Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

    Hallo zusammen,

    komme (fast) gerade von einem Fahrsicherheitstraining beim ADAC in Grevenbroich und muß euch einfach meine Erlebnisse erzählen...weil es Klasse war.

    Dieses Training ist ein kombiniertes Training welches aus On und Off Road Teilen besteht.

    Vormittags On-Road und Nachmittags Off-Road.

    Angesprochen sind keine HarCore Off-Roader sondern eher der SUV Fahrer.
    Als Fahrzeuge waren heute dabei: VW Tourag mit allem Schnick-Schnack, Mercedes G, Hyundai SantaFe, VW Tiguan, Toyota Land Cruiser (ca. 20 Jahre alt), Toyota RAV 4, Mitsubishi LJ, Mitsubishi Pajero, BMW X3 und mein Freelander 2 XE. Gute Mischung also.

    Der Vormittag wurde mit On-Road einheiten abgedeckt.
    Erst kam die Vollbremsung. Da ich schon einmal ein PKW Training absolviert hatte wußte ich was zu tun war. Ist ganz einfach. Voll reintreten und drücken was geht. Beim ADAC Heißt das Bremsschlag, bei meinem ersten Training Bullentrit. Schon interessant zu sehen was man bei einer eigendlich einfachen Übung, wir bremsen ja schließich 100te mal pro 100km, noch falsch machen kann. Insbesondere wenn man die kleinen Helfer wie Bremsassitent und ABS hat. Der Bremsassistent wird z.B. nur aktiviert wenn ich schnell die Bremse trete. Aber nach 3-4 mal paßt das, auch der alte Toyota schaffte es dann mit 4 blockierenden Rädern zu bremsen.
    Um die Reifen zu schonen wurde auf feuchtem aber doch sehr griffigem Asphalt gefahren.

    Dann kam die Hydraulikplatte bei dem das Heck absichtlich zum ausbrechen gebracht wird. Das macht man auf eine Gleitfläche und wenn man nichts macht gibts kostenlos Karusell. Also Konzentration und nachdem das Heck bewegt wurde geht es ans ganz schnelle Gegenlenken. Auch hier was viele nicht wissen....nicht nur einen kleinen Lenkimpuls sonden so schnell wie es geht alles was geht. Und wenn man merkt das Heck kommt wieder das Lenkrad schnell in die andere Richtung.
    War gut und ich war doch sehr überrascht wie ich das gemeister habe. Beim ersten Training, das ich mit einem Golf Variant gemacht habe, habe ich das nicht so super geschafft wir mit dem Freely. Hier hatte der X3 die meißten Probleme und drehte sich immer. Das muß nicht am Auto liegen, hier hat auch der Fahrer viel einfluß.

    Weiter, Kreisbahn, oder besser eine glatte 180 Grad Kurve. Hier konnte man mal das ESP in Aktion sehen. Hier war interessant zu sehen das schon wenige km/h schneller einen aus der Bahn werfen.

    Dann...wieder Bremsen, aber auch unterschiedlichen Belägen. Ein Rad Griff. das andere auf einem Reibbelag. Und dann mit Geschwindigkeiten von 50km/h bis am Ende bei 80km/h voll bremsen. Ist Erstaunlich wie gut das geht. Auch wenn man das Lenkrad nicht festhält hält sich das Auto wunderbar geradeaus. Er zieht ein ganz wenig nach rechts, aber nicht schlimm. Bei den 80km/h brauchte man die ganze Länge der Strecke und mit leichtem Lenkeinsatz zog der Freely stur geradeaus. Das 2te Erstaunliche ist das der Bremsweg bei diesem Untergrund und der hohen Geschwindigkeit doch seht viel länger wurde.

    Abschluß der On-Road Teile war dann das anfahren auf einer glatten Fläche bei einer kleinen Steigung von vielleicht 5 Grad. Dort konnten die Kollegen Mervedes G und Touareg die vielen Schalter, Sperren und sonstige Helfer testen. Mein XE hat ja nur Bergan- abfahrassistent und ESP, da gab es nicht viel zu testen. Am besten ging es aber mit HDC und ESP aktiviert.

    So das war der erste Teil, den zweiten schreibe ich in einem 2ten Part...damit es nicht so lang wird :-)

    -Torsten

    #2
    AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

    So, nun der 2te Teil, der Off-Road Teil

    Erst kamen ein paar Übungen um warm zu werden, Richtung Trail.

    Angefangen wurde mit einer Verschränkungsübung. Dafür waren 2 Hindernisse aufgebaut, eines für das rechte Rad, das andere für das linke. Beide jeweils ca. 60 cm hoch und ca. 2 Meter in der Länge versetzt aufgebaut.

    Man fuhr also erst mit dem einen Rad hoch und hatte hier schon die Verschränkung an der Hinterachse. Dann kam das 2te Vorderrad, die hinteren waren aber noch auf der edenen Fläche, also hob das eine vordere Rad ab und die Sperren mußten soweit vorhanden greifen um das Fahrheug weiter zu bewegen. Dann kamen langsam die Hinterräder und da das Hindernis des ersten Rades schon wieder aufhörte waren nun 2 Rader in der Luft. Also langsam weiterrollen, irgendwann kippt das Fahrzeug nach vorne und man kann aus dem Hindernis fahren.
    Erklärt wurde dieses Hindernis mit einem Mercedes G, der natürlich die nötigen Sperren hat um hier sauber durch zu kommen. Aber viele der anderen SUVs insbes. Tiguan, RAV4 und SantaFee hatten da schon Probleme und brauchten ein wenig Anlauf. Auch erstaunlicherweise der alte LandCruiser da die vorder Sperre nicht richtig Griff.
    Dann bin ich voller Erwartung mit dem Freely gefahren und ich war erstaunt das es doch sehr einfach war. Trotz fehlender Sperren und fehlenden TRS (ich fahre XE) konnte ich die Aufgabe ohne Anlauf mit völliger Ruhe fahren. Klasse der Landy.
    Der BMW X3 kam da auch super drüber, auch ohne Sperren.

    Anschließend kamen noch 2 Kiesbetter, eines mit großen das 2te kleineren Steinen und ein wenig Trail Stangen. Hier konnte man den 4WD schon gut merken und durch das einsinken in den Kies auch gebrauchen.

    Dann kamen noch 2 weitere Langsamhindernisse, eine Brückenüberfahrt und am Ende noch das Überfahren einiger Bahnschienen.

    Das war schon gur um warm zu werden.

    Und dannach ging es richtig ins Gelände.

    Angefangen wurde mit einer Bergauffahrt mit ca. 30 - 40 Grad Steigung. Dann Bergabfahrt mit ähnlichem Gefälle.
    Dann eine Auffahrt mit einer Kurve, nicht ganz so steil, aber die Kurve hatte es in sich. Und das gleiche wieder runter. Dann konnte man entweder eine Schrägfahrt mit ca. 35 - 40 Grad machen oder eine Wasserdurchfahrt mit ca. 40 cm Tiefe. Das ist ein Betonbecken, somit konnte man nicht versinken. Und die 40 cm passen auch, der Freely hat eine Wattiefe von 50cm.

    Am Ende der Strecke, wenn man wollte, war noch eine Schlamm- Lehmstrecke und ein Matschloch.

    Diese komplette Strecke sind wir erst abgegangen, wieder mit dem Mercedes G als Vorzeigeauto, dann ist man einmal mit Instruktor gefahren und dann durfte man selber.

    Also erstmal Berg hoch. Schön langsam anfahren und die Geschwindigkeit halten...aber was mache ich, fast oben angekommen würge ich den Motor ab, war wohl von der Grundgeschwindigkeit zu langsam und fahre einen Schalter. Das heißt nun ? Richtig, Rückwärts zurück, rauf macht die Kupplung nicht mit.
    Das gleiche hatte vor mir schon ein Tiguan versucht und der hat kläglich versagt. Am Ende mußte der Instruktor das Fahrzeug aus der Übung fahren. Grund war aber nicht das Fahrzeug sondern der Fahrer. ER wollte die Bremse nicht ganz lösen, hatte sie immer nur kurz und nur ein wenig gelößt. Aber immer noch so fest gehalten das er hinten rollte und vorne blokierte. Da er Rückwarts rollte MÜSSEN die Vorderräder rollen, da diese die Seitenkräfte übertragen. Folge der blokierenden Vorderräder war nun das das Fahrzeug immer schräger rutschte und am Ende fast quer zum Hügel stand.
    Also mußte ich das mit dem Freely besser machen....währe doch gelacht.
    Dann mal wie der Instruktor es sagt. Bremse treten, Rückwartsgang rein, Motor an, Kupplung und Bremse lösen und einfach rollen lassen. Vorwärts kenne ich das ja schon durch den Landrover Day in Wülfrath, aber Rückwarts ist das ein wenig schlimmer.

    ABER ES GING. Nach ein paar Sekunden, mit Hilfe der Motorbremse und des HDC war ich heile und gerade unten angekommen.

    Beim 2ten Anlauf dann mit mehr Gas und durchdrehenden und qualmenden Rädern hoch gekommen.

    Der Rest ist nicht ganz so späktakuär gewesen. Die Wasserdurchfahrt ist interessant, aber nicht so tief gewesen. Wichtig ist der Bugwelle zu folgen sonst ist man schnell tiefer als 50cm.

    Und die Lehmstrecke war auch gut, auch wenn bei der 3ten Durchfahrt das Fahrzeug ein wenig aufgesetzt hat....naja hat jeder mal gewühlt. Aber nun war mein Freely mal richtig dreckig.

    Auch die Berganfahrten wurden immer besser. Der Freely ist sehr kurz im ersten Übersetzt, bei den letzten Auffahrten bin ich im idealen Breich von ca. 1500 bis 200U/min gefahren und kam da super hoch. Der Instruktor meinte am Ende zwar immer "Mehr Gas" aber das brauchte der Freely gar nicht....Drehmoment sei dank. Locker durchgezogen der Dicke.

    Auch die Abfahrten wurden besser und man hat dem HDC immer mehr vertraut. Man konnte gut merken da er die Bremsen nach dem Stillstand nur langsam lößte, man hatte zeit einzukuppeln, und überläßt dem Fahrzeug den Rest. Das geht super.

    Ich bin den Parcour sicher 5-6 mal gefahren und hätte es sicher noch ein paar mal gemacht...leider war der Tag das schon vorbei und dunkel wurde es auch.

    Fazit:
    - SUPER Tag
    - Off Road und On Road vieles gelernt
    - Das Geld ist super angelegt. Ich kenne nun das Auto und den Grenzbereich viel besser. Bezahlt habe ich 165,- als ADAC Mitglied, ohne ist es etwas teurer.
    - Der Landy und der Freely ist ein super SUV, insbesondere die Off-Road Technik ist bei einigen Übungen besser gewesen als bei anderen SUVs

    Ich kann es jedem nur Empfehlen und ich überlege es nochmals zu machen. Oder einen reinen On-Road Kurs und einen Kurs in Wülfrath, leider bietet der ADAC keinen 2ten Teil an.

    Gruß
    Torsten

    Kommentar


      #3
      AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

      uch hier was viele nicht wissen....nicht nur einen kleinen Lenkimpuls sonden so schnell wie es geht alles was geht. Und wenn man merkt das Heck kommt wieder das Lenkrad schnell in die andere Richtung.
      Da scheinen wohl die Meinungen auseinander zu gehen! ;)
      Beim ÖAMTC (für die die es nicht wissen: sowas wie der Österreichische ADAC) Training hat man uns gesagt, nur soviel lenken das die Räder dort hin schauen wo man auch hinfahren will!
      Hat zumindest den Vorteil, das das Heck NICHT wieder in die Gegenrichtung ausbricht! ;)

      Ansonsten:
      Danke für den tollen Bericht! :)

      Mfg,
      Fighting Tux

      Kommentar


        #4
        AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

        Hallo Bandit,

        toller Bericht, macht Appetit !
        Gruß
        FreeGreen

        Kommentar


          #5
          AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

          Hi,
          @ Fighting Tux

          Ja, da gehen die Meinungen sicher auseinander.

          Der 2te Trainer sagte auch das er die Übung so eigendlich unnütz findet.
          Bei geringen Geschwindigkeiten die wir gefahren sind (ca. 50km/h) mag das gehen mit dem abfangen, aber bei hohen Geschwindigkeiten sollte man es erst gar nicht versuchen da es meißt eh nicht klappen würde, da heißt es voll bremsen und so viel Energie wie möglich abzubauen damit der mögliche Einschlag leichter ist.

          Das mit dem "nur so viel lenken das die Räder da hinschauen wo ich hinwill" ist sicher auch nicht verkehrt, bei der Hydraulikplatte, also bei dieser Übung im speziellen, muß ich aber alles geben was geht, sonst dreht das Fahrzeug weiter. Das konnte man an den Fahrzeugen sehen die nicht schnell oder nicht genug gelenkt haben, da ging es im Karusell rum. Schwer ist in dieser Situation auch zu entscheiden wann ich aufhören soll zu lenken, also wie weit sich das Auto dreht.

          Wenn während des fahrens das Heck ausbrechen würde, würde ich wohl auch nicht so viel lenken, aber das kann auch schiefgehen. Ich hatte es schon einmal das mein Heck mich überholte, auf Glatteis bei 70 in einer Rechtskurve. Habe nur wenig gelenkt, das Heck hat sich stabilisiert, schleuderte dann in die andere Richtung und habe das Auto nicht mehr abfangen können. Von der Straße ab, das rechte Vorderrad im Feld verfangen und dann ging es 2 mal über das Dach.

          -Torsten

          Kommentar


            #6
            AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

            Sehr interessantes Post danke,

            wie früher geschrieben habe ich Probleme große Steigerungen zu schaffen. Nextes mal würde ich versuchen mit 2000 RPM bei erste Gang nach oben zu kommen, und auf keinen Fall in die Mitte bremsen :).

            Kommentar


              #7
              AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

              Hi,
              @magiccreative

              Ja, man muß mit konstanter Drehzahl da hoch, da habe ich die besten Erfahrungen mit gemacht. OK der Hang war jetzt nicht sehr lang, ich denke ca. 30 Meter aber recht steil.
              Wie gesagt, beim ersten Mal war ich schon zu Anfang ein wenig zu langsam und habe die Drehzahl nicht gehalten sondern eher nur das Gas.
              Beim 2ten Mal hab ich dann viel mehr Gas gegeben, bin hochgekommen, da der Untergrund zwar Beton o.ä war, aber nicht sehr Griffig und sehr hubbelig hab ich viel Schlupf gehabt.
              Und je öfters ich das gemacht habe desto besser klappte es. Und am Ende habe ich halt auf die Drehzahl geachtet. OK, man muß um die Drehzahl zu halten ordentich Gas geben, aber man sollte aufpassen nicht zu viel Schlupf zu bekommen, bei durchdrehenden Rädern geht auch viel Kraft verloren.
              Da der Motor bei 1750 sein Drehmomentmaximum hat würde ich die Drehzahl in diesem Bereich halten.

              Und richtig, in der Mitte bremsen ist blöd und das fahren abwärts sehr schwer.

              -Torsten

              Kommentar


                #8
                AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

                Also ich hatte kein Problem den Freely auf der "Schleuderplatte" ab zu fangen (kann aber gut sein das die Platte bei dir mehr Impuls gegeben hat), in dem ich die Räder in die gewünschte Fahrtrichtung gestellt hab.
                Selten ein Auto gefahren das so sanft und gemütlich mit dem Heck kommt...
                Nichts desto trotz ist Reaktionszeit hierbei wichtig, da ab einem gewissen "Anstellwinkel" des Fahrzeugs einfach "Hopfen und Malz" verloren ist! ;) (und das ESP greift auch erst ein, wenn man eine Lenkbewegung macht, laut Trainer)
                Am besten das "richtige Gegenlenken" wird zu einem Reflex und man muss nichtmehr nachdenken was man machen soll... (Wie schalten oder bremsen, da muss man ja auch nicht nachdenken)

                Allerdings muss ich auch sagen, ich "trainier" das "Driften" mit meinen Auto(s) oft bei Schneelage auf leeren Parkplätzen! (macht einfach Spass und freu mich schon auf meinen ersten Winter mit Allradantrieb! :) )
                Das hat mir auch schon ein paar mal den A**** gerettet, als mir das Heck in einer unvorhergesehenen Situation (Notbremsung auf Schneefahrbahn) vor gekommen ist...

                Mfg,
                FightingTux

                Kommentar


                  #9
                  AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

                  @toddiebandit

                  danke für das Erklärung, dieses Wochenende würde ich wieder da Fahren und ausprobieren 1750 zu halten.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Ein Tag in Grevenbroich (ADAC Training)

                    Hi,
                    ich nochmals.
                    Versuche nicht genau die 1750 zu treffen, die waren eh vom 2011er Modell. Das 2010er hat das max. bei 2000.

                    Ab 2000 haben aber in meinem Fall die Räder zu viel Schlupf gehabt, darunter klappte es besser.

                    -Torsten

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X