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Tips für USA-Import eines RR

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    Tips für USA-Import eines RR

    Aus meiner aktuellen Erfahrung hier ein paar Tips für diejenigen, die sich was aus USA importieren wollen.

    Vorweg noch, daß meine Erfahrung sich auf den Kauf / Import eines P38 über die E.-Bucht und aus Atlanta, Georgia, also Südstaaten bezieht.

    Südstaaten ist erstmal schon gut, weil i.d.R. gutes Autoklima mit wenig Regen (bei Autos aus new Orleans sollte man vielleicht etwas vorsichtig sein). In der Nähe von Atlanta gibts zwei Häfen, von denen aus verschifft wird, sind aber womöglich nicht die billigsten und schnellsten Varianten. In Florida ist das eventuell aus unserer Sicht noch besser und da gibts auch immer mal gepflegte Autos im Angebot.

    Allgemein empfehle ich, bei einem Händler zu kaufen mit 100%ig positiver Bewertung. Die haben Erfahrung mit der Konversation über email, auch mit nervigen Kunden aus D ;-). Außerdem achten die bei ihren Angeboten darauf, daß es für das Fahrzeug neutrale Gutachten gibt, aus denen Pflegezustand und Geschichte des Fahrzeugs in USA lückenlos nachvollziehbar ist. Steht in den Angeboten meist schon mit drin. Einige Händler bieten auch den Transport innerhalb USA ohne Zusatzkosten mit an.

    Bei den Preisen lohnt es sich, nach einem Fahrzeug zu suchen, daß nachweislich aus erster Hand stammt und möglichst wenig km hat. Checkhefte o.ä. gibts wohl in USA nicht. Die Werkstattbesuche, Besitzerwechsel, An-und Ummeldungen etc. werden irgendwo zentral erfasst und sind dann in dem o.g. Gutachten nachzulesen.

    Bevor man sich in die tollen Bilder von vom Wunschauto bei dem Händler mit den o.b. Eigenschaften unrettbar verliebt hat, sollte man sich eine Kopie von dem Gutachten und des titles schicken lassen.

    Der title ist praktisch der Fahrzeugbrief und zeigt, ob das Fahrzeug aus geklärten Verhältnissen kommt und keine Forderungen darauf verzeichnet sind. Ein title sollte "clear" sein, dann gibts keine Probleme bei der Ausfuhr.

    Es kan sein, daß ein Fahrzeug schon durch mehrere Händler-Hände gegangen ist. Gebrauchtwagen werden auf Händlerauktionen "versteigert", vermutlich, damit sie nicht zu lange bei einem Händler rumstehn und keinen Käufer finden. Das hat dann nichts mit der Qualität des Autos zu tun. Solche Händlerwechsel stehn u.U. auch im title, sagen aber nichts über die Anzahl der Fahrzeughalter aus und sind keine Wertminderung.

    Wenn das soweit alles i.O. ist, kann man sich ernsthaft für das Fahrzeug interessieren. Bevor man aber z.B. in der E.-Bucht mitbietet, sollte man mit den Fahrzeugdaten zum TÜV/Dekra gehn und vorher klären, ob es für dieses Fahrzeug alle benötigten Unterlagen gibt, die für das bestehen einer Hauptuntersuchung nach §21 und eine Zulassung in D unabdingbar sind, insbsondere das Abgasgutachten für das betreffende Fahrzeug. Es nützt z.B. nicht viel, wenn es andere Modelle des Herstellers mit gleichen Motoren, womöglich noch aus anderen Baujahren gibt und für das importierte Modell eben nichts. das wird dann ziemlich kompliziert und teuer und dauert auch lange. Also, vorher auf jeden Fall zum TÜV.

    übrigens hat das Ganze auch nichts damit zu tun, ob das Fahrzeug hier bereits ordentlich eingeführt werden konnte, also also alle benötigten Einfuhrunterlagen vorhanden waren, der Zoll, die Hafengebühr und die Einfuhrumsatzsteuer ordnungsgemäß entrichtet wurden. Das heißt nicht, daß es auch zugelassen werden kann.

    Vor dem Kauf des Wunschautos sollte man auch mit dem Verkäufer / Händler abgeklärt haben, ob der Wagen so lange kostenfrei bei ihm untergestellt bleiben kann, bis er von der Spedition abgeholt wird. Das kann u.U. länger dauern, da das Arrangement fürs Verschiffen mit der Spedition ja erst dann gemacht werden kann, wenn das Auto gekauft ist. Und die Spedition muß dann erst mal einen Platz auf einem Schiff beschaffen.

    Das ist bei denen von mehreren Faktoren abhängig. 1. bemühen sie sich um "konkurrenzfähige" Preise, die sie ins Angebot schreiben. D.h., u.U. nehmen sie nicht das erstbeste Schiff vom nächstgelegenen Hafen, sondern organisieren weitere Transporte durch die USA zu entfernteren Häfen, um das Auto in einen passenden Container mit einem anderen Auto mit zu schicken. Bei uns ist die Route nach Vertragsabschluß mit der Spedition zwei mal geändert worden, das Auto mußte beim Händler über einen Monat stehn bleiben und die ganze Verschiffung bis durch den Zoll in Bremerhaven hat unterm Strich anstelle der avisierten 3-4 Wochen ganze zweieinhalb Monate gedauert mit einem zusätzlichen Aufenthalt des Schiffes in Rotterdam. Nur die Kosten blieben diesselben, wie ursprünglich vereinbart.

    Gewöhnungsbedürftig war für mich die Pkomunikationspraxis der Spedition,so nach dem Motto, wir sagen schon, wenns klemmt, bis jetzt haben wir noch jeden Wagen hierher gekriegt. Sowas hilft einem herzlich wenig, wenn man wissen möchte, welcher Partner denn jetzt das Auto mitsamt Schlüsseln in USA übenommen hat, ob das gegen Quittung erfolgt ist, die man gerne hätte, wer das Auto in der Hafenspedition übernommen hat, ob es zum gennaten Zeitpunkt auch tatsächlich aufs Schiff geladen wurde, bzw. auf welchem Schiff das teure Auto letztendlich unterwegs ist, etc., etc.. Kein Tracking, nach ein paar Tagen kein fester Ansprechpartner mehr, keine Infos, nur Hoffen, Warten und Ungeduld. Hätt ichs gewusst, hätt ich gern ein paar Euro mehr ausgegeben für eine Spedition, die mich von sich aus auf dem Laufenden gehalten hätte.

    Angeblich solln aber fast alle so sein. Wenn jemand bessere Erfahrungen gemacht hat, bitte Bescheid sagen. Meiner Spedition hatte ich gegenüber denen aus Übersee das vertrauen geschenkt, weil sie aus dem Süddeutschen waren. Das heißt aber offenbar nicht viel. Sie mußten sich auch immer erst bei ihren Partneragenturen in Übersee erkundigen, was mit dem Auto los war.

    Wenn das Auto dann endlich da ist, in meinem Fall hatte ich den transport nach Berlin vorsichtshalber mit eingekauft, weil ich nicht Gefahr laufen wollte, wegen irgendwelcher Umstände obendrein womöglich noch in Bremerhaven übernachten zu müssen, macht es sich sicher bezahlt, die nötigen Unterlagen für das Zulassungsprocedere gleich zur Hand zu haben. Jede Bewegung des Autos kostet sonst extra Kennzeichen, usw.

    Aprospos Kennzeichen. Beim P38 zumindest sind hinten nur die einzeiligen Kennzeichen zulässig. Die gibts in zwei Längen, für hinten 3 Zahlen oder 4 Zahlen. Ich hätte gern die etwas kürzeren gehabt, nachdem sich rausgestellt hatte, daß die kleinen zweizeiligen ("Harley"-) Schilder deshalb nicht zulässig sind, weil genug Platz für ein einzeiliges Schild auf der heckklappe war und die nette Dame im Amt auf meinen Wunsch den ganzen Vorgang schon mit 4 Zahlen (Geburtsdatum) auf den Weg gegeben hatte. So st es dann die Maximalbreite in einzeilig geworden.

    In der Ami-Heckklappe sind 4 fette Löcher für das kleine zweizeilige Ami-Nummernschild! Das heißt, man muß für das einzeilige deutsche noch zwei Löcher da rein bohren! Ich bin mit dem ganzen Quatsch kurz in eine Karosseriewerkstatt gefahren und hab die Schilder fachmännisch montieren lassen, weil jedes Ami-Loch einen Schraubeinsatz eingenietet hatte. Das hab ich für die deutschen Löcher dann auch so machen lassen. Die alten oberen Ami-Löcher auf der Heckklappe sind jetzt vom Einzeiligen verdeckt und die unteren sind mit kleinen schwarzen Abdeckkappen aus der Grabbelkiste des Karosseriebauers so kaschiert, als müßte das so sein. Das ganze hat 20 Euro gekostet anstelle der 250 für die Lackierung der Heckklappe.

    Mit den Scheinwerfern würde ich das beim nächsten mal auch anders machen. Überhaupt würde ich vor dem kauf des Autos feststellen, ob es in der Nähe des Verkäufers eineLR-Werkstatt gibt. Das mit der Nähe kann man sich sehr schön in google.maps zeigen lassen. Dann auf die homepage von dem LR-Laden und Kontakt aufnehmen. Die lassen sich auch für wenig Geld gerne beauftragen, sich den Wagen anzusehn, in den Öleinfüllstutzen zu sehn und mal ne Runde zu drehn. U.U. kommen die auch mit einem eigenen Angebot guten rüber, das man nicht in der Bucht findet.

    Denen kann man z.B. dann auch ein paar gebrauchte deutsche Scheinwerfer schicken oder sich über die ein Angebot für die Beschaffung und den Einbau der Teile machen lassen. Ist i.d.R. deutlich billiger (Dollarkurs!) und auch die Werkstattpreise sind günstiger. Könnte auch für den obligatorischen Wechsel aller Filter und Flüssigkeiten von Interesse sein. Den Fehlerspeicher könnte man ja vorsichtshalber auch noch auslesen lassen. Die amerikanischen Scheinwerfer ließen sich ggfls. sogar noch in Zahlung geben.

    Hier muß man für das alles nochmal ordentlich in die Tasche greifen. Und wenn man das alles vorher schon gemacht hat, muß man hier auch nur einmal bei TÜV / Dekra vorfahren.

    Grüße, Norbert

    #2
    AW: Tips für USA-Import eines RR

    @nosch
    @alle

    Ich habe ich den letzten Jahren mehrere Fahrzeuge aus den USA nach Bremen und Rotterdamm geholt und kann die von dir geschilderten Problem mit der Spedition nicht bestätigen. Es gibt Profis, die nur weltweit nur Fahrzeuge transportieren. Zb. in Kalifornien kann ich CFR-Line empfehlen, die sind absolut professionell und verschiffen einige hundetr Autos pro Woche, die meisten nach Bremen und Rotterdamm. Der Chef ist ein Deutscher und macht das Geschäft schon sehr lange. CFR-Line organisiert auch den Transport innerhalb der USA, in der Regel werden die Fahrzeuge per Bahn von LA nach Houston gebracht und dort verladen. Die Häfen an der Westküste sind stark überlastet, daher würde das Verschiffen direkt ab LA viel zu lange dauern. Normalerweise dauert es nicht mehr als 5 Wochen, das Autos von der Westküste in Europa sind. Die Abwicklung hier in Europa ist erstklassig und sehr schnell. Wer mehr Infos braucht: www.chrline.com, am besten anrufen und Thomas verlangen, wer vernünftig english/spanisch spricht kann auch mit Chris Ortiz sprechen.
    Grundsätzlich kann man aber das Ganze auch von Deutschland über Interfracht in Bremen machen, die arbeiten unter anderem auch mit cfr-line zusammen www.interfracht.de. Hier kann ich besonders Herrn Dreise empfehlen, sehr nett und kompetent. Ich habe in den Jahren noch nie Probleme mit dem Transport oder der Zollabwicklung gehabt.

    Von einem unbesehenden Kauf egal ob über ebay oder woanders kann ich nur abraten. Ich habe schon sehr viele Autos in USA angesehen und grundsätzlich nie die ersten 5 oder 10 gekauft. Es gibt keine Scheckhefte, bei Jaguar und Landrover kann man sich aber bei jedem Händler die Historie eines Fahrzeuges ausdrucken lassen, da sind zumindest die Serviceaufenthalte und die Recalls drin, grundsätzlich können die aber absolut alles im System sehen, was jemals an dem jeweiligen Fahrzeug gemacht wurde, btw. das kann acuh jeder deutsche Händler online sehen, allerdings sind das in USA public information. Darüber hinaus kann man gegen eine kleine Gebühr und einer VIN die gesamte Halterhistorie und manchmal auch Unfälle sehen www.carfax.com, auch dies sind in USA public information, leider meistens sehr unvollständig und erst für Fahrzeug an 1982.Grundsätzlich wird in Amerika beim Gebrauchtwagenkauf noch sehr viel mehr getrickst als bei uns und Unfallschäden mit hoher Spachtelkunst sehr gut vertuscht. Unabhängige Gutachten werden zwar oft angeboten, verlassen kann man sich darauf aber oft nicht. Grundsätzlich gilt rüberfliegen und die interessanten Autos selbat anschauen und unbedingt Probe fahren.Technische Schäden sind aufgrund von fehlendem Tüv und "ignoranz" der Besitzer nicht selten. Wenn das Auto erst einmal in Deutschland ist, gibt es keine Garantie und keinen Sachmangel, da hängt man dann im Zweifel mit'ner Möhre da.

    Wer noch mehr Infos benötigt, einfach PN an mich.

    Grüße,
    JK

    ps. habe selbst vor eine Woche meinen RR Vogue '05 in Bremen abgehalt, allerdings habe ich mindestens 15 Autos angeschaut bevor ich zugeschlagen habe, glücklicherweise gibt es in LA tausende davon und man kann die Besichtigungen an zwei Tagen abarbeiten.

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      #3
      AW: Tips für USA-Import eines RR

      @jk

      Ich sehs genauso. Rüberfliegen und vor Ort ansehn ist das beste. War auch erst unser Plan, hat aber dann aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Ebay ist eben so ne Sache. Während einer Auktion mal eben rüberfliegen geht auch schlecht. Lohnen tut es sich i.d.R. auch nicht mehr unbedingt, wenn man der Flug nicht gerade in einem touristischen Ziel wie Miami o.ä. endet und dementsprechend billig ist.

      Bei unserem blind buy haben wir wohl mächtig Glück gehabt, wenn ich das von Dir so lese. Unser Auto ist wahrlich keine Möhre.

      Jedenfalls ist die Gefahr groß, daß eine optimistische Rechnung alles in allem trotz Dollarschwäche unterm Strich doch etwas anders ausfällt. Richtig einfach und entspannt ist der ganze Umstand tatsache nicht gewesen. Aber wie gesagt, das hat bei uns auch zum großen Teil an der Spedition gelegen.

      Wußte gar nicht, daß die von der Westküste so locker nach D schippern. Kommt mir auf den ersten Blick umständlicher vor. Guter Tip aber, wenns auch so und obendrein noch schneller geht.

      Grüße, Norbert

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        #4
        AW: Tips für USA-Import eines RR

        Zitat von nosch Beitrag anzeigen
        Mit den Scheinwerfern würde ich das beim nächsten mal auch anders machen. Überhaupt würde ich vor dem kauf des Autos feststellen, ob es in der Nähe des Verkäufers eineLR-Werkstatt gibt. Das mit der Nähe kann man sich sehr schön in google.maps zeigen lassen. Dann auf die homepage von dem LR-Laden und Kontakt aufnehmen. Die lassen sich auch für wenig Geld gerne beauftragen, sich den Wagen anzusehn, in den Öleinfüllstutzen zu sehn und mal ne Runde zu drehn. U.U. kommen die auch mit einem eigenen Angebot guten rüber, das man nicht in der Bucht findet.
        ...

        Hier muß man für das alles nochmal ordentlich in die Tasche greifen. Und wenn man das alles vorher schon gemacht hat, muß man hier auch nur einmal bei TÜV / Dekra vorfahren.

        Grüße, Norbert

        Norbert:

        Frage zu deinem Posting bzgl der Scheinwerfer? Was musstest du denn an den Scheinwerfern ändern lassen? Sind die nicht identisch zwischen USA und Deutschland? Die sealed beam Lampen gibts in USA ja auch scheinbar schon lange nicht mehr.

        Mein LR3 hat die "normal" Scheinwerfer, nicht Xenon.

        Danke für ein feedback.

        Gruß,
        Kai

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          #5
          AW: Tips für USA-Import eines RR

          moinsen,

          meine Scheinwerfer waren auch keine Xenon, mußten aber komplett gewechselt werden. Warum,kann ich nicht genau sagen. Die alten hab aus USA hab ich aber noch liegen, hab ich Carsten / ariane versprochen.

          Ich hab bei der TÜV-Geschichte auch keinen Gedanken an Widerstand verschwendet. Habs einfach so hingenommen, zumal in der Anleitung vom ADAC für Importe / Zulassungen von USA-Fahrzeugen auch die Rede davon war, daß die Scheinwerfer gewechselt werden müßten. Lediglich hinsichtlich der Leuchtweitenregulierung war dort die Rede davon, daß man sich von der verpflichtung zum Vorhandensein freikaufen könne. Darauf war ich vorbereitet, war aber nicht nötig wegen Luftfederung.

          Grüße, Norbert

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            #6
            AW: Tips für USA-Import eines RR

            US: symmtrische Scheinwerfer
            EU: asymmetrische Beleuchtung (bessere Ausleuchtung des Fahrbahnrandes)

            Grüsse,
            Gunnar

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