Moin

Dann hat da wohl jemand Glühstifte zweifelhafter Qualität eingebaut.

LG Marc

Hmmmm....jahrelang hatte ich keine Probleme, und jetzt, direkt nach der Reparatur gleich zweimal ?

Also die Glühkerzen - die jetzt die Stifte verlieren - sind seit Jahren verbaut und wurden nicht im Zuge des Pumpenausbaus erneuert?

Welche Pumpe wurde gewechselt, Vorförderpumpe, Einspritzpumpe, ..?

Ja , genau, die sind schon seit einigen Jahren drin, aber nicht wirklich viel gefahren. Es geht um die Einspritzpumpe, die wurde nicht getauscht, nur kurz ab und dann wieder drauf. Wechselst Du tatsächlich nach jedem Pumpenausbau die Kerzen ?

....irgendwie kommt mir das hier vor wie Märchenstunde.....
th

Versteh ich nicht

Hi
Wann wurden denn die Glühkerzen gewechselt und wieviel Kilometer wurden danach von wann bis wann zurückgelegt?

LG Marc

Und was genau hast du für Glühkerzen verbaut? Britpart?

Die Kerzen sind von Britpart und sind seit 3 Jahren drin. Gefahren cs. 10000 km

Britpart, ich würde vermuten da liegt der Fehler. Glühkerzen kauft man gern OE z.B. Champion, Beru, Bosch, ...

Natürlich kann auch eine (z.B. durch Ab- und Anbau geg.) verstellte ESP den Motor thermisch auch anders belasten. Das würde aber nichts daran ändern, das Britpart Glühkerzen ohnehin Mist sind.


P.S.: Ich vermute die "Märchenstunde" war deinen eher unpräziesen Angaben geschuldet - mir ging es zumindest so - daher die Nachfragen.

Da kann man erstmal nur gratulieren, dass du unterwegs ne Glühkerze dabei hattest und dein Motor noch ordentlich Kompression zu haben scheint.

Der ESP-Ausbau und die Kerzen könnten in so weit zusammen hängen, dass die Verbindungskabel der Kerzen uU mal so verlegt wurden, dass die Kabel gelöst werden mussten, um die ESP mit Leitungen raus zu ziehen.* Die rostigen kleinen 8mm-Schrauben/Stifte für die Kabelösen drehten sich dabei vllt schon beim lösen in der Glühkerzenkeramik mit. Oder man hat es bei fest ziehen zu gut gemeint. Da reicht ja ein kleiner Riss, der sich im Betrieb (Vibration, Temperaturwechsel) ausbildet. Miese Qualität schon beim Einkauf erhöht hier das Risiko enorm, ich habe aber auch schon Markenware zerbröselt aus der Verpackung geholt. Keramik ist halt empfindlich und die Sorte von Britpart geht eher in Richtung Tafelkreide. Die Muttern für die Kabelösen und die Gewinde im ZylKopf sind immer dankbare Stellen, um da nen bisschen Kupfer- oder Graphitpaste gegen festrosten hin zum schmieren.

Mit hinein spielen könnte noch der neue Einspritzzeitpunkt. Den kann man beim Wiedereinbau auch so weit auf "zu früh" verstellen, dass der Motor zwar gar nicht mehr qualmt und auch super anspringt aber fürchterlich (für einen sonst holzig-buttrigen Wirbelkammerdiesel) nagelt. Klingt er anders, als vor der Inspektion? Werkstätten, deren Gehör sich an viel härter klingende moderne Direkteinspritzer gewöhnt haben und nach Gehör einstellen, könnten hier vom Gefühl her daneben liegen und das für normales nageln halten. Dadurch, dass die Selbstzündung bei "zu früh" nicht hinter sondern direkt im oberen Totpunkt ohne jeglichen Totraum stattfindet, geht der ganze Wumms viel extremer in die Wirbelkammer/auf die Glühkerzen. Ganz abgesehen, von der rohen Gewalt auf die Lagerschalen von Pleuel und KW. Richtung "früh" verstellt man die ESP im Uhrzeigersinn. Also hier, nur zur Sicherheit, mal so weit gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis er noch anspringt, dabei (kalt) bläulich-weiß qualmt und bei Gasstößen klar bis schwarz abgast.


Viele Erfolg

*(An den ESDs zu lösen scheint mir der übliche Weg, dann muss man noch nicht mal an Gaszug und Absteller dran, sondern legt die ESP einfach zur Seite. Die Leitungen an den Fittings der ESD zu lösen verlangt im Zweifel neue Kupferdichtungen, macht die Fittings dull und man bekommt die nackte ESP so eh nicht an den Leitungen vorbei)

Hey, vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort. Und ja, er nagelt etwas mehr als vorher und hat neuerdings Schwierigkeiten, einen Pferdeanhänger einen Berg raufzuziehen. Endgeschwindigkeit ist wie vorher, Beschleunigung vielleicht etwas schlechter.

Passt ins Bild zum zu frühen einspritzen. Der Diesel sollte im OT zünden und erst danach vollständig expandieren, um ordentlich auf den Hebel in der KW zu drücken. Dann beschleunigt er auch gut bis ins Drehzahlende durch 1.-3., im 4. erreicht man dank cW-Wert eh nur die 4000U/min Abregeldrehzahl bergab mit Rückenwind. Spritz er zu früh ein, knallt es vorm OT und die maximale Expansion will im OT statt finden, da ist aber kein Platz und die ganze Explosionsenergie geht senkrecht in die Lager. Das bremst eher den Willen zur Leistung und Beschleunigung. Zu frühes einspritzen geht - gerade mit Anhänger - schwer auf die Lagerschalen von oben bis unten und kann schnell zum veritablen Motorschaden führen. Die Lagerschalen werden oval gestampft und der Öldruck geht irgendwann flöten. Oben rum bei den Wirbelkammer löst das natürlich auch enormen Stress aus. Zum Glück hattest du Britpart Glühkerzen als Überdruckventil drin, die scheinen ne gute Sollbruchstelle zu sein und haben hoffentlich eher aufgegeben, als deine Lagerschalen.

Ich werde mal Pumpe Stück für Stück zurückdrehen . Früher hab ich mir von Boris ( heppsen) dieses tolle Einstellwerkzeug geliehen, keine Ahnung , was daraus geworden ist. Da hilft wohl nur rantasten. Ich werde mal berichten.