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Der Bub hatte heue einen Infarkt - Ferndiagnose gewünscht.

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    Der Bub hatte heue einen Infarkt - Ferndiagnose gewünscht.

    Hallo Gemeinde,

    das Herz des Bubs hatte heute einen Infarkt, ich würde Euch gerne um eine Fern-Diagnose bitten.

    Vorgeschichte in Stichworten
    - bei ca. 0° C gestartet und während des Scheibenkratzens auf leicht erhöhtem Standgas laufen lassen (ich weiß das ist verboten)
    nachts war es bei uns ca. -4 °C ich habe aber Frostschutz drinnen der bedeutend tiefere Temperaturen erlauben sollte, das werde ich aber noch mal überprüfen
    - dann ca. 6,5 km gefahren, Auto war definitiv auf Betriebstemperatur mit ca. 81 °C (ich habe eine digitale Anzeige)
    - auf einmal ca. 2 Sek lang ein mahlendes / kreischendes Geräusch, der Motor war nicht wirklich unter Last, weil ich gerade eine Autobahnabfahrt runter gefahren bin
    und Motor geht aus.
    - Jetzt hat der Motor überhaupt keine Kompression mehr. Anlasser dreht den Motor spielend, ich kann sogar am Lüfter den Motor durchdrehen.
    - Öl oder Wasser tritt keines aus
    - Allen vier ESDs sind minimal (man siehts kaum) feucht, irgendwas ist da rausgesifft, aber ich weiss nicht, ob das nicht schon war.

    War mir hier nicht klar ist.
    - Da müssen ja alle 4 Zylinder keine Kompression mehr haben, sonst würde ich doch beim Drehen zumindest etwas Kompression haben, oder?
    - Könnte die Steuerkette gerissen sein, gibts sowas ?
    Ich könnte ja als erste Diagnose (habe aber derzeit grad mal null Zeit) nachschaune ob die Ventile öffnen/schliessen ?


    Frustrierte Grüsse
    /Kalle


    "Die Exoten sind immer die anderen.”
    (Ostrud Beginnen)

    #2
    Oh Autsch. Das klingt richtig scheiße.

    Wenn Du den Diesel von Hand ohne Kompression drehen kannst dann muss (theoretisch) mindestens ein Ventil pro Zylinder halbwegs offen stehen. Da es mehr als unwahrscheinlich ist, daß zeitgleich an allen Zylindern was passiert ist (Ventilklemmer, Kolbenringe oder so) das die Kompresion ausschaltet, liegt der Verdacht nahe, daß der gesamte Ventiltrieb sich verabschiedet hat. Und ja, die zentrale Stelle dafür wäre im Kettenkasten zu suchen.

    Also ja, bitte einmal unter den Ventildeckel schauen was die Ventile so machen (oder auch nicht machen) wenn Du den Motor von Hand drehst.
    Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
    كنت غبية

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      #3
      Nach 6.5 Km ist mein Diesel bei dem Wetter noch nicht durchgewärmt, das Wasser an der heißesten Stelle am Kopf bei Zyl 4 evtl, da wo bei mir der Fühler sitzt.

      Ins Blaue geraten und das Schwarze an die Wand gemalt:

      AB-Ausfahrt im Schub könnte die Injector shrouds geschrottet haben, uU waren die noch kälter und kleiner als der ZK und sind alle raus gefallen. Das könnte u.a. den freien Lauf nach mahlendem Geräusch und fehlende Kompression auf allen Zyl erklären.
      Der Lastwechsel bei 70 in der Ab-Ausfahrt vom Gas zu gehen kann aber auch die Kette abgeworfen haben, wenn der Kettenspanner nicht flutscht weil festgefroren (der Kolben mit kontakt zum Block wird schneller warm und dehnt sich aus als der Zylinder, der das Ritzel per Öldruck raus drückt) und in den 2 Sekunden hast du dir so viel Spiel in die Ventile gestampft, dass da die Luft durch pfeift. Nasse ESDs kommen vom Probedrehen, die ESP fördert ja immer weiter, es könnte auch auf Frostschaden innen im Kopf deuten. Vllt hast du auch ne Wassertasche aus dem Filter eingespritzt und die ist schon in allen vier Wirbelkammern explodiert.
      Bei den Temperaturunterschieden erwärmt sich das ja alles sehr unterschiedlich, hält das Wasser uU nicht und wenn stehendes Kühlwasser aus einer Undichtigkeit im ZK Flüssigkeit verdampfen kann, verdampft zuerst der Frostschutzanteil im Kopf, wenn der Motor warm abestellt wird. Wasser sickert in den Raum um die ZKD und sprengt alles, sobald es unter 0° ist.

      Alles Märchenstunde und Kaffesatzleserei.

      Reihenfolge, den Patienten bei den Symptomen zu öffnen, wäre für mich:

      - Ventildeckel runter, Kipphebel/-welle/-böcke und Ventile checken, Federn und Stößel auf Brüche uns Sitz kontrollieren
      - Kühlwasser ablassen und auf Öl checken,
      - Öl ablassen und auf Wasser und Metall checken, Ölwanne runter und von unten rein sehen.​
      - Wasserpumpe und Kettendeckel ab, Kette und Spanner checken
      - Zylinderkopf runter

      Gute Besserung und besten Ruß

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        #4
        Hi Pernot und Amigo,
        danke für die prompten Antworten.

        Ich haber derzeit leider keinerlei Zeit mich um den Bub zu kümmern...aber werde in den nächsten Wochen mal ran gehen und den Ventildeckel abnehmen, drehen und schauen ob die Ventile sich noch bewegen bzw die Stössel
        hoch und runter gehen.
        Wenn nicht, dann würde ich gleich zur Steuerkette springen.

        Was mich immer noch optimistisch stimmt ist, dass keinerlei Komkpression mehr das ist, es muss also alle 4 Zylinder betreffen und deshalb tippe ich auf Varianten die von einem Fehler her ausgehen.
        Daß sich in alle 4 Pötten gleichzeitig Komponenten - aufgrund von Wärmeunterschieden - lösen kann ich mir nicht vorstellen, will es aber nicht ausschliessen, dazu habe ich zu wenig Fachwissen.

        Amigo, was meinst du mit "so viel Spiel in die Ventile gestampft"......heisst das aufgrund der falschen/fehlenden Ventilsteuerung die Ventile verbrannt und nun undicht sind ?
        Ist der 2.3l Diesel ein "Freiläufer" oder schlagen die Kolben an die Ventile, wenn die falsch/nicht gesteuert werden.

        UND was würde passieren , wenn eine Wasserblase eingespritzt wird, würde dies die Wirbelkammern zerreissen ? Wenn ich den Anlasser bediene dreht der Motor super leicht, würde ich da nicht die Brocken
        der Wirbelkammern oder der Injector shrouds drin rumklimpern hören ?

        Ich werde berichten .
        Gruss Kalle
        "Die Exoten sind immer die anderen.”
        (Ostrud Beginnen)

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          #5
          Zitat von kalle99 Beitrag anzeigen

          Amigo, was meinst du mit "so viel Spiel in die Ventile gestampft"......heisst das aufgrund der falschen/fehlenden Ventilsteuerung die Ventile verbrannt und nun undicht sind ?
          Ist der 2.3l Diesel ein "Freiläufer" oder schlagen die Kolben an die Ventile, wenn die falsch/nicht gesteuert werden.

          UND was würde passieren , wenn eine Wasserblase eingespritzt wird, würde dies die Wirbelkammern zerreissen ? Wenn ich den Anlasser bediene dreht der Motor super leicht, würde ich da nicht die Brocken
          der Wirbelkammern oder der Injector shrouds drin rumklimpern hören ?

          Ich werde berichten .
          Gruss Kalle
          Der Diesel ist kein Freiläufer. Der Abstand von Kolben zu Kopf und Ventilen ist die Stärke der ZKD. Sollte die Kette gehüpft, gerissen oä sein, dann schlagen die Kolben gegen die noch nicht vollstä#ndig geschlossenen Ventile. Es verbiegen dann entweder die Ventile oder die Kipphebel brechen, oder die Stößel, oder die tappet slides oder die Rollen.

          Dass Wasser in der Wirbelkammer verdampft ist zwar höchst unwahrscheinlich, aber wenn die Pumpe Wasser aus dem Dieselkreislauf (etwa dem Wasserabschieder) Einspritzt, muss das ja entweder schlagartig verdampfen oder es ist noch Wasser, was zum sog. Wasserschlag führen kann. Allerdings braucht es dazu die entsprechende Menge.

          Besten Ruß

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            #6
            Uiiii ... nur die Dicke der ZKD, bei dem ZK des Bubs dann sogar noch bissl weniger, der wurde nämlich 2x geplant (das erste mal von meinem Vorbesitzer und das 2. Mal nach dem die Wirbelkammern nicht mehr ganz rein gingen weil schon mal geplant).
            Bin echt mal gespannt, wenn die Kolben dann da drauf gedroschen haben dann sollte man das je schnell erkennen.
            "Die Exoten sind immer die anderen.”
            (Ostrud Beginnen)

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              #7
              toitoitoi
              Besten Ruß

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                #8
                Hi Kalle,

                ich glaube auch, dass ein Blick unter den Ventildeckel schon viel weiterhelfen wird.

                Gerissene Steuerkette wäre schon naheliegend bei dem Fehlerbild. Je nachdem, wie schnell eine Nockenwelle nach Kettenriss zum Stehen kommt (vielleicht 2 sek?) ,könnten durchaus alle 8 Ventile so durchgenudelt (d.h. „Spiel reingestampft“) worden sein, dass sie alle nicht mehr abdichten. Allerdings: Wäre es nicht zumindest wahrscheinlich, dass man dann beim Durchdrehen des Motors von Hand wenigstens an einer Stelle mal ein Geräusch hören würde, wenn ein Kolben ein Ventil berührt?

                Bin gespannt, was du rausfinden wirst und drücke natürlich alle Daumen, dass es eine andere, harmlosere Auflösung geben wird!!

                Viele Grüße
                Jörg

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                  #9
                  Alles Gute und halt uns auf dem Laufenden.
                  Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
                  كنت غبية

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                    #10
                    ...eins leuchtet mir bei der Schilderung nicht ein: wieso dreht die KW weiter, wenn die Steuerkette gerissen ist? Spätestens am ersten offenen Ventil ist die Dreherei zuende.....
                    D.h. im Umkehrschluß: alles was(grob) mit der Steuerung zu tun hat, sollte es nicht sein......
                    Wenn die Steuerkette übergesprungen sein sollte, müßte sie das so getan haben, daß alles wieder frei dreht(?!)
                    Fragen über Fragen....
                    gruß
                    thomas
                    ........wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer.......

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                      #11
                      Zitat von kalle99 Beitrag anzeigen
                      Was mich immer noch optimistisch stimmt ist, dass keinerlei Komkpression mehr das ist, es muss also alle 4 Zylinder betreffen und deshalb tippe ich auf Varianten die von einem Fehler her ausgehen.
                      Daß sich in alle 4 Pötten gleichzeitig Komponenten - aufgrund von Wärmeunterschieden - lösen kann ich mir nicht vorstellen, will es aber nicht ausschliessen, dazu habe ich zu wenig Fachwissen.

                      Gruss Kalle

                      Hallo Kalle,

                      ...da bin ich mal gespannt welches Problem der Bub hat.

                      Von Diesel hab ich so gut wie beinahe gar keine Ahnung. Aber, wenn ich nicht Irre stehen beim 2¼ Liter Motor die Ventile parallel zum Zylinder. Der Kolben ist, meine ich, auch beim Diesel plan. D.h., wenn die Steuerkette reißt und die Harmonie, zwischen Kurbel- und Ventiel-Trieb, aus den Fugen gerät, verpassen die Kolben denen Ventilen eine.
                      Durch die oben beschriebenen geometrischen Verhältnisse drücken die Kolben die Ventile zu. Ob die nun wollen oder nicht. Dass das den Ventilen nicht gut tut ist klar, krumm sind die deswegen nicht unbedingt!

                      Ich hatte in den 90er einen 109er mit 2,5NA Diesel. (ja, ich weiß, das glaubt keiner, ist aber so) Damals hatte ich mir bei Rinkert ein Care Paket zusammengestellt um mir, im Falle eines Falles helfen zu können. Empfohlen hatte man mir u.a. einen Zahnriemen und zwei Stößelstangen. Kommentar: "Sollte der Riemen mal reißen sind meist 2 Stößel krumm. Der Rest bleibt üblicherweise heil!" Der 2,5NA ist doch vom grundsätzlichen Aufbau sehr nahe am 2¼ Liter ...oder?



                      Wenn man sich aber durchdenkt, was passiert, wenn die Nockenwelle die Mitarbeit aufkündigt:

                      - zuerst kommt das System aus den Fugen. Eventuell mit konstruktiv unbeabsichtigtem Bauteilkontakt.
                      - ich sag mal mehrere Stößel haben das krumm genommen.
                      - irgend wann steht der Ventiltrieb.
                      - Die "nockenwellenbezogene" Harmonie bleibt erhalten und spiegeln nach wie vor die 4 Takte der 4 Zylinder. Auch wenn die Kolben aktuell anders stehen.
                      D.h.:
                      - ein Zylinder steht auf ansaugen (Einlass offen),
                      - einer lässt aus (Auslass offen),
                      - einer überschneidet gerade (beide Ventile offen)
                      - und an einem Zylinder sind beide Ventile zu (Zünd-OT).
                      Da der letzte nichts ansaugen kann, weil die Ventile zu sind, hat er auch nichts zum verdichten und lässt sich somit relativ leicht drehen. Die anderen drei sowieso da min ein Ventil offen ist.

                      Steht die Nockenwelle nicht "perfekt" in einer der "OT-Positionen", was anzunehmen ist, trifft das o.g. wahrscheinlich auch zu.

                      Wie gesagt, ich hab von Diesel keine Ahnung und das o.g. basiert auf Theorie, klingt doch aber gar nicht so daneben...


                      Gruß
                      Frank
                      ...es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!

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                        #12
                        Wie wäre es denn mit einem zugeschlonzten Ölsieb und vier Kolbenfreesern?

                        LG

                        Kommentar


                          #13
                          Na ja, vier Kolbenfresser auf einmal ist ja schon der Sechser im Motorschaden-Lotto.
                          Aber schon bei einem Kolbenfresser sollte sich eigentlich gar nichts mehr drehen, geschweige denn von Hand.
                          Viele Grüße von Pascal aus der Geschlossenen
                          كنت غبية

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                            #14
                            Warum sollte bei Ölmangel denn nur einer fressen?
                            Die müssen auch nicht komplett festfressen. Da reicht es schon, wenn die Ringnuten stellenweise mit Alu zuschmieren und die Kolbenringe nicht mehr ausfedern können.

                            LG

                            Kommentar


                              #15
                              Marc,
                              wie kann sich dieses Sieb zusetzen ? Ist das das Sieb an der Ölpumpe ?
                              Also Öl- und Filterwechsel mach ich zumindest regelmässig, ich würde sogar sagen viel zu oft.
                              Und wäre da nicht die Öldruckkontrollleuchte angegeganben ?
                              "Die Exoten sind immer die anderen.”
                              (Ostrud Beginnen)

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