RE: unterstützung

Hi marxo!

Zuallererst: Defender sind NUTZFAHRZEUGE. Dinge, wie Spaltmaße, Lärm, ... ... gleich mal vergessen.

Die Frage ist erstmal:

Will ich einen elektronikfreien, mechanisch gesteuerten 4 Zylinder Tdi oder einen elektronischen Motor Td5 mit 5 Zylindern?

Tdi von 94 bis 99 glaub ich.
Td5 von 99 bis jetzt.

Beides sind gute Motoren; der Td5 etwas kräftiger. Der Tdi dagegen ein recht unempfindlicher Langläufer.

Ab nächstem Jahr kommt wohl ein Ford Tdci Motor rein mit 150 PS und 400nm...

Die nächsten Fragen:

Welches Modell?

Defender 90 Hardtop und SoftTop (LKW)
Defender 90 Station (PKW)

Defender 110 Hardtop, SoftTop, HCPU (HiCapacityPickup), Pickup (LKW)
Defender 110 Station, CC (CrewCab) (PKW)

Defender 130 SingleCab, CC (CrewCab) (LKW)

90er sind wirklich klein. Wohnmobil ist fast nicht möglich. Ist aber im Gelände der Wendigste.

110er ist mein Favorit. Super im Gelände, gut zum verreisen, hohe Zuladung. WoMo beim Hardtop leicht möglich. 110er Stations werden als PKW besteuert. Vorsicht Kostenfalle.

130er SingleCab ist Ideal für WoMo Aufbauten. Weiter verbreitet ist jedoch der CC. Für Leute, die richtig Platz brauchen. Im Gelände auch noch gut, jedoch durch den Radstand etwas schlechterer Rampenwinkel. Riesiger Wendekreis.


Die Karoserie ist aus Alu. Bei älteren Modellen tritt häufig das Problem der Alu Kontaktkorrosion an der Hecktür auf, da der innere Rahmen aus Stahl ist und mit ner Aluhaut überzogen ist. Bei ganz neuen Modellen sind alle Türen komplett aus Stahl.

Die Karosserie hat keine tragende Funktion und ist auf einen Leiterrahmen aus Stahl aufgeschraubt. 2 Starrachsen mit sperrbarem Mitteldifferential und Scheibenbremsen rundum. Vorne mit 2 Längslenkern und Panhardstab geführt. Hinten Dreieckslenker und Längslenker.

Das Fahrwerk ist vom Konzept her eins der besten Geländefahrwerke. Verschränkt schon im Serienzustand sehr gut.

Bei älteren Tdis auf die Riemen im Motor achten, da gabs Anfangs Probleme. Lenkgetriebe werden auch gern mal undicht. Auch bei Td5.

Sehr wichtig: Hohlraumversiegelung des Rahmens, der Spritzwand und der Türen. Unterbodenschutz ebenso. Der Rahmen liegt ja grösstenteils unterm Auto frei und ist vorallem im Winter dem Streusalz ausgesetzt.

Generell kann man sagen, dass Defender Fahrzeuge sind die gepflegt werden wollen. Regelmäßig Ölstände kontrollieren und Öl wechseln (Motor, Getriebe, Achsen,...). Gelenke und Kardanwellen abschmieren. Einfach Aufmerksam sein, dann begleitet er Dich ewig und bringt Dich überall hin.
Das Zubehörangebot ist rieeeesig, schon von LR alleine.
Vorsicht, die Kiste macht süchtig.

Es sind auch keine Rennwagen. Wobei der Td 5 auf bis zu 200 PS getuned werden kann....

Entdecke den Reiz der Langsamkeit.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.... Welche Probleme der Td5 hat, kann ich nicht genau sagen, da ich Tdi ler bin.


Gruß,

Micha

:) Gut geschrieben!

Gruß
Wolfgang

P.S.: Der Wechsel TDi - TD5 war 98

RE: unterstützung

Hallo Micha,

erst mal vielen Dank für die echt umfangreiche Antwort!!! Mein Interesse gilt dem 90er station, wobei er nicht älter als Bj. 98 sein sollte.
Also käme auch ein td4 in Frage. Vorab mal gesagt, bin ich kein großer Autoschrauber...habe zwar gute technische Kenntnisse und hätte mit der Pflege(wie Du beschrieben hast) keine Probleme.
Kostenfalle: gehe mal davon aus, daß der 90er auch als PKW besteuert wird. Mit was muß man da rechnen? Hab noch so viele Fragen...
Was verbrauchen die Dinger eigentlich?
Wichtig wäre aber zuerst mal worauf man bei einem Kauf achten sollte!!!

Gruß Oli

Hi!

Sparsam sind Landies auf jeden Fall. Meinen Tdi fahre ich zwischen 9 und 11 Litern Diesel.

Da ein 90er Station Tdi als PKW besteuert wird, und er wohl maximal in EURO1 eingestuft wird.....
Das wird nicht billig. Vielleicht kann Dir das jemand genau sagen, der einen 90er Station Tdi fährt. Denke mal so zw. 600 und 900 EURO?

Als LKW eingestufte Fahrzeuge werden in andere EURO Klassen eingestuft. So kommt mein 110 Hardtop auf EURO2.
Außerdem werden reine LKW weiterhin nach Gewicht besteuert. Ca, 170 EURO.

Achte beim Kauf einfach auf die Türen und den Rahmen. Das sind wie bereits erwähnt die neuralgischen Punkte am Landy. Zwar gammelt ein Rahmen nicht so schnell durch, aber leg Dich einfach mal drunter.

Keilriemen sind auch wichtig. Schau einfach mal nach, ob regelmäßig Service gemacht wurde. Lass den Riemen im Zweifelsfall tauschen.
Nimm auch mal die Fußmatten raus und schau, ob Du irgendwelche Roststellen im vorderen Fußraum (Spritzwand) siehst. Schau Dir auch den Bereich zwischen Scheibe und Spritzwand an. Türe öffnen und einfach mal seitlich reinschauen/leuchten... Die äußeren Halter, die Fenster mit Spritzwand verbinden sind auch interessant.

Nimm auch die Sitzkästen auf Fahrer und Beifahrerseite unter die Lupe. Sitzfläche einfach mal abnehmen und Klappe öffnen.

Mach ne Probefahrt. Langsam anfahren, und ausrollen lassen. Achte auf ungewöhnliche Vibrationen auch beim bremsen.

Gib Gas und nimms schnell wieder weg und tritt dann wieder drauf. (Antriebsstrang) Wenns arge Schläge lässt... Vorsicht.

Fahre Kurven mal mit 80 bis 100 kmh und schau, ob die Räder rund laufen, oder ob sie schlagen.

Leg Dich vorne drunter greife den Panhardstab mit beiden Händen (Das Teil, das von der Achse diagonal zum Lenkgetriebe/Lenkungsdämpfer/Rahmen geht) und wackel fest dran. Sollte kein Spiel feststellbar sein.

Stell Dich neben das Vorderrad und versuche, kräftig dran zu wackeln.
Spiel sollte auch hier nicht sein.

Ansonsten: Auspuff, etc auf Rost prüfen.


Gruß,

Micha