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VTG-Reparatur

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    VTG-Reparatur

    Hallo zusammen!

    Ich bin grade dabei meinen 90er nach einem Getriebeschaden wieder flott zu machen (Getriebeausgangswelle rundgedreht). Um die neue Eingangswelle ins VTG zu bauen muss ich aber vorher die Lager aufpressen. Die Welle is neu und die Lager sind keine billigen sondern die "originalen" von Timken.
    Allerdings macht's mich etwas stutzig, dass ich ein Übermaß von über 0.2 mm (!!!) hab! Ok, Übermaß schön und gut, aber soviel? Bei nem Lagerinnenring?
    Bekomm ich das überhaupt ohne Hitzebehandlung drauf?
    Vielleicht kann mir da einer der "erfahrenen Herren" nen Tipp geben, wie ich das am besten durchführe...
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder is das die normale englische Toleranz? ;-)

    Besten Dank schon mal!
    Rostschutz? Da gibt's wohl keine englische Übersetzung...

    #2
    AW: VTG-Reparatur

    salve

    möchte dir gerne folgen. der lagerinnenring ist 0,2 mm im durchmesser kleiner als der lagersitz auf der welle, korrekt ???
    lager, so nicht gekapselt, werden i.d.r. immer erwärmt für den anbau, sonst würde sich der lagerinnenring auf der welle ja immer mitdrehen. und das wäre nicht gut. 0.2 mm scheint mir ein wenig stramm, trotzdem würde ich es mit erwärmung draufziehen, vorausgesetzt das lager ist auch wirklich das richtige.

    zur erwärmung:

    mit einem heißluftfön (kein haarfön) das lager erwärmen (legt man am besten auf einen stein). die methode der temperaturüberprüfung zu meinen zeiten bei zf war, auf das lager im laufe der erhitzung "zu spucken" und die zeit der spuckeverdampfung einzuschätzen. wenn man spuckt und es verdampft sofort ist die zeit gekommen, das lager mit lappen oder handschuhe von oben auf die welle zu schieben und fallen zu lassen. wenns gut läuft fällt das lager von allein auf seine position (welle gscheit einspannen). mit ein paar kleinen schlägen mit dorn und hammer auf den lagerinnenring den korrekten sitz manifestieren. vor der operation noch ein passendes rohr zum auftreiben des lagers bereit legen, falls des ding nett so will. aber nett mit gewalt !!!!! die ganze sache muss recht flux passieren, sonst ist die wärme weg oder in der welle angekommen.
    statt heißluftfön kann man auch eine, vieleicht alte, herdplatte nehmen. ansonsten wie beschrieben.

    also dann mal weiter

    lg marian

    da fällt mir noch ein, der heizschrank mit dem man bei den professionellen arbeitet war stets um die 200 ° c. so als richtlinie, sonst wirds lager blau......
    Zuletzt geändert von Marian Walter; 20.05.2008, 14:43.

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      #3
      AW: VTG-Reparatur

      Danke schonmal!

      Du hast es richtig verstanden, der Lagerinnenring hat einen um 0.2x mm kleineren Durchmesser als die Welle (sind laut Micrometermessung sogar über 0.2 mm).
      Wie gesagt, Übermaß versteh ich ja, aber es kam mir eben etwas viel vor, zumal bei dem Lager die Gefahr des Durchdrehens nicht besonders groß sein sollte...
      Könnte aber auch daren liegen, dass es ja Schrägkegellager sind...die müssen ja die axialen Vorspannkräfte aufnehmen... Könnte das ein Grund sein?
      Rostschutz? Da gibt's wohl keine englische Übersetzung...

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        #4
        AW: VTG-Reparatur

        Hi Paule

        die Kegelrollenlager müssen axiale Kräfte aufnehmen weil die Zahnräder schrägverzahnt sind, das stimmt. Aber ganz sicher nicht durch strammen Sitz auf der Welle, sondern über den Bund an dem sie anliegen.

        Das Untermaß mit 2/10mm erscheint mir viel zu groß. Bist Du sicher, daß Du Dich nicht vermessen hast? 2/100mm fände ich ok.

        Hab mal kurz nachgerechnet, ohne den genauen Lagerinnendurchmesser zu wissen.
        Bei angenommenen 42mm bekommst Du bei einer Temperaturerhöhung um 180K eine Vergrösserung des Innendurchmessers um ca 1/10mm. D.h. bei 2/10mm Untermaß bekommst Du das Lager auch dann nicht auf die Welle, wenn Du es auf 200°C erhitzt.

        Ich glaube, da stimmt was nicht!

        Du solltest nochmal messen und alle Teile überprüfen.

        Sigi

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          #5
          AW: VTG-Reparatur

          mess doch mal die alte welle.

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            #6
            AW: VTG-Reparatur

            Hallo, mach`s doch glühen dann gehts drauf ! (Scherz) 2/10 sind viel zu viel Untermaß. Passt den der Aussenring ? Unter Umständen ist es ein metrisches Lager mit zölligem Aussenring ? Die KRL lassen sich ja in einem weiten Spectrum kombinieren, da ist vieleicht was dazwischen gerutscht.

            Gruß Gisli

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              #7
              AW: VTG-Reparatur

              Zitat von gisli Beitrag anzeigen
              Unter Umständen ist es ein metrisches Lager mit zölligem Aussenring ? Die KRL lassen sich ja in einem weiten Spectrum kombinieren, da ist vieleicht was dazwischen gerutscht.
              Genau sowas würde ich auch tippen. Da lag wohl ein falscher Lagerinnenring im richtigen Schächtelchen

              Sigi

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                #8
                AW: VTG-Reparatur

                Danke für die rege Teilnahme!

                Nur soviel vorneweg: die Lager sind drauf! :D
                [@marian: danke für's Mut machen ;)]
                Das Übermaß (oder Untermaß???) wurde mir von nem Meister genannt, der's mit Micrometer nachgemessen hat (allerdings war da noch ne dünne Konservierungsschicht drauf...das sollte aber nicht im 1/10tel Bereich liegen...!?). Die Teile hatte ich alle aus dem Fachhandel (nein, nicht vom Freundlichen) und es waren auch die richtigen LR-Vergleichsnummern. Die Herstellernummer und die gemessene Größe waren bei beiden Lagern gleich. Der Außenring hat gut in den Lagertopf gepasst.
                [@Martin: die alten Welle hab ich nicht vor Ort und da sind noch die alten Lager drauf...da war mir für "mal eben messen" der Aufwand zu groß.]
                [@Sigi_H: Du hast Recht, die Axialkäfte werden natürlich (auch) von dem Bund auf der Welle aufgenommen - an die hatte ich gar nicht mehr gedacht]

                Heute morgen hab ich's dann probiert. Die Welle ab in die Gefriertruhe (vorher natürlich das Wachs ordentlich runtergemacht) und die Lager dann bei knapp 200°C in den Industrieofen [@ Sigi_H & gisli: da wären wir schon bei über 200K Differenz... und geglüht hat zum Glück nix ;) ]. Vorsichtshalber hab ich das ganze in der Nähe einer Presse gemacht und Rohr und Hammer bereitgelegt, damit ich noch nachhelfen kann. Aber als ich die Lager aus dem Ofen geholt hab, konnte ich die Dinger mit den Handschuhen direkt auf die Welle schieben! Kein Problem, musste nicht mal den Hammer bemühen. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Meister sich vermessen hat, denn der hat mir selbst noch gesagt, dass er das für zuviel hält!

                Naja, hinterher is man halt immer schlauer - besser so, als anders! Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass ich nur Kühlschrank und Ofen brauch, hätt ich's gleich in der Küche gemacht

                Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Welle nach dem Einbau nicht zu stramm oder zu locker im VTG sitzt, sonst geht noch das Gefuddel mit den Distanzscheiben los...

                Besten Dank für Eure Unterstützung, das nächste Problem lässt bestimmt nicht lange auf sich warten...!


                Karsten
                Rostschutz? Da gibt's wohl keine englische Übersetzung...

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                  #9
                  AW: VTG-Reparatur

                  3.2 Thermische Verfahren
                  Sind bei zylindrischen Sitzen feste Passungen auf der Welle vorgeschrieben,
                  so wärmt man meist die Lager zur Montage an. Eine ausreichende
                  Aufweitung erzielt man bei 80 bis 100 °C. Beim Anwärmen
                  der Lager muß die Temperatur genau kontrolliert werden.
                  Sie darf keinesfalls über 120 °C steigen. Erwärmt man die Lager
                  nämlich höher, so besteht Gefahr, daß sich das Gefüge der Lagerteile
                  verändert; dabei fällt die Härte ab und die Maße ändern sich.
                  Für Lager mit Massivkäfigen aus glasfaserverstärktem Polyamid
                  gelten die gleichen Temperaturgrenzen wie für die anderen Wälzlager.
                  Lager mit Deckscheiben, Bild 37a und mit Dichtscheiben, Bild 37b
                  sind bereits mit Fett gefüllt. Sie dürfen beim Einbau bis maximal
                  80 °C angewärmt werden; jedoch nicht im Ölbad.

                  quelle: FAG

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                    #10
                    AW: VTG-Reparatur

                    Hallo, wenn das Lager drauf ist war`s ein Messfehler. Das mit den Pakungen u. Nummern ist so eine Sache, ich hatte mal ein Aussrücklager für einen Astra bestellt - 3 Packungen vom gleichen Hersteller mit 3 komplett verschiedenen Lagern (natürlich mit gleichen Nummern).

                    Gruß Gisli

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                      #11
                      AW: VTG-Reparatur

                      hallo,
                      du mußt beim erwärmen aufpassen.die lager vertragen max nur 150 grad besser sind 140 grad.ansonsten werden sie dir blau und sind dann somit schrott.

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                        #12
                        AW: VTG-Reparatur

                        Wir verwenden zur Lagererhitzung ein Ölbad ! ;)
                        Heißluftföhn, Lötlampe und Spuckekontrolle sind eher was für die Wüste :(

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