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Warum soll ein Reifen leichter durchstochen werden, wenn er prall aufgepumpt ist?
Das Luftballonbeispiel zählt nicht, denn der wird bei höherem Druck ja immer dünner.
Mein Beispiel ist mein Rennrad: ich fahre immer 10 bar und hatte noch nie(!) einen Platten.
Mein Trainingskollege setzt auf Komfort: etwa 6,5 bis 7 bar und wir flicken bei ihm im Schnitt alle 200 km einen Reifen.
Übrigens ist diese Erfahrung aus dem Radsport schon uralt, das habe nicht ich entdeckt.
tiefer Sand unter 1,5 bis ca 1.0
Schotter ca 2.0
Straße 3.0 - 3.3
Die Bbehauptung, dass mit höherem Druck der Reifen eher durchstochen wird halte ich (besonders bei hohem Reisegewicht) für richtig. Die Gefährdung der Flanken bei gut 2,0 gegenüber deutlich höherem Druck für zu vernachläsissigen. Außerdem fallen mir spätestens bei 4.0 die Zähne raus und ich habe noch gar kein Gebiss.
Auf Lavagestein oder Schiefer (also wirklich Spitzen Kantigen Steinen)
Luftdruck anheben !
Min. 3,5 Bar besser 4,0 Bar.
Der Reifen wird sonst leichter durchstoßen.
Ob dir die Zähne Rausfallen ist den Reifen egal :D
Bequemer fährt es sich natürlich mit weniger Druck in den Reifen, dafür hast du öfter einen platten.
So erlebt : wenig Druck in den Reifen 2 Platte :(
Viel Druck in den Reifen alles fein.
fahre seit Jahren wie beschrieben und hatte noch nie einen Platten. Nicht im scharfkantigen Schotter der Pyrenäen und nicht auf den unterschiedlichen Geröllpisten der Sahara. Auch nicht in Rumänien (wie du dich erinnern magst).
man liest hier schon eine Menge Halbwissen.
Ich habe 7 Jahre in der Entwicklung bei Daimler gearbeitet und war da für Räder und Reifen in der Nutzfahrzeugsparte zuständig.
etwas ausgeholt...
Der Luftdruck ergibt sich aus folgenden Faktoren:
- Reifengröße
- Reifenaufbau
- zu tragende Last
- Untergrund / Einsatz
- Geschwindigkeit
Man kann den Luftdruck reduzieren bei gleichbleibender Last, wenn ma die Geschwindigkeit reduziert, je weniger Luftdruck im Reifen, je geringer die maximale Geschwindigkeit die man fahren sollte.
Bei felsigem Untergrund, z.B, Atlas Gebirge Marokko, muß auf jeden Fall der Luftdruck um ca. 20% reduziert werden um Reifenschäden vorzubeugen. Der Reifen bekommt einen gerinfügig größeren Latsch und er wird weicher, so drücken sich spitze Steine nicht durch die Lauffläche. Die Seitenwand ist dabei noch nicht größerer Gefahr ausgesetzt. Dies passiert erst bei deutlich höherer Reduzierung. Wichtig, vor schnellerer Fahrt Luftdruck wieder auf Solldruck stellen. Sonst überhitzt der Reifen und wenn man nicht mehr dran denkt, kann er platzen, denn ein Reifen hat ein Gedächtnis.
Leider holst Du gar nicht weit aus. Du schreibst nur, "...muß auf jeden Fall der Luftdruck reduziert werden...".
Das ist so eine Formulierung wie: üblicherweise oder schon immer...
Dann erklär doch bitte, WARUM ein weicher Reifen nicht durchstochen wird.
Also keine Erfahrungen (Halbwissen?), sondern ein naturwissenschaftlich-technische Erklärung.
Auch, wenns länger dauert. Und auch, wenn rauskommt, daß das an meinem Rennrad gar nicht funkionieren kann...
Das es beim Rennrad bei hohem Luftdruck zu weniger Pannen kommt liegt einfach daran, das es bei ordentlichem Druck (9-10 bar), nicht so schnell zu Durchschlägen kommt. (Schlauch wird zwischen Flege und Reifen eingeklemmt und beschädigt). Der Rennradreifen hat ja nur ein sehr kleines Volumen und hat demenstprechend wenig Möglichkeit zum arbeiten/ausweichen auf der Felge. Also ist hier wenig Luftdruck kontraproduktiv, zumal der Rollwiderstand zwischen Straße und Reifen ja auch so gering wie möglich sein soll.
Beim MTB wird eher mit wenig Luftdruck gefahren. 1. um mehr Traktion zu haben (größere Auflagefläche und der Reifen kann sich besser dem Untergrund anpassen) und 2. weil es komfortabler ist. Der MTB-Reifen hat ein vielfaches an dem Volumen/Reifenhöhe eines Rennradreifens. Aus diesem Grund ist hier ein Durchschlag(Snakebite) nicht so schnell zu erreichen. Außer man legt es darauf an...
Ich vergleiche den Landy einfach mal mit einem MTB.
Der Karkasse/Lauffläche ist es relativ egal mit welchem Luftdruck nun gefahren wird. Ihre Widerstandsfähigkeit ändert sich dadurch nicht. Bei wenig Luftdruck kann der Gummi aber bis zu einem gewissen Punkt dem Fremdkörper "ausweichen" und dadurch den Druck von außen besser auf eine größere Fläche verteilen.
Martin
Man(n) ist nie zu alt für eine glückliche Kindheit.
Hallo Martin,
ich weiß schon, was snake-bites sind. Um die geht es gar nicht.
Und dem Reifen ist sowieso alles egal, weil er gar kein eigenes Bewußtsein hat. Deswegen hat er übrigens auch kein Gedächtnis, ihr Esoteriker.
Jetzt mal ernsthaft: Erkläre doch mal, wie sich ein punktueller Druck auf ein weiches Material auf eine große Fläche verteilen soll. Das verstehe ich nicht.
Ich würde sagen, daß eine harte Oberfläche einen puntuellen Druck besser in das Material verteilt. Eben weil sie hart ist.
Deswegen habe ich über mir, wenn ich jetzt gerade hochgucke, auch Deckenbalken und Dielenbretter und keine Seile und Tücher.
Vieleicht kann ja unser Reifenfachmann mal die Druckverteilung innerhalb einer Reifenoberfläche bei unterschiedlichem Reifeninnendruck in einer Schnittdarstellung besorgen oder so etwas in der Art... Sollte es doch geben...
Unter Umständen kommt ja heraus, daß der Reifeninnendruck überhaupt nichts mit dem Durchstechwiderstand der Reifenoberfläche zu tun hat.
obwohl ich weiss, dass es ein Fehler ist, misch ich mich ein.
Vielleicht muss man auch in einem Forum 2-3 mal im Jahr einen Fehler machen.
Und wieder mal möchte ich vorweg schicken, dass ich mir der unzulänglichen Ausdrucksformen eines getippten Forenbeitrages bewusst bin. Es fehlt die hochgezogene Augenbraue, das Lächeln oder der genervte Gesichtsausdruck.
Und dennoch bedienen wir uns einer Sprache, die der gesprochenen Sprache entspricht. Da kann es es zu Missverständnissen kommen.
Nu pack ich aber mal aus.
Ganz ehrlich, VIEL ist von Michael (Camperlandy) bisher nicht gekommen. Ausser einer Binsenweisheit (Luftdruck hängt von der Reifengrösse etc ab) und einer ziemlich arroganten Bemerkung über Halbwissen und der Tatsache, dass er selbst 7 Jahre im Fach gearbeitet hat.
Eigentlich sag ich dazu nichts mehr, aber das ist mir doch aufgestossen.
Meine Erfahrung sagt mir, dass hinter solchen Argumentationen i.d.R. kein fundiertes Wissen steckt.
Wie schon so oft: geben Euch 7 Jahre Berufserfahrung das Recht, andere herablassend zu behandeln?
Ich hab schon Leut kennengelernt, die haben 30 Jahre als Zerspanungsfacharbeiter geschafft und konnten keine Schnittgeschwindigkeit ausrechnen. Das heisst GAR NICHTS. Du kannst auch 7 Jahre in Tibet gewesen sein ohne das Land zu kennen.
Alles, was ich immer wieder erkenne, ist, dass Fachkunde und Hochmut sehr eng Hand-in-Hand gehen.
Aber vielleicht geschieht es ja am Ende wirklich, dass wir dann doch noch teilhaben dürfen an den 7-jährigen Erfahrungen.
Zum Rest der Diskussion:
Fahrradreifen mit Geländewagenreifen zu vergleichen ist nur deshalb "halb"-legitim, weil in beiden Worten das Teilwort "Reifen" erscheint.
Rennsportreifen dann gar mit einem GW-Fels-Trial in Verbindung zu bringen.......zu welchem Ergebnis soll das führen??????
Ich zeig Euch, wo es hinführt:
Am Ende vergleichen wir Reifen mit einem System von Deckenbalken.
Früher im Thread wurde es von Forcierer schon gesagt:
man kann es nicht generell sagen!!!
Das ist die bisher fundierteste Aussage im ganzen Thread, und das ist auch kein Wunder, weil Hardy halt schon mehr Dreck-Kilometer hinter sich hat als die meisten anderen hier.
Und jetzt kommt sogar noch was zur Sache!
Reifenschäden haben unterschiedlichste Ursachen. Hier wird immer von "Durchstossen" gesprochen. Das sind die seltensten Fälle. Versucht mal eine Reifendecke zu durchstossen!
Die zwei beliebtesten Schäden im Gelände sind "Aufschneiden" und "Einklemmen".
Das Einklemmen ist die Gefahr, die hauptsächlich bei niedrigem Druck besteht: der Reifen rutsch über eine Felskante und schneidet sich die Flanke zwischen Fels und Felge auf, weil sich dort eine Flankenfalte gebildet hat.
Gegen Aufschneiden hilft weder geringer noch hoher Druck:
"Weiche" Reifen können um scharfe Kanten "herumfliessen", das kann einen Platzer verhindern. Ein praller Reifen geht da kaputt. Andere Gefahrteile werden von einem prallen Reifen besser abgewiesen.
Generell kann man beschreiben (wie überall in der Technik):
je härter etwas ist, desto weniger elastischen Bereich haben wir zur Verfügung.
Weiche Reifen geben nach und passen sich an, neigen aber dazu, durch übergebührliche Verformung irgendwann zu kollabieren (darum fahren einige Leute auch tubless-Reifen zusätzlich mit nem Schlauch). Zudem drücken sich gefährliche Hindernisse gerne in den Gummi und können dann nicht weg: das heisst dann: entweder bricht der spitze Ast oder es gibt der Reifen nach.
Harte Reifen haben ein besseres "Abweisungs"-verhalten. Gefährliche Gegenstände springen eher weg oder rutschen über den Gummi, weil das harte Aufpumpen schon ein ansatzweises Eindringen schwer macht.
ABER: WENN scharfe Kanten unnachgiebig sind, dann bietet der pralle Reifen dem "Werkzeug scharfe Kante" einen stabileren Untergrund, förmlich eine "harte Werkbank", wodurch die Schärfe der Kante effektiver wirkt. WENN also eine scharfe Kante an der Reifenflanke arbeitet, ist der pralle Reifen in grösserer Gefahr als der Weiche.
blablabla
Rhabarber...das kann man ewig so weiterfaseln.
Forcierer hat recht:
Man kann es nicht generell sagen.
Von der ursprünglichen, recht alten Frage ausgehend: Für Alpenausfahrten im Rahmen der Legalität ist man mit dem Standard-Reifendruck absolut gut beraten (diese Aussage basiert auf 7 Jahren Alpenerfahrung...hat das was zu sagen?).
Grüssle
der WüFu
Zuletzt geändert von wüstenfuchs; 29.12.2011, 12:09.
Ich fahre immer denselben Reifendruck um 2,5 bar. Egal wo - Strasse, Gelände, felsig, schlammig, sandig... Gedanken um Luft ablassen - die mache ich mir erst wenn es nicht mehr weitergeht. Aber solange der problemlos fährt....
Das sind Dinge - da kann ich mich drum kümmern wenn es soweit ist. Dann erschliesst sich mir auch was ich zu tun habe, weil ich sehe wo ich bin :D
Sich aber hier einen Wolf labern über fiktive Szenarien
Macht es wie Marcus - der merkt wo er ist und entscheidet DANN was zu tun ist
2,5 ist ja (je nach Beladung) schon etwas untergrenzig, aber genau um diesen Wert bewege ich mich auch.
2,4 vorn und 2,6 hinten beim 110 SW
Das ist für durchschnittliche Reifen ein "Allround"-Druck.
Mein Schwiegervater (wie auch einige Offroader sonst) propagieren gerne den Ballonreifen:
3,2 vorne und 3,6 hinten....weil er besser läuft, so sagt man.
Neben einem beschissenen Fahrverhalten, einer schlechten (noch schlechteren) Bremssituationbei Nässe und Schnee sowie dem auffälligen Ablaufen der Profilmitte habe ich -auch zugunsten meiner Bandscheiben- für die Niederdruckvariante entschieden.
Nur mit dem Luftablassen, da kann ich Dir nicht beipflichten. Es ist ähnlich wie die Freilaufnaben zu sperren bei den alten Kisten: Wenn Du erst dran denkst, wenn Du DRIN steckst, dann hast Du die Arschkarte gezogen......
Auch im Konvoi zu fahren vermittel: es kommt ganz schlecht, wenn Du plötzlich mitten im Kurs anfängst, 15 minuten lang die Luft abzulassen.
Das muss man schon rechtzeitig machen.....
...oder man hat Differentialsperren. Aber das, liebe Freunde, ist eine GANZ andere Geschichte......:D:D:D
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