Land Rover Discovery TDV6 vs. VW Touareg V6 TDI
Sie sind die Dicksten ihrer Gattung und machen aus dieser Tatsache auch keinen Hehl. Land Rover Discovery TDV6 und VW Touareg V6 TDI. Ein Vergleich der zwei respekteinflößenden Zweieinhalb-Tonner mit der Lizenz zum Geröllhalden plätten.
Mit sechs Zylindern, 225 PS und 500 Newtonmetern Drehmoment könnte der V6 TDI zum Bestseller im Touareg-Programm avancieren. Wäre da nur nicht sein happiger Preis.
Etwas schwächer hingegen ist der Discovery TDV6 motorisiert, dessen Sechszylinder 190 PS und 440 Newtonmeter leistet. Trotz umfassender Ausstattung ist der Preis jedoch deutlich günstiger.
Design: Unterschiedlicher können 4X4 Philosophien kaum ausfallen:
Während der Discovery sich mit seinen robusten Haltebügeln an den Vordersitzen, seiner Kommando-Zentrale im Eiger-Nordwand-Stil und dem cW-Wert einer Schrankwand als kantiger Einzelgänger gestaltet, wirkt die Touareg-Silhouette mit zusammen mit dem von „Individual“ aufgemöbelten Innenraum, den hochwertigen Ledersitzen und perfekten Verarbeitung sehr gefällig.
Onroad: Mit seinen 2,6 Tonnen, bei voller Zuladung sogar 3,2 Tonnen, mutet der Landrover mammutartig an. Noch dazu baut der Landie 15 Zentimeter höher als sein Kontrahent. Entsprechend ist auch das Fahrgefühl: Zum Rasen ist der Discovery mit seiner relativ gefühllos arbeitenden Lenkung und seinem weniger spritzigen Motor eher nicht gedacht. Dieses Auto erzieht den Fahrer eher zum erhabenen Cruisen.
Völlig anders zeigt sich dagegen der Touareg: Gut 100 Kilogramm leichter und 35 PS stärker, geht der von Audi entliehene Drei-Liter V6 deutlich agiler zu Werke. Während der Discovery bei 180 Km/h sanft den elektronischen Anker wirft, zieht der Touareg ungebremst bis Tempo 201. Strafferes Fahrwerk, direktere Lenkung: Der klare Sieger des Kapitels Onroad heißt Touareg.
Offroad: Beim Offroad-Test in Langenaltheim bei Ingolstadt, einem der härtesten Off-Road Parks in Deutschland, hingegen trennt sich die Spreu vom Weizen, der Papiertiger vom echten Geländewagen.
Beim Discovery heißt das Zauberwort „Terrain Response“, ein Off-Road-System, das sich allen nur erdenklichen Fahrsituationen anpasst. So bahnt sich das 2,6 Tonnen Monster, wie von einer unsichtbaren Seilwinde gezogen, unaufhaltsam und ohne Mühe seinen Weg. Die gemessene Steigfähigkeit von 60 Grad gibt es serienmäßig dazu. Der VW steckt bereits nach wenigen Metern in der Schlammwüste fest und muss eine einfachere Linie wählen. Immer wieder bleibt der Touareg stecken und muss das Hindernis mit Schwung überwinden.
Respekt verdient der Wolfsburger hingegen bei der Wasserdurchfahrt. Selbst ohne Luftfahrwerk bezwingt er fieseste Tümpel bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern.
Doch spätestens an großen Steigungen wird klar: Ohne Hinterachssperre läuft es nicht so richtig.
Dabei kostet der Touareg V6 TDI mit Basisausstattung schon alleine 46.000 Euro. Während Automatik und Untersetzungsgetriebe zwar serienmäßig an Bord sind, gibt es Sperren und Luftfahrwerk erst für saftige 4.000 Euro Aufpreis, ohne die der Touareg sich jedoch nicht für schweres Gelände eignet.
Fazit: Der Discovery erweist sich mit seinem überdurchschnittlichen Gelände-Eigenschaften, seinem Komfort und dem günstigeren Preis als insgesamt stimmiger. Einzig negativ fällt nur das hohe Gewicht und die daraus resultierende Behäbigkeit auf der Straße auf. Der VW schlägt sich dennoch wacker mit seinem durchzugsstarken Motor, der guten Verarbeitung und dem fairen Verbrauch. Auch im Onroad-Verhalten übertrifft er den Briten um Längen. Sein Manko: Mit vergleichbarer Ausstattung, die ihn geländetauglich macht, kostet er gut 8.000 Euro mehr als der Landie.
Somit schlägt der Discovery den Touareg in diesem Vergleich. Vor allem der Preis und die überragenden Gelände-Eigenschaften sind einfach nicht zu Toppen.
Den Test und ein paar Bilder dazu unter:
lg heiko
Kommentar