Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Rahmentausch - was ist erlaubt?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Rahmentausch - was ist erlaubt?

    Hallo liebe Landy Freunde,
    ich liebäugle schon lange mit einem Serie Landrover und habe vor ein Projekt draus zu machen und ihn selbst zu restaurieren. Bei allen Fahrzeugen, die ich mir bisher angeschaut habe ist eins gemein: Rost an der Spritzwand und am Rahmen - nichts wirklich neues für alte Land Rover.
    Weil ich bei meinem Projekt meine eigenen Schweißkünste nicht überschätzen will und auch am Ende ein verkehrssicheres Fahrzeug stehen soll war mir schnell klar, dass ich beide Teile durch neue ersetze. Meine Präferenz geht zu Shielder Chassis aus England, sowohl für Spritzwand als auch Rahmen.
    Da ich rechtlich auf der sicheren Seite sein wollte habe ich eine Anfrage beim TÜV Süd gestartet und wollte in Erfahrung bringen ob ein Tausch des Rahmens ohne weiteres erlaubt ist und habe eine Antwort erhalten die mich sehr verwirrt hat. Kurz gesagt ist der TÜV der Ansicht, dass Fahrzeuge mit einem Schaden am Rahmen (egal ob Rost oder auch ein Unfallschaden) „Schrott“ sind. Reparaturen sind nur nach ganz bestimmten Herstellerangaben erlaubt und das sei nur im LKW-Bereich üblich. Der Tausch eines Rahmens wäre mit dem „Bau“ eines Neuwagens gleichzusetzen - inklusive der heute geltenden Normen (die ein Landrover aus den 60ern vermutlich knapp verfehlt).
    Daher meine - etwas verzweifelte - Frage an euch:
    - Liegts an meinem Tüvler? Ist er da auf dem Holzweg?
    - Da ein rostiger Rahmen hier in der Community sicherlich kein Einzelfall ist - wie habt ihr euer Problem denn gelöst? Neuer Rahmen drunter, alte Fahrgestellnummer reingehämmert und beim TÜV ein Ave Maria? Alten Rahmen geschweißt und die Stellen so gut geschliffen dass es unter Lack nicht auffällt? Gibt es ein Schlupfloch, das man nutzen muss?
    -Möglicherweise hat ja auch jemand eine Empfehlung für einen guten TÜV-Standort, der solche „Umbauten“ lockerer sieht?

    Vielen Dank für eure Hilfe!

    Niko

    P.s. Falls jemand einen Tipp hat zu einem Serie II oder III 109 in restaurierbarem Zustand - ich freue mich über eure Nachricht!

    #2
    Die Antwort ist genau genommen korrekt. Tauschen (original vom Hersteller) oder nach Herstellerangaben schweißen. Ersteres fällt weg weil gibt es nicht und Zweiteres auch weil gibt es auch nicht.

    Mein Weg bisher: Ordentlich schweißen (lassen) und nicht viel Aufhebens drum machen. Hauptsache die VIN passt.
    zum PS: Jede Serie ist restaurierbar. Nur eine Frage des Aufwands. Sogar das Häufchen Elend kann man wieder flott machen.
    Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
    كنت غبية

    Kommentar


      #3
      Moin,

      da du nicht der erste bist, der in voraus eilendem Gehorsam beim Amtsschimmel fragt, ob er aufs Töpfchen darf, ist das Thema beim TÜV schon sehr präsent.

      Manche scheinen damit durch zu kommen, keine schlafenden Hunde zu wecken und ein neues Chassis einfach schwarz zu streichen und an der Stelle der VIN den Zink gg leichten Flugrost zu tauschen. Bei einer noch zugelassenen Basis mit Rest-TÜV und H-Kennzeichen fällt ein Chassis-Tausch bei der nächsten Routine-HU etwas weniger auf, als nach einer Vollrestauration, die ohne dt. Papiere neu eingebürgert werden soll. Mir wäre das zu viel Stress bei jeder HU.

      Ich würde empfehlen, eine Basis zu kaufen, die ohne neues Chassis auskommt und nicht am Ausleger vorne rechts am Chassis (da wo die VIN überm Blattfederauge steht) repariert werden muss. Falls dort doch Handlungsbvedarf besteht, würde ich (wieder) diesen Teil der Arbeit durch einen Fachbetrieb ausführen lassen, der den Tausch und die Anbringung der VIN in der Rechnung bestätigt. Das Altteil mit der originalen VIN sollte man sich zur Sicherheit aufheben und ins Regal legen. Damit kann der Prüfer meistens leben und arbeiten. Der will sich auch nur absichern. Preislich kommt man damit idR auch besser davon, statt einfach neue Rahmen und Bulkheads zu importieren (fürs Porto eines neuen Chassis bekommt man fast jeden Rahmen wieder frisch geschweißt). Qualitativ ist Substanzerhaltung auch besser. Wer weiß schon, ob die neuen Chassis nicht auch aus dem selben Keksdosenblech gemacht wurden, wie die schlimmen Britpart-Rahmenteile.

      Auch wenn hier einige Leute amtliche Arbeit abgeliefert haben und nach x Jahren Heimarbeit einfach zum TÜV gefahren und ihnen alle Stempel nur so zugeflogen sind, würde ich (wieder) als Laie eine technische Endkontorlle und die erste TÜV-Abnahme durch eine Werkstatt vornehmen lassen, mit der man sich schon gut vertsteht. Mir war wichtig, dass meine Bremsen nicht nur zufällig funktionieren und der Ausleger mit der VIN keine Probleme macht. Meistens haben alteingesessene Betriebe einfach einen besseren Draht zum Amtsschimmel, als der Privatier und finden uU sogar eine Lösung für ein neues Chassis.

      Viel Erfolg und besten Ruß

      Kommentar


        #4
        Servus

        Regel 1 beim TüV: Keine schlafenden Hunde wecken!!!
        Regel 2 beim TüV: Selbst von nichts was wissen: "Wo ist die FIN?" "Keine Ahnung!"

        Oder so ähnlich...

        Die Entwort die Du bekommen hast ist eben genau das was in der Richtlinie steht. Die Praxis sieht anders aus und das ist auch bekannt.
        Wie viele Oldtimer würden heute noch existieren, wäre nicht der Rahmen mindestens partiell repariert worden? Hier könnte man durchaus mit dem Erhalt von Kulturgut Argumentieren.

        Die Spritzwand ist so kompliziert nicht und meist fehelt es nur an den Fußräumen, das bekommt auch der Laie hin.
        Rahmen gibts auch in Polen. 'Maer' heißt der Hersteller und liefert wohl gute Arbeit.

        Grüße
        Sebastian
        if it ain't broken, don't fix it ????

        Kommentar


          #5
          Moin

          Rahmen tauschen, VIN mit Schlagezahlen vorher in den vorderen Rahmenausleger blasen, alles ordentlich überlackieren, nix sagen, und ab die Post. So sind schon unzählige Landys hier in DE über den TÜV gekommen, und ich hätte da auch null Bauchschmerzen, der TÜV freut sich eher darüber das der Karren kein Rost hat, und nicht unfachmännisch geschweißt is. Notfalls vorher nochmal etwas schmutzig machen. Es gibt auch gute Prüfer die Autos und Verkehrsicherheit prüfen und nicht Paragraphen, sonst käme kein einziges US-Import-Auto je über den TÜV.

          Wichtig ist nix sagen. Keine massiven Restaurationsberichte vorlegen, etc, bis der Stempel drauf ist. Was der Mensch nicht weiß, da muss er auch nicht drüber urteilen. Wenn man eine offizielle Stellungnahme will dann heißt das meist nein, geht nicht, kann nicht, will nicht. Und wenn die sich am Rahmen dann doch aufhängen - Prüfer/Prüfstelle wechseln. Ein Prüfer bei uns im Dorf ist bei den Klassikern total heiß auf die 'der Sicherungskasten darf nicht mehr als 40cm vom Batterieterminal entfernt sein' und lässt deswegen reihenweise Altautos durchfallen. Kann man nicht ändern, kann man aber woanders hingehen.

          Beim Bulkhead sagt auch niemand etwas, Fußräume, etc sind da einfach, aber wenn es schon oben an den Lüftungsklappen durch ist ist die Restauration diffiziler.

          War jetzt schon insgesamt 5? mal beim TÜV mit neuem Rahmen (wegen verschidenem Kram) und jedes mal war das Resultat eher 'oh wie schön, das sieht ja gut aus'

          Kein Kopf machen. der Unterschied zwischen Praxis und Theorie ist in der Praxis größer als der Theorie.

          Gruß
          To each a purpose, and to all a fitting end.

          Kommentar


            #6
            .......na, da hat der "Sicherungsprüfer" bei der Serie schonmal schlechte Karten.....
            th
            ........wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer.......

            Kommentar


              #7
              Zitat von Mextli Beitrag anzeigen
              sonst käme kein einziges US-Import-Auto je über den TÜV.

              Der TÜV unterhält eine umfangreiche Datensammlung über US Fahrzeuge.
              Da ist nahezu jedes Modell hinterlegt.

              Einmaligen Sonnenaufgang beobachtet
              Kein Foto gemacht,Nichts gepostet

              Kommentar


                #8
                Zitat von Caruso Beitrag anzeigen

                Der TÜV unterhält eine umfangreiche Datensammlung über US Fahrzeuge.
                Da ist nahezu jedes Modell hinterlegt.
                Moin

                Das mag wohl so sein. Aber z.B. bei so Kram wie Handbremse bekommst du bei bestimmten US-Wagen die gar nicht über den TÜV wenn der Prüfer nicht ein(oder 2) Augen zudrückt. Oder die leidige DOT-E-Nummern-Geschichte. (Lichter haben keine E-Nummer, also fällt der Wagen durch) etc, pp. Die Datenbank ist da eher theoretischer Natur, der Prüfer als (gottgleiche) Prüfinstanz praktischer.

                Gruß
                To each a purpose, and to all a fitting end.

                Kommentar


                  #9
                  Huhu....ich war vor ca. 6 Wochen in einer Land Rover Werkstatt - (das war oder ist sogar noch ein Land Rover Vertrags-Betrieb) da hat mir der
                  Chef gezeigt, wie Sie gerade eine Serie zerlegen und die mit einem Rahmen aus Polen (also nicht von Richards) neu aufbauen.
                  Die Polen (EU) schlagen, im Gegesatz zu den Engländern wie z.B. Richards, die VIN nicht in den Rahmen, der kommt ohne Nummer.
                  Wenn das ein Fachbetrieb irgendwie gebacken bekommt, dann muss es dafür eine (mehr oder weniger) gängige Lösung geben.
                  "Die Exoten sind immer die anderen.”
                  (Ostrud Beginnen)

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von kalle99 Beitrag anzeigen
                    Wenn das ein Fachbetrieb irgendwie gebacken bekommt, dann muss es dafür eine (mehr oder weniger) gängige Lösung geben.
                    Ob legal oder nicht hängt nicht von der Art des Betriebes ab, aber egal.
                    Wie sich ein Rahmentausch bzgl. der Änderung des Herstellers verhält kann ich nicht beantworten, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt.
                    Ein Rahmen entspricht ja im Grunde genommen der selbsttragenden Karosserie eines normalen PKW's oder eines Motorradrahmens, die kann man grundsätzlich tauschen und die FIN umschlagen und neu begrenzen lassen. Das habe ich letzten bei einem Quad so gemacht.
                    Allerdings wurde der Rahmen vom Hersteller geliefert, das ist so bei einem Nachbaurahmen ja nicht der Fall.
                    Bei einem H-Kennzeichen steht die Forderung nach einem originalem Rahmen sogar in den Voraussetzungen.

                    Auf jeden Fall en interessantes Thema.
                    Wenn man seinen alten Rahmen natürlich dolle schön macht und er dann gefüllert und lackiert wie neu aussieht - das muß am Ende natürlich keinem auffallen...

                    Gruss

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von kalle99 Beitrag anzeigen
                      Huhu...Die Polen (EU) schlagen, im Gegesatz zu den Engländern wie z.B. Richards, die VIN nicht in den Rahmen, der kommt ohne Nummer...
                      Wie kommst Du zu der irrigen Annahme, das Richards GB Chassis mit eingeschlagener VIN / FIN feilbietet?

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von leyland Beitrag anzeigen

                        Wie kommst Du zu der irrigen Annahme, das Richards GB Chassis mit eingeschlagener VIN / FIN feilbietet?
                        Moin

                        Das wurde seitens Richards schon vielfach gemacht, wenn man eine Kopie des Briefes dort hingesendet hat.
                        Ob die das heute noch so machen, entzieht sich meiner Kenntnis.

                        LG Marc

                        Kommentar


                          #13
                          Richards macht das nur wenn du deine alte VIN rausgeschnitten da hinschickst, bzw. bei Abholung dabei hast, sonst nicht. Nicht für gute Worte, nicht für Geld und auch nicht für Fachbetriebe die jedes Jahr 10+ Rahmen abnehmen, professionell restaurieren und außerdem in einem Land beheimatet sind, wo ein Rahmentausch rechtlich problemlos möglich ist. Kurz um, sie machen es aktuell nur noch gegen das (zerstörte) Original.

                          Für mich gilt (in fast allen Lebensbereichen): wer fragt bekommt Antworten. Was nicht heißt, dass man fahrlässigen Murx abliefern sollte oder wissentlich Illegales oder Gefährliches tun sollte.

                          Kommentar


                            #14
                            Rusty66 ...ich bin bei Dir (wer fragt bekommt antworten).....generell gilt aber, nicht zu fragen schützt nicht davor Verbotenes zu tun
                            "Die Exoten sind immer die anderen.”
                            (Ostrud Beginnen)

                            Kommentar


                              #15
                              Und ich dachte immer "Unwissenheit schützt vor Konsequenzen " oder so.
                              Auf jeden Fall schützt Unwissenheit häufig vor noch mehr Arbeit und man kann i.d.R. besser schlafen

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X