seit vielen Jahren bin ich Land Rover- und Range-Rover-Fan.
Anfang 2008 habe ich mir nach mehreren "normalen" Autos den Traum erfüllt, einen Defender 110 TD4 zu kaufen, den ich seitdem 65TKM als Alltagsauto gefahren habe. Überwiegend fahre ich auf der Straße, gelegentlich mal Wald-/Feldwege, Hängerbetrieb und häufiger Einsatz unter winterlichen Bedingungen.
Der Defender ist nach wie vor ein sehr reizvolles Auto, verlangt aber mit seinen zahlreichen Macken (die ich dank eifrigen Forenstudiums überwiegend vor dem Kauf schon kannte) und der limitierten Höchstgeschwindigkeit (die ich natürlich auch vor dem Kauf schon kannte) doch einige Nachsicht, sowie viel Zeit und Nerven für Werkstattbesuche.
Auch wenn die "harten" Defender-Fans darüber wohl die Nase rümpfen werden: ich denke über die ersatzweise Anschaffung eines neuen Range Rover TDV8 4.4 nach.
Dazu habe ich einige Fragen, bzw. würde mich für die Meinung des Forums zu einigen Überlegungen interessieren:
Der Range Rover fasziniert mich, da ich ihn - das galt auch schon für den Classic und den P38 - für den stilvollsten Oberklasse-Geländewagen halte (abgesehen vielleicht vom Mercedes G). Ein großer Teil dieser Faszination beruht auf dem Umstand, dass der Range Rover in sehr langen Modellzyklen angeboten wird und seiner klassischen Anmutung (meiner Meinung nach) treu geblieben ist. Skeptisch bin ich bei dem aktuellen Facelift-Modell allerdings bezüglich der virtuellen Armaturen (die mich an eine Playstation erinnern), dem Drehknopfautomatikstellhebel (ein richtiger Schaltheber gehört doch dazu?) und der neuen Scheinwerfer (deren Leuchtringe mich an Tagfahrlicht-Nachrüstungen aus dem Tuningshop erinnern). Bin ich zu konservativ oder sind diese Modifikationen tatsächlich etwas stillos?
Sind die o.g. Änderungen am aktuellen Range Rover aber vielleicht immer noch harmlos im Vergleich zu dem, was von der nächsten Range Rover-Generation zu erwarten ist? Womöglich kommt dann ein rundgelutschter, um 500 kg abgespeckter Softroader mit Frontantriebsoption und Hybridantrieb auf uns zu, den ich definitv nicht mehr als Range Rover akzeptieren würde? Dann würde ich mich vermutlich sehr ärgern, mir keinen der letzten "echten" Range Rover gekauft zu haben.
Den Kaufpreis eines neuen Range Rover würde ich nicht aus dem Ärmel schütteln, sodass ich das Auto mit der Perspektive einer langen Haltedauer (mindestens 10 Jahre, mindestens 200 TKM) kaufen würde.
Darf man von einem neuen Range Rover mit seiner umfangreichen Elektronik diese Lebenserwartung (weitestgehend) störungsfrei erwarten? Einige Beiträge in diesem Forum lassen mich erhebliche Probleme und wenig Kulanz von Seiten LR-Deutschland befürchten.
Würde man / ich (gerade unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Anschaffung nicht vom Spielgeld stattfindet) sich / mich trauen, das Auto unbefangen im Gelände einzusetzen oder z. B. den nassen Hund oder das Kind mit Schokoladenfingern einsteigen zu lassen?
Wie ist die Wintertüchtigkeit? Das Allradsystem ist wohl über jeden Zweifel erhaben, allerdings überlege ich mir, ob nicht die Kombination aus hohem Schwerpunkt und hohem Gewicht im Winter zu Schwierigkeiten führen könnte. In der Vergangenheit hatten wir u.a. einen VW Golf 4motion und einen Audi Allroad 2.7T. Der Audi hat deutlich stärkere Tendenzen gezeigt, auf schlüpfrigem Untergrund zum Kurvenaußenrand zu drängen und hatte auch bergab einen spürbar längeren Bremsweg, als der Golf. Der Defender dagegen ist (mit Cooper Discoverer M+S) im Wintereinsatz völlig O.K.. Allerdings hat der Range Rover (im Vergleich zum Allroad und zum Defender) nochmals breitere Winterräder und ist eben auch nochmals deutlich schwerer, was beides der Wintertauglichkeit entgegenstehen könnte, oder?
Sollte man einen neuen Range Rover (beim Defender ja wohl unbedingt nötig, meiner rostet trotzdem) hohlraumversiegeln und mit zusätzlichem Unterbodenschutz versehen?
Hoffentlich habe ich nicht zu viele Fragen gestellt? Aber vielleicht haben sich auch schon andere Forumsmitglieder mit diesen Überlegungen "geplagt".
Vielen Dank für Eure / Ihre Antworten und viele Grüße,
Stephan
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