Guten Morgen,
Ich habe heute mit der Fa. BE-Turbo telefoniert und meine Theorie besprochen und als folgerichtige Überlegung bestätigt bekommen.
Als Ferndiagnose am Telefon geht man auch davon aus, dass die Druckverhältnisse die Ursache für den massiven Öl-Auswurf sind.
Der Turbolader saugt 120 Liter Luft pro Sekunde (!) aus der Umgebung an. Ist die Luftzufuhr z.B. durch verölten Luftfilter behindert, saugt der Turbo die Luft auch aus dem Kurbelwellengehäuse über die Öl-Ablaufleitung an. Dadurch ensteht Unterdruck im Kurbelwellengehäuse.
Durch folgende Teststellung soll die Ursache eingegrenzt werden:
1. Wie gehabt Loch in Öl-Deckel, Schlauch ran, Schlauchwaage legen, Wasser rein. Motor starten, Gasstoß:
2. Wird das Wasser hochgedrückt, liegt ein Überdruck im KWG vor, z.B. Kompressionsverlust oder zugesetzte KWG-Entlüftung.
Dann KWG-Entlüftung lösen, Gasstoß, Wasserwaage beobachten. Wenn jetzt ohne Überdruck, dann ist die KWG-Entlüftung zugesetzt.
3. Wird Wasser angesaugt, liegt ein Unterdruck im KWG vor (z.B. defekter Luftfilter)
4. Luftfilterdeckel öffnen, Motor starten, Gasstoß, Schlauchwaage beobachten. Wenn weiterhin Unterdruck im KWG entsteht, ist der Luftfilter o.k., es liegt ein Problem im Ansaugtrakt des Turbo vor.
5. Turboschläuche auf der Ansaugseite lösen (Achtung, OP am offenen Herzen, da darf nix reinfliegen!) und Gasstoß geben. Wenn jetzt kein Unterdruck entsteht, liegt ein Problem im Ansaugbereich der Turbos.
Ergo, auf den Schrottplätzen dieser Welt liegen Hunderttausende von intakten Turboladern, die aus mangelndem Verständnis über die Funktionsweise der Turbolader-Schmierung ohne Not gewechselt worden sind.
Ich hoffe, so um einen Wechsel meiner Turbo-Laders / beider Turbos rumzukommen.
Ich berichte, was die Experimente ergeben haben...
Gruß
Heiko
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