Hallo,
ich bin der Bruno aus Hennef und habe seit gut 2 Wochen eine 88er Serie 2a von 1965.
Bisher von Land Rover völlig unbeleckt (hab ne kleine Werkstatt und schraube relativ viel an Motorrädern) kam ich zu dem Fahrzeug durch einen Bekannten bei dem ich das Fahrzeug stehen gesehen habe und das auch zum Verkauf stand.
Mein Bekannter ist bekennender Nichtschrauber und hat das Auto regelmäßig in einer Werksatt instand setzen und warten lassen.
In den letzten 5 Jahren wurden von dieser Werkstatt neben normalen Ölwechseln und TÜV folgende Arbeiten ausgeführt:
- 2015: Bremsen neu
- 2017: Traggelenke neu, Achsschenkellager neu, Kreuzgelenke neu, Radlager vorne neu, Simmerringe Radlager v/h neu, Bremsbacken v/h neu,
Bremskraftverstärker nachgerüstet und neuer Zahnriemen (2,5l Sherpa Diesel)
- 2019: Vorderachse neu, Achswelle rechts neu
- 2020: Kraftstofftank und Anlasser neu
- 2021: Kühlerschlauch und Führungsgelenke Vorderachse neu.
Der Landy hat ein Truck Cup mit passender Plane hinten drauf dazu, zusätzlich ein kompletes Stoffdach mit allen Gestängeteilen und war 2 Tage bevor ich ihn abgeholt habe frisch beim TÜV.
So sah er aus als ich ihn abholte..
Als ich die 50 km zu mir nach Hause fuhr fiel mir auf, dass die Wassertemperaturanzeige auf max. 50-55 Grad geht und die Öltemperaturanzeige gar nicht funktionierte. Ok, dass muss ich mir mal ankucken...
Erste Aktion war Auto innen sauber machen, Fußmatten rein schneiden und sämtliche Gummimanschetten (Handbremse, Schalthebel etc.) erneuern.
Gesagt getan...
Dann das selbe hinten im Wagen. Sitze etwas auffrischen und den ganzen Schmodder raus waschen...
Jetzt gings an die Fehlersuche mit den Temperaturanzeigen. Zuerst die Wassertemperatur. Geber mit Ohm-Meter gemessen und.... ok.
Auto so warm gefahren wie es ging (50 Grad auf der Uhr), nach Hause gefahren, Motorhaube auf und mit Fernthermometer Kopf und Kühler gemessen.... 48 Grad. Ok, da muss was am Thermostat sein. Ohne neue Dichtungen wollte ich aber den Thermostatdeckel nicht abschrauben. Also erst mal nach Thermostat und Dichtungen suchen. Ganz schön schwierig für mich, Sherpa Motor, keine Ahnung von Land Rover und jede Menge unterschiedlicher Thermostate und Deckel im Netz... grübel, grübel, grübel... Glück gehabt. Auf dem Thermostatdeckel konnte ich mit viel Phantasie eine Nummer entziffern.
Über diese Nummer fand ich dann den selben Deckel, Thermost incl. Dichtungen und passendem O-Ring im Netz.
Leider noch nicht da, kommt aus UK, ich hoffe er passt...:)
Als nächstes mit Ohm-Meter bewaffnet unter das Auto gekrochen um den Öltemperaturgeber zu finden und zu messen.
Finden war einfach (rechte Seite an der Ölwanne), Messen nicht nötig, es war kein Kabel dran.
Dafür hing ca. 15 cm höher ein loses Kabel mit Kabelschuh. Ran holen konnte man das nicht, zu kurz. 20 cm Kabel genommen, hinten und vorne Kabelschuh drauf, an frei baumelndes Kabelende und Geber geklemmt und siehe da... Öltemperatur funktioniert.
50 Grad bei warmen Motor (wem wunderts bei dem noch offenen Thermostatproblem).
Dann gabs noch so eine Kleinigkeit die mich nervte.
Man konnte die Schiebefenster der Türen nicht verriegeln. Bei fahren gingen die Dinger einfach immer wieder mehr oder weniger ganz auf.
Ich bei Limora gekuckt und finde bei Serie IIa auf Fensterverriegelungen. Die Zeichnung von dem Ding war aber komisch, das passt doch irgendwie nicht zu meinen Tür-Oberteilen in denen rechteckige, leere Öffnungen vorhanden waren. Weiter gesucht und siehe da, die Verriegelungen der Serie III sehen genaus so aus wie meine leeren Löcher in der Tür.
Ich vorsorglich erst mal beide bestellt und hupps, die von der Serie III passten perfekt in die Ausschnitte meiner Tür. Große Freude, schnelle Nummer, Teiule in die Tür drücken, 2 Nieten und fertig.
Pustekuchen... die Verschlüsse passten zwar perfekt in die Türausschnitte aber die unteren Führungsschienen der Fensterscheiben hatten keine Ausschnitte wo die neuen Riegel hätten durchpassen können. Sch... offensichtlich Türoberteile der Serie III mit Führungsschienen und Scheiben der Serie IIa.
Ok, Dremel raus geholt und in die unteren Führungsschienen die passenden Schlitze für die Fensterverriegelungen gefräst.
Super alles passend gemacht und die Fenster bleiben jetzt zu wenn ich das möchte :)
Nächste Kleinigkeit die mich nervte. Die vordere Stoßstange hatte zwei aufgeschweisste Nummernschildhalterungen, die sollten weg geflext werden und bei der Gelegenheit gleich die Stoßstange neu gestrichen werden.
Gesagt getan, Stoßstangenbolzen rausgeschraubt und gewundert wie massiv die verrostet, ja schon fast verrottet waren.
Ok Bolzen raus, Stoßstange abgezogen.... ach du schei..... nur noch Blätterteig zu sehen. Die kompletten Vorderteile der Rahmenköpfe durchgerostet und verfault...
Mit einem Bekannten zusammen 6 Stunden sauber gemacht, geschweisst, saubergemacht, geschweisst, saubergemacht, mit Rahmenlack gestrichen und innen mit 3 Dosen Fluid Film ausgespritz...
OK, vorerst zumindest mal erledigt, mal sehen wie lange das hält. Hätte ich bei ganz frisch TÜV gemacht so nicht erwartet.
Erst mal oben rum fertig denke ich... halt.... noch so eine kleine Nervigkeit...
Rechts am Beifahrerhandschuhfach hängt ganz blöd und offen zu sehen eine DC/DC Konverter von 12 auf 24 Volt. Der nervt erst mal optisch und wozu oder wer braucht 24 Volt?
Ich gekuckt, Kabel verfolgt, Amaturentafel abgeschraubt und lande schließlich.... bei der Heizung. Ok, steht auch drauf Smith 24V Rechteckheater.
Die 24 V braucht das Gebläse dass sowieso kaum bläst.
Bei genauen hinsehen erkenne ich dass der Konverter nur 2A hat. Grübel, grübel... 2A, 24V = 48 Watt für ein Gebläse?
Ok der alte Konverter muss weg, in neues kleineres Kästchen dass die selbe Aufgabe erledigt aber 10A liefert verschwindet unsichtbar hinter der Amaturentafel.
Erster Testlauf des Gebläses mit dem neuen Kästchen... boah was für ein Lärm, Gebläse dröhnt, die beiden Blechklappen unten an der Heizung re/li schlagen von alleine auf und im Auto herrscht Sturm (im Gegensatz zu vorher :)).
Macht man die unteren Klappen jetzt wieder zu, kann man sich oben an den Scheibenausströmern der Heizung die Haare fönen (wenn denn der Thermostat mal kommt und passt und das Wasser dann warm wird :)). Gebläsedruck ist jetzt auf alle Fälle genügend da.
Unters Auto hab ich nur mal ganz vorsichtig gekuckt bisher, sehr viel Bitumen zu sehen... nicht gut. Da erwarten mich bestimmt noch weitere Überaschungen.
Auf alle Fälle hat mich der Landy die letzten beiden Wochen schon mal gut beschäftigt... ich schraube ja gerne... :p:)
Morgen Abend kommt der Wertgutachter für das Gutachten dass die Oldtimerversicherung möchte und dann schaun wir mal weiter.
Ich halte euch auf dem Laufenden mit meinem... "mehr als gedacht zu tun" Landy
Bruno
ich bin der Bruno aus Hennef und habe seit gut 2 Wochen eine 88er Serie 2a von 1965.
Bisher von Land Rover völlig unbeleckt (hab ne kleine Werkstatt und schraube relativ viel an Motorrädern) kam ich zu dem Fahrzeug durch einen Bekannten bei dem ich das Fahrzeug stehen gesehen habe und das auch zum Verkauf stand.
Mein Bekannter ist bekennender Nichtschrauber und hat das Auto regelmäßig in einer Werksatt instand setzen und warten lassen.
In den letzten 5 Jahren wurden von dieser Werkstatt neben normalen Ölwechseln und TÜV folgende Arbeiten ausgeführt:
- 2015: Bremsen neu
- 2017: Traggelenke neu, Achsschenkellager neu, Kreuzgelenke neu, Radlager vorne neu, Simmerringe Radlager v/h neu, Bremsbacken v/h neu,
Bremskraftverstärker nachgerüstet und neuer Zahnriemen (2,5l Sherpa Diesel)
- 2019: Vorderachse neu, Achswelle rechts neu
- 2020: Kraftstofftank und Anlasser neu
- 2021: Kühlerschlauch und Führungsgelenke Vorderachse neu.
Der Landy hat ein Truck Cup mit passender Plane hinten drauf dazu, zusätzlich ein kompletes Stoffdach mit allen Gestängeteilen und war 2 Tage bevor ich ihn abgeholt habe frisch beim TÜV.
So sah er aus als ich ihn abholte..
Als ich die 50 km zu mir nach Hause fuhr fiel mir auf, dass die Wassertemperaturanzeige auf max. 50-55 Grad geht und die Öltemperaturanzeige gar nicht funktionierte. Ok, dass muss ich mir mal ankucken...
Erste Aktion war Auto innen sauber machen, Fußmatten rein schneiden und sämtliche Gummimanschetten (Handbremse, Schalthebel etc.) erneuern.
Gesagt getan...
Dann das selbe hinten im Wagen. Sitze etwas auffrischen und den ganzen Schmodder raus waschen...
Jetzt gings an die Fehlersuche mit den Temperaturanzeigen. Zuerst die Wassertemperatur. Geber mit Ohm-Meter gemessen und.... ok.
Auto so warm gefahren wie es ging (50 Grad auf der Uhr), nach Hause gefahren, Motorhaube auf und mit Fernthermometer Kopf und Kühler gemessen.... 48 Grad. Ok, da muss was am Thermostat sein. Ohne neue Dichtungen wollte ich aber den Thermostatdeckel nicht abschrauben. Also erst mal nach Thermostat und Dichtungen suchen. Ganz schön schwierig für mich, Sherpa Motor, keine Ahnung von Land Rover und jede Menge unterschiedlicher Thermostate und Deckel im Netz... grübel, grübel, grübel... Glück gehabt. Auf dem Thermostatdeckel konnte ich mit viel Phantasie eine Nummer entziffern.
Über diese Nummer fand ich dann den selben Deckel, Thermost incl. Dichtungen und passendem O-Ring im Netz.
Leider noch nicht da, kommt aus UK, ich hoffe er passt...:)
Als nächstes mit Ohm-Meter bewaffnet unter das Auto gekrochen um den Öltemperaturgeber zu finden und zu messen.
Finden war einfach (rechte Seite an der Ölwanne), Messen nicht nötig, es war kein Kabel dran.
Dafür hing ca. 15 cm höher ein loses Kabel mit Kabelschuh. Ran holen konnte man das nicht, zu kurz. 20 cm Kabel genommen, hinten und vorne Kabelschuh drauf, an frei baumelndes Kabelende und Geber geklemmt und siehe da... Öltemperatur funktioniert.
50 Grad bei warmen Motor (wem wunderts bei dem noch offenen Thermostatproblem).
Dann gabs noch so eine Kleinigkeit die mich nervte.
Man konnte die Schiebefenster der Türen nicht verriegeln. Bei fahren gingen die Dinger einfach immer wieder mehr oder weniger ganz auf.
Ich bei Limora gekuckt und finde bei Serie IIa auf Fensterverriegelungen. Die Zeichnung von dem Ding war aber komisch, das passt doch irgendwie nicht zu meinen Tür-Oberteilen in denen rechteckige, leere Öffnungen vorhanden waren. Weiter gesucht und siehe da, die Verriegelungen der Serie III sehen genaus so aus wie meine leeren Löcher in der Tür.
Ich vorsorglich erst mal beide bestellt und hupps, die von der Serie III passten perfekt in die Ausschnitte meiner Tür. Große Freude, schnelle Nummer, Teiule in die Tür drücken, 2 Nieten und fertig.
Pustekuchen... die Verschlüsse passten zwar perfekt in die Türausschnitte aber die unteren Führungsschienen der Fensterscheiben hatten keine Ausschnitte wo die neuen Riegel hätten durchpassen können. Sch... offensichtlich Türoberteile der Serie III mit Führungsschienen und Scheiben der Serie IIa.
Ok, Dremel raus geholt und in die unteren Führungsschienen die passenden Schlitze für die Fensterverriegelungen gefräst.
Super alles passend gemacht und die Fenster bleiben jetzt zu wenn ich das möchte :)
Nächste Kleinigkeit die mich nervte. Die vordere Stoßstange hatte zwei aufgeschweisste Nummernschildhalterungen, die sollten weg geflext werden und bei der Gelegenheit gleich die Stoßstange neu gestrichen werden.
Gesagt getan, Stoßstangenbolzen rausgeschraubt und gewundert wie massiv die verrostet, ja schon fast verrottet waren.
Ok Bolzen raus, Stoßstange abgezogen.... ach du schei..... nur noch Blätterteig zu sehen. Die kompletten Vorderteile der Rahmenköpfe durchgerostet und verfault...
Mit einem Bekannten zusammen 6 Stunden sauber gemacht, geschweisst, saubergemacht, geschweisst, saubergemacht, mit Rahmenlack gestrichen und innen mit 3 Dosen Fluid Film ausgespritz...
OK, vorerst zumindest mal erledigt, mal sehen wie lange das hält. Hätte ich bei ganz frisch TÜV gemacht so nicht erwartet.
Erst mal oben rum fertig denke ich... halt.... noch so eine kleine Nervigkeit...
Rechts am Beifahrerhandschuhfach hängt ganz blöd und offen zu sehen eine DC/DC Konverter von 12 auf 24 Volt. Der nervt erst mal optisch und wozu oder wer braucht 24 Volt?
Ich gekuckt, Kabel verfolgt, Amaturentafel abgeschraubt und lande schließlich.... bei der Heizung. Ok, steht auch drauf Smith 24V Rechteckheater.
Die 24 V braucht das Gebläse dass sowieso kaum bläst.
Bei genauen hinsehen erkenne ich dass der Konverter nur 2A hat. Grübel, grübel... 2A, 24V = 48 Watt für ein Gebläse?
Ok der alte Konverter muss weg, in neues kleineres Kästchen dass die selbe Aufgabe erledigt aber 10A liefert verschwindet unsichtbar hinter der Amaturentafel.
Erster Testlauf des Gebläses mit dem neuen Kästchen... boah was für ein Lärm, Gebläse dröhnt, die beiden Blechklappen unten an der Heizung re/li schlagen von alleine auf und im Auto herrscht Sturm (im Gegensatz zu vorher :)).
Macht man die unteren Klappen jetzt wieder zu, kann man sich oben an den Scheibenausströmern der Heizung die Haare fönen (wenn denn der Thermostat mal kommt und passt und das Wasser dann warm wird :)). Gebläsedruck ist jetzt auf alle Fälle genügend da.
Unters Auto hab ich nur mal ganz vorsichtig gekuckt bisher, sehr viel Bitumen zu sehen... nicht gut. Da erwarten mich bestimmt noch weitere Überaschungen.
Auf alle Fälle hat mich der Landy die letzten beiden Wochen schon mal gut beschäftigt... ich schraube ja gerne... :p:)
Morgen Abend kommt der Wertgutachter für das Gutachten dass die Oldtimerversicherung möchte und dann schaun wir mal weiter.
Ich halte euch auf dem Laufenden mit meinem... "mehr als gedacht zu tun" Landy
Bruno
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