AW: Hallo und Frage zu Ölmenge Achsschenkelbolzengehäuse

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Ups jetzt habe ich etwas zu lang gebraucht. Viskositäten von Fliesfett? Welches meinst Du denn? Da gibt es verschiedene Güteklassen. Fliesfett ist nicht gleich Fliesfett.

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Nein. Rat mal woher ich das weiß8). Deswegen ich Perfekt, Du richtigerweise Konjunktiv II. Öl kannst Du ablassen, Fliesfett kannst Du rauswischen, dafür musst Du das aber öffnen. Noch so ein Grund für Öl.
Ölablassen: Fixxe Saubere Sache (wenn die Ablassschraube nicht rund ist) Fliesfettrauswischen: Dreckorgie in Siff, Reiniger und Saugtuch.

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Hi,
na ich meine, wenn wir über Öl reden, dann können wir es prima spezifizieren.

Um ehrlich zu sein hatte ich, bevor ich für meinen Defender gegen Anfang der Jahrtausendwende die grünen Land Rover Fliessfettgebinde in die Finger bekommen habe, noch nie etwas von Fliessfett gehört. Und war erstaunt, wie flüssig so ein Fett sein kann.

Wenn hier verschiedentlich von "festem" oder "klebrigem" Fett geredet wird, ist das vielleicht ein Fliessfett mit einer höheren Viskosität? Gibt es überhaupt eine Einstufung nach Festigkeit oder Fliessfähigkeit bei Fetten?

Nochmal: Ich möchte niemand dazu verleiten, Fliessfett in Serie Swivels zu kippen. Auch weiß ich nicht, ob Land Rover für Defender Fliessfett eingeführt hat, um Leckagen zu verringern, oder weil die Schmierung damit womöglich besser ist. Und ob man dort überhaupt immer ganz genau wusste, was man tat...

Also zurück zum Thema. Es geht doch darum, wieviel Öl in das Gehäuse passt.

Gruss,
Jürgen

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M.W. benutzt LR im Defender schon lange Fliessfett, ist das richtig?

Ich denke, dass Fliessfett (welche Spezifikation das jetzt auch immer ist) den Job durchaus kann. M.M. nach bedarf das aber dann auch einer darauf abgestimmten Konstruktion. Das wird LR vermutlich beim Defender (und den anderen) irgendwann mit Detailaenderungen bewerkstelligt haben (reine Mutmassung - ich weiss nur, dass es dort Aenderungen gegeben hat).
Aber genau darum fahre ich weiterhin EP90 in meiner Serie - die ist naemlich konstruktiv darauf ausgelegt. Und das passt ja auch sorgenfrei, wenn alles i.O. ist.

Aber mal zurueck zur Ausgangsfrage - darueber habe ich mich auch immer wieder gewundert, da ging irgendwie nie ein halber Liter rein, auch nicht mit Geduld. Wie habt Ihr das denn geschafft - LR auf die Stossstange gestellt?

Gruss
Volker

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Hast Du die schon mal offen gehabt? Abgesehen davon füllt man die einfach auf, bis es aus dem Einfüllloch rausläuft.

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Hi Guido,
ich denke auch, dass in den swivels EP90 ganz OK ist. Aber darauf verlassen, daß Rover immer genau wußte, was das Beste ist, würde ich mich trotzdem nicht. Ein Beispiel, daß man auch bei Rover gerne ein bisschen herumprobiert ist das LT77 Getriebe, das ja auch von Jaguar und Morgan verwendet wurde. Dort hat man zu Beginn EP90 vorgeschrieben. Dann hat man festgestellt, dass es sich mit ATF besser schalten lässt. Bei Morgan hat man´s dann im gleichen Getriebe mit MTF-94 versucht... Bei den Engländern wird schon sehr viel herumprobiert :-) Ich glaube, so exakt, wie wir Deutschen uns das vorstellen, ist damals in England nicht konsturiert worden.

Ein Tipp fällt mir grad noch ein: das beste Ök in des swivels nützt z.B. für das obere Lager überhaupt nichts, wenn Freilaufnaben verbaut (und ständig getrennt) sind.

Gruss,
Jürgen

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Moin,
es gibt vom Serie 2 bis zum Defender drei verschiedene Konstruktionen der Achsschenkellagerung und des Vorderachsantriebes, und deswegen auch verschiedene Schmiervorschriften bzw. Möglichkeiten.

Serie 2, 2A (und auch teilweise S1): obere Lagerung "cone & bush" - das braucht zwingend EP 90. Diese Lagerung des oberen Achsschenkelbolzen besteht aus einer konischen Bronzebuchse und einem Stahlkonus, beides mit einer dicken feder auf definierte Vorspannung gebracht und von unten mit einem Zwergenlich zur Schmierung versehen. Basiert auf Schleuderöl, welches durch die Kreuzgelenke in den vorderen Steckachsen nach oben geschleudert wird.
Die Steckachsen-Kreuzgelenke brauchen auch gerne EP 90 zur EIgenschmierung.
Das würde zur Not auch mit Fliessfett gehen (EP000 ist das was LR und Britpart in ihren Kartuschen verkaufen), dann läuft aber das obere Lager trocken.

S2A Spät, S3 und umgerüstete S2 haben oben eine sog. Railko-bush. Das ist eine Tufnol beschichtete Buchse in der der obere Achsschenkelbolzen läuft. Die Dinger haben eine sog. "Eigenschmierung". Da muss nicht zwingend die gleiche Menge an Schleuderöl ankommen wie bei der Metall-Metall-Lagerung früher.
Vorgesehen ist es zwar auch, das mit EP90 zu schmieren, allerdings verträgt diese Art der Aschschenkelbuchse oben eben auch lange Trockenzeiten und EP000 (also Fliessfett)

Bei Defender haben wirs dann mit einem richtigen konischen Lager oben zu tun (und unten auch, so wie in S1, 2, 3) und vor allem mit permanentem Allrad und constant-velocity-joints in der Vorderachse. Also homokinetischen Gelenken.
Die können (und sollen sogar) mit Fliessfett geschmiert werden, weil sie die Hafteigenschaften des Fettes brauchen, um nicht trocken zu laufen.

Und genau das ist das Problem beim Ablassen von Fliessfett aus dem Achsschenkelgehäuse: die Hafteigenschaften von EP000 sind so gut, dass mans nicht herausbekommt. Das Ablassloch is viel zu klein. Die Haftung des EP000 im Gehäuse und an den Bauteilen ist so groß, dass da nicht wirklich was rauskommt.
Warm machen hilft, aber danach muss man den grossen Simmerring auf der Chromkugel erneuern, also das Gehäuse abbauen. Dann kann mans auch gleich demontieren und auswischen.

Also: S1, 2 und 2A = EP90
Danach eigentlich auch aber....
90/110/Defender/Range Classic = EP000 = Fliessfett.

Allerdings muss man sagen, dass auch in Serien Fliessfett lange zu funktionieren scheint. Es fahren genug damit rum. man handelt sich mit der Verwendung aber ein Folgeproblem ein: man kann den Füllstand nicht mehr kontrollieren und es nicht "mal eben" tauschen.
Also würde ich immer Öl empfehlen.

Das Fliessfett zu verwenden, um eventuelle Ölundichtigkeiten an der Chromkugel zu beheben wird nicht lange gut gehen, da diese entweder aus einer verschlissenen Chromoberfläche und damit einem defekten Siri herrühren oder aber durch falsch eingestellte Achsschenkel. Wenn die nicht mittig auf der Kugel sitzen (oben und unten gleicher Abstand - per Distanzscheiben) dann kann das nicht dicht sein.
Ergo muss man da sowieso bei und das reparieren. Dann braucht man vorher auch nicht noch schnell Fliessfett reindrücken.

Gruß
heppsen

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hallo

das die serie 3 auf dauer fleißfett verträgt, halt ich für ein gerücht. ich kann dir gerne mal svivel und pin zeigen, wie die nach einer solchen tortur auf dauer aussehen. auch bei der serie 3 wollen die svivels schleuderöl von unten, welches über das loch unten im svivel via kapillarwirkung an die zu schmierenden stellen geleitet wird. das ist mit fließfett nicht möglich. auch der einsatz von freilaufnaben ist hier auf dauer tödlich, hält zwar länger als bei der "cone and bush" lösung der serie 2, aber ohne regelmäßige schleuderschmierung nudeln die "pins" unglaublich ab.

gruß rainer

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Moin Rainer,
von "auf Dauer Fliessfett vertragen" ist in meinem Text ja auch keine Rede. Ganz im Gegenteil.
EP000 ist erst ab 90/110 einzusetzen.


Gruß
heppsen

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Moin,

das man aufgrund der genannten Punkte kein Fliesfett nehmen sollte (ausser im Busch wenn nichts anderes zur Hand ist) sollte einleuchten. Insbesondere das Thema "wie bekomme ich den Modder wieder raus". Habe gerade die praktische Erfahrung gemacht. Ich wusste wegen der lustigen Radlager-defekt-auf-Autobahn-von-Polen-Nummer, dass in meinem linken Gehäuse eine viskose Pampe ist. Habe vorhin versucht abzulassen. Links wie erwartet nichts, rechts schön abgeflossen. Da hatte wohl mein Vorgänger auch mal nur was zur Hand.

Habe leider kein 90EP vorrätig, aber wie auch bei den Getrieben gehe ich jetzt mal stumpf davon aus, dass die Gelenke nichts gegen den in der Regel auch von der Mehrheit akzeptierten Ersatz 80W90 GL4 haben. Das ist jetzt drin.

Gruss Dirk