ich stehe vor folgendem Problem:
Am Wochenende habe ich an meinem Landy, 2,25l Benziner den Weber-3234-TLDE-Vergaser gereinigt und neu abgedichtet. Verbaut habe ich ein neues Nadelventil am Schwimmer, neue Schwimmerkammerdichtungen, neue Membrane, neue Dichtung zum Flansch am Ansaugkrümmer, neue Dichtung zum Luftfilteranschluss.
Der Vergaser wurde ca. 2 Stunden in Diesel eingelegt. Diese beiden elektronischen Schalter habe ich genau wie alle anderen Anschlüsse vorher ausgebaut. Danach habe ich den Vergaser mit Druckluft sehr sorgfältig durchgeblasen und auch die vier "Messingdüsen" (was da was ist verstehe ich noch nicht) gereinigt. Die Drosselklappen wurden nicht ausgebaut. Ich habe auch sonst nichts verstellt. Der Schwimmer funktioniert. Das Nadelventil schließt. Es ist alles dicht.
ABER:
Der Motor scheint nun deutlich zu fett zu laufen. Am Anfang, kurz nach dem Einbau ging alles super. Nachdem ich aber aus der Halle draußen war und der Motor das erste mal warmgelaufen ist nun folgende Problem:
- Er springt extrem schlecht an und hat am Anfang ca. 2000 Umdrehungen Standgas (Drehzahlmesser an Zündspule angeschlossen). Die Drehzahl bleibt, bis man ihn ausmacht
- Wenn er warm ist springt er auch schlecht an, hat aber von Anfang an eine niedrigere Drehzahl (ca. 1000 rpm)
- Wenn ich an der Einstellschraube des Vergasers drehe tut sich praktisch nichts (habe jeweils 1 1/2 Umdrehungen versucht und ihn dann wieder zurückgestellt)
- Wenn ich den Choke ziehe geht er sofort aus (früher, also vor der Reinigung ging er dann noch immer, nur mit höherer Drehzahl)
- Im Motorraum sind viele Abgase, es lässt sich aber nicht erklären woher diese kommen
- Im Stand kommt manchmal ein Tröpfchen (wirklich nur ein Tröpfchen) aus dem Überdruckschlauch am Vergaser. Es scheint dort aber auch raus zu rauchen (kann aber täuschen).
Wie würdet ihr an das Problem herangehen?
Meine bisherigen Ideen:
- Krümmerdichtung kaputt. Folge: Gerade im Stand ohne Fahrtwind füllt sich der Motorraum mit Abgasen und er bekommt zu wenig Luft. Aber warum ist dann die Drehzahl zu hoch? Kann es Falschluft sein? Eigentlich doch nicht, denn der Krümmer sitzt doch nach dem Auslassventil, so dass er da keine Luft ziehen kann und bei den Kanälen bei denen das Ventil offen ist herrscht ja Überdruck.
- Vergaser bekommt durch das Reinigen nun zu viel Sprit (war vorher wirklich übel verdreckt). Aber dann müsste doch die Einstellschraube etwas ändern.
- Kann es was mit den Düsen zu tun haben? Wohin gehen die Kanäle unter den Düsen? Bekommt man die mit Druckluft auch richtig sauber? Könnte da einer verstopft sein?
- Am Wochenende mache ich mal noch einen Test mit Bremsenreiniger, denn der Motor "pfeift" etwas. Kann aber eigentlich nur der Krümmer sein und da würde ich, wie gesagt nicht verstehen warum das Probleme macht.
Noch kurz zum sonstigen Verhalten:
- Er ist nicht sonderlich laut, sondern sogar richtig leise
- Er fährt hervorragend und zeigt keine Leistungsschwächen. Gas wird gut angenommen, nur wie gesagt ist die Leerlaufdrehzahl zu hoch
- Aber er lässt sich nicht unter 800 rpm stellen
Wer Tipps oder Erfahrungen hat bitte her damit. Ich bin echt am verzweifeln.
Zusatzfrage zum Vergaser:
Wenn ich nun an der Gemischverstellung schraube und die Originaleinstellung nicht mehr finden würde (noch habe ich sie) wie komme ich dann durch die AU? Könnte ich den Vergaser dann auch selbst wieder einstellen oder müsste ich da zwingend in eine Werkstatt?
Besten Dank für alle Hilfestellungen
Ingo
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