AW: Neues aus der Zukunft - Elektro Serie aus Australien bald als DIY Bausatz

Schicke Sache. Hab ich mir auch schon mal überlegt, aber wegen der Kosten nicht weiter verfolgt.

Und ja, warum behalten die das komplette Getriebe drin? Untersetzung und 4x4 ist klar, aber das Hauptgetriebe? Ich dachte immer einer der Vorteile des Elektromotors wäre es ja eben, daß man von Anfang bis Ende der Drehzahl Drehmoment hat?

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sind vermutlich nostalgische Gründe ... ;-) standfester und servicefreundlicher wäre das ganze System ohne Hauptgetriebe - retour schaltet er ja auch elektronisch ... aber mir gefällt die Idee auch immer sehr ... Umsetzung steht und fällt mit den Kosten und der Zulassungsfähigkeit /Aufwand in meinem Fall in Ö.
lg. Flo

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Moin moin,

Ich finde das Thema technisch auch hochinteressant, monetär eher weniger...

Mein Verständnis war bisher, dass die Schaltgetriebe rausgeworfen werden um die Effizienz zu erhöhen (Reibung, Gewicht).
Einzelne OEMs planen aktuell in den PKW E-Plattformen max. 2-Gang Schaltgetriebe aus diesen Gründen.

Was sagt denn der Antriebsstrang der Serien zu dem vollen Drehmoment ab der ersten "Kurbelwellen"-Umdrehung?


Grüße
Alex

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Fein.
Hoffentlich bleibt der Thread frei von ideologisch aufgeladenen Diskussionen um die Sinnhaftigkeit einer vollelektrischen Zukunft. Sicher wäre auch ein flacher VW Bonito aus GFK der vernünftigere Umbau auf E, aber bei mir steht nun mal ne Serie in der Garage. Daher bleibe ich schon mal bei solchen Videos hängen und komme ins grübeln.

Ich bin zwar garnicht elektrisch bewandert, könnte mir aber vorstellen, dass man sich für einen kleineren Elektromotor und damit für das Getriebe entschieden hat, weil es weniger Platz ein nimmt und man sich ja auch leistungsmäßig an die Steckachsen anpassen muss. Als Laie stelle ich mir das sehr "Energie raubend" und Material mordend vor, in einem "direct drive" ohne Kupplung und Getriebe immer mit maximaler Power ständig im 4. anzufahren. Der hier gezeigte Motor scheint wohl eine sanfte Drehmomentkurve einprogrammiert bekommen zu haben und auf max 4500rpm abgeregelt zu sein, um das Getriebe nicht zu überfordern. Wg des zu erwartenden höheren Kupplungsverschleisses sollte man allerdings gleich auf geschraubte Getriebetraverse umbauen. Natürlich mag es aber auch nostalgische Gründe haben, den fummeligsten Ölservice am ganzen Auto behalten zu haben. Mit komplettem Schalthebelarsenal sieht so eine Serie natürlich auch viel stimmiger aus. Zumindest erlaubt das Set Up offenbar, über die vordere Motorwelle Kraft für klassische Anbaugeräte per front PTO abzugreifen.

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Bauteile (Motor, Batterien, Steuergeräte, Sicherungen etc) Massenware und damit frei (und uU günstiger) für jeden zu bestellen sind, könnte das neu in Australien erdachte Geraffel (Adapterplatten, Kabelbäume und Motorprogrammierung) als Set relativ erschwinglich sein. In einem LWB fände sich auch ausreichend Platz, um nicht zwingend teuere kleine Tesla-Powerpacks verbauen zu müssen. Die Kosten für so einen Umbau kann man natürlich nur durch Liebhaberei rechtfertigen, aber der Löwenanteil wird sich in mittelfristiger Zukunft (5-10 Jahre?) bestimmt durch bessere Batterietechnologie signifikant senken. So lange sollte mein Diesel wohl noch halten...

Wie bei allen aufgeladenen Motorupgrades in LHD Serien (vgl 200tdi) scheint mir bei der austr. Version auch die orangene Boosterleitung dem Lenkgetriebe und den Pedalböcken im Weg. Aber die gezeigten RHD Umbauten sehen sehr aufgeräumt aus. In jeden Fall zeigt die YT-Chronic, dass der Mann zügig zur Sache schreitet. Entwicklung dauerte rund 1 Jahr und mittlerweile scheinen diverse Kundefahrzeuge fertig gestellt.

Besten Ruß

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Ich weiss nicht, was ich davon halten soll, zumal ich auch die Belassung des Getriebes nicht verstehe. Da Elektroauto in meinem Falle momentan sowieso keinen Sinn macht, wäre der Vorteil im Nachschub von Ersatzteilen in Form von Motoren zu sehen.
Bleibt aber zu hoffen, daß man den Umbau nicht eines Tages bereut. Sollte das der Antrieb der Zukunft sein, dann ist das natürlich eine tolle Möglichkeit, Klassiker weiterzufahren. Dann sollte man sich überlegen, die alten Karossen, die noch irgendwo
herumliegen, zu retten. Habe leider keine Halle. Aber bevor ich dann in einem elektrischen Ei herumfahre, ist so eine Lösung natürlich super. Da ist man dann der Held der Strasse. So cool kann dann kein neuer Premiumschlitten sein.

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Moin,

Wenn ich richtig quer gelesenen und verstanden habe: Den erstmal seltsamen Weg, das alte ölige Getriebe im Auto zu lassen beruht wohl auf der Erkenntnis, dass ein Direct Drive mit wenig Gängen einen Motor mit entsprechend Drehmoment braucht und sich dieses beim EV aus den verfügbaren Batterien und deren Kapazität ableitet, was am Ende durch den Platz im Auto und die Größe der Geldbörse des Halters entscheidend bestimmt wird. Ebenso löst mehr Leistung auch eine Kaskade von Folgeproblemen auf. Mehr Leistungsabfrage braucht mehr Kühlung am Controller und ab einem gewissen Level auch bei den Batterien. Bin in dem Thema aber noch nicht so sattelfest wie beim Diesel und erhoffe mir hier etwas Einordnung von ähnlich interessierten aber versierteren Mitlesern.

Hier noch ne ziemlich umfangreiche australische Serie-EV-Bauanleitung aus privater Scheune für einen Lighty in 144V. Ebenfalls mit Getriebe.





...der sich allerdings ab 70km/h anhört wie Zahnarztstuhl.

Hier noch ein älteres Projekt mit 88er, das aber wohl nicht mehr auf aktuellem Stand sein dürfte:


Der erste Link führt auch zu einem Canadier https://canev.com/product/land-rover/, der Adpaterplatten und Schwungradflansche für Serien-Getriebe an verschiedenen in USA typischen E-Motortypen für rund 800€ anbietet. Wahrscheinlich wird man bei uns einen metrisch designten Motor nehmen und diese Platte wohl besser in einer deutschen CNC-Bude machen lassen. Wirft hierzulande überhaupt noch ein Metaller für unter 1000€ die Maschinen an? Kompliziert sieht´s jedenfalls nicht aus.



Hier noch ein aktuelles Angebot aus Europa einer Adapterplatte für einen 100kw Siemens-Motor an Land Rover R380 und LT77 Getriebe. Der Anbieter in NL erklärt, für eine Serie könne die Power des Motors per Software angepasst werden. Allerdigs machte mich ein Satz auf der Website dann doch stutzig:"The driveline / Land Rover electric conversion is offered and sold by Lucas." Das kann ja dann nur gut sein, oder?
Den passenden Siemens-Motor gibt es übrigens in "refurbished" schon für kleineres Geld, als man für einen aufbereiteten Rumpfmotor von Turner berappen müsste.
Land-Rover-elektrisch-aandrijflijn.jpg


Für und Wider eines solche Umbaus ist natürlich vom persönlichen Nutzen abhängig. Für Australier, mit Farmen so groß wie das Saarland und eigenem Solarpark, macht so ein Umbau des Hofautos sicher Sinn. Für deutsche Jäger mit Revier innerhalb der Reichweite könnte es ein flüsterleiser Jagdwagen sein. Wer beim Cabrio fahren lieber Blumen statt Benzin oder Diesel riecht, kommt hier auch voll auf seine Kosten. Wer den Umbau einfach nur macht, weil er es kann, ist sowieso richtig in einer Serie.

Selbst das britische MoD ließ in 1993 eine 1975er S3 LWB per E-Motor am Rear PTO auf Hybrid-Betrieb umbauen, um in Nordirland flüsterleise auf Patrouille zu gehen.

1.jpg


So billig wie heute einen alten 4-Pot ins Chassis zu werfen wird so ein Umbau wahrscheinlich nie, aber mit steigenden Spritkosten, zunehmender Stromproduktion auf Garagendächern und generell mehr Wettbewerb auf diesem wachsenden Markt wird sich die Rechnung wahrscheinlich bald etwas positiver darstellen. Zudem wird im dezentralen Strommarkt der erneuerbaren Zukunft Batteriekapazität das neue Sparbuch sein. EON und Vattenfall entwickeln derzeit die Strombörse für jedermann, an der jeder seinen selbsterzeugten Strom erst dann ins Netz abgeben kann, wenn der Preis stimmt. Man kann natürlich auch seinen Weinkeller mit Batterien voll stellen, aber mit den Batterien noch zum Federweißen kaufen fahren zu können, hat schon was prickelndes. In einem Vortrag des Projektleiters wird vorgerechnet, dass allein durch die Funktion als Energiepuffer ein Tesla seine Anschaffungskosten irgendwann selbst einspielen könnte. Bis es so weit ist, schaue ich mir das schön vom Seitenstreifen aus an und versuche das nötige Grundlagenwissen aufzusaugen. Vielleicht braucht man´s mal...

Bis dahin: Besten Ruß

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Hallo!

Die Australier verfolge ich schon einige Zeit, das Konzept gefällt mir!
Die behauptung, mit Getriebe erspart man sich aufwändige Rafinessen seitens Motor und Akku kann ich voll unterschreiben.
Zusätzlich verringert man auch Verschleiß der Akkus, da schlicht weniger Strom fließt.

Motoren gibt es ja der Industrie wegen wie Sand am Meer, ändern wird sich nur noch was im Bereich der Ansteuerung.
Die Controller werden nur leistungsfähiger und günstiger.
Gleiches gilt für die Akkus, hier bahnt sich der LiFePo (Lithium-Eisenphosphat) als Pflegeleichter und unempfindlicher Konkurrent an.

Das einzige Problem sehe ich, wie bei jedem E-Auto im Verhältnis von Gewicht und Reichweite. Platz für Akkus ist in der Serie ja genug.

In Zukunft wird aber weniger das Auto und dessen Technik zum Problem, als die Verbringung des Stromes zu den Wall-Boxen der einzelnen Haushalte!

Grüße
Sebastian

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Sehr interessantes Thema - werde die Entwicklung aufmerksam beobachten ;). Die 'sanfte' Drehmomentkurve wird entscheidend für die Haltbarkeit des Antriebsstranges sein ... - selbst der etwas schwachbrüstige 21/4-Diesel frißt Antriebswellen, wenn man nicht zurückhaltend fährt :o. Bin sehr gespannt, wo die Entwicklung uns hin führt (HS - stelle mir immer mal einen Hybrid vor, 200 km elektrisch + 800 km per Verbrennung, meinetwegen auch Wasserstoff per Osmose , mit einer Ladung|Tankfüllung .


Viele Grüße vom Südrand vom Pott - bleibt gesund!

Norbert

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Da hat das MoD schon was vorbereitet:


Reichweiten könnten etwas von deiner Zielvorgabe abweichen, aber zwischen 1993 und 2021 hat sich sicher einiges bei Batterien getan.

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Aber wenn das Sinn macht, ein Getriebe zu verbauen, dann könnte man ja auch etwas moderneres nehmen.

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Eines ist klar, wenn mein Getriebe drinnen bliebe, dann braucht er keine künstliche digitale Geräuschkulisse, denn mein Getriebe ist lauter als der Motor - leider.

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... - mit Sicherheit ;) - damals waren AGM und GEL noch gar nicht marktüblich, und heute habe ich kaum noch eine Vorstellung davon, was da drin ist . Mein exMoD hat unter jedem Vordersitz einen Tank (so 40 - 45 Liter pro Stück) und unter der Ladefläche müßte noch Platz für 75 Liter sein . Damit sollte der Säufer rund 1.000 km kommen, wobei, jeder Tankstop ist eine Gelegenheit die Knochen und Muskeln mal wieder zu richten und zu entspannen ... - also ist die zusätzliche Benzin-Kapazität zwischen dem Rahmen nicht so wichtig, lieber mehr Ah an tiefem Schwerpunkt :].


Viele Grüße vom sonnigen Südrand vom Pott - bleibt gesund!

Norbert - der gerne über Rekupation und Solartechnik nachdenkt (HS

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Alles eine Frage der Kosten... Warum ein anderes Getriebe verwenden wenn das vorhandene ausreicht?

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Wenn Umbau dann nur ohne Getriebe befasse mich auch mit dem Thema. Fahre selbst schon seit 6 Jahren ein E Auto und sollte nochmals eine Revision des Motors und Getriebe anstehen wird auf E umgebaut Reichweite ist doch beim Landy zweitrangig oder wer fährt mit der Serie jeden Tag hunderte von Kilometern.