Es gibt prinzipiell nicht allzu viele Stellen derentwegen ein Vergaser den Dienst fehlerhaft ausführt.
Trennen wir die Bereiche der Einfachheit halber in Funktion, Umfeld und Einstellung.
Vor der Einstellung kommt die Funktionskontrolle, vor der Funktionskontrolle kommt das Umfeld.
Mit Sicherheit werde ich das eine oder andere vergessen, denn ich bin kein KFZ Techniker und mache das nur wenn mein Motor streikt, was er selten tut. Also Selberdenken gehört zum Spiel, Korrekturen und Ergänzungen sind erwünscht. Vielleicht können wir ja eine Once-forever-wenn-Dein-Vergaser-spinnt-Checkliste zusammenstellen.
Umfeld
Zu- und Abläufe checken: sind die Schläuche dicht, Benzinfilter ok?
Schlauch der Unterdruckverstellung dran und dicht?
Blowbyrückführung dran und dicht? Falls vorhanden Flatterventil der Blowbyrückführung in Ordnung? Ölbadluftfilter gereinigt und korrekt mit Öl befüllt?
Chokekabel korrekt befestigt.
Weiterhin sollte sollte die Zündung, das Ventilspiel und der Zündzeitpunkt kontrolliert und eingestellt werden.
Funktion
Gibt es ausgeschlagene Wellen? Kann man von aussen am Gestänge prüfen. Die sollten sich ausschließlich radial in und gegen die Hebelrichtung bewegen lasen. Ist die Nadel noch vorhanden (Kein Witz, meine war mal weg), falls ja, ist sie verbogen, hat sie noch eine Spitze. Sind die Dichtungen dass was sie eben sein sollten: dicht? Test hier auch sehr einfach: zieht er Falschluft findet man heraus indem man im Betrieb Vergaserspray draufsprüht, dreht er hoch ist eine Dichtung hin.
Wenn jetzt noch alles im Grünen bereich ist, dann nimmt man ihn auseinander und checkt das Innenleben. Schwimmer, Dreck, Kanäle frei etc.
Einstellung
Erst wenn nach Gründlicher Durchsicht aller Bestandteile der Vergaser, die Benzin zufuhr, die Zündung, die Luftzufuhr und ggf. falls vorhanden die "Abgasentgiftung" als fehlerfrei eingestuft werden kann, dann wird der Vergaser eingestellt.
Die Einstellung des Vergasers ist in der Weberanleitung eigentlich ganz gut beschrieben und gilt für alle in Frage kommenden Vergase, ich hab sie mal aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt:
Ziehen Sie den Chokehebel ganz raus, und drehen Sie den Zünschlüssel, um den Motor zu starten. Dann drücken Sie den Chokehebel wieder soweit hinein, bis der Motor mit etwa 1200 U/Min läuft. Wenn die Betriebstemperatur erreicht ist, den Choke ganz wegnehmen.
Stellen Sie die Leerlaufgeschwindigkeit mit der Leerlaufbegrenzungsschraube auf etwa 850 U/Min ein.
Stellen Sie mit der Gemischschraube die höchste erreichbare Geschwindigkeit ein.
Wiederholen Sie die beiden letzten Vorgänge (c und d), bis der höchste über die Gemischschraube einstellbare Motorlauf bei etwa 850 U/Min liegt.
Die abschließende Einstellung ist das Zurückdrehen der Gemischschraube um 1/2 Umdrehung, um das Gemisch abzumagern, so dass ein Emissionswert zwischen 2,5 bis 3,0% Co erreicht wird. Der Leerlauf sollte sich nun bei etwa 800 U/Min einregeln.
Beliebter Fehler ist das Verwechseln der Gemischschraube und der Schraube für den Leerlauf: Gemisch unten Richtung Vergaserfuß, geht in den Vergaser rein. Leerlauf oben, begrenzt die Auslenkung des Gestänges. Motordrehzahl kann man messen, aber man hört es eigentlich, wenn der Motor satt und ruhig läuft. Also Gemisch rein bis er stottert, dann 1/2 Umdrehungen wieder raus.
Fazit
Erst wenn ider konkrete Fehler gefunden wurde ist an Reparatur, später an Austausch zu denken. Du wärst nicht der erste, der einen neuen Vergaser einbaut, weil seine Zündverteilerwelle ausgeschlagen ist. Alles andere macht für mich keinen keinen Sinn, abgesehen davon, dass der Wagen ggf, per Zufallstreffer wieder läuft.
Grüße, Guido
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