Ich muss mal etwas weiter ausholen...
Folgendes Problem bei meinem 2.25 Diesel (Baujahr 1975): Im Leerlauf starker Raucher, wenn er auf Drehzahl ist, ist es wieder weg. Dazu gelegentliche vereinzelte Aussetzer. Das merkt man am Besten, wenn man die Hand vor den Auspuff hält. Es fehlt ab und zu einfach ein Takt. Das Gequalme ist weiss bis grau und stinkt bestialisch. Daher gehen ich von einem Dieselproblem aus, nicht von Wasser. Er braucht auch ein wenig Wasser, aber die Schläuche sind auch leicht rissig.
Erste Aktion war neue Einspritzdüsen -> keine Veränderung
Mit den neuen Einspritzdüsen habe ich die Einspritzleitungen mal nacheinander gelockert, es ist aber keinem einzelnen Zylinder zuzuordnen.
Ventilspiel eingestellt -> weiterhin Raucherwagen.
Dann habe ich die Einspritzpumpe (mit Spezialwerkzeug) getauscht (eine frisch Überholte) und danach auch bei laufendem Motor verdreht. Der Motor lief mit verdrehter Einspritzpumpe sofort unrund, das Qualmen war aber nie weg. Also nochmal neue Düseneinsätze (einstellen lassen bei Rinkert). Neue Einspritzleitungen.
Danach habe ich die Ventilschaftdichtungen erneuert, sowie eine neue Kraftstoffpumpe verbaut - ohne Erfolg.
Jetzt wollte ich die Steuerkette tauschen. Bei der Demontage habe ich aber festgestellt, dass hier wohl kein offensichtlicher Fehler liegt. Die Einstellung stimmt und der Kettenspanner ist erst auf der zweiten Raste.
Also Ölwanne und Kopf runter. Von unten sieht alles ordentlich aus. Kein Wasser im Öl. Die Kopfdichtung war in Ordnung, es gab nirgends Wassereinbrüche. Es gibt keine offensichtlichen Risse. Die Vorkammern sitzen ordentlich. Die Ventile sehen normal und dicht aus. Es gibt nichts, bei dem man sofort sagen würde: Das muss es sein.
Es fällt optisch kein Zylinder aus dem Rahmen, überall gleich viel Ruß, nirgends Rost.
Dann habe ich noch einen Kolben ausgebaut, auch hier sieht alle ordentlich aus. Kolbenringe sind beweglich, Laufbahn ohne Macken, aber sehr glatt (keine Hohnspuren).
Grundsätzlich ist der Wagen immer gut angesprungen und hatte auch normale Leistung. Die Kompression war gleichmäßig, wenn auch eher niedrig (habe den Zettel verbummelt, aus der Erinnerung 17-18 bar). Beim Wechsel der Ventilschaftdichtungen (Druckluft ins Kerzenloch) war der Druckabfall auf allen Zylindern gleichmäßig schleichend. Es wird keine Bremsflüssigkeit angesaugt und im Kurbelgehäuse herrscht kein Überdruck.
Den Unterlagen des Vorbesitzers habe ich entnommen, dass der Motor 1984 in einer Fachwerkstatt schon einmal komplett überholt wurde (neue Kolben, teilweise neue Ventile, neue Kurbelwellenlager, Kopf planen -> das volle Programm). Was ich auf der Rechnung nicht gesehen habe, sind neue Vorkammern.
So, jetzt komme ich dann zu den Fragen:
Was kann denn die Ursache für das Leerlaufrauchen sein?
Theoretisch wären es ja tropfende Einspritzdüsen, das müssten dann ja alle gewesen sein (12 Stück). Der Fehler wandert auch nicht mit dem Tausch einer Düse.
Wie äussert sich eine Vorkammerproblem? Wie kann man sowas testen?
Muss die Zylinderwand eine tastbare Rauigkeit aufweisen? Wenn ja, wie äussert sich das Fehlen?
Kann ein Nockenwellenproblem dieses Fehlerbild verursachen?
Was wären denn die nächsten logischen Schritte (Test und Reparatur)?
Schonmal besten Dank im voraus.
Maat et joot, Martin
Kommentar