seit ca. 1 Jahr bin ich in der Überholung (daraus wurde eher eine Komplettrestauration) meines 300tdi, Baujahr 95, Hardtop, LHD. Ich komme nur samstags zum Schrauben, daher dauert es halt so lange es dauert :).
Da ich weiß, wie interessant es für mich ist über die Fortschritte, Probleme, Leid und vor allen Dingen auch die Lösungen anderer Kollegen zu lesen, will ich zum einen ein bisschen mit euch teilen und euch auch bei meiner bis jetzigen Achilles Ferse, der Spritzwand, um Rat fragen.
An dieser Stelle muss ich echt mal ein großes Lob an die beiden Landyschrauber/innen von Nepomuk’s Reise aussprechen. Ohne ihre guten Videos und die vieler anderer Enthusiasten hätte ich den Mut wohl nicht aufgebracht, so ein Projekt anzugehen und ich habe zumindest mal eine technische Ausbildung gemacht, also Metall und Öl waren mir nicht ganz fremd :D.
Ich wusste zwar, dass er etwas Zuwendung braucht, aber dass es dann soviel wird…
Na ja, ich bin mit Sicherheit nicht der Erste, der herausfindet womit man sich alles beschäftigen kann, nachdem man erstmal alles auseinander genommen hat. Vor allen Dingen will ich ja dann nichts, was ich in die Finger bekomme einfach unbearbeitet wieder ins Auto stecken.
Der Rahmen hat dann schon einen guten Teil meiner Zeit gekostet. Nach einer kompletten Hand/Flexentrostung, da die Sandstrahler, die ich angesprochen habe schon für ein paar Einzelteile (Cappings, Sitzbox und ein paar Kleinteile) 500.-€ haben wollten, bin ich nicht mehr auf die Idee gekommen nach dem Rahmen zu fragen und habe dann die klassische Variante gewählt!
Nach einer neuen Hecktraverse und allen Auslegern kamen noch einige Roststellen zum Vorschein wie unter den Spritzwand Auslegern und der Getriebetraverse um hier nur die großen zu nennen.
Aber nach weitgehender mechanischer Entrostung von außen, dann Owatrol, 2x Brantho nitrofest und 2-3 mal Brantho 3 in 1, gepaart mit reichlich Fluid Film von innen hoffe ich auf die nächsten 25 Jahre relativer Rostfreiheit. Dann kamen die Achsen, das Fahrwerk und die Bremsen mit überwiegend Neuteilen und keiner unübersehenen Dichtung, Simmering, Schraube etc.
Also das Untergestell stand irgendwann wieder, rollte gut und ich war mit mir und der Welt (teil-) zufrieden. Zum einen weil ich für mich überschlagen habe, dass ich bisher wahrscheinlich maximal 20-25% des Komplettrestaurationsaufkommens bewältigt habe?! Dazu würden mich auch eure Erfahrungen interessieren! (Motor und VTG werden intensiv gewartet, aber keine neuen Lager, Kolben o.ä)
Zum anderen wusste ich, dass als nächstes mein Angstgegner an der Reihe wäre…die Spritzwand.
Über YRM hatte ich einige Reparaturbleche schon bereit liegen. Von meinen Rahmenauslegern wusste ich bereits, dass sich die YRM Teile gut verarbeiten ließen, aber die Maßhaltigkeit nicht zwingend gegeben ist. Der Verdacht erhärtete sich nachdem ich den ersten Fuß an der Spritzwand angepunktet hatte, doch nicht entmutigen lassen und weiter. Als nächstes habe ich den Fahrerfußraum eingepunktet, alles im ausgebauten Zustand. Danach habe ich die Spritzwand montiert, um die Erneuerung des zweiten Fußes vorzubereiten (Maßhaltigkeit für die Montage an die Ausleger). Dazu habe ich dann schon mal was vom Beifahrerfußraum entfernt und in den Konstruktionsgedanken schon mal was von dem Blech Beifahrerseite, innen unter den Lüftungsklappen entfernt.
Und da war er, mein bisheriger Super GAU: Der innere Rahmen der Spritzwand ist zu nicht unwesentlichen Teilen nicht mehr vorhanden und auch an der Außenseite, wo die Bohrungen für die Fensterklammern sitzen, hat der Rost dem Rahmen schon gut zugesetzt.
Ist das wieder mal der Schock des Unerfahrenen, oder würdet ihr sagen die Spritzwand hat es hinter sich? Die Frage ist selbst wenn man das bejaht, was dann??
Wenn man deutsche und britische Foren/Kommentare durchsucht finde ich zum einen nur altes Material zu Ashtree, die ja wohl nicht mehr existieren und neueren Datums weist alles auf Shielderchassis hin. Doch sollen die angeblich schon seit 28 Jahren Teile produzieren, doch habe ich zumindest erst in neuerer Zeit von ihnen gehört und wenn man sich mit den wenigen Erfahrungsberichten der Briten beschäftigt, sind die nach ein paar anfänglichen Lobeshymnen danach durchgehend enttäuscht von den nicht eingehaltenen Maßen und raten ab.
Vor 2-3 Jahren hatte ich mal was von SP als Spritzwandhersteller gehört, mit ähnlichen Kritiken, doch finde ich die aktuell auch nicht mehr?!
Das ist jetzt reine Phantasie, aber man könnte meinen, man ändert lieber den Namen als die Teile?
Wo kauft ihr aktuell eure Spritzwände, was gibt es für Erfahrungen in den letzten Jahren?
Oder gibt es keinen vernünftigen Hersteller mehr und ihr bratet eure alten Dinger wieder zusammen?
Vor genau der Frage stehe ich jetzt. Ich hoffe ihr könnt mir bei einer Lösung helfen.
Grüße aus Köln
DCry
P.S: Im anhängen/präsentieren von Bildern brauche ich wohl noch ne Fortbildung, wie macht ihr das?
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