AW: Elektroseilwinden

hi,

da ich mich gerade mit dem Thema beschäftigt habe, will ich mal den Anfang machen und meine Rechercheergebnisse zur Verfügung stellen.
Das Thema wurde im Forum schon oft behandelt, für mich hat sich als Essenz dieser Diskussionen als Schlußfolgerung ergeben, daß es nicht so einfach schwarz/weiß betrachtet gute oder schlechte Winden und Windensysteme gibt. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und Berechtigung. Es kommt auf den Einsatzzweck und den Geldbeutel an.

Sehr aufschlußreich fand ich folgende Zusammenfassung von Knud (ich hoffe es ist o.k. wenn ich es hierher kopiere):

Zitat Knud (23.01.2006):
"Moin!

Ich hatte früher auch einen 110er und habe dort sehr zeitig eine 9000i angebaut. War ich stolz und nur 1800,- Mark, CE gab es da noch nicht. Zum ab und an ziehen war das völlig ausreichend. Normale Batterie, 35 qmm Leitungen, Windenstoßstange. Daher auch mein Tipp an landytommi, dass sowas für seine Verwendung reicht.

Als ich merkte, dass der neue 110er zu schade fürs Gelände ist, bin ich nach einiger Zeit auf den 90er V8 gekommen. Jetzt aber richtig ins Gelände... Nach einem aufregenden Wochenende war die Batterie platt. Tipp: 2 Batterien, aber unbedingt gleiche, 50qmm Kabel und dann funktioniert alles. Gesagt getan. Nach 9 Monaten waren 2 Batterien kaputt. Dann kamen AGM Batterien.

Jetzt habe ich 2 x 8274 (vorn und hinten) 75 qmm Kabel, 1 x Exide Maxxima 900DC nur für die Winden, Trenndiode, Sterling ProDigital Laderegler für die Lichtmaschine, 35 qmm Ladekabel von der Lima zur Batterie, Motor der Winde abgedichtet und belüftet, Albright Relais im Kotflügel. Und funktioniert. Astrein sogar und sehr zuverlässig. Auf der Kroatia Trophy war ich recht langsam, nur beim Winchen haben wir jeden überholt, der noch im Hang war. Batterie tiefentladen und nach 15-20 min Fahrt wieder zu 90% voll. Das System bleibt jetzt so. Auch die original 65A Lima. :D

Hatte ich ein Hass ;( auf elektrische Seilwinden, immer wieder Batterien kaputt, Motor der 9000i war einmal im Jahr fällig, da er abgesoffen war. Keine Kraft mehr, wenn viel Gewicht zu ziehen war. Die Lösung? Siehe oben.

Aber nein eine mechanische Winde musste her. Man braucht: eine Winde (Superwinch), eine Windenstoßstange (die muss zu dem System passen), eine Kardanwelle mit 3 Gelenken und 3 Befestigungspunkten mit Kugellagern, einen PTO mit Umlenkung nach unten und vorn (Superwinch). Gebraucht in England gekauft, Kreuzgelenke und Kugellager ausgetauscht, Öl gewechselt, unters Auto geschraubt und immer Angst gehabt, dass die Kardanwelle mal in den Fahrerfußraum eindringt. Weil da eine Kardanwelle an die Winde muss, hängt die Winde vorn sehr tief. Außerdem steht sie zu weit vor (für die Fahrzeuge mit Klima muss das ja auch passen). Dies ist für einen Reisenden und Waldarbeiter die schönste, beste, zuverlässigste Lösung. Weil alle Teile können repariert werden. Darum auch gut für landytommi. Aber leider auch etwas teuer, wenn mann das Teil nicht gut gebraucht bekommt, vielleicht von einem 127er??. Darum auch nur die zweite Wahl, als Tipp für landytommi. Obwohl sein Auto ja ein 110er ist und noch kein Defender. Da passt die mechanische Winde sehr gut. :)

Aber nichts für den 90er und die Trophy´s, weil zu viel Gewicht, zu viel Überhang nach vorn, Windengeschwindigkeit und Reifengeschwindigkeit nicht syncronisiert sind, das hektische Schalten (Einrücken der Winde) vorwärts und rückwärts winchen bei einer Trophy nur zusätzlichen Stress macht (es ist jetzt einfacher, unter Druck, eine elektrische Winde vorn und eine hinten zu bedienen, als nur die mechanische Winde nach vorn.

Also? Hydraulische Winde: geht unter Wasser, nur eine Pumpe, ein paar Schläuche (Industriestandard) und alles wird gut. Soweit die Theorie. Dann noch mal ein paar Leute anrufen und Informationen einholen. Treffen besuchen und nach hydraulischen Winden Ausschau halten. Fazit(warum ich es nicht gemacht habe): Pumpe über Keilriemen geht nur im Trockenen, da der Riemen im Wasser leicht durchrutscht, Pumpe über PTO geht sehr gut (und die Drehzahl, wieviel Drehzahl brauch ich für den Nenndruck und die Fördermenge? Druckbegrenzer? Überströmventil?) dann hat der Fahrer nur wieder die Koordination zu leisten, PTO einkuppeln, Winde bedienen, passen Drehzahl für die Räder und Nenneleistung der Winde zusammen? Also eine elektrische Pumpe (wie bei Feuerwehr und THW Standart) Dann braucht man noch einen Ölbehälter, eine Ölkühler und viel zu viele Schläuche, weil der Ölbehälter im Motorraum keinen Platz mehr hätte und es dort auch zu warm ist. Dann die Warnung vor den günstigen MileMarker Winden (nur nicht im Auto sitzen, wenn die Winde bergauf kaputt geht, dass ist wie Seilriss) also Ramsey, Sepson oder Brevini. Aber dieser Druck und dieses hohe Volumen.

Also wieder mit Leuten gesprochen, Informationen geholt und als Beifahrer zu Trophy´s mit. Und siehe da, die meisten haben elektrische Winden (davon wiederum die meisten 8274), einer hydraulisch (lilaq.de mit Ramsey) und ein paar mechanisch (Unimog, Fahrzeug und Seilgeschwindigkeit syncronisiert)

Also hab ich mich nicht mit weiteren Experimenten aufgehalten und das eingebaut was sich bewährt, s.o.

Der Tipp an landytommi, aus meiner Sicht, elektrische Winde, wenig Aufwand bei der Installation, kann leicht wieder abgebaut werden für ein Nachfolgeauto. Wenn das Sonderangebot bei Ebay wirklich eine T-max ist: KAUFEN!

Oder: ein wenig warten, schaun ob man eine mechanische Winde vom 127er bekommt. Sich die Arbeit der Instandsetzung und Installation machen: Sowas würde viel besser zum "pre Defender" 110er passen.

Oh, war das viel, nur meine Meinung, hope that helps.
__________________
cu Knud

Zitat Ende.
zu finden hier:



Hier noch ein interessantes Statement von CrewCab Nutzer:
Zitat:
ch habe mich ja recht lange mit Winden auseinandergesetzt und auch über deren preiswerte Beschaffung (Stichwort Dollarpreis und USA) recherchiert.

Mein Ergebnis:
WARN ist in Deutschland einfach zu teuer weil der Generalimporteur (Taubenreuther) sein Monopol voll auspielt. Die Winden kosten hier ca. die Hälfte (!) mehr als in den USA. Diese Hälfte zahlt man nicht für die Qualität sondern einem schlauen Fuchs der Kasse macht.
Importieren lohnt sich nicht aus den USA, eher aus England!

HORN ist eine gute alternative, hier aber keine ganz billige Winde nehmen sondern eine mit doppelter Spule (Serious Wound) im Motor. Die günstigen haben (ganz generell!) oft einen permanent Magneten als Gegenpol. Die fallen auch schon mal ab.... Aber zumindest ist damit das Magnetfeld vorgegeben und somit findet keine Leistungsanpassung über die Stromaufnahme statt. Diese Motoren sind Bullshit.

SUPERWINCH ist eine SUPER alternative zu WARN: genauso gut, halb so teuer. (Ich habe dann nach wirklich langem hin und her eine 12.000'er vorne drauf - Hammerteil mit der man auch super Bäume aus dem Wald ziehen kann. Mein persönlicher Einkaufstipp, bei Beschaffung und Auswahl von Winde und Stoßstange helfe ich gerne weiter).

GOODWINCH ist ein "Umbau" der Superwinch-Winden. Der Hersteller, oder besser Umbauer, sitzt in England und "verbessert" die Winden. Das reicht von besserer Abdichtung gegen Wasser bis hin zu nachgearbeiteten Getriebe- und Motorteilen. Wer es ein klein wenig exklusiver mag ist mit Goodwinch wirklich super bedient. Ich habe sie nur wegen der Lieferzeit nicht genommen...

Wer eine richtig wirklich super gute Hammerwinde unbedingt braucht und auf Elektro setzt (die Unterschiede zwischen Elektro, Hydraulik und Mechanik will ich jetzt nicht auch noch ansprechen, das sprengt dann den Rahmen...) und auch noch viel Kohle hat und die LiMa austauschen will und zwei 180AH Verbraucherbatterien mit Laderegler verbauen kann und will der braucht SEPSON - die kommen aus Schweden und die Winden sind aus dem ganzen Vollen gefräst :D 1A mit Auszeichnung -> PROFIWINDE.


Meine Einstellung:
Winde zu Show: ab zu e-bay und die raussuchen die am martialischsten aussieht :D
Winde weil man Kohle hat und meint eine zu brauchen: WARN
Winde weil man nicht unnötig Kohle ausgeben will und wirklich eine gute braucht: Superwinch/Goodwinch
Winde weil man eine verlässliche brauchen könnte aber für die reine Eventualität nicht viel ausgeben möchte: HORN
Winde weil man Kohle bis zur Oberkannte der Badewanne hat (in grOßen Scheinen :D) und weitere Umbauten in Kauf nimmt: Sepson aus Schweden, das sind Winden wie sie von Abschlepp- über Feuerwehr- bis hin zu Rücke- und Militärfahrzeugen zu finden sind. Ab ca. 5.000€

Zu den Chinawinden bleibt zu sagen das sie nicht schlecht sein müssen, gut aber ob des Preises niemals sein können!!!
Allenfalls ausreichend bis unbefriedigend, meistens leider mangelhaft.

Bei der Zugkraft scheiden sich die Geister. Manche sagen das 1,5-fache des zulässigen(!) Gesamtgewichtes und ich teile diese Einschätzung, jedoch eher mehr als weniger. Denn wenn Du die Winde ganz abspulst hast Du auch einen kleineren Hebel da Dir im Radius ja die Wicklungen fehlen. Somit reudziert sich die Zugkraft teilweise in erheblichem Maße. Dann bist Du froh wenn die Winde noch reserven hat. Unter 3.5 Tonnen würde ich keinesfalls ansetzen.

Hoffe ich konnte helfen - ansonsten immer gerne per PN.

Grüße,
Chris

PS: Ich rede nicht von Wettbewerbswinden! Die müssen einfach nur schnell sein und da gelten andere Gesetze... Ich rede ausschliesslich von Offroad- bzw. Arbeitswinden.

Zitat Ende.

Nachzulesen hier: http://www.blacklandy.de/blboard/for...o+Winde&page=2

Hier noch eine Fundquelle aus dem Netz, wo 1998 Winden einem direkten Vergleichstest unterzogen wurden:




ich hoffe, das hilft dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung


Gruß

Andreas

AW: Elektroseilwinden

die Geschwindigkeit von E-Winden ist eine nicht zu unterschätzender Faktor. Ich habe 2x gekauft. Die erste war extrem stark aber auch langsam. Man sollte da bedenken, dass man für die selbe Strecke evtl. doppelt so lang wincht und somit den Batterien auch mehr abverlangt.

Zudem brauchen E-Winden Pflege! Wer das nicht macht wird nicht lang Freude damit haben. Die meisten Winden sind nicht wirklich dicht (auch Warn!) und dann gammeln die innen sehr schnell. Hier mal eine schlecht gewartete Warn Winde die ich zum überholen bekommen habe:





wieso ist das eigentlich bei "Serie Landy"?

AW: Elektroseilwinden

Ohho - sieht ja mal richtig dramatisch aus - sehr anschaulich!
Hast Du eine Ahnung wie lange die bereits montiert gewesen ist?
Hat aber auch harten Einsatz hinter sich, der Schlamm kommt nicht vom Straße fahren in dieser Menge da rein...

Wie gesagt, wirklich dicht sind die Goodwinch-Winden, das sind speziell aufgearbeitete Superwinch-Winden eben aus dem Grund das kein Hersteller ab Werk so richtiges Augenmerk auf Dichtigkeit legt (wobei sich das etwas gebessert hat).
Schade eigentlich. Ich weiss aber von Dichtungssätzen die u.a. auch Warn verkauft und die nachträglich verbaut werden können.

Grüße,
Chris

AW: Elektroseilwinden

@forcierer:
da es bei der Serie das Unterforum 90/110 gibt, macht es hier doch auch Sinn, oder?

@crewCab Nutzer:
hast Du Erfahrungen mit einer Goodwinch G10 oder G12-1?
Die G12-1 sollen ja nochmals verbessert sein.
Wie liegen Die preislich und wie schwer sind die beiden Modelle? - habe ich bisher noch nicht herausgefunden
Reicht da eine Optima red top oder ist ein 2-Batteriesystem zwingend? (75mm2 Kabel als Empfehlung habe ich schon in den oben zitierten freds im Hinterkopf gespeichert).

Gruß

Andreas

AW: Elektroseilwinden

die ist von einem Reisefahrzeug und war fast nie im Einsatz! Wurde also mehr rumgefahren als benutzt.

Wer an dichte E-Winden glauben will, der kann das gerne machen. Ich hab schon viele angeblich dichte Winden gesehen, die im Einsatz dann auf einmal den Geist aufgegeben haben. Ratet mal warum.

Es sind ja nicht nur die Dichtungen zur Trommel hin. Selbst die Anschlüße für die Kabel oder die Befestigungsschrauben für den Motor sind Schwachstellen. Einige Winden haben sogar unten ein kleines Loch am Motor, damit es wieder ablaufen kann...

Meine Meinung: wer eine Winde braucht, der sollte sich darauf einstellen die auch regelmäßig zu warten. Wer keine Winde braucht, der sollte sich einfach keine hin schrauben.

Zur Stromversorgung: wenn deine Batterie zu wenig Strom liefert, dann kann dein E-Motor eingehn. Habe ich schon mehrfach erlebt. Zum Glück noch nicht am eigenen Fahrzeug.

AW: Elektroseilwinden

"Zur Stromversorgung: wenn deine Batterie zu wenig Strom liefert, dann kann dein E-Motor eingehn. Habe ich schon mehrfach erlebt. Zum Glück noch nicht am eigenen Fahrzeug."

heißt das, bei den Goodwinch G10 / G12 Winden würdest du dringend zum 2-Batterie-System raten?

Wenn ja, bitte nähere Informationen (welche Batterien, Platzierung Schaltplan....) - Bilder wären super.

Vielen Dank

Gruß
Andreas

AW: Elektroseilwinden

2 Bat ist sicher besser. Zur Ausführung: da gibts jede Menge Möglichkeiten. Die alle hier zu beschreiben hab ich gerade leider nicht die Zeit. Ich hab eine recht einfache Version: 2te Bat mit Natoknochen zum zuschalten. Sollte man aber im Stillstand immer eine Bat vom Netz nehmen. Ich habe auch 2 unterschiedliche Bats verbaut. Die Originale ist eine davon und die ist jetzt 9 Jahre alt und geht immer noch wie neu. Die andere ist eine große 100 AH Säure Bat. Beide in der Sitzkiste.

AW: Elektroseilwinden

frage an die spezies:

welche elektrische winde wurde direkt von landrover
für die serie III angeboten?
gabs da sowas, bzw konnte ein elektro winde direkt geordert werden,
oder gabs nur PTO winden ??




für defender war lange zeit die 9000warn im offiziellen sortiment
zumindest in deutschland...

AW: Elektroseilwinden

Hi,
für den SIII gab es die Warn 8274 (oder ähnlich) inkl. Anbausatz.
Muß noch mal nach dem Prospekt suchen in dem ich die Winde gesehen habe.
Gruß
Norman