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Einlauföl nach Motorrevision?

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    Einlauföl nach Motorrevision?

    Moin. Mit Achtung und Begeisterung habe ich hier im Forum Beiträge über komplette DIY-Motorüberholungen gelesen. Als es dann aber um's Einfahröl ging, kamen m.E. ein paar Missverständnisse hoch. Und wenn man die Werbeaussagen der Hersteller liest, hört sich das oft nach einem Widerspruch an. Viele fragen sich, schmiert jetzt das Einlauföl und verhindert ein Einlaufen/Schaben/Hohnen/Schleifen usw.? Oder schmiert es nicht und lässt ein Einlaufen zu?

    Beides ist richtig! Selbstverständlich muss beim Einlaufen ( brake in) der Motor geschmiert werden. Das wäre sonst fatal! Aber... die Einschleif und Schabvorgänge müssen ebenso vom Öl unterstützt werden. Wenn nicht, würde z.B. der Schabvorgang des Kolbenringes die Zylinderwand böse verletzen. Wer schon einmal ohne Bohröl gebort, oder Gewinde ohne Öl geschnitten hat, weiß wovon ich rede. Spätesten unter der Lupe erkennt man den Murks! ;)

    Wer selber seinen Motor revidiert, hat i.d.R. nicht die präzisen Bearbeitungsmaschinen wie der Hersteller. Da muss der Brake-In ganze Arbeit leisten. Gut zu sehen im aufgeschnittenen Ölfilter nach ca. 1.000 km. Und dafür braucht es ein sehr gutes "Schneidöl".

    Grüße
    Uwe


    Anhang: http://www.kvm.tul.cz/getFile/id:2040

    #2
    AW: Einlauföl nach Motorrevision?

    Uwe, da du Flugzeuge bewegst halte ich mich gerne an deine Ratschläge. Wenn ich deinen Beitrag hier lese leuchtet das mit dem Einlauföl auch ein. Ich denke nach über das Ravenol Break in Öl. Nur ob ich das 20w50 oder das SAE30 nehme, da bin ich noch nicht klar.
    Help!!!!!!

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      #3
      AW: Einlauföl nach Motorrevision?

      Zitat von wedgev8 Beitrag anzeigen
      Uwe, da du Flugzeuge bewegst halte ich mich gerne an deine Ratschläge. Wenn ich deinen Beitrag hier lese leuchtet das mit dem Einlauföl auch ein. Ich denke nach über das Ravenol Break in Öl. Nur ob ich das 20w50 oder das SAE30 nehme, da bin ich noch nicht klar.
      Help!!!!!!
      Hallo Tom. Ehrlich gesagt, da bin ich nicht so ganz der richtige Ansprechpartner. Ich habe oft nur soviel Wissen, wie ich es für anstehende Projekte brauche. Das war früher schon in der Schule so.

      Manche Öl-Hersteller haben aber eine Beratungs-Hotline. Da schwebt dann nicht das Produkthaftungs-Damoklesschwert über dem Fachgesimpel.

      Ich selber bin ein Freund hoher Viskosität und Warmlaufen des Motors. Daher auch bei mir der Umbau vom Motor-Zuheizer zum Motor-Vorheizer (Stichwort: FBH).

      Was ich aber für Wichtig halte, dass das Brake In Oil möglichst Aufnahmefähig für den Abrieb ist. Somit können die Schwebstoffe via Ölfilter aus dem Motor hinausbefördert werden.

      Populärwissenschaftlich erkläert: Einlauföl sollte auch zäh, dick und klebrig sein.

      Wer keinen KAT besitzt, kann einen erhöhten ZDDP-Anteil einbringen.

      Grüße
      Uwe

      Motoreneinlauf-im-Leerlauf-Bauteilschäden-sind-vorprogrammiert_54541.pdf (ms-motorservice.com)

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        #4
        AW: Einlauföl nach Motorrevision?

        Hallo.

        Im obigen Dokument lese ich eine Einfahrempfehlung, die mir vertraut vorkommt. Im Gegensatz zu der hier zuvor (anderer Thread) geäußerten Idee, lange Strecken unter Vollast zu fahren:

        EINFAHREMPFEHLUNGEN FÜR DIE STRASSEFahrzeug nicht voll beladen Motor mit ständig wechselnden Drehzahlen bis max. 2/3 der Höchst*drehzahl betreiben untertourige Fahrzustände vermeiden...

        Das hört sich für mich nach einer gemütlichen/mittleren Landtrassenfahrt an, oder gemäßigt auf der Autobahn mit wechselndem Tempo. Und dabei den Motor nicht thermisch strapazieren.

        ...ich kann mir als interessierter Laie nicht vorstellen, dass Vollast überhaupt mal gut ist. Und in der Einfahrphase lange Strecken mit Vollast - da kann ich die übermäßige Materialabtragung förmlich spüren...

        Just my two cents - XOR

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          #5
          AW: Einlauföl nach Motorrevision?

          Hi xor
          du meinst den hier?
          ich finde es interessant. Gemacht habe ich es aber auch nie.

          Neue Erkenntnisse zur Natur der Reibung könnten Impulse für noch energieeffizientere Verbrennungsmotoren geben.


          "Nur wenn man den Motor richtig einfährt, bildet sich ein idealer dritter Körper aus", erklärt Scherge. Seine Laborversuche zeigen, dass die Reibung dann etwa zehnmal kleiner ist als etwa bei Beschichtung der Reibflächen mit diamantähnlichem Kohlenstoff. Dieses etablierte Verfahren kommt zum Beispiel in den sparsamen "BlueMotion"-Modellen von Volkswagen zum Einsatz.....”
          Spielkind ohne technischen Sachverstand

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            #6
            AW: Einlauföl nach Motorrevision?

            Ich meinte diesen Artikel hier:

            Wenn man so will, eine gegenteilige Empfehlung zu der, aus dem von dir verlinkten Heise-Artikel. So interpretiere ich das jedenfalls. Ich habe zuerst sogar überlegt, ob dieser Heise-Artikel nich am 1. April veröffentlicht wurde ;) . Da scheint es, wie schon mal von Kollegen hier geschrieben, mindestens zwei Schulen zu geben.

            XOR

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              #7
              AW: Einlauföl nach Motorrevision?

              Ja, zum Thema "Einfahren" gibt's 'ne Menge Expertenmeinungen. Das geht zu wie bei Anne Will & Co.. Man sollte aber genau hinschauen. Das Thema zerlegt sich in Kolben und Zylinder, bis hin zum kompletten Antriebsstrang. Einem Kolbenhersteller sind die Lagerschalen an der KW so ziemlich egal.

              Jm2C.

              Grüße
              Uwe

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                #8
                AW: Einlauföl nach Motorrevision?

                Hier kommen auch noch einmal alle Punkte zur Diskussion.
                Spielkind ohne technischen Sachverstand

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                  #9
                  AW: Einlauföl nach Motorrevision?

                  Hallo beisammen,

                  Das einlaufen lassen bei Standgas ist definitiv keine gute Idee. Ein typischer PKW Verbrennungsmotoren ist darauf ausgelegt bei unterschiedlichen Drehzahlen und Lastzuständen betrieben zu werden. D.h. sein "Mitte" liegt im Bereich von ca. 1/3 bis 2/3 der Nenndrehzahl. Das heißt die Konstruktion ist so ausgelegt, dass sie da recht gut funktioniert.
                  Standgas ist für einen Verbrenner ein ganz extremer Zustand. Der Motor wird thermodynamisch weit weg vom normal oder Ideal betrieben.
                  D.h. wenn man ein Motor lange im Standgas laufen lässt kann ein abmagern oder überfetten (ggf. einzelner Zylinder) eintreten. Die Ölpumpe fördert im untersten Bereich ihrer Auslegung. Es stellen sich eventuell gewünschte und für den Betrieb notwendige Temperaturen erst gar nicht ein. Die Verbrennung bei sehr geringer Leistung ist weit weg von Ideal und kann Schadstoffe erzeugen die zu Ablagerungen führen oder sich mit dem Schmiermittel verbinden.

                  Alles nicht gut. Somit sollte ein Motor nicht (und das gilt nicht nur beim Einlaufen lassen) lange im Standgas betrieben werden.


                  Das gleiche gilt für max. Leistung. Auch dafür ist der Motor nicht ausgelegt. D.h. nicht dass er das nicht kann. Aber ideal ist es nicht.

                  Wobei man das alles nicht pauschalieren sollte.
                  - Ein Stationärmotor der mit erhöhtem Ruhepuls vor sich hin rumpelt hat u.u. genau bei dieser Drehzahl seine "Mitte".
                  - Ich denke den Motor einer Honda RC 115 (https://de.wikipedia.org/wiki/Honda_RC115) wurde bestimmt auch nicht bei 2/3 Nenndrehzahl eingefahren. Ich befürchte unter 90% Nenndrehzahl läuft der nicht rund =)


                  Zum einfahren an sich eine "Anekdote".
                  Vor einigen Jahren hatte ich einen neuen BMW mit 3 Liter Diesel in Empfang genommen. Auf die Frage "...wie ist das mit einfahren?" meinte der BMW-Verkäufer: "...das muss man heute nicht mehr. Einfach nicht ganz so wild drauf treten das reicht. Ab ca. 6.000 km ist der Motor eingelaufen und frei..."

                  Daraufhin kontaktierte ich einen Bekannten der bei Daimler in der Diesel-Entwicklung arbeitet. Da bekam ich erst mal zur Antwort: "Genau das sagen wir auch!" =)

                  Auf die Frage was wirklich richtig ist kam dann:

                  1. Die ersten 200 km nicht über 2.000 Drehen
                  2. Die ersten 2.000 km nicht über 3.000 Drehen
                  3. Die ersten 2.000 km keine Vollast auch nicht bei niedrigen Drehzahlen
                  4. Die ersten 2.000 km nicht schneller als 160 km/h schnell fahren.


                  O.k. 1. bis 3. ist klar. Aber bei 160 dreht der wahrscheinlich keine 3.000 U/min warum soll ich nicht schneller fahren?

                  >> Die Drehzahl "Begrenzung" (1. + 2.) ist für den Motor. Die nicht Vollast (3.) ist nur z.T. für den Motor wichtig.
                  3. + 4. ist in erster Linie für den Antrieb. Bei den über 500Nm die so ein dicker Diesel abgibt steht Getriebe und Differential schon im Stress. Gibt man den Rädern keine Chance sich gegenseitig zu "polieren" holen die sich früh "Mikroschäden". In der Garantiezeit passiert da noch nix aber nach 100.000 km fängt es u.U. an dass die Laut werden und auch ausfallen. :FF

                  Ich hab mich genau daran gehalten. Das Auto hab ich bis 160.000 km gefahren. Der lief unglaublich gut und hatte keinerlei Probleme mit Antrieb. Ob das nur am einfahren lag kann ich nicht sagen aber geschadet hat es garantiert nicht.

                  Ach ja, nach exakt 6.000 km war der Motor wie ausgewechselt. Der reagierte erheblich spontaner und kräftiger. Das lag aber auch nicht am Einfahren sondern ab 6.000 gibt die Elektronik die volle Leistung frei :W


                  Ich hatte auch, abweichend vom Plan des Herstellers, das Öl nach ca. 1.500 km wechseln lassen. Laut BMW wäre das erst bei 30.000 km gewechselt worden.


                  Tja, und warum sagt das der Autohersteller nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass es sich damit erklären, dass das ein Unternehmen mit Gewinnmaximierungsabsicht ist...



                  Gruß
                  Frank
                  ...es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!

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