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Wissenswertes zu Blattfedern

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    Wissenswertes zu Blattfedern

    Hallo,

    nachdem der Themenkreis Blattfedern, Qualität der Nachbaufedern, Pflege / Behandlung von Blattfedern / Beschaffung guter Federn in jüngster Zeit immer häufiger im Forum gestellt wird, denke ich sollte hier mal eine Faktensammlung im Technikbereich gemacht werden.

    Ich möchte mal anfangen und mit Informationen und links beitragen, die ich zu dem Thema gesammelt habe.
    Anlaß bei mir waren die miese Qualität der aftermarket Federn die ich bei mir verbaut habe. Ich hatte die Federn beim off-road center letztes Jahr im Herbst gekauft und eingebaut. Qualität schien auf den ersten Blick nicht schlecht (Federausläufer sind gerollt d.h. abgerundet und nicht scharfkantig wie bei den ganz billigen Federn). Also eingebaut (vorschriftsmäßig zuerst nur leicht angezogen, dann vorsicht einige Runden gefahren damit sie sich setzen können und dann erst fest gezogen). Zunächst war alles prima, aber inzwischen sind die federn hinten völlig platt.
    Hier wurde offensichtlich miese Stahlqualität verwendet.

    Daraufhin versuchte ich noch alte Federn aufzutreiben mit eingeschlagenen Teilenummern z.B. Bramber - die Nachbaufedern mit zweifelhafter Qualität (müssen nicht immer schlecht sein, man sieht es den Federn aber nicht unbedingt an ob guter oder minderwertiger Stahl verwendet wurde) haben meines Wissens alle nur auflackierte Teilenummern.

    Von Dunsfold erhielt ich auf meine Anfrage ob sie noch alte Federn in guter qualität haben folgende Auskunft:

    "Yes there is a big problem with springs at the moment.
    I'm afraid that ours are not Genuine and
    because of the problems we are not selling them."

    Ein Anruf bei der firma Rinkert brachte ähnliche Resultate - freuies Zitat: wegen der Qualitätsprobleme bei Blattfedern empfehlen wir die Verwendung von Parabolfedern.

    Naja eine ehrliche Antwort, andere verkaufen den Mist einfach und sind froh wenn sie ihn los sind.

    Dann habe ich im Internet etwas recherchiert über Blattfedern für Oldtimer und deren Hersteller und bin auf folgende interessante Seiten gestoßen:


    da ist ein wenig über den Herstellungsprozeß geschrieben



    interessanter Technikbereich mit hilfreichen FAQ's u.a. warum man Federn in den Zwischenräumen weder lackieren, pulverbeschichten oder ölen sollte - wusste ich so noch nicht (insbesondere das nicht ölen wurde hier in der Vergangenheit oft gegenteilig empfohlen) Auf der Seite ist auch eine interessante Broschüre zum downloaden.


    bei denen habe ich eine Anfrage laufen. Die haben in der Vergangenheit schon öfter Land Rover Federn (88" 11Blatt) gebaut, produzieren in UK und verwenden ausschließlich englischen Qualitätsfederstahl (B.S. En 43, B.S. En. 44 und B.S.EN45). Ferner mit "rolled and tapered ends, heat treatment/tempering. Nur mit Glaskugelstrahlen tun die sich schwer (müssten das wohl extern machen lassen - damit teuer).



    Ich fand diese Informationen nützlich und hoffe, dem einen oder anderen helfen sie ebenfalls.



    Ich würde mich freuen, wenn noch viele hier ihr Wissen und Informationen beisteuern, das hilft uns allen

    Gruß
    Andreas

    #2
    AW: Wissenswertes zu Blattfedern

    thx für die arbeit. das mit dem nichtölen ist mir dort aber zu dünn erklärt. ich öle alle blattfedern an meinen 4x4 und am 12 tonner 6x6 seit ewigen zeiten und habe damit sehr gute erfahrungen gemacht. man darf nur nicht das reinigen vergessen. dementis?
    VG, Frank

    1.: es gibt tatsächlich Aliens 2.: sie sind böse.

    http://www.youtube.com/watch?v=6rXIgWZgg50

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      #3
      AW: Wissenswertes zu Blattfedern

      ...mann koennte es vielleicht vergleichen mit den antriebsketten der motoraeder.... einfetten /oelen ist gut(nach dem reinigen) ...solange mann nicht auf dem sand oder oefters in staubigen strassen faehrt...
      Gruss Philip

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        #4
        AW: Wissenswertes zu Blattfedern

        Ich habe schon mehrmals gelesen, daß der Federeffekt von Blattfedern erstens durch den Widerstand gegen Biegung, zweitens aber durch die Reibung der Blätter aneinander entsteht.

        Wenn ich die Federn öle - wie hier öfters geraten mit gutkriechendem Schmiermittel, damit die Reibeflächen auch geschmiert werden - dann verliere ich doch einen Teil des Federungseffekts, oder?



        Dom
        Roads? Where we’re going we don’t need roads.

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          #5
          AW: Wissenswertes zu Blattfedern

          ...wenn sie nicht geölt sind, sondern rostig etc., dann ist das losbrechmoment zwischen den lagen so groß, das das paket erst nachgiebt (federt), wenn du über das hinderniss rüber bist. der unterschied war an meinem 12 to. (6x6 steyr 680m3) gewaltig zu spüren.
          VG, Frank

          1.: es gibt tatsächlich Aliens 2.: sie sind böse.

          http://www.youtube.com/watch?v=6rXIgWZgg50

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            #6
            AW: Wissenswertes zu Blattfedern

            Versteh ich Frank, aber das passiert ja nur einmal, nach dem ersten (oder vielleicht zweiten) Überwinden des Losbrechmoments wird der Rost ja zerrieben und Du hast wieder aufeinanderbewegliche Flächen - oder?
            Roads? Where we’re going we don’t need roads.

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              #7
              AW: Wissenswertes zu Blattfedern

              nein, die krümmel verhaken sich in der rauen oberfläche und verzögern das federn weiterhin. nicht geschmierte blattfedern sind bei extrembelastungen (verschränkung im gelände!) an lkw's sogar für federbrüche verantwortlich.
              VG, Frank

              1.: es gibt tatsächlich Aliens 2.: sie sind böse.

              http://www.youtube.com/watch?v=6rXIgWZgg50

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                #8
                AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                Aha. Wieder was gelernt, danke.

                Dom
                Roads? Where we’re going we don’t need roads.

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                  #9
                  AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                  ich habe das Problem bei meiner 88er Serie, dass die Parabolics trotz "heavy duty" einfach zu weich sind und mir deshalb immer wieder die Ölwanne im Gelände auf das Differential aufsetzt....jetzt habe ich denb verwegenen Gedanken, die Parabolics vorne wieder gegen besonders harte Stahl-Blattferdern zu tauschen.

                  Hat jemand Erfahrungen, ob das geht....und interessiert das den TüV?
                  Und weiss jemand, wo ich besonders harte Blattfedern für vorne herbekomme???

                  LG
                  Christoff

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                    #10
                    AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                    Welche Parabolics hast Du denn verbaut. Probleme dieser (und anderer) Art kenne ich nur von Billigprodukten (Britpart, Paddocks). TIC, British springs oder Rocky Mountain Federn dürften solche Probleme nicht produzieren! Evtl. solche nachrüsten (rd. 150 pounds das paar bei Rocky Mountaisn Spares)?

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                      #11
                      AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                      da müsste ich erst einmal nachschauen - wurden 2006 verbaut und kamen m.E. aus den USA (zumindest die Dämpfer) - die Parabolics haben gesamt für die kurze Serie rund EUR 900,- gekostet....also eher kein Billig-Produkt....sondern war das Beste, was es damals nach meiner Recherche gab.

                      Das Problem ist, dass die Serie einen schwachen, aber zuverlässigen Mercedes Motor 220D beinhaltet - wurde in den 80er Jahren dort eingesetzt....und seit ich die Parabolics drinne habe, kracht die Ölwanne des Motors im Gelände immer auf das Differential.

                      Gruss
                      Christoff

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                        #12
                        AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                        Habe jetzt bei Rocky Mountain mal nach härten Parabolics gefragt....meine sind nur 2-fach, aber es gibt ja auch 4-fache.....


                        LG
                        Christoff

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                          #13
                          AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                          Nein, meines Wissens nach, gibt es für HINTEN 2,3,4 lagig, vorne sind sie immer 2Blatt. Das Problem in Deinem Fall, dürfte an der anderen Ölwanne des MB-Motors liegen. Ich habe auch schon wo anders gehört, dass die tiefer bauen.
                          Vielleicht kann man hier auch nachbehandeln (td4 Defender hatten das Problem serienmässig ;-)

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                            #14
                            AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                            Ich öle die Blattfedern von meinem Sankey 2 x im Jahr mit Altöl, verdünnt mit ca 10% Petroleum.

                            Mit einem Pinsel auf die Kanten oben auftragen. Es ist erstaunlich, wie viel von dem Zeug sich zwischen die Federlagen hereinsaugt. Allerdings läuft ein Teil davon davon die erste Zeit lang auch wieder raus, halt wie beim Landy.
                            I am driving in stealth mode

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                              #15
                              AW: Wissenswertes zu Blattfedern

                              @ Christoff: vorne gibt's von allen Herstellern nur zweilagige Federn serienmäßig. Bei HST kannst Du, wenn mal wieder lieferbar, auch Sonderanfertigungen bekommen. Nach Deiner Beschreibung (Lieferung mit US-Dämpfern, vermutlich Procomp, und Preis) hast Du wohl Rocky Mountain Federn verbaut.
                              Hier http://www.blacklandy.de/blboard/for...t=38956&page=3 siehst Du wie vorne 2-lagig und hinten 4-lagig beim 109er aussieht.
                              Hier http://www.rockymountainspares.co.uk/?p=52 findest Du die Federraten der Federn. Die zwei Lagen vorne sind also schon vergleichbar mit den 4-lagigen hinteren.
                              Ich habe gerade für den normalen Betrieb wieder auf 3-lagig zurück gerüstet, da erst ab ca. 320kg Zuladung ein deutliches Absinken des Hecks erreichbar war. Werde demnächst mal für die nächste Tour durch Südamerika Probe packen und dann entscheiden, ob die drei Lagen ausreichend sind oder die vierte Lage auch mitkommt.
                              Dein Problem vorne wirst Du wohl nur auf zwei Arten in den Griff bekommen, wenn Du den Komfort der parabolics behalten möchtest:
                              1. Begrenzung des (Eintauch-)Federwegs vorne durch Unterfütterung der Gummipuffer am Rahmen. Das geht natürlich zu Lasten der Verschränkung.
                              2. Änderung der Ölwanne (Flexen, Schweißen), so dass das Diff daran vorbei kommt. Habe aber keine Ahnung, wie Deine Ölwanne aussieht. Mein Fiatmotor wurde dort mal verkleinert.

                              Gruß, Jan

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