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Zylinderlaufbuchsen einziehen

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    Zylinderlaufbuchsen einziehen

    Moin,
    ich habe hier einen frühen 2a-Motorblock, bei dem ich die Zylinder auf ein passendes Übermaß aufbohren lassen wollte. Mit entsprechenden neuen Kolben und Ringen wäre ein neues Motorleben möglich. Leider stellte sich heraus, dass bereits Kolben im 4. Übermaß (040) verbaut waren und Honen allein definitiv nicht ausreichen würde. Nachdem mein erster Impuls "Wegschmeissen" abgeflaut war, kam ich auf die Möglichkeit, trockene Zylinderlaufbuchsen einzusetzen. Diese sind für roundabout 20 EUR pro Buchse im Handel (ERC 9188). Zu schön, um wahr zu sein? Gibt es Erfahrungen?



    Das Bild zeigt den ungereinigten Block nach dem (gewaltsamen) Entfernen der Kolben.

    Schönen Gruß
    Georg


    #2
    Moin,

    ob der Aufwand bei einem 3MB Motor lohnt, muss man selber wissen. Wenn es der "matching number" Motor zu ner seltenen Ringeltaube wäre vllt.

    Zu dem Thema hatte ich mal mit dem Motor-Papst Turner und anschließend mit div Betrieben hier in der Umgebung telefoniert, mich anschließend dagegen entschieden. Beim korrekten Einbau der Hülsen sollten diese entweder außen etwas abgedreht werden, damit ein Kragen stehen bleibt oder unten im Block ein Absatz stehen bleiben der ebenfalls das auf- & ab-wandern der Hülsen verhindern soll. Manche verzichten darauf und pressen die Hülsen einfach nur ins aufgebohrte Loch. Je nach Maschinenpark und Philosophie des Motor-Instandsetzers. Ordentlich gemacht, gehen die zusätzlichen Arbeitsschritte ganz schön ins Geld. Den Diesel Block kann man anschließend auch nur sehr begrenzt plan schleifen. Ob die Wasserkanäle schon so durch gerostet sind, dass die Reparatur diese frei legt, sieht man erst, wenn nen gerüttelt Maß an teurer Arbeits- und Maschinen-Zeit schon ins Projekt geflossen sind. Die wenigsten Betriebe haben da überhaupt noch Lust drauf (mangels Erfahrung/Sicherheit, wie die Stahl-Hülsen im Vergleich zum Guss-Motor auf Wärmezyklen reagieren) bzw Erfahrung damit, weil der Lösungsweg bei den wenigsten Motoren wirtschaftlich ist. Wenn Du nen Könner alter Schule mit Erfahrung an der Hand hast, der das machen will, spricht da also technisch nichts dagegen, finanziell könnte es Liebhaberei werden, weil der Instandsetzer auch immer den Garantiefall mit ein preisen wird.

    Besten Ruß

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      #3
      Oweh - das klingt ja eher abtörnend . Ich hatte mir das einfacher vorgestellt, aufbohren, einpressen/einschrumpfen, ggf. honen und gut iss. Bei einem früheren Serie-Projekt war ein Riss im Block, der Rest war OK. Seitdem hatte ich 3 (drei) verschiedene Blöcke hier, die sämtlich aus verschiedenen Gründen für die Tonne waren. Dieser hier ist jetzt der vierte! Meine Sammlung an Anbauteilen wächst rapide...

      Georg

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        #4
        Wie hoch das Risiko von wandernden Hülsen ohne Kragen ist, kann ich nicht beurteilen. Der sichere Tod - plötzlich und unerwartet - wird es wohl nicht gleich sein. Natürlich wollte Turner mir seine Methode bestimmt auch als den Königsweg anpreisen. Am besten man fragt da die in Frage kommenden Betriebe im Umkreis ab und entscheidet dann. Für das durchschnittliche Nutzungsprofil einer Serie sollte der Motor uU auch wieder für nen halbes Jahrhundert gut sein, wenn man die Hülsen nur einpresst. Ich versuche jdflls jährlich an die Ölung meines Reserve-5MB-Blocks mit STD Zylindern und der KW zu denken, falls man das mal braucht. Als Spender-Organ oder Umbau Projekt auf Benziner. Hat deine wachsende Anbauteilesammlung uU nen Benziner-ZK im Tausch gg nen Diesel-ZK übrig?

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          #5
          Moin

          Die Liner werden einfach eingeschrumpft und dann halten die auch. Das setzt natürlich voraus, dass der Motorenbauer auch das richtige Schrumpfmaß weiß und dementsprechend den Block bohrt/schleift. die Liner werden einfach eingschrumpft und später gehohnt.
          Solange man nicht versucht aus den 3-brg Motor einen Rennmotor zu machen, sollte das gehen. Allerdings wird der Motor empfindlicher was das Heißfahren angeht. Der Block verzeiht einem das Fahren ohne Kühlwasser vermutlich nicht so wie ein Vollblock.

          Wenn man die Liner aussen abdreht um einen Kragen zu produzieren, werden diese papierdünn und können kolabieren. Das ist kontraproduktiv und kann zu Kolbenfressern führen.
          Will heissen, dass wenn der Liner nicht komplett mit seiner gesamten Fläche am Block anliegt, dieser dann punktuell die Hitze nicht in den Block abführen kann und sich in den Bereichen der Liner ausdehnt und nach innen wölbt. ich könnte mir vorstellen, dass Turner spezielle Liner mit kragen und eventuell mit größerer Wandstärke herstellen lässt.

          Der Liner i.V. mit STD Kolben kostet nicht viel und wäre einen Versuch wert.
          Alternativ fallen mir momentan nur die noch in Australien erhältlichen 060 Übermaß-Kolben für 158,-AUD ein.

          LG Marc

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            #6
            In der Tat liegt hier ein vom Maschineninstandsetzer überholter Petrol-Zylinderkopf.



            Allerdings ist das genau der, der ggf. auf einen noch zu erstellenden Block kommen sollte. Es gibt hier 2 Maschinenmenschen, die ich mal anfragen werde bzgl. Laufbuchsen. Danach sehen wir weiter. Ich hab nix gegen Diesel - eher im Gegenteil. Allerdings liegen hier u.a. 2 1/2 Vergaser, aber keine Einspritzpumpe oder Düsen.

            Ich sach Bescheid, wie's weiter geht.

            Georg

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              #7
              Danke, Marc, für deine Einschätzung! Darf Hoffnung aufkeimen? Meine beiden Motorenbauer haben sich schon in das Wochenende verabschiedet. Nächste Woche spielen wir weiter.

              Auch euch ein schönes Wochenende!
              Georg

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                #8
                Hallo

                Da Du von 040 Kolben geschrieben hattest und das das Ende der Fahnenstange zu sein schien, hatte ich einen 2,25 Diesel im Hinterkopf.
                Wenn es sich tatsächlich aber um einen2,25 Petrol dreht, dann bekommst Du ohne Probleme noch 060 Übermaß-Kolben.

                Bei Padddocks als Noname und bei Craddock von Federal Mogul und bei Blanchard als Genuine.



                RTC418860, piston assembley .060 inch 2.25 petrol for Series 2, Series 3, Defender 90/110, Land Rover Parts and Range Rover Parts




                LG Marc

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                  #9
                  Moin,

                  Absacken ist wohl eher ein Thema bei Alublöcken. Bei Guss passte da dann das Schrumpfmass grob garnicht….

                  Gruss Reinhard

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                    #10
                    Sehr interessant! Die 060er hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Das wäre eine Bohrungserweiterung von 0,5 mm, also 0,25 mm an der Wandung. Die Laufflächen sind in keinem guten Zustand, da muss der Fachmann entscheiden, ob Aufbohren auf 92 mm reicht oder doch Liner rein müssten. Werde Montag mal Meinungen und Preise einholen.



                    Schönen 2. Advent
                    Georg

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                      #11
                      Moin,
                      habe jetzt 2 Motoreninstandsetzer angefragt.
                      Der erste nannte mir für Bohren und Honen eines 4-Zylinders 345 EUR brutto, wollte aber keine Aussage machen bezgl. Laufbuchsen, ohne den Block zu sehen.
                      Der zweite wollte die Maße der Buchsen wissen (innen 90,47 mm, außen 94,5 mm) und schickte mir folgendes Angebot:



                      Offenbar müssen sie alle 0,5 mm das Werkzeug anpassen. Interessant auch, dass von Einpressen und nicht Einschrumpfen die Rede ist. Aber: Selbst wenn man Pos. 1 und Pos. 2 nicht addiert und unterstellt, dass die Buchsen bereits auf Standardmaß gebohrt und gehont sind (sind sie es?), bleiben Bruttokosten von deutlich jenseits von 1.000 EUR übrig. Dazu kämen ja noch die Kosten für die Liner, für Kolben, Lager etc. Fazit: Variante Laufbuchsen entfällt, das ist mir der alte Motor nicht wert.
                      Bleibt der Gang zum ersten Instandsetzer zwecks Prüfung, ob Aufbohren auf das 060er Übermaß vielleicht ausreicht...

                      Schönen Gruß
                      Georg

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