Moin, Du bist jung und als Landmaschinenmechatroniker verfügst Du über die optimale Qualifikation Dir einen Landrover Defender mit hoher km-Leistung und Wartungs- bzw. Reparaturstau zu kaufen. Aus meiner Erfahrung empfehle ich Dir den Kauf eines unverbastelten, ungetunten Defender Td5 der Baujahre 1999-2006 mit nachweislicher Laufleistung zwischen 300.000 und 400.000 km im schlechen Zustand. Nur dann kannst Du den Kaufpreis drücken. Für Defender Td5 im tadellosen technischen und kosmetischen Zustand sind mittlerweile die Kaufpreise explodiert. Die Ersatzteile für den Land Rover Defender Td5 sind als OEM Ware preiswert und am Aftermarkert gut erhältlich. Die zu überhöhten Preisen von Land Rover verkauften Verschleissteile und Originalersatzteile brauchst Du daher nicht verwenden.

Wenn der Motor auf 10.000 km weniger als 1 Liter Oel verbraucht und der Zylinderkopf dicht ist, gibt es keine Probleme am Motor. Innerer Verschleiss ist beim TD5 Motor selbst nach hohen Laufleistung kaum feststellbar. Die Duplexsteuerkette, die Lichtmaschine (Nippon Denso) und Anlasser (Bosch) halten ewig. Bei meinem Defender 110 TD5 HT schon seit 500.000 km.
Ich machte am Motor daher ausser neuen Umlenkrollen und Hilfsantriebsriemen nichts. Die Sensoren der Motorsteuerung gehen selten defekt aber die Stecker der Sensoren können korrodieren. Als Ersatzteile zum mitnehmen, kaufte ich den oberen Injektorenkabelbaum, die Dieselförderpumpe von VDO ohne Plastikgehäuse, alle Filter und eine Bosch Druckdose für den Dieselkraftstoffanschlussblock. An der Elektrik tauschte ich den ausfallanfälligen, zweistufigen Standlicht-/ Fahrlichtschalter gegen eine robusten Zugeschalter (30A) aus der Land- bzw.
Baumaschinentechnik aus.

Wenn das R380 Hauptgetriebe und LT230 Verteilergetriebe keine Geräuschen machen, wechselte ich nur die Öle. Falls die Kupplung nicht schon nachweislich vorher gemacht wurde, erneuerte ich die Kupplung komplett mit Ausrücklager, Pilotlager, Druckstange, ZMS, Nehmer- und Geberzylinder. An der Servolenkung prüfte ich die vorderen Hydraulikleitungen welche vom Ausgleichsbehälter über den vorderen Rahmenquerträger zur Pumpe und Lenkgetriebe verlaufen. Man kann die rostanfälligen, meist vermoderten LR Originalleitungen gegen Hydraulikschläuche aus der Land- bzw. Baumaschinentechnik ersetzen.

Bei der Bremsanlage erneuerte ich sicherheitshalber alle Bremssättel, Bremsscheiben, den Hauptbremszylinder, verbaute neue Bremsleitungen (Gummileitungen als OEM Teile und den Rest als Meterware selbst bördel). Alle Radlager tauschte ich gegen SKF Radlager aus die originale Achsmitnehmer gegen die HD Variante. Den Fahrzeugrahmen und die Karosserien baute ich kompett neu auf. Am besten frame-off Restauration. Schweissen kannst Du ja. Wenn Du nicht schweissen willst, überlege ob Du einen verzinkten neuen Rahmen kaufst. Ansonsten den Rahmen und die Karosserieteile sandstrahlen, schweissen, grundieren, lackieren und gegen Korossion schützen. Die Motorhaube, Spitzwand und Bodenbleche im Fussraum dämmte ich zum Schallschutz mit Material aus dem Wohnmobilbau, falls man sich während der Fahrt auch bei Geschwindigkeiten von 100-120 km/h noch mit der Beifahrerin bzw. dem Beifahrer unterhalten möchte.

Moin

Ich glaube der Themenstarter sucht einen guten Defender und kein Restaurationsobjekt.


LG Marc

Ich kenne den fraenk und hätte da ein gewisses Vertrauen:
Reisefertiger Defender 110 td4 zu verkaufen - blacklandy​

Der Ratschlag an den Themenstarter ist wahrscheinlich meinem Neid auf seine Jugend und seinen Beruf geschuldet. " Gute " Defender der Modelle TDi, Td5 und Td4 der Baujahr 1998 bis 2016 kosten zwischen 30.000 und 100.000 EUR. Wenn ich noch jung und Landmaschinenmechatroniker wäre, kaufte ich einen " schlechten " Defender mit hoher Laufleistung und Reparaturstau, um das Fahrzeug selbst zu restaurieren, damit ich den Defender die nächsten 20-30 Jahre problemlos nutzen kann.


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Danke erstmal für die Vielen Antworten.
Also Prinzipiell ist es mir "egal" was für ein Zustand. Ich habe halt immer im Hinterkopf, wenn ich einen Billigen kaufe muss ich viel Geld und auch Zeit investieren. Wenn ich einen Kauf der etwas besser da steht, kann ich ihn erstmal fahren und wenn was sein sollte kann ich es immernoch selber richten.
Der Defender von Freank ist mir leider zu Teuer... Ich brauch auch vorerst nicht eine Komplette Campingausstattung mit Solar etc.
Also mein Budget wäre so um die 15000€ rum... Gibt es da überhaupt was wo man machen könnte oder wäre für den Preis nur "Edelschrott" erwartbar ?
Also Werkstatt, Lackierkabine, Grube, Hebebühne wäre alles da...

Ich habe einen in meiner Nähe gefunden der sich nicht so verkehrt anhört... Aber vllt kennt den ja jemand oder kann mir jemand seine Meinung dazu sagen.
Link: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...14104-216-9132

Oder auch diesen finde ich Interessant, jedoch etwas weiter weg.
Link: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...72080-216-6012

Was meint ihr ?

Den ersten würde ich noch nichteinmal hinfahren,zum Ankucken.
Der zweite ist ein 300TDI,ohne Motorelektronik.
Den kann man mit Hammer und Meißel reparieren.
Knackpunkt sind immer durchgerostete Rahmen.
Das fängt meistens an der Hecktraverse an
und zieht sich nach vorne durch.

Fahrtauglich sind LR Defender immer, selbst wenn die Wartung schlecht war und Reparaturstau besteht. Du bist als Mechatroniker vom Fach und den Defendern der Baujahre 1998 bis 2016 sind ohnehin meist grobe Arbeiten zu verrichten, ähnlich wie bei Land- oder Baumaschinen. Auf die notwendige Werkstattausrüstung hast Du Zugriff. An Deiner Stelle achtete ich auf den Zustand des Rahmens, Rahmenquertäger, Hecktraverse und Karroserieträger. Wenn da was durchgegammel ist musst Du die Stelle schweissen, was kein Hexenwerk ist. Es gibt für die gammelfreudige Stellen Reparaturbleche.

Ansonsten sind die bekannten Schwachstellen bei allen Modellen der Tdi, Td5 und Td4 fast gleich. Die Dieselförderenheit im Tank verschlammt, macht jaulende Geräusche und geht dann defekt. Die Bremskolben in den Bremssätteln hinten gammeln gern fest. Dafür gibt es Reparatursätze. Die Lager der Umlenkrollen des Hilfsantriebsriemen halten nicht lange und tauscht man sobald sie schleifende Geräusch machen. Die Zugschalter des Fahr- und Standlichtes, egal ob original Land Rover oder Lukas sind schon ab Werk untauglich und die Kontakte schmoren durch, was zum Ausfall des Fahrlichtes während der Fahrt führt. Im Internet gibt es die Schrottschalter für 20-30 EUR (Made in China) vom gleichen Zulieferer, welcher die Fehlkonstruktionen an LR, Lukas für über 100 EUR und Britpart für u die 60 EUR verkauft. Den Elektroschrott ersetzt man vorsorglich gegen einen robusten zweistufigen Zugschalter aus der Landmaschinen- oder Baumaschinentechnik. Bei Defendern, die oft im harten Geländeeinsatz waren, sind die Verzahnung der Achsen verschliessen und der gesamte Antriebsstrang hat mehr gelitten als bei Langsstreckenfahrzeugen.

Das Pilotlager macht bei niedrigen Temperaturen schreckliche Geräusche, verrichtet aber trotzden noch 100.000 km und länger seinen Dienst. Radlager gehen kaputt, weil über die Wellendichtringe in die Lager Wasser oder Schmutz eindringen kann. Beim erste Frost sprengt das Wasser dann die Lager. Wer SKF Radlagersätze mit SKW Wellendichtringen verbaut und auf HD Achsmitnehmer umstellt, hat keine Probleme mehr mit kaputten Radlagern. Die rechts über dem Rahmen nach hinten verlaufende Bremsleistungen gammeln durch. Man kann ein Stück neue Bremsleitungen einbördeln oder sich vom Verteilerstück vorn bis zum Verteilstück hinten zwei neue Bremsleitungen biegen und bördeln. Auf Beschädigungen der Gummibremsschläuche vorn und hintern muss man achten. Kosten kleines Geld.

Ich entschiede mich an Deiner Stelle für einen Td5 weil der wartungsfreie und langlebige Dumplexsteuerkette hat und keinen Zahnriemen wie die Tdi und Td4 Defender, suchte mir einen Defender Td5 der Baujahre 1999 bis 2006 mit hoher Laufleistung für ca. 10.000 EUR Kaufpreis im äusserlich schlechten Zustand. Von den restlichen 5.000 EUR Deines Budgets verwendete ich 1.500 EUR für die Instandsetzung. Damit ist zwar keine Frame-off Restauration bis zum kompletten Neuzustand möglich aber für den Betrag von 1.500 EUR kannst zunächst Du alle OEM Neuteile kaufen um Radlager, Bremssättel, Bremscheiben, Bremsleistungen, Hauptbremszylinder, Umlenkrollen, Kupplung, Lichtschalter und Dieselfördereinheit mit OEM Teilen zu erneuern. Die restlich 3.500 EUR legte ich auf die hohe Kante, falls Reparaturen am Motor, Getriebe bzw. Verteilergetriebe anfallen.

Den Zahnriemen beim TD4 würde ich gerne mal sehen,ebenso die Tankfördereinheit beim TDI.
Der 2.4 hat soetwas ebenfalls nicht und die vom 2.2 habe ich noch nie jaulen hören.

Danke für Hinweis. Das der Ford Transit Motor im Td4 eine wartungsfreie Steuerkette und keinen Zahnriemen haben, war mir nicht bekannt.
Die Dieselförderung beim Tdi auch nicht. Ich kenne die Td4 und Tdi Motoren nur vom Hörensagen. Die Td4 und Tdi Motoren haben mich
ehrlich gesagt noch nie interessiert.

Ja Micha, so ist das beim Defender!

...und regelmäßig dringt Wasser durch die Eierbecher und Wellendichtringe in die Radlager ein und im Frost platzen die dann alle.
Die können natürlich auch nur mit den zuverlässigen SKF Lagern und Wedis ausgestattet werden, da die orginalen Timken- und Corteco-Teile ja absolut schlecht sind.

Ich glaub, so langsam gehen die Pferde mit ihm durch.

LG Marc

Wenn man nix weiß,
einfach nix schreiben.

Was soll das werden? Gruppendynamische ad personam Hetze und Spiessroutenlaufen gegen Forumsneulinge?

Die Radlagersätze für den Defender sind die besten. Ich habe an meinem Defender Radlager von Timken (Made in India) und anderer Hersteller auf die ersten Hundertausend von km mehr als genug getauscht und es dann irgendwann satt gehabt, nachdem mit in einer einspurigen Baustellenstreifen auf der Autobahn bei 80 km/h das Radlager hinten rechts festgegangen ist. SKF Radlagersätze (VKBA 3420) sind zwar teuer aber seitdem ich an allen Achsen die SFK Radlagersätze verbaut habe, halten die SKF schon mehr als 300.000 km. Timken war mal ein ausgezeichneter Hersteller von Getrieben, Verteilergetrieben und Radlager. Zu der Zeit Tinken noch in den USA produziert. Timken Radlager für den Defender und andere Modelle kommen schon seit mehreren Jahrzehnten aus Indien oder anderen Billiglohnländern. Die Tinken Radlager sind zwar billig aber nach meinen gemachten Erfahrungen das Geld nicht wert.

und halten trotzdem ewig.
Dein erster Originaler Radlagersatz ist gestorben,weil die in der Produktion nicht gefettet wurden.
Die muss man schon stopfen,vor dem Einbau.
Und die Distanzhülse muss beim Erneuern der Lager neu eingemessen werden.
Man braucht auch keine Schraubkappenmitnehmer.
Die Originalgummikappen sind wasserdicht.
Man darf halt keinen Billigblödsinn kaufen.

Steckt Euch die primitiven ad personam Attacken und schreibt zum Themenkontext.