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Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

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    Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

    Hm, OK, hab' grade gemerkt, ich habe mal wieder einen Roman geschrieben. Na ja, auf Kürzen hab' ich jetz auch keine Lust mehr, wer sich's daher antun will, bitte: :D

    So, hier nun ein Bericht, was unsere Wagen so alles aushalten können (bzw. mein Armer mußte):
    Habe mit die Anleitung hier aus den Forum runter geladen. Bewaffnet mit den Ausdrucken, dem WHB, 'ner Ladung an Werkzeug und Material ging es dann zur Tat :D
    Zuerst die 5 Schrauben des Rades gelöst, dann die Anderen 5 der
    Mitnehmerscheibe und dann ging's hoch mit dem Wagenheber. Rad ab, Schutzkappe ab und sich dann an die 13er Vielzähne von der Bremse gemacht. Wie überall angedroht wurde: Die saßen Bombenfest! Habe einen 1m langen Hebel gebraucht, um diese auf zu bekommen!
    Die Schrauben der Bremsleitung taten mir diesen Gefallen leider nicht, also in WD40 eingeweicht - das steht jetzt erst mal so bis morgen.
    Aber man kann sich ja schon mal weiter machen. Also Sprengring und Unterlegscheibe raus, die 5 Schrauben der Mitnehmerscheibe rausgedreht und dann - hm, ja, laut Anleitung dann eben genau diese "einfach" abnehmen. Denkste. Mit dem Hammer leicht dagegen geklopft - nix. Fester. Nix. Noch fes...äh, ne, Hirn einschalten hab' ich mir dann gedacht. Also 'n Schraubenzieher genommen und versucht das Ding Meißelartig zu lösen. Auch nix. Hmmmm! Nach Abzieher gesucht (und gefunden!). Angesetzt und schwups verabschiedete sich die Achse ins innere. Ja, ne, nich komplett, aber mir wurde Schlagartig klar, daß das im Bezug auf's Diff 'ne blöde Idee sein könnte. Verworfen. Hm, irgendwie _MUß_ das Ding ja ab. Meine Rettung war dann die Rohrzange. Angesetzt und es ließ sich endlich mal etwas bewegen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis aus der sichtbaren Bewegung ein schmatzendes "Plop" wurde, aber es ging. Etwas sehr mißtrauisch begutachtete ich das Ganze dann (siehe Bilder). Irgendwie fehlte die Dichtung und anstelle Derer hat man einfach rings rum Silikon gesetzt. Zu meiner Verwunderung hat das tatsächlich gehalten, kein Wasser zu sehen - und ich bin einige Male mit der Möhre im Wasser gestanden! Merkwürdig fand' ich auch, daß da so dermaßen viel Fett drin ist, hatte ich doch hier im Forum gelesen, daß zu viel auch nicht gut sei. Also gut, man nehme ein Papier und wische erst mal die ganze Geschichte sauber, damit man die 52er auch überhaupt mal richtig sieht :D.
    Keine Ahnung, was mich geritten hatte, aber ich wischte das Fett mit einem Taschentuch gegen den Uhrzeiger weg. Und dann geschah' das unglaubliche: Die Mutter drehte sich mit! Ich konnte es erst nicht glauben, aber tatsächlich! Sie wurde nur mit dem Sicherungsblech an der Kontermutter gehalten und da diese etwas schwerer zu drehen ging (wahrscheinlich wiel Diese noch durch tonnenweise Fett gebremst wurde) bog sich dann irgendwann das Sicherungsblech zurück und ich konnte die Mutter mit der Hand rausdrehen . WTF?!
    Lange Rede, viel Unsinn, Sicherungsblech raus, Kontermutter raus, nächste Scheibe raus, erstes Lager raus und dann zusammen geräumt (um weiter zu machen muß ich erst die Schrauben der Bremsleitung auf belkommen).
    Wenn ich bedenke, daß ich mit dieser Pfuscherei knapp 20tKM rumgefahren bin . OK, die letzten 3-400km hat es ab und zu mal ein komisches Brummen gegeben. Meist, wenn die Kiste kalt war, das gab' sich dann aber fast immer schnell. Hab's daher nicht soooo ernst genommen, wußte aber auch noch nicht, wo es überhaupt her kam. Mein lieber TÜV-Mensch hat mich dann aber (bei einer unverbindlichen vorabansicht) drauf aufmerksam gemacht und bei dem, was ich über gefressene Radlager hier gelesen habe, wurde das von mir dann aber sofort sehr ernst genommen. Andererseits konnte das Lager bei der Menge an Fett gar nicht fressen!
    OK, für heute Ende, Morgen geht's dann weiter...
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    Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

    #2
    AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

    Hattest du vor dem Abnehmen des Rades mal das Spiel geprüft?
    Wie ist denn der Zustand des Lagers, das du rausgenommen hast?
    Du kommst an das zweite Lager, ohne die Bremsleitung aufzumachen. Binde den Bremssattel hoch und fertig.
    honi soit qui mal y pense!

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      #3
      AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

      Dann fehlt ihm aber der 14er Vielzahn für den Sattel!

      Ich hätte einen Zuhause, wenn Bedarf!

      Der Slandy
      :v Je mehr Menschen ich kennenlerne, umso mehr komme ich zu der Erkenntnis,
      dass der HIRNTOD nicht zwangsläufig das Ende des LEBENS bedeuten muss!-

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        #4
        AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

        Hallo,
        soweit ich mich erinnere, ist der 13er Innnen-12-Kant für den Bremssattel und der 14er Innen-12-Kant für die Bremsscheibe nötig. Bei hochgebundenem Bremsattel und gelösten Achsmuttern wird die gesamte Nabe, einschliesslich der Lageraussenringe, abgezogen. Die Bremsscheibe bleibt montiert.
        Gruß
        Teufelsmoor

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          #5
          AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

          so isses.

          ;-)
          honi soit qui mal y pense!

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            #6
            AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

            So, Teil 2! :)
            Nachtrag zu gestern:
            Die Handwaschpaste vom Aldi kann einfrieren!
            Was die Vielzahnfrage an geht: Ich habe einen 13er Ringschlüssel (12-Kant) in grade (nicht gekröpft, oder so) und eine verdammt laaaaaaaaange Verlängerung gebraucht, um die Bremse ab zu schrauben. Im Prinzip braucht man sonst nix (mehr dazu weiter unten).

            So. Nachdem ich dann gestern einen doch etwas komischen Start hatte, lief heute (fast) alles Super. Zuerst da weiter gemacht, wo ich gestern aufgehört hatte. Die Schraube der Bremsleitung saß nach wie vor Bombenfest, keine Chance die irgendwie mit 'nem Kreuzer auf zu bekommen. Also Dremel genommen, aus der Kreuz 'ne Schlitz gemacht - und zwar über die gesamte Breite der Schraube recht tief. Hat trotzdem 3 Anläufe gebraucht, aber ich hab' das Mistding auf bekommen :). Sogleich den Bremssattel auf einen Wasserkasten + Werkzeugkasten (= richtige Höhe) gelegt und den nun freigegebenen Rest von der Achse gezogen. Dann leise geflucht. Da war ja noch die Sache mit dem 14er Vielzahn... Auf das Bild in der Anleitung geschaut, das Ding angeschaut - müßte doch auch ohne demontieren gehen. Also 'n Bohrer geschnappt, in die Dichtung gebohrt, Schraube rein und gezogen. Plop. Gut, das ging einfach. Dann meine bereitgelegte M18x100 (an dieser Stelle vielen, vielen Dank für den Tip) mit dem Dremel "angepasst" und mich daran gemacht, die Schalen der Radlager rauszuhauen. Anmerkung: Die angegebene Verwendung eines 300g Hammers hat Sinn! Ich hatte nur 'n 1kg Fäustel und mein Handgelenk beschwerte sich schon nach der Hälfte der ersten Schale! Nun gut, beide Schalen raus, dann auch Beide sogleich aufgeschnitten und die neuen Schalen grad wieder rin. Der Teil brauchte echt Zeit! Dann die Lager schön mit Fett eigesaut und dann kam der Teil, an dem ich etwas nervös wurde.
            Zur näheren Erklärung: Ich bin Hofschrauber, konnte aber meinen Chef davon überzeugen, meinen Landy jetzt über das lange Wochenende in der Werkstatt "parken" zu dürfen. Nun sah' die von P... gelieferte Dichtung der Ausgebauten aber nur ansatzweise ähnlich. Gut, abgesehen von der Schraube war sie dünner und hatte keine Führung für das Lager, wie die Alte. Ohoh... Doch glücklicher Weise bekam ich den Dreh' raus und klopfte daraufhin auch die Dichtung rein. Gerödel dann wieder auf die Achse gesteckt (vorher a bisserl Fett drauf) und dann etwas von der Anleitung abgewichen. Dort stand nämlich, man solle die Mutter mit einer Wasserpumpenzange fest ziehen. Hm, da ich doch sowieso die 52er Nuß habe und im WHB was von 50Nm stand, habe ich dieses doch lieber so gemacht. Das Spiel habe ich dann allerdings wieder nach der Anleitung eingestellt (1/5 Umdrehung dann wieder zurück). Dann Sicherungsblech, Kontermutter (wieder mit 50Nm angezogen) und Sicherungsblech umgebogen. Dann Mitnehmer vom Silikon befreit, wieder geflucht, Dichtung drunter und montiert. Es folgten Unterlegscheibe (jaja, soll man ja weglassen), Sprengring und Abdeckkappe. Dann den Bremssattel wieder dran geschraubt und die angegebenen 82Nm mal eben so aus dem Handgelenk abgeschätzt - sorry Leute, ich verfüge einfach nicht über einen solch teuren Drehmo, der vorn so einen Aufsatz aufnehmen kann! Rad drauf, zam gräumt, Feierabend!
            So mal schau'n, wie weit ich nun damit komme ;)
            Zuletzt geändert von rienesl; 06.01.2011, 22:00.
            Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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              #7
              AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

              Zitat von taffcookie Beitrag anzeigen
              Hattest du vor dem Abnehmen des Rades mal das Spiel geprüft?
              Wie ist denn der Zustand des Lagers, das du rausgenommen hast?
              Du kommst an das zweite Lager, ohne die Bremsleitung aufzumachen. Binde den Bremssattel hoch und fertig.
              So, hier nun auch Antwort zu Deinem beitrag (hatte ich völlig vergessen):
              1) Nein, da der TÜV Mensch gesagt hat, es sollte erneuert werden, bin ich von einem baldigen Defekt/Problem ausgegagen und so wahnsinnig kenn ich mich noch nicht mit so was aus (bin eigentlich Mausschubser...).
              2) Vorderes Lager angeglüht (gaaaanz leichte Verfärbung der Lagerschale), hinteres relativ OK - hab's trotzdem gewechselt! Lager an sich - keine Ahnung! War/ist unter einer zentimeterdicken Schicht aus Fett versteckt und meine Motivation es daraus zu befreien war nicht allzu hoch. Es hat mir schon gereicht, den ganzen anderen Krempel davon zu befreien...
              3) Hab Ihn beiseite gelegt ;)
              Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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                #8
                AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

                Heute war kein guter Tag für mich, meinen Landy und vor Allem nicht für die Garage, in der ich Unterschlupf gefunden habe. Aber Alles schön der Reihe nach:
                Ich hatte ja die vergangenen Tage einiges an Erfahrung gesammelt, also sollte die Schwierigkeitsstufe etwas erhöht werden.

                Heutiges Projekt: Achsschenkel der Vorderachse.

                Theorie war: Gleiches wie bei Radlager bei der Hinterachse, nur ein Paar Schrauben mehr.

                Praxis: Zuerst wieder Rad runter. Wollte dann wieder den Bremssattel lösen, doch dieses Mal ist ohne die 13er Vielzahnnuß echt nix zu machen. Mißt, die war noch nicht geliefert worden. Heim gelaufen um den Autoschlüssel zu holen und was liegt da vor der Tür? Das Timing war echt super! Also wieder zurück, Bremssattel runter und versucht die Schrauben von dem Halteblech für den Bremsschlauch zu lösen. 17er, sau fest (vielleicht dämmert es hier schon Jemandem, was jetzt kommt). Mim Ringschlüssel ums verplatzen nicht dran zu kommen. Habe dann aus meiner Billigwerkzeugkiste einen 17er abgeflext und da mim Rohr verlängert. Ergebnis: Ein Zacken der Schraube rund und Maulschlüssel aufgebogen (?!). Leichten Haß bekommen, nen Proxxon abgeflext, Hebel dran, 1. Schraube auf. Soviel dazu... Nachdem ich dann die 2. raus hatte, fing es an, gar merkwürdig zu riechen. Au weh', ich habe doch nicht etwa die Bremsleitung beschädigt? Nö, da sah' Alles noch OK aus. Aus dem Augenwinkel sah' ich aber am Boden eine braune Pfütze, Tendenz extrem schnell anwachsend Irgendwas war hier grade dabei furchtbar zu eskalieren und ich verstand (noch) nicht was und warum. Aber egal wie, was und warum, es muß _SOFORT_ aufhören. Erst mal den für eigentlich später bereitgestellten Eimer genommen, so drunter geklemmt, daß er den (versauten) Boden nicht berührt und angefangen, die Umverpackung der Ersatzteile leer zu räumen. Darin verschwand dann in den nächsten Minuten einiges an vollgesaugtem Papier (an dieser Stelle danke Franz, daß Du damals beim einrichten der Garage so dermaßen viel hingestellt hast!).
                Groooooße Quizfrage: Wie bekomme ich das jemals (zumindest einigermaßen) wieder sauber?
                Ouh, Mann, ich glaube, ich habe mich unglaublich dämlich angestellt. Ja, das Halteblech war (Betonung liegt auf war) auf dem Führungsbolzen von der Lagerschale geschraubt. Nachdem der nix mehr führte, kippte die Aufname nach hinten und die Soße fing an zu laufen. Naja, dann halt abhaken unter: Experience is what you get, if you don't get, what you want...
                Dann das gleiche Prozedere wie gestern: Abdeckung runter, Sprengring raus, Unterlegscheibe raus, Mitnehmer raus (war dieses Mal nicht mit Silikon, sondern mit Dirko eingeklebt), Kontermutter nach zurückbiegen des Sicherungsbleches wieder mit der Hand raus gedreht (no comment!), Sicherungsblech raus und dann mußte ich tatsächlich die 52er Nuß zu Hilfe nehmen, damit sich die Einstellmutter raus drehen ließ! Unterlegscheibe, Lager und Bremsscheibe à Block raus, die 6 Schrauben dahinter Gelöst und den Teil, der damit gehalten wurde abgenommen (Bezeichnung davon ist mir leider grade entfallen). Öl ist mir keines mehr entgegen gekommen, war ja auch keins mehr drin... 3 Interessante Dinge haben sich dann aufgetan:
                1) Wie konnte der Achsschenkel im Inneren so dermaßen beschädigt werden (Fotos folgen morgen, hatte heute keine Kamera dabei)
                2) Nett, daß auf der Steckachse "Hardy Spicer" steht :D
                3) Wie zur Hölle bekomm ich diese angepappte Dichtung ab? (ja, ich habe sie beim Ausbau beschädigt, die muß runter!)

                ...to be continued...
                Zuletzt geändert von rienesl; 07.01.2011, 21:47.
                Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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                  #9
                  AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

                  Zitat von sauerlaenderlandy Beitrag anzeigen
                  Dann fehlt ihm aber der 14er Vielzahn für den Sattel!

                  Ich hätte einen Zuhause, wenn Bedarf!

                  Der Slandy
                  Das richtige Werkzeug war also nicht das Problem.

                  Hat sich alles gefunden in der beheizten, wohlausgestatteten Werkstätte seines Chefs, oder seines Betriebes - die ihm für das ganze Wochenende - wie Rienesel schreibt - zur Verfügung steht.

                  Hab Deinen tollen, stimmungsvollen, ausführlichen Bericht verschlungen und les ihn von der ersten bis zur letzten Zeile gleich nochmal.

                  Klar - am schönsten wärs, wenn ein kundiger Land Rover Kollege, der das alles schon mal ab und wieder angeschraubt hat, Dir Gesellschaft leisten würde. Ganz allein machts weniger Spass und besprechen kannst Dich auch nicht.


                  D.
                  Zuletzt geändert von DL2MGB; 07.01.2011, 23:40.

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                    #10
                    AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

                    So, hier nun die versprochene Fortsetzung. Hatte aber leider nicht so viel Zeit, daher bin ich nicht allzuweit gekommen.

                    Zuerst sollten heute die beiden BallJoints gelöst werden, die ja noch am Achsschenkelgehäuse hingen. Der hintere fiel förmlich raus, als ich den Abzieher mit der Hand anzog. Beim Vorderen sah die Sache jedoch ganz Anders aus: Mit der normalen Ratsche war bald Schluß bzw. ein weiteres Arbeiten nur mit ungutem Bauchgefühl möglich. Hm. Alternativen? Es steigert sich des Meisters Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft. Umgeschaut, ja! Großer Drehmo. Kleinste Einstellung war 60Nm und weiter wollte ich auch nicht gehen. Mir sagte irgendwas, wenn's dann nicht auf geht, stimmt irgendwas nicht. Losgelegt und Klack! 60Nm erreicht. Und nun? ?(
                    "Lukas antwortete nicht. Während sie schweigend weiter schürten und Ihr Gehirn zermarterten, ohne daß Ihnen einfiel, was sie hätten tun können, bereitete sich draußen Ihre Rettung vor. Der Dampf, der aus Emmas Schornstein aufstieg, gefrohr nämlich in der eiskalten Luft und fiel als Schnee herunter. Und auf ein Mal konnte man mitten im schwarzen Nichts, ein weißes Stück Straße sehen" (wer die Hörspiele von Jim Knopf kennt, weiß welche Stelle das ist)
                    BAMM! Wie ein Pistolenschuß löste sich urplötzlich der BallJoint aus seiner Verankerung und ich begriff "schlagartig", für was die Schnur am Abzieher gut war... :D Nun gut. Problem hat sich von selbst "gelöst". Dann die Achse rausgezogen (jaja, hätte man auch schon mal früher machen können) und die 6 Schrauben von dem Dichtungshalter raus (nein, auch hier kam kein Öl mehr). Schließlich das untere Lager abgeschraubt und das herausgefallene Kugellager aus dem noch immer unter der Achse stehenden Ölauffangeimer gefischt . Oha, verrostet?! Als nächstes folgte das Achsschenkel-Lagergehäuse. Mit der neu erstandenen 14er Vielzahn-Nuß bin ich nicht dran gekommen und die Kugel wollte ich nicht abflexen, schließlich muß ich die Neue ja auch wieder drauf bekommen. OK, mit 'nem Ringschlüssel klappt es problemlos, nur leider ist der Hebel zu kurz. In der Schrottwerkzeugkiste war auch nix zu finden und so mußte schon wieder ein Proxxon dran glauben. An dieser Stelle: Nein, ich habe die Dinger nicht zum totschmeißen. Ich brauchte halt JETZT eine Lösung, nicht erst dann, wenn mein Werkzeugdealer in 'ner Woche liefert (hier in der Gegend gibt's nur Baumarktqualität). Hebel dran und Schraube auf. Das ging 6x gut, bei der 7. passte der Schlüssel um's Verplatzen nicht. Bei näherem hin sehen stellte sich heraus, daß da 'ne 17er 6 Kant verbaut war. Öhm, nich grade Orischinal, oder? Egal. Nach dieser letzten Schraube dachte ich eigentlich, daß mir das Ding entgegen kommt. Tat es aber nicht. Meinen Hebel (Rohr) genommen, durch die 2 Lagerlöcher gesteckt und beherzt angezogen. Plop! - Wunsch erfüllt.

                    Nun hatte ich mein Puzze also so weit auseinander, daß es nun drum ging, alles wieder zusammen zu setzen. Den neuen Achschenkel ausgepackt - Oh, der ist ja brünetiert und nicht verchromt! Shit - äh, Britpart. Was soll's, dann glänzt halt bald gar nix mehr am Landy. Lagerschalen reingeklopft (die Radlager vorgestern gingen einfacher) dann die Dichtung und schließlich das Halteblech nebst Dichtung vor der nun anstehenden Montage aufgeschoben. Beim Ausrichten natürlich erst mal ganz gekonnt die Papierdichtung in dem Öleimer versekt, der ja noch unter der Achse stand... Super! Eimer entfernt, Dichtung so gut es ging vorsichtig wieder abgewischt und die 6+1 Schrauben inkl. Loctite mit locker flockig aus dem Handgelenk geschätzten 73Nm angezogen. Lauf WHB sollte man nun die beiden Kugellager einfetten. Ursprünglich bin ich ja davon ausgegangen, daß die Lager mit dem Fett vom Achsschenkel mit geschmiert werden. Doch angesichts dessen, daß beide Lager ja verrostet waren, konnte das wohl nicht so ganz sein. Ich hoffe, daß es richtig war, die Dinger auch mit Molykote BR 2 plus einzusauen (hatte ich ja noch von den Radlagern), wenn nicht, bitte schreien! Noch kann ich das wieder ändern, denn weiter bin ich heute eh' nicht gekommen.

                    Habe dann nämlich noch einiges an Zeit investiert, die ganzen übrigen Puzzleteile von den Resten unterschiedlichester Pampen zu reinigen. Rot ist flexibel, aber nicht zugbeständig. Daher tippe ich mal auf Dirko, aber was ist Grün (zäh, aber brüchig) oder Rosa (steinhart und brüchig)?

                    ...to be continued...
                    Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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                      #11
                      AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

                      Zitat von DL2MGB Beitrag anzeigen
                      Das richtige Werkzeug war also nicht das Problem.
                      Bis jetzt nicht ...

                      Hat sich alles gefunden in der beheizten, wohlausgestatteten Werkstätte seines Chefs, oder seines Betriebes - die ihm für das ganze Wochenende - wie Rienesel schreibt - zur Verfügung steht.
                      Ne, is Alles eigenes Werkzeug. Es währe aber welches da.

                      Hab Deinen tollen, stimmungsvollen, ausführlichen Bericht verschlungen und les ihn von der ersten bis zur letzten Zeile gleich nochmal.
                      Danke. Hab' irgendwie Gefallen dran gefunden. Ich laß mir dabei Alles noch mal durch den Kopf gehen und hoffe, daraus zu lernen ;)

                      Klar - am schönsten wärs, wenn ein kundiger Land Rover Kollege, der das alles schon mal ab und wieder angeschraubt hat, Dir Gesellschaft leisten würde. Ganz allein machts weniger Spass und besprechen kannst Dich auch nicht.
                      Aber zu Zweit kann man nicht so herrlich dämliche Fehler machen :D. Ne, Spaß beiseite. Mir währe es auch viel lieber, wenn mir grade bei solch Neuland jemand mal über die Schulter schauen würde. Klar versuche ich mitzudenken, aber realistisch gesehen habe ich bisher einfach nur Glück gehabt, noch nix ruhiniert zu haben (außer den Boden der Werkstatt. Ouh, das wird am Montag auch noch spannend...). Von Bremse oder Getriebe lasse ich aber definitiv die Finger, denn dafür ist mein Wissen einfach zu gering - und das würde dann mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig teuer (in welcher Form auch immer)
                      Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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                        #12
                        AW: Radlagerwechsel ("etwas" Ausgedehnt)

                        So. Sonntag fiel mehr oder weniger komplett flach, da ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. Irgendwas hat sich mein Kreuz eingefangen, da ging gar nichts mehr. Heute morgen dann Stocksteif in die Firma und erst mal dem Werkstattmeister mein Malör gebeichtet (war zu feige zum Chef zu gehen, wer'n Merkel kennt, weiß warum...). Der hat's recht locker gesehen und meinte dann nur, ich solle doch Katzenstreu drauf machen. Mein Gott, kann doch mal passieren... UFF!!
                        Leider war das dann auch schon die einzige gute Nachricht des Tages. Nach der Arbeit bin ich dann erst mal zum Physiotherapeuten (Wienecke) und dann zum Psychotherapeuten (Landy). Zuerst die Bremsschlauchhalterung "etwas" angepasst, damit diese nicht mehr zwangsläufig mit der Lagerhalterung einhergeht - wie gesagt an die Bremse trau' ich mich nicht ran. Dann das untere Lager montiert und ich habe es natürlich fertig gebracht, daß mir das schön eingefettete Kugellager runter gefallen und dann in jede Menge Dreck reingekullert ist. Ein komplettes Kompendium an Flüchen ausgestoßen und dann das Kugellager ins Ultraschallbad mit 'nem 1/4 Liter Isopropanol geschmissen. Nach 'ner 1/4 Stunde rausgefischt und gedreht: Knirsch, knack. Mist. Noch mal 'ne 1/4 Stunde. Knirsch, knack. Das gibt's doch nicht. Noch mal 'ne 1/4 Stunde. Knirsch, knack. OK, hier stimmt was nicht. Schon nach dem 2. Durchgang war kein halbes Atom Fett, geschweige denn Dreck mehr an dem Kugellager, warum zur Hölle läuft das Ding nicht rund?! Es dauerte ein Weilchen, aber dann hatte ich den Fertigungsfehler gefunden. Kurzerhand erweiterte ich mein Repertoire an Flüchen und beschloss, aus meiner Not heraus trotzdem dieses Lager zu verwenden. Daher wieder neu eingefettet auf den Lagerstift gesetzt und dessen Schrauben mit der Hand angezogen. Das Achsschenkelgehäuse läßt sich nämlich auch so über die Kugel schieben. Jaja, das weiß ich jetzt...
                        Dann im WHB nachgeschaut, die 78NM auf dem Drehmo eingestellt und geschraubt, geschraubt, geschraubt... irgendwann stieg in mir die Vermutung auf, das könne ich noch bis morgen früh so machen. Ich fing wieder am Anfang meiner Liste mit Flüchen an, holte beide Schrauben wieder raus, tränkte sie in Loctite 270 und zog sie so fest es ging. Na hoffentlich hält das...
                        Dann ging es ans obere Lager und die damit verbundene Einstellung. An dieser Stelle sei erwähnt, daß eine Federwaage mit Schleppzeiger eine extrem wundervolle Sache ist! Das war's dann aber auch schon, denn auch hier bin ich nicht aus den Fluchen herausgekommen. Montiert war eine Distanzscheibe von 0,25mm. Im Set von BritPart war enthalten:
                        Soll:
                        1x 0,75 mm
                        1x 0,25 mm
                        1x 0,13 mm
                        1x 0,075mm

                        Ist:
                        1x 0,75mm
                        3x 0,25mm
                        1x 0,10mm (?!)

                        Sollwert: 1,16-1,46

                        Ist:
                        0,25(unverändert)=Nicht meßbar, zu hoch (ups, hatte nicht mit so was gerechnet!)
                        0,25+0,75=0,8-1 (OK, etwas über's Ziel hinausgeschossen)
                        0,75=2-2,5 (naja. Bleibt ja nur noch eins übrig)
                        0,75+0,10=1,6-2 (:evil:X([zensiert][piep]X(!)

                        Habe mich dann für 0,8-1 entschieden, beschlossen, daß ich heute definitiv keinen Bock mehr habe und zusammen geräumt.
                        Womit hab' ich so was verdient
                        Es hat nicht zufällig noch irgendwer so'n Gehäuse (also nich die Kugel, die hab' ich ja eben erst neu gemacht) für die rechte Seite im Keller rumfliegen? Ich laß' das zwar jetzt erst mal so, aber früher oder später werd' ich das noch mal machen "dürfen"...grrr...aber dann wird's defnitiv schon warm draußen sein!
                        Zuletzt geändert von rienesl; 10.01.2011, 23:15.
                        Träumst Du noch, oder schraubst Du schon?

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