wie es oben schon steht, hatten wir eine Begegnung der unschönen Art. Ich fahre seit zig Jahren durch Scandinavien, aber das ist mir auch noch nicht passiert.
Ich bin ja immer (fast nur) auf den schönen Privatstrassen unterwegs, wo es weder Asphalt noch Menschen gibt. Da kann man so schön mit 30 langfahren und das genießen ... theoretisch.
Schwupps kam von rechts irgendwas großes Braunes aus dem Wald, hat den Disco vorne getroffen, Disco links in den Graben gerauscht, Anlauf genommen, Birken und Tannen gemäht und dann an einer schicken Birke frontal hängen geblieben. Ich war begeistert.
Leider kann man das auf den Bildern nicht so recht sehen, aber alle 4 Reifen hatten keinen richtigen Bodenkontakt mehr, da der Disco auf Bäumen aufgespießt war ... links hinter dem Dachzelt ist der Grund, warum er (noch) nicht gekippt ist - die lieben Birken. Dagegen hat er sich gestützt.
Ich bin dann rausgeklettert und wollte mir das mal ansehen - da wurde es dann spannend - es ist Moorgebiet und der Dicke fing an mit der linken Seite einzusacken. Nun muss ich gestehen, kam so langsam etwas Panik in mir hoch ... bin die Straße hoch und runter gelaufen, aber außer leeren Ferienhäusern ist da einfach niemand ...und der Disco sank immer weiter .... dank der wirklich perfekten Mobilfunkabdeckung in Norwegen konnte ich dann den ADAC in Deutschland anrufen. Die haben das wirklich fix geklärt und kurz darauf meldete sich dann ein norwegischer Viking Fahrer und wollte wissen, wo ich denn sei. Ja, das war eine gute Frage. TomTom konnte mir zwar die Koordinaten verraten, aber die Straße hatte keinen Namen. Der Vikingfahrer natürlich kein Navi ... aaaahhh und der Disco sank weiter....nun wurde ich wirklich unruhig....
Es regnete weiter in Strömen, bis sich durch Zufall ein Bauer fand, der auch wusste, wo ich war. Er begutachtete den Disco und schüttelte den Kopf. Gab mir zu verstehen, dass er ihn nicht mit dem Trecker heraus bekommen würde, weil a.) zu tief drin und b.) er würde umkippen. Auch er hatte den Disco-Trick mit der Birke gesehen....die mittlerweile auch anfing, sich gewaltig zu biegen.
Oh oh oh - ich war begeistert. Immerhin konnte er dem Viking Fahrer dann erklären, wo wir waren. Ein riesen Glück, 15 Minuten später stand neben mir ein kopfschüttelnder Schlepperfahrer, der so gar nicht wusste, wie das nun weiter gehen sollte.
Ich kürze das mal ab ... Bauer mit Trecker, Viking Schlepper mit 2 Winden und Umlenkrolle, meiner einer mit Letherman-Säge bewaffnet, alle Bergegurte und Schekel aus dem Disco waren auch dabei, haben wir es dann geschafft, den Disco nach 1,5 Stunden aus dem Sumpf zu ziehen, ohne dass er umgekippt ist.
Etwas gelangweilt sprang er natürlich sofort an ... (stolz!) bin dann gefahren und war ok. -ungläubiges Staunen bei Schlepperfahrer und Bauer - Ich musste ja die Fähre bekommen !
Fazit war dann aber leider, dass sich die Rücktour via Dänemark nur im Schneckentempo gestalten ließ. 3 Felgen kaputt, Ersatzrad hatte ich dann schon nach vorne gesetzt, Servolenkung angeschlagen, Getriebe wackelt etwas, nur mit Nebelscheinwerfern gefahren und sicherheitshalber - es ging auch wirklich nicht anders - im Schnitt mit 60 Sachen gefahren.
Tja, was soll ich sagen, Glück gehabt, hätte schlimmer kommen können...Nun steht er bei mir auf der Bühne und wird wieder gerichtet. Viele Teile habe ich schon aus GB bestellt, aber die Stoßstange vorne wird ein Problem - siehe Teilesuche.
Zu Sylvestern geht es ja wieder hoch und dann muss er ja laufen ... außerdem muss da im Graben noch meine Abdeckung für den Scheinwerfer liegen ... mal sehen...
Und die Versicherung ist natürlich der Meinung, dass sie nichts zahlen brauch, denn ich habe ja kein totes Tier mitgebracht und die paar Haare vorne können von irgendwas kommen ...
Also, das war dann mal mein kleiner Urlaubskurzbericht. Und immer dran denken : Bergegurte und Letherman mitnehmen, sowie reichlich Panzertape und Kabelbinder. Dann geht es auch immer wieder zurück in die Heimat :D
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