bekomme gerade eine interessante Nachricht über einen Schausteller zugespielt, dass in Rüsselsheim ein Treffen für alte Opel abgesagt wurde. Als Grund wurde eine Absage seitens der Behörden für die sonst üblichen Parkplätze für die Teilnehmer auf den Mainwiesen genannt. Ohne Parkmöglichkeiten macht ein Autotreffen wenig Sinn.
Das Event muss - anders als im Wald versteckte Landy-Treffen - ein traditioneller Publikumsmagnet in der Opel-Stadt Rüsselsheim, mit entsprechendem Gastroangebot, gewesen sein. Die Wirte und Schausteller schauen nun in die Röhre. Den Veranstalter dürfte das ruinieren. Als Symbol für eine neue Zeit taugt diese Absage in jedem Fall. Sie hat es bis in die Leitmedien geschafft:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-ma...-18978550.html
Bevor ihr euch nun in eure Tastaturen klebt und entrüstet gegen diesen neuen Trend anschreibt:
Die Argumente zur Ablehnung kann man, gerade als Serien-Schrauber, gut nachvollziehen. Chronisch ölige Oldies in Massen auf Wiesen im Trinkwassereinzugsgebiet zu parken ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Regenbogenfahnen gehören ja heute an die Antenne und nicht auf dem Fluß verteilt. Keinen anderen Lösungsweg für diese Traditionsveranstaltung gefunden zu haben, ist das eigentliche politische Versagen, bzw neuer politischer Stil. Parkmöglichkeiten auf versiegelten Flächen hätte es sicher irgendwo im Umland gegeben. Kurz vor Freibieranstich einfach die Verbotskeule zu schwingen ist ein ziemlich autoritärer Vorgang, der zu denken geben sollte.
Bis ein paar Serien um nen Grill geparkt als ökologischer Frevel verpönt, von der Versammlungsfreiheit ausgeschlossen und gesetzlich verboten werden, wird bestimmt noch etwas 85W90GL4 den Main hinunter fließen. Trotzdem sollten wir dieser Entwicklung mit der nötigen Skepsis und Wachsamkeit begegnen. Rücksichtsvolles Verhalten und verantwortungsvolles Green Laning während unserer Sommer-Treffen sollte ja selbstverständlich sein und keinen Anlass zur Kritik bieten. Ob man den örtlichen Grünen-Politiker mal auf ne vegane Wurst an den Grill einlädt um bei nem Schoppen Bio-Wein über den Nachhaltigkeitsfaktor von ewig reparierbaren Gebrauchsgütern zu philosophieren, kann ja jeder der Organisatoren selbst entscheiden. Sympathischen Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern auf kommunaler Ebene auszubauen, könnte sich zukünftig jedenfalls lohnen. Gestern hat das Ampel-Kabinett den Kommunen weitere Freiheiten zur individuellen Regulierung bei der Verkehrswende zugesichert.
Besten Ruß
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