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es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

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    es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

    Tachchen,

    es ist ein altes Thema und ich spiele dabei die Rolle des DonQuichotte.

    Es geht um die Chips. Und zwar diejenigen, die uns beworben werden daß sie das "cracking block syndrom" der Rover-V8 Motoren beseitigen würden. Und gleichzeitig die Leistung steigern und dabei den Verbrauch senken; zum letzteren ein Zitat, das ich von der Webseite eines der großen V8-Teilespezis mal herunterge"pasted" habe:
    Optimax 3.9 Chip = 10% - 15% increase in power andefficency on all std 3.9 engines

    Nochmal, die Theorie ist, daß Rover das BenzineinspritzKennfeld in bestimmten (Teillast)Bereichen abgemagert habe um den Verbrauch zu "schönen". Solche Bereiche seien betroffen, die bei der Homologation für Verbrauchsmessungen hergeholt würden.
    Es würde dabei in Kauf genommen, daß das Abgas heißer würde (weil magerer - was allerdings eine ungültige Verallgemeinerung ist (*)) und dadurch würden die Brennraumtemperaturen steigen, was wiederum die Aluminiumstege hinter der Zylinderlaufbuchsen durch thermische Überlastung brechen ließen. Das durch diesen Riß dann angesichts der Kopfdichtungsflächen Wasser in den Brennraum gelangen kann oder Verbrennungsgase rückwärts in´s Kühlwasser ist bekannt und im RR-Forumsteil immer wieder beschrieben.
    Am meisten, so weiter, leide der 4.6er weil er durch seine Kraft bevorzugt in ebendiesen Drehzahlbereichen gefahren würde. In anderen Autos wie TVR und so sei das Problem nicht da. Auf der HP des Teilespezis war irgendwo mal ein Artikelauszug aus der LRO zu finden. Ich entdecke den heute aber nicht mehr.

    Und jetzt gibt´s endlich mal etwas Stichhaltiges, womit man die o.g. Aussage für mich jedenfalls schlüssig entkräften kann.

    a) Ich fand schon nie logisch, daß eine Einspritzung die mittels Sprunglambdasonden (Narrow-Band oxygen sensors) eigentlich nur ein ganz spezielles Gemisch einregel kann (nämlich AFR Benzin von 14.7:1 - was treffenderweise genau DAS Gemisch ist, bei dem die Kats am besten arbeiten) und zu deren Erscheinen schon gewisse Anforderungen an Emissionen galten, ja, daß diese Einspritzung seitens des Herstellers erlaubt bekäme von diesem einem Gemisch abzuweichen. Definitionsgemäß ist ein "mageres" Gemisch eines, das weniger Benzin bietet als für 14.7:1 nötig, und ein "fettes", das mehr Benzin benutzt. Aber was ich logisch finde muß nix heißen, kann ja trotzdem anders sein. Es behaupten ja immerhin Leute, die mit den RoverV8 ihr Brot verdienen. Zudem steckt ein Chip-Tuner dahinter, der durchaus einen reputablen Namen hat (ob der jetzt diese Theorie ausgeheckt hat, weiß ich aber nicht.). Spätere Autos haben Breitbandlambdasonden, die könnten ganz einfach auch Gemischabweichungen präzise messen - aber die Autos dürfen dem nicht folgen, eben weil jede Abweichung von 14.7:1 heißt daß man die Euro-X Abgasklassen nicht mehr besteht.

    b) Im LR4x4-Forum meldete sich nun einmal Jemand, der mittels Oszilloskop nachgeprüft hat. Und, tatsächlich, die Lucas Einspritzung regelt immer schön um das o.g. Gemisch von 14,7:1 herum. Kein geheimnisvolles Abmagern (was ja so einen anziehendenTouch einer Verschwörungstheorie hätte). (DAS IST EIGENTLICH DAS ENTSCHEIDENDE, das was ich eigentlich gar nicht in so vielen Worten verstecken wollte, dachte aber ich müßte falls man das sonst ohne Hintergrund gelesen hätte)

    c) Rover hat ganz offenbar (das ist das einzig weitergehende, was da bisher an die Öffentlichkeit kam) die Schichtdicken der Zylinderwände als Ursache angesehen. Und, auch das hätte ich logisch gefunden, wenn es so viel einfacher wäre durch eine kleine Umprogrammierung des Steuergerätes ein substantielles Problem zu beseitigen dann hätte ein Hersteller das auch getan. Anstatt die Herstellungskosten zu steigern.

    d) wie oben erwähnt verspricht der Chip mehr Leistung und weniger Verbrauch. Das geht nur, indem man die Vollastbereiche anfettet und die Teillastbereiche abmagert (außer man änderte Hardware, aber das ist ja nicht das Thema). Abmagern des Teillastes passiert ganz sicher, denn in den Erklärungen zum Chip steht bezüglich der Abgasveränderungen, daß mehr NOx ensteht aber darum kümmere sich der Kat (was m.W. auch nur in Teilen richtig ist. Behaupten kann man es aber als Fakt, weil die TÜV-Termine nicht die NOx messen, sondern nur CO. Das wird in den USA nicht anders sein, denn ich vermute! daß die Testapparate für NOx sehr viel teurer sind). Das alleine wiederspräche sich ja schon, denn eingangs wurde das Abmagern ja als Schuldfaktor hingestellt.

    Wer es detaillierter lesen will, gern = http://forums.lr4x4.com/index.php?sh...1&#entry393331

    Also, nicht glauben, was man liest. Das schließt auch meine Statements mit ein. Ich nun aber, denke da oben einen Punkt als falsifiziert abhaken zu können der mir noch in Resten im Hinterkopf nagte (irgendwie glaubt "man" ja noch, daß Werbeaussagen im Kern wenigstend stimmen).
    Zuletzt geändert von Landybehr; 04.05.2009, 14:41.
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    RangeRoverClassic, 4.2l V8,
    Megasquirt Einspritzung mit Ford-EDIS Zündanlage

    #2
    AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

    Hi,

    hier kurz so eine Art Abschlußbewertung von Dave White (aus o.g. Link)


    After all the compelling arguments on here I went away and did some more research/reading into low throttle/cruise fuel mapping and came up with some interesting results, particularly in the various race and road tuning books. While all agree that lean mixes at WOT are a bad thing the consensus is that this doesn't translate to low throttle/cruise areas of the map. Some of the tuning books even go as far as to suggest you should simply lean the mixture out as much as you can in the cruise positions while the engine runs smoothly.

    So, contrary to the points I made earlier about lean mixtures at low throttle being harmful, I now think the whole lean at cruise causing liner/block problems should be consigned to urban legend. I have a tuning session planned in the not too distant future where I'll lean out the cruise areas and hopefully save some cash in the process
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      #3
      AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

      Klingt ja wirklich spannend!

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        #4
        AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

        Hi, ich denke ich verstehe Dich richtig wenn ich antworte: jajaissjaschongut.

        Hintergrund ist folgender: diese unsägliche Theorie mit dem zu-mager-und-daher-die-CrackedBlock-Geschichte ist augenscheinlich ziemlich tief infiltriert. So eine Aussage, die selbst wenn falsch, durch möglichst viele Wiederholung von allen als Wahrheit gehalten wird.

        Egal ? ja/nein? Jedenfalls ließ sich damit gut Werbung für modifizierte Chips machen (Chips für Hubraumveränderung ausgenommen). Wie teuer war jeder davon? 400-500Euro ?
        Find´ ich nicht toll. Für weniger Nepp wird anderenorts noch viel größere Welle geschlagen.
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          #5
          AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

          Ne , ich habs ernst gemeint,
          selbst bei ner Hubraumvergrößerung von z.B. 3.9 auf 4.6l sollte doch die normale CUX14 ( oder wie die heißt ) funktioniren, wenn die die A/F-Ratio bei 14.7 hält.
          Oder versteh ich da jetzt was falsch?

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            #6
            AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

            Nein, schon richtig. Nebenbei, der Teilekatalog von 1994 oder so hat für den 4.2er und 3,9er diegleiche Teilenummer für´s Steuergerät.
            Es gibt zwei "Aber" in diesem Fall, wenn man 3.9er und 4.6er hernimmt:
            1) die Lambdasonden könnten als Sprungsonden nur den Teillastbereich messen, weil im Vollastbereich die Lambdaregelung außer Kraft gesetzt wird. Dort soll der Motor fett laufen, aber die Lambdasonde kann es nicht feststellen wie fett es dann ist und daher muß sich das Steuergerät auf DAS berufen, was die Programmierer ihm fest eingestellt haben. Wäre der Hubraum nun größer, dann würde diese "Regelung" (also open-loop) von einem kleineren Motor ausgehen und zu wenig Sprit losschicken. Das wiederum ist genau die Bedingung, die im aktuellen Konsens doch die Abgastemperaturen hebt. Schäden an Kolben, Auslaßventilen sind dann (eben weil WOT=WideOpenThrottle=Vollast) realistischer noch als Risse im Block
            2) theoretisch kann das Steuergerät des 3.9ers einen 4.6er Motor bedienen. Durch die Lambdasonde kann man ja immer hinterherjustieren - so als Steuergerät. Frage ist nur, ob und wenn wieviel Variation Rover/Lucas dem STeuergerät erlaubt. Es gibt zweifellos einen Grundwert der Spritmenge, die je nach Lambdarückmeldung fein-variiert wird. Vielleicht kann der Grundwert um 5 oder 10% abweichen (Also um so viel mehr oder weniger Sprit benötigt werden). Denkbar daß Rover gesagt hat daß eine größere Abweichung unter vorhersehbaren Bedingungen nie vorkommen dürfte und daher auch nicht zugelassen wird. Bei Megasquirt kann man sowas nach Gusto einstellen. Kurz, es wäre denkbar daß die Lambdasonde nahelegt es müßte 20% mehr Sprit kommen, aber das Steuergerät nur bis 10% hergibt. Auch dann wieder liefe der Motor mager (im Teillastbereich, that is, was nun nicht unbedingt gleich die Schäden macht - aber NOx erhöht (wen es stört) und Fehlzündungen oder "Surging" hervorrufen könnte).


            Denkbar wäre aber, daß man abschätzt wieviel mehr Sprit im Allgemeinen der größere Hubraum bedarf. Und dann über den Benzindruck arbeitet. Den müßte man dann so einstellen, daß er im Vollastbereich wieder "alte Verhältnisse" herstellt und dann könnte man sich für den Teillastbereich darauf verlassen, daß die Lambdasonde auf 14,7 herunterregeln läßt.
            Das hat aber die Schwäche, daß man die Einspritzmengenänderung pro Benzindruckerhöhung mit Aufwand nur messen kann. Einfacher wäre, andere Düsen zu nehmen die eine größere Flußrate haben und dafür den Benzindruck gleich zu lassen.

            Mir wäre das trotzdem zu ungenau. Bei so einem großen Hubraumsprung von 3.9 auf 4.6Liter soll wohl die Plug´n´Play-Lösung des Chips ihre Berechtigung behalten. Genauso teuer, aber flexibler ist Megasquirt. Aber nun beileibe kein Plug´n´Play. Selbst die, die im engl. Forum immer "auf digge Bagge" :) machen, lassen mal durchsickern daß beim Kaltstart auch noch nicht alles perfekt ist trotz 1Jahr herumdokterei (alles nicht tragisch, halt sowas wie daß der Motor bei best. Temperaturen die man hierzulande selten erreicht und daher auch nur selten bearbeiten kann und sowieso hat man ja jeden Morgen nur 1 Chance an Kaltstart - daß der Motor einmal kurz noch in die Knie geht und erst beim zweiten Schlüsseldreh anspringt und läuft als wäre nix. Total alltagstauglich, aber eben nicht perfekt. Sowas meine ich. Kaltstart ist die größte Herausforderung bei dem Projekt).
            Zuletzt geändert von Landybehr; 14.05.2009, 21:14.
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              #7
              AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

              Sehr schön ausgeführt,
              leider für mich im Moment nicht relevant, nur als Gedankenspiel.
              Mein 4.6 ist mit Edelbrockvergaser ausgerüstet, weil ich für Africa kein Efi wollte, deshalb hab ich auch die komplette Efi verkauft und auch das Megasquirt hat mich daraufhin verlassen.
              MS ging an Flashman. Ebenso mein 3.5l Block mit Innereien und hat sich bei der letzten Breslau scheinbar ganz wacker geschlagen.

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                #8
                AW: es gibt Hinweise, daß die "zu mager" Theorie falsch ist

                Hi,

                jetzt habe ich doch den Link von der RPI-Homepage gefunden den ich im ersten Posting ansprach. Der, in dem die "Abmager-Theorie" erstmals flächendeckend veröffentlicht wurde. .

                .. ;) tja, was geschrieben steht wird erstmal auch geglaubt. Und so hat sich eine "Ente" weltweit durchgesetzt.
                IMHO
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