Seit ca. 4 Monaten lese ich hier zeitweise mit und konnte wichtige Details finden, die meine Kaufentscheidung beeinflusst haben.
Ende Juli 2010 kaufte ich einen Gebrauchten. Daten:
Modell: Freelander 2 E, Diesel, Automatik, mit wenigen Extras (PDC hinten, Laderaumabdeckung, Sichtpaket und ein paar Kleinigkeiten).
EZ: Dez. 2009 (zuerst zugelassen auf das Autohaus, dann auf mich)
Km: 1.500
Neupreis: 34.000,- (ca.)
Preis: 26.900,- Euro
Zur Barsumme und einer Restsumme, die zu finanzieren war, gab ich meinen PKW im Wert von 6.900,- in Zahlung.
Vereinbart wurde noch ein zu bestellendes vollwertiges Reserverad, welches ich dann nach Eingang eines Neuwagens für eine zusätzlich festgelegte Summe erhalten sollte.
Soweit so gut. Was ich mir, zum Glück, zusätzlich in den Kaufvertrag eintragen ließ, war, dass das Fahrzeug unfallfrei ist. Diese Woche Dienstag konnte ich das Reserverad abholen. Dabei eröffnete mir der Verkäufer, dass das Fahrzeug NICHT unfallfrei sei und der damalige Verkäufer, der ihn vertreten hatte, das nicht gewußt habe. Er bot mir für diese Sache eine Zahlung in Höhe von 750,- Euro an.
Der Unfall, den er eigentlich als *gar keinen richtigen Unfall* bezeichnete, weil nur ein Pferd rückwärts in die Fahrertür gelaufen sei, ist mit einer Schadenshöhe von ca. 3.000,- festgehalten. Dabei sei die Fahrertür ausgetauscht und die hintere Tür, sowie der vordere Kotflügel anlackiert worden. Ich wollte die Rechnung einsehen und bemerkte dort, dass die hintere Türe und der Kotflügel nicht anlackiert, sondern vollständig lackiert wurden.
Von Bekannten riet man mir ab, das Fahrzeug zu behalten, da die Unwägbarkeiten z.B. bei einem Verkauf in 2 bis 3 Jahren nicht abzusehen wären, es also nicht abzuschätzen sei, wie weit durch den Unfall der Preis fallen könnte.
Einen Tag später, Mittwoch diese Woche, teilte ich dem Verkäufer "meine Bauchschmerzen" mit und sagte ihm, dass ich keinen Unfallwagen haben und somit das Auto zurückgeben will und einen Neuwagen im Tausch ohne Zuzahlung möchte, z.B. einen XE. Den gibt es aber nicht mehr, sodass er mir ein E-Modell-Diesel ohne Automatik (Extras: PDC-hinten, Sitzheizung, Preis: gut 32.000,- Euro) anbot, was er allerdings mit dem Juniorchef Donnerstag erst absprechen müsse und mich dann sofort anrufen würde. Ich erklärte mich mit dieser Lösung einverstanden.
Donnerstag rief niemand an. Freitag rief ich an und er teilte mir mit, dass der Juniorchef noch nicht reingekommen sei, er mich aber Samstag bestimmt anrufen würde, was er dann auch heute tat. Er sagte mir, dass er den Juniorchef immer noch nicht gesprochen, aber mal eine eigene Rechnung aufgemacht habe, bei der rausgekommen sei, dass es ohne eine kleine Zuzahlung nicht ginge, was ich ablehnte, da ich dies ja nicht zu verschulden hätte. Nun will er mich nächsten Dienstag anrufen.
Meine Fragen nun:
1. Ist es definitiv ein Unfallwagen und Betrug, diesen als unfallfrei zu verkaufen?
2. Ist es nicht kleinlich vom Autohaus, auf eine kleine Zuzahlung hinzuweisen, wenn man bedenkt, dass dies ein Betrug ist und eine einvernehmliche Lösung ohne Rechtsanwalt und Gericht dem Autohaus auch eine nicht geringe Summe einspart?
3. Welche Möglichkeiten habe ich und welche wäre das geringste Risiko? Ist mein Vorschlag (Wandel mit Neuwagen ohne Zuzahlung) überzogen?
4. Sind nun irgendwelche rechtliche Fristen zu beachten?
Was würdet ihr tun?
Auf einige Antworten würde ich mich freuen.
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