Moin aus dem Norden!
Zuerst einmal Glückwunsch zum Kauf und immer Gute Fahrt...

Aus meiner Sicht wichtig ist erst einmal die Konservierung des Rahmens etc.
Was auch immer Du auswählst; hier sollte etwas getan werden.

Im Grunde ist die Technik nicht soooo schlecht. Aber sie muss gut gewartet werden. Deshalb erst einmal checken, dass wirklich ALLE Flüssigkeiten und Fette im richtigen Intervall gewechselt werden.
Dabei auch Getriebe, Verteilergetriebe und beide Diffenentiale nicht vergessen. Und die Kreuzgelenke und die Swifel...

Nachrüsten kann man viel; ob alles sinnvoll ist, bleibt eine offene Frage.
Ich würde mit kleinen, aber effektiven Dingen anfangen.
Interessant finde ich den größeren Deckel für das VTG. Kostet nicht die Welt, kann beim Ölwechsel gleich mitgemacht werden und schont Dein VTG.
Ansonsten: es ist eben keine Technik für lange Strecken... der Defender ist vom Thema her eher ein Langsamläufer... was zum Runterkommen: 80 auf der Landstraße und keine Autobahn. Darum geht es letztlich.
Natürlich könnte man den Ladeluftkühler vergrößern; das ist aber schon eine Hausnummer...

Hakeliges Getriebe: habe ich auch. 1. will nicht so gerne rein. Man kann auch im 2. anfahren, aber ich habe gelernt wirklich auch in der Stadt bis Tempo 50 km/h ALLE Gänge durchzuschalten. Man hat was zu tun und bekommt einen kräftigen Beinmuskel links...

Bei 150.000 km Laufleistung könnte sich in absehbarer Zeit ohnehin die Kupplung melden; dann muss das VTG eh raus und man kann das Getriebe gleich mitmachen lassen. Ist ein großer Abwasch. Kann aber bis zu 4.000 Euronen kosten. Besser schon mal ws zurück legen. Und solange die Kupplung noch nicht muckt, würde ich über das Getriebe hinwegsehen: man kann etwas mit Geschwindigkeit, Drehzahl, Schaltpunkt und sanfter Hebelbewegung gearbeitet werden. Das ist einigermaßen üblich...

Wie gesagt: Glückwunsch zum Kauf ... und zur ewigen Baustelle und zum Glücksgefühl, wenn die Karre mal anstandslos läuft. Ich liebe meinen Landy!

Medusa

Wenn die Kupplung anständig trennt, lässt sich das Getriebe butterweich mit zwei Fingern schalten. Die Gänge 2-3-4 mögen diagonal
nur nicht durch die Schaltgassen gezwungen werden. Lieber den Schaltknüppel ohne Bevormundung kurz in die Neutralstellung
springen lassen und erst dann den nächsten Gang sauber einlegen. Auch beim Zurückschalten. Das dauert nur den Bruchteil einer Sekunde
länger, ist aber angenehmer für alle am Schaltvorgang Beteiligten.

Wenn der 1. oder R nicht rein will, kann das auch an einer schwächelnden Kupplung liegen. Oder der Kupplung liegt ne Reibscheibenfeder quer.

Glaube nicht alles was Du so hörst…-:)
Das Ford-Aggregat taugt + hält schon was.
Ein größerer Ladeluftkühler sorgt in erster Linie für mehr Power und nicht für mehr Haltbarkeit.
Bzgl. Deiner Schaltprobleme würde ich es zuerst einmal mit einer vernünftigen Entlüftung der Kupplungshydraulik versuchen.
Wenn dann das Problem immer noch besteht, dann im Zuge der Getrieberevision obligatorisch eine neue (verstärkte) Kupplung und auf alle Fälle eine neue (ggf. opimierte) Zwischenwelle montieren.
Und natürlich alle Flüssigkeiten wechsel.

-:)

Gruss
Nico

Wie sieht es mit dem AGR System aus? Die Abgasrückführung macht ja alle Modifikationen wie zusätzlicher Frischluft, Ladeluft-Kühlung etc zu nichte. Umso mehr verbrannt wird um so früher greift die Abgassteurerung ein.? D.h. alle Modifikationen für den Motor bringen nicht wirklich viel solange das AGR eingreift. Oder liege ich falsch??? Habt ihr andere Erfahrungen damit? In Ländern mit schlechter Diesel Qualität wird dies sowiso zum Nachteil. Am liebsten würde ich es raus-programmieren - auch mit der Gefahr die Zulassung zu verlieren.

Danke für die schnellen Antworten. Ich werde mal deie Kupplungshyd. entlüften und das Öl wechseln. Welches Öl könnt Ihr empfehlen oder am besten das im Handbuch beschriebene?

Zwei weitere Sachen beschäftigen mich noch.
1. Der Wagen zieht nach links beim fahren. Lenkgetiebe wurde bereits erneuert. Könnte eventuell die Spur verstellt sein?
2. Habe ich etwas spiel im Antriebsstrang. Gerade nach dem Gangwechsel sobald der Fuß von der Kupplung kommt habe ich den „Schlag“ im Antriebsstrang. Könnte das auch durch spiel der Zwischenwelle ausgelöst werden oder gibt es da bekanntere Schwachstellen wie Steckachsen oder weiteres?

Vielen vielen Dank dir die schnellen Tips

Mit der konventionellen Entlüftungsmethode hatte ich die Tage wenig Erfolg bei der Kupplung.
Erst unter ausdauernder Zuhilfenahme einer Unterdruck-Entlüftungsvorrichtung bekam ich das System luftfrei.

Auf der Liqui-Moly Homepage gibt es einen guten Ölfinder für den Defender.
Ich habe alle Schmierstoffe von diesem Hersteller.

Und Dein Spiel im Antriebsstrang klingt verdächtig nach einer Zwischenwelle im Endstadium…

-:)

Gruss
Nico

Hi DaDe, willkommen.

Der Antriebstrang im Defender ist berühmt-berüchtigt für sein Spiel, in gewissem Rahmen ist das normal. Je nach dem welches Auto Du bisher gefahren bist, mag das daher ungeöhnlich sein.
Die Zwischenwelle versagt in der Regel in kurzer Zeit, das kündigt sich nicht über Monate im Voraus an. Zum lesen: https://www.blacklandy.eu/blboard/vb5/node/140783
Ursachen für das Spiel können von verschlissenen Radmitnehmern, Halbwellen, bis zum Kreuzgelenk der Kardanwellen Teile oder auch alle sein.
Vielleicht hast Du einen Defender-Fahrer in der Nähe, der mit Dir mal eine Runde dreht und das einschätzen kann.

Öle gemäß Hersteller Angabe. Ob Castrol, Lique Moly oder sonst was ist persönliche Vorliebe. Wichtig ist, regelmäßig zu wechseln.
Auch hierzu gibt es ausführliche Lektüre in diversen Themen hier.

Nach links ziehen kann einfach eine schiefe Straße und/oder Seitenwind sein, eine verstellte Achsgeometrie/Spurstange etc, verschließene Buchsen, eine feste Bremse, oder auch eine verbogene Achse.
Der einfachste Weg wäre, die Spur kontrollieren und ggf. einstellen zu lassen.

Was gemacht werden sollte:
Jemanden finden, der sich mit Defendern auskennt und ihn mal über und unter das Auto gucken lassen. Vielleicht findest Du einen Land Rover Stammtisch in Deiner Nähe.
Alle(!) Öle neu. AGR stilllegen*. Fahren und Freude haben.

Gruß


* Das erfolgt natürlich auf eigenes Risiko, Stichwort Erlöschen der Betriebserlaubnis. Aber gut für den Motor.

Wenn bei einer Starrachse die Spur verstellt ist,
schiebt der Wagen mit der falschen Einstellung geradeaus,
über die Reifenkanten.
Der Tip,nicht alles zu glauben,war der beste.

Die Verzahnung der Zwischenwelle bietet gar nicht Raum für viel Spiel, dafür ist sie nicht grob genug. Spiel kann ebenfalls von einer desolaten Kupplung kommen.
Ich habe das gerade hinter mir. Neue Kupplung - kaum noch Spiel (vorher sehr groß), kein Schlagen. Auch das Einlegen der untersten Gänge im Stand ist wieder leichtgängig.
Die Federn waren alle lose und abgenutzt und behinderten den Kupplungsautomaten. Es klapperte bei mir auch ausgekuppelt im Stand im Leerlauf.
160.000 km.

Hi,

ich kann nur sagen: Beim Transitmotor eher öfters einen Ölwechsel machen und in regelmäßigen Zeitintervallen die Injektordichtungen wechseln! Meiner hatte 183 000 Km runter bis es ein paar Kipphebel herausgehauen hat und kräftig geklopft und gemalmt hatte!
Fakt war hier, ich habe zu wenig Ölwechsel gemacht und die Injektordichtungen waren futsch! Das Problem ist folgendes: Da man durch die Abdeckung der Injektoren nicht mitbekommt, wenn die Dichtungen durch sind, wird das Öl mit dem Rußgeschmodder sehr schnell
zugesetzt, und das mögen die Lagerstellen und vor allem die Nockenwelle und die Hydraulikeinheiten der Kipphebel nicht! Wenn ich Resümee des Motors ziehe, habe ich noch nie einen Motor mit so guten Zylinderflächen bei der Laufleistung gesehen! D.h. ich bin überzeugt, daß
der Motor locker seine 400 000Km machen kann, dann sollten aber alle 50 000 Km bis 100 000 Km neue Injektordichtungen eingesetzt werden. Zudem sind die Ölwechsel Pflichtprogramm. Das AGR trägt auch für ein Zusetzen mit Ölkohle bei, hier bin ich nur noch nicht fündig geworden
ob man dann eine "ungesunde" Gemischzusammensetzung bekommt, wenn man das still legt. Hierzu würde ich gerne mal einen Dieselspezialisten von Bosch sprechen, ob die Verbrennungstemperatur ohne AGR dann steigt oder fällt?

Das berümte "Klonk" ist beim Defender normal!... Ich kupple immer beim Lastwechsel, dadurch vermeide ich das Geräusch weitestgehend und meine Zwischenwelle hatte auch 183 000 Km runter und was soll ich sagen: Ich hätte sie nicht tauschen müssen! Ist aber auch Glücksache wie weit der Versatz
vom Hauptgetriebe zum Zwischengetriebe ist, meiner Meinung nach.

Und bezüglich hakeliges Getriebe, bei mir war schon immer der zweite Gang leicht hakelig.... habe mich aber daran gewöhnt....*ggggg*....

Ingo

Bei der Kupplung kannst du mal testen, ob sich das „Motorgeräusch“ verändert, wenn du im Stand im Leerlauf die Kupplung betätigst, falls ja sind die Torsionsfedern lose, die können dir im dümmsten Fall rausfallen und den Kupplungsautomaten blockieren. In dem Fall würde ich bei der Laufleistung ne neue Kupplung empfehlen und in dem Zug auch gleich die neue Zwischenwelle mit rein bauen (ob Original, Ashcroft, LOF, … ist Glaubenssache).

Das schöne ist, viele der Kleinigkeiten kannst du selbst machen, Getriebeöle wechseln, Mitnehmer und Steckachsen prüfen geht zur Not sogar zuhause in der Einfahrt. Der Klonk ist Defendertypisch, ich hatte ihn nach der neuen Kupplung / Zwischenwelle für 2000km weg, seitdem ist er wieder da, auch mit neuer Steckachse und mitnehmern. Gewöhn dich ans sanfte Kuppeln, dann kriegt man den gut in den Griff.
Stammtische und Landyverrückte gibts im ganzen Land, da wird man immer gut geholfen.

Achsvermessung macht dir jede Reifenbude, die nicht ganz so depperten stellen dir die Spur gleich richtig ein. Für „größere“ arbeiten würde ich (wie Caruso schon durch die Blume gesagt hat) zu ner Defenderwerkstatt fahren.

Ich finde die Aussage mit „langsam tuckeln, innerorts alle Gänge durchschalten, 80 auffer Landstraße“ übrigens fragwürdig, die Ölpumpe kriegt ihren nötigen Betriebsdruck erst ab ca. 2000 Umdrehungen, alles darunter schadet auf Dauer dem Motor. Hier gibts genug TD4 Fahrer, die jenseits der 300.000km unterwegs sind und keine großen Probleme haben. Alles eine Sache der Pflege. Viel Spaß mit dem Dicken!

Das Problem ist,dass sich die Ölkohle vor dem Ölansaugsieb sammelt.
Das AGR hat mit dem Ölkreislauf nichts zu tun.
Was das Leben des Motors verlängern kann,ist die Erneuerung der Einspritzdüsen.
Insbesondere,wenn er im warmen Zustand klappert.
Wenn so eine Düsenabdichtung durch ist,hat man meistens Ölaustritt,an der Schaftdichtung,
auf dem Ventildeckel.
Klonk,gibt es je nach Verschleiß, in ganz vielen Intensitätsstufen.
Man kann es auch vollständig eliminieren,mit einem automatischen Differential,
im Verteilergetriebe.
Da fahren sich die meisten, aus Unwissenheit ,die Anlaufscheiben weg.
Man muss das Differential sperren,wenn man festen Untergrund verlässt.
Nicht erst,wenn es nicht mehr weiter geht.

Wenn der Wagen zu einer Seite läuft,kann es am Radlager liegen,am Achsschenkellager,
an einem oder mehreren der Fahrwerkslager,da sowohl vorne wie auch hinten.
Da hilft eine Achsvermessung nicht wirklich.
Die Spur kann man mit einem Rohr und einem Lineal,auf der Bühne einstellen.

Das ist ja gerade das Problem beim TD4, daß man nicht sehen kann wenn die durch sind! Das austretende "Gesabber" ist unterm (!) Ventildeckel mittels zusätzlichen Dichtungen gefangen und kommt somit in den Ölkreislauf!
Der einzige Vorteil besteht, daß die Injektoren nicht festgammeln können wie bei offenen Systemen.... Bei meinen Motor hatte sich Ölkohle nicht nur am Ansaugsieb gesammelt, sondern im ganzen Motor verteilt... leichte Laufspuren in den Hauptlagern
und deutliche Laufspuren an der Nockenwelle...die Laufflächen der Hydros von denen die es nicht zerbröselt hat sahen auch nicht mehr so gut aus!