ich bin gerade von einem längeren Trip in Südafrika zurück - einem Land, das natürlich wie geschaffen ist für den Defender: üble Geröllpisten in der Provinz, viele Farmer, die robuste, geräumige Autos brauchen und viele Abenteuer-Touristen, die gerne ihren Urlaub im benachbarten Namibia oder Mozambique verbringen. Länder also, wo man erst recht Geländewagen braucht. Nicht zu vergessen die Vergangenheit Südafrikas als britische Kolonie.
Aber auch in Südafrika fährt (natürlich?) kein Mensch Defender. Außer, wie in Deutschland, nur das kleine Häuflein von unverbesserlichen Fans. Das Auto Nummer 1, egal auf dem Campingplatz oder dem Bauernhof ist (natürlich?) der Toyota Hilux. Angesichts des Hilux kriegt der Südafrikaner leuchtende Augen: "This car will never die", schwärmt er dann. Vom Defender wagt er das nicht zu behaupten. Nicht einmal die bessere Geländetauglichkeit lockt ihn. Logisch. Eine Autozeitschrift hatte einen (Un)zufriedenheits/Mängelindex veröffentlicht: Platz 1 bei den Light commercials (natürlich?): Toyota Hilux. Letzter Platz (natürlich?): Defender. Der hatte einen Wert von 400, der vorletzte von etwas mehr als 100. Sieht in der grafischen Darstellung (Balkengrafik) besonders grausam aus.
Länder wie Südafrika gibt es jede Menge in Asien, Südamerika und natürlich Afrika - überall braucht man ein primitives, robustes und geländegängiges Auto. Und überall lässt man meist die Finger vom Defender. Sicher aus gutem Grund.
Dabei bräuchte man meiner Meinung nach nur zwei bis drei Verbesserungen, um in solchen Ländern Bestseller zu werden:
1. vernünftige Verarbeitungsqualität und Zuverlässigkeit
2. menschenwürdige Sitzposition
Ein stadtverkehrstauglicher Wendekreis, besonders beim langen Doppelkabiner-Pickup, kann gewiss auch nicht schaden.
In 60 Jahren hat Land Rover das nicht geschafft, diese Lappalien auf die Reihe zu bringen. Wenn man eines Tages Pleite ist, kann man sich nicht beklagen. Dann ist man wirklich selber schuld. Mehr noch als andere gewisse Autohersteller auch.
Musste ich mal loswerden
Gruß
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