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Warum kann Serie Dieselmotor abbrennen ?

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    Warum kann Serie Dieselmotor abbrennen ?

    Warum kann Serie Diesel abbrennen
    Ich stehe kurz vor meinem RE- Start meiner Serie Diesel, welche vor ca 10 Jahren mit normaler Motorfunktion abgestellt wurde und seitdem nicht mehr gestartet wurde.
    Nun habe ich Videos gesehen wo Dieselmotoren plötzlich so hochgedreht haben, dass diese dann abgebrannt sind und die Aussage gelesen dass der Diesel Öl verbrennt und somit auch ohne Diesel nicht abzustellen war. Ich bastle seit meiner Jugend an Benzinmotoren, hatte aber noch nie Kontakt mit Diesel und bin somit komplett unerfahren.
    jetzt habe ich ein ganz leicht mulmiges Gefühl im Magen vor dem ersten Start.
    Mein Gedanke ist, einen feuchten Lappen bereitzuhalten mit dem ich die Luftzufuhr abschneide. Darf ich vor dem Start den Ölbadluftfilter abhängen, dass ich nur den Schlauch habe, de ich dann mit dem lappen verschliessen kann. Bzw was kann ich falschmachen, das der Motor so hochdreht bzw abbrennt
    lg Gucci

    #2
    Das ist ein Phänomen, wenn der Motor sehr verschlissen ist und das Motoröl als "Blowby" aus dem Kurbelgehäuse an den "undichten" Kolben vorbei in den Verbrennungsraum gelangt. Das soll dann schwer abstellbar sein. Ich würde erstmal prüfen, ob Dein Motor wirklich schon so verschlissen ist, dass dieser GAU droht. Müsste dann sehr schlechte Kompression haben.

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      #3
      Durchgehen tun in den Videos doch eigentlich nur Turbomotoren, meine ich. Die Turbos sind ausgeschlagen und das Öl für die Schmierung wird direkt in den Ansaugbereich gedrückt.
      Vermutlich ist der Ladeluftkühler dann vor dem totalen Kollaps wohl auch schon voll mit Öl gewesen.
      Gruß aus Buxtehude
      Malte

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        #4
        Es kann bei bestimmten Motoren passieren, dass der Fliehkraftregler festgegammelt ist oder klemmt. Dann dreht der Motor unkontrolliert hoch. (Diesel aus USA sind bekannt dafür) Bei den meisten esp lässt sich der Motor aber abstellen.

        ein Blow By - runaway verursacht durch Verschleiß passiert bei heißem Motor und nicht sofort nach dem Start.

        Gruß eric

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          #5
          Danke euch für die rasche Auskunft
          Muss ich beim Diesel zum Kompression prüfen die Injektoren abschrauben....Ich fürchte, da etwas zu beleidigen

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            #6
            Alle Glühkerzen raus schrauben und über die Glühkerzenlöcher die Kompression messen. Vorher entsprechend aus einer defekten oder heilen Glühkerze Adapter für das Kompressionsmessgerät herstellen falls kein vorhandener Adapter passt.
            Die Einspritudüsen können drin bleiben. Bzgl. Abschnürung der Luft würde ich den Schlauch auch abmontieren, dann lässt sich das einfacher verschließen.
            Viele Grüße aus dem schönen Ruhrgebiet,
            Carsten

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              #7
              Danke für eure prompten antworten. Ich werde jedenfalls den Schlauch trennen und einen feuchten Lappen bereithalte.
              Kompression kann ich sowiso erst prüfen, wenn der Motor läuft. Ich glaube das lasse ich eher machen.
              danke an Alle für eure Anteilnahme
              lg Guccci

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                #8
                Hallo

                Nass bringt nicht mehr als trocken. Wichtig ist nur, dass das Kneul so dick ist, dass es nicht in die Ansaugbrücke gesaugt wird.
                Den Lappen würde ich auch zur Sicherheit bereitlegen, aber ich glaube eher, dass der Motor nicht anspringt, weil die Pumpenplunger im Pumpenkopf festgeharzt sind.
                Wenn der Motor ordentlich läuft, dann braucht man eigentlich auch keinen Kompressionstest.

                LG Marc

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                  #9
                  danke, werde auf jeden fall den Lappen gross genug nehmen

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                    #10
                    Blowby Gefahr kann man auch daran erkennen, dass ein hoher Druck auf den Öleinfülldeckel wirkt, wenn man ihn vorsichtig bei laufendem Motor öffnet. Und am Ölverbrauch natürlich.

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                      #11
                      Mach dir keinen Stress und halte einfach einen großen Lappen griffbereit mit dem du die Ansaugbrücke im Notfall zustopfen kannst. Ohne Sauerstoff keine Verbrennung. Egal wie heiß oder verschlissen der Motor ist.
                      Die LKW-Schrauber haben für solche Fälle immer einen CO Feuerlöscher parat stehen mit dem man dann in den Ansaugstutzen pustet. Gleicher Effekt, ohne Sauerstoff läuft kein Verbrennungsmotor.

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                        #12
                        Dass ein Sauger durch (b)rennt würde ich bezweifeln. Run away Diesel füttern sich idR duch schadhafte Turbowellenschmierung mit dem eigenen Motoröl. Wenn man nach zehn Jahren nen Motor einfach anwirft, ist es wahrscheinlicher, dass was anderes kaputt geht.

                        Sollte die Kopfdichtung tatsächlich nicht geschrumpft sein und dicht gehalten und in keinem Zylinder Kühlwasser zu Oberflächenrost geführt haben, so kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, dass Kondenswasserbildung diese Aufgabe übernommen hat = Rost auf den Zylinderflächen, Ventilen/Sitzen & Kolbenringe verkleben. Solche rostig/verharzten Oberflächen ohne nennenswerten Ölfilm in Anlassergeschwindigkeit aufeinander zu hetzen führt nur zu (Sorgen-) Faltenbildung, gebrochenen Kolbenringen oä.

                        Nach zehn Jahren Standzeit würde ich die Hochdruckleitung an den ESDs lösen, Glühkerzen entfernen und über die Öffnungen wenig (!) ATF3&Aceton oder WD40 in die Zylinder einsprühen (am besten langes Röhrchen durch den Schlitz in den Wirbelkammern stochern), 1-2 Tage einwirken lassen damit sich Kolbenringe lösen und Rost Öl annehmen kann, den Motor langsam mit der Hand durch drehen, diesen Vorgang 4-12 mal wiederholen bis durch drehen per Hand spürbar geschmeidiger ist, Kippehebel Öl ausstoßen und alle vier Kerzenlöcher gleichmäßig schnaufen. Vorher Motor und ESP mit dem Heißluftfön oä mehrmals erwärmen.

                        Nach Ölwechsel die ESP Zuleitungen von den ESDs lösen um etwaige Luft zu entfernen und das ganze per Hand und dann per Anlasser durch drehen (ohne Glühkerzen, damit uU stehendes Öl, WD40 oder Wasser entweichen kann und nicht zum Kolbenschlag führt). Glühkerzen montieren, Hochdruckleitungen fest ziehen und ordentlich vorgeglüht starten.

                        Nur mit einem Läppchen bewaffnet kommt man einem Run Away Disel eh nicht bei. Wenn nen Motor hoch dreht, saugt´s da so ordentlich, dass man besser nen Holzbrettchen oder nen FlipFlop Gr46 über die Einlassöffnung legt. Sowas hat keine Zipfel, die es in die Ventile von Zylinder 1-2 saugen kann. Aber s.o., die Wahrscheinlichkeit ist beim Sauger echt gering. Mehr Sinn macht es, bevor man startet, den Hebel auf der Welle zum abstellen der Spritzufuhr an der ESP zu kontrollieren bzw fest zu ziehen, damit auch was passiert wenn man den Absteller zieht.

                        Besten Ruß

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                          #13
                          Hier stellt sich dann die Frage nach dem Konstrukt eines Horrorszenarios, einer realistischen Einschätzung oder einem auf Nummer sicher gehen.
                          Es ist gut möglich, dass der Motor anspringt und umbeschadet seine Arbeit wiederaufnimmt. Aber es könnte auch sein, dass ein Motor mit Wartungsstau in den Ringnuten der Kolben ausgehärtete Ablagerung von Ölkohle bevorratet und beim Startversuch die Ringe an den Zylinderwänden fressen, weil sie nicht einfedern können. Da helfen auch die Einweichversuche mit diversen Cocktails nicht wirklich.
                          Ein Restrisiko bleibt immer, wenn man eine Leiche wiederbelebt.
                          Da wird dem TS niemand eine Absolution erteilen können.

                          LG Marc

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                            #14
                            Es ist wie immer im Leben: "Better save than sorry" oder einfach "Hope for the best". Jeder wie er mag. Macht bei nem Seriendiesel auch kaum nen Unterschied....Unkontrollierbares "abbrennen", wie es der Patient befürchtet, halte ich da für das fiktiverer Horrorszenario.
                            Aber wenn ich immer in den Anzeigen lese "Scheuenfund, Motor dreht noch" kringelt sich alles bei dem Gedanken, wie da furztrockenes Metall mit Flugrost per Starthilfe aus dem Schlaf gerissen wurde. Nen bisschen Öl in die Brennkammern und vorsichtig frei bewegen ist eigentlich kein Geheimtipp.

                            Das ATF3 Automatiköl enthält lt Mythos Mittelchen und Zaubersubstanzen, die Rost lösen und abführen. Ich meine, es ist Phosphorsäure (wie in Coca Cola und Melasse, was auch beides gut entrostet), was in den empfindlichen Schaltkanälen eines Automatikgetriebe für klaren Durchfluss sorgen soll. Da ATF - wie DOT3 - hydroskopisch ist, besteht beim Automatikgetrieb die Gefahr, dass bei längerer Standzeit, Wassertaschen im Ölkreislauf zu Rostablagerungen führen. Diverse Additive im ATF sollen das verhindern. Im Gemisch mit dem Aceton macht man es nur etwas kriechfähiger. WD40 für den guten Duft.

                            Der Aufwand, einen Motor behutsam aufzuwecken ist jetzt nicht so viel mehr Arbeit. Im Vergleich zum Aufwand, wenn man ne rostige Büchse einfach startet und die Riefen wieder raus honen lassen muss, um auf Kompression zu kommen.
                            Bislang habe ich aber auch nur nen knappes Dutzend unterschiedlich lang eingelagerte Motoren befingert und es hat sich immer gelohnt, den Kopf gleich abzunehmen und rein zu schauen, weil das eine offene Einlassventil immer Wasser aus der Luft gezogen hat und an den blanken Stellen rostet. Je nach Dauer wandern die Wassertropfen die trockene Zylinderwand runter. Der dicke Alu-Einlass wirkt auch wie ein Wasserabscheider, wenn der morgens den Tau einfängt und innen schön sammelt.

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                              #15
                              Mich erinnert die Blow-by Befürchtung etwas an meinen ersten Oldie aus Stuttgart, bei dem auch theoretisch Dinge passieren konnten. Damals, in den frühen Neunzigern, lag man ohne Internet und Ahnung im Bett und konnte sich das Grauen schön in allen Farben ausmalen. Es kam anders, er läuft immer noch - und zwar richtig gut. Möge es hier auch so sein :-).

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