleine Seilwinde, nichts wahnsinniges aber ganz nützlich. Zusätzliche Seitliche Stauboxen unter "Sitzbank".
                      Warum ich verkaufen will: Brauche ihn zwar regelmässig auf meiner Huskyfarm aber eben doch zuwenig. Habe nun Familie mit meiner Lady I und brauchen ein anderes Auto. Ich finde ganz ehrlich, dass es ein tolles Auto ist und hadere nun seit ca. 2 Jahren meine Lady II zu verkaufen.
                      Nun der Haken: Ich wohne in Schweden und der Landy ist in Schweden eingelöst. ABER ich wäre bereit, gegen Dieselvergütung und Fähre den Ländy nach Stuttgart zu fahren. Im Winter gibt es übrigens Direktflüge nach Arvidsjaur für ca. 500 Euro. Dann könnte man unsere Lady II besichtigen und sogar abholen...
                      Preisvorstellung: 10'000 Euro.
                      Für Fragen einfach melden, wir können gerne auch mal telefonieren.

                      Achja Kühler mit Intercooler und Ven natürlich auch neu...
                      Zuletzt geändert von LadyII; 14.07.2011, 21:48.

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                        #12
                        AW: Suchen Defender für Spezialmission

                        Hallo Jonas und Ellen,
                        ich weiß, wo ein Auto steht, was für Eure Weltreise in Frage kommt.
                        Ein 110er Tdi Station Baujahr 1997, epsomgreen micatallic, weißes Dach, Rammbügel in A-Form, Brownchurch-Dachträger, Rockinger Maul- und Kugelkopfkupplung und eingetragener Sk-Handels AG-Kat mit gelber Plakette, was auch nicht selbstverständlich ist. (401,- EURO Steuern). Das Fahrzeug wird nach einem Kabelbrand im Armaturenbrett gerade neu hergerichtet.
                        Ich habe das Auto selbst gesehen und kann es weiterempfehlen.

                        Bei Interesse Tel: 0178/8822750.

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                          #13
                          AW: Suchen Defender für Spezialmission

                          Die Fahrzeugwahl für eine Weltreise ist nicht gerade einfach. Ein LR 300tdi ist sicher gut, ev. auch ein gut erhaltener alter 2,5L Saugdiesel. Es geht auch darum, dass das Fahrzeug in irgendeinem Schwellenland repariert werden kann und auch Teile zu bekommen sind. Sehr zuverlässig sind auch gut gewartete neuere tD5, nur- wenn es ein Pump Düse Problem (kontaminierter Sprit) oder Elektronikproblem gibt, wächst sich das am Ende der Welt aus.
                          Es ist zwar in diesem Forum etwas deplaziert- aber es muss nicht unbedingt ein Landrover sein, vor Allem wenn das Budget knapp ist.
                          Ich bin selber Defenderfahrer und liebe das Auto, aber es gibt auch andere sehr gut geeignete und vor Allem zuverlässige Fahrzeuge:
                          Toyota Landcruiser J60, LJ71,LJ73,HZJ 70er Serie ,J80(Starrachser)
                          Toyota HiLux (günstig und gut!)2,4 oder 2,4 tdi mit 2L bzw 2LT Motor, die aus den 90er sind tw Starrachser (70PS, das reicht aber).
                          Starrachser (vorne) wäre vorzuziehen da bei den Halbachsen einige Nachteile (Bodenfreiheit bei Verschränkungsfahrt, viele bewegliche Teile) bestehen.
                          Toyota landcruiser 105 oder HZJ78 sind perfekt aber kaum erschwinglich, dabei schwingt ein ähnlicher Kultfaktor wie beim Defender durch.
                          Für Toyota, hat leider LR am Weltmarkt verdrängt, gibt es überall Teile und Leute, die eine Ahnung von den Fahrzeugen haben.
                          Die älteren der 70er Serie oder ein alter Hilux ist in Realtion zur Qualität und Ausfallsicherheit relativ günstig zu bekommen.
                          Nissan oder Mitsubishi eher nicht, Teile teuer.

                          Zusammenfassend sehe ich das so:

                          Defender: wenn gut in Schuß und Teile dabei tolles Expeditionsfahrzeug, aufgrund des Kultes Szenepreise. Perfekt ausbaubar da gerader kastenartiger Aufbau. Teile billig und gut zu bekommen. Reparaturen größtenteils slbst durchführbar.

                          Toyota: technisch äußerst zuverlässig, ebenfalls expeditionstauglich. Rost ist aber ein Thema! Teile teurer als bei LR, wenig Nachbaumarkt, man braucht aber kaum Ersatzteile. Der Kult ist gegenüber LR auch gegeben, ist aber nicht so ausgeprägt, deshalb um dasselbe Geld oft bessere Autos.

                          Ich bin Autopolygamist, also hier und auch im Buschtaxiforum zu Hause.

                          Falls Ihr Euer Auto noch nicht habt könnt Ihr auch diesen Floh im Ohr noch ausleben.

                          Gutes Gelingen für Euer Projekt, liebe Grüsse aus Wien
                          AB
                          A.B. Wien
                          LR110 td5, Toyota HDJ-100, Volvo 121 Kombi

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                            #14
                            AW: Suchen Defender für Spezialmission

                            Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, auch wenn wir mittlerweile schon unser Traumreise-Mobil gefunden haben :) Aber vielleicht ist es ja ganz interessant für euch, die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt zu verfolgen.
                            Gefunden haben wir einen 130er 300TDI, der sogar fast in unserem Anfangsbudget lag (das war im September 2011). Da ich zuvor eigentlich noch nie ein wirklich eigenes Fahrzeug gefahren habe, hat bei der Besichtigung noch ein bisschen das Gefühl gefehlt, größere Arbeiten zu erkennen. Nichtsdestotrotz hat das Modell, ein Single Cab mit Kastenaufbau, einfach nur perfekt in unsere Vorstellungen gepasst, genau DER Kompromiss zwischen Raum/Platz und Geländegängigkeit, den wir uns gewünscht haben.
                            So haben wir den guten zu uns nach Hause geholt, ohne so richtig genau zu wissen, was da auf uns zukommen wird. Gewusst habe ich bis dahin nur eins: Das Projekt wird nun begonnen, möge kommen was wolle (Autos hatte ich bis dahin auch noch nicht zerlegt, lediglich Mofas, Fahrräder in der Jugend und später mal ein Motorrad).

                            Nundenn, so habe ich erstmal begonnen, kleinere Arbeiten zu verrichten. Klar war von Anfang an auch, dass ein neuer Innenausbau auf dem Plan stehen wird, also Ausbau raus. Wenn der Ausbau schon raus ist, dann auch gleich die Verkleidung raus... Ouh, was verbirgt sich denn hier alles... Ah ja, gedämmt is die Karre auch nicht... Und wieso kann ich von innen den Asphalt sehen, wenn ich senkrecht die Seitenwand hinunterschaue? Und ich glaube genau das war der ausschlaggebende Punkt, der zur Entscheidung geführt hat, den Karren vorerst abzumelden und sich so richtig Zeit zu nehmen. Was seither alles geschehen ist, habe ich in unserer Galerie dokumentiert. Ihr könnt ja mal reinschauen.

                            Nächste Woche wird der gute, alte dann wieder angemeldet und in ein paar Wochen werden wir wieder ein fahrbereites Wohnmobil besitzen. Viele mögen sich an den Kopf fassen, man hätte ja auch früher mal richtig hinschauen können, sich einen befreundeten Kfz-Mechaniker mitnehmen oder dergleichen. Richtig. Man kann vieles tun. Oder man nimmt die Herausforderung an :)
                            Ich bin sehr zufrieden wie es gekommen ist, ich kenne nun jede einzelne Schraube, jede Macke, jede Stelle wo ich ab jetzt nach jedem Winter hinschauen werde, jedes Kabel, und weiß, welche Flüssigkeiten/Filter neu sind, was als nächstes zu tun ist und habe sehr viele Dinge gelernt.

                            An dieser Stelle nochmal ein fettes Danke an das Forum, sehr viele Kenntnisse konnte ich hier erlangen.

                            Lasst es fetzen,
                            Jonas

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