So, Pfoten gewaschen, Probefahrt erfolgreich gemacht.
Das operierte AGR-Ventil, rechts, Bank 0, geht nun wieder sehr gut, soweit man es nach einer kurzen Probefahrt sagen kann. Position folgt dem Command unmittelbar und mit einem kleinen Offset (das war zuvor irgendwie gröber, auch, wenn es nicht voll geklemmt hat).
Insgesamt fand ich diese Reparaturvariante lohnend. Es war zwar auch fummelig, das Ventil in situ wieder gängig zu machen (s.o.), aber es ging ohne besondere Gewalt oder Aufwände. Wäre es der Motorantrieb oder der Poti gewesen, wie von einigen Kollegen hier berichtet, so wäre die Reinigung bequem auf der Werkbank gegangen.
Demontiert habe ich:
- Turboschlauch oben gelöst, für mehr Platz für die untere Schraube des Motors.
- Halterung der Wasserheizungsschläuche Nähe Batteriekasten (war vielleicht nicht nötig)
- AGR-Rohr (allerdings erst nach der Demontage des Antriebsmotors, für besseren Zugang zum Ventilschaft/Gabel zwecks Reinigung und Lockerung)
- Nach dem AGR-Rohr konnte ich die kleine Halterung des Motorschallschutzdeckels abschrauben, welches bei der Demontage des Antiebsmotors gestört hat.
Nächstes Mal würde ich gleich alle diese Punkte machen, dann ist der Zugang doch besser, insbesondere wg. der Halterung des Motorschallschutzdeckels.
Es lagen so etwa acht Schrauben und eine Dichtung in meiner Arbeitskiste.
Das Ventil habe ich per Pressluft ausgeblasen, Kriechmittel, dann Bremsenreiniger, dann Waffenöl eingeführt und so gut es ging hin und her bewegt. Am Anfang stockte es noch. Dann nahm ich Motoröl, habe es mittels Pressluft auf beiden Seites des Ventils vernebelt. Dann wieder hin und her bewegt, bis es ganz locker war. Ich denke, im Prinzip dürfte Bremsreiniger zur Reinigung und das Motoröl zur Schmierung reichen. Es wäre vielleicht auch nicht verkehrt, doch geeignetes Schmierfett in die Nockennuten/Gabel einzubringen, aber da war ich mir nicht sicher, wie das mit dem Abgas reagiert, welches dahin durchdringt.
Schätzung der Arbeitszeiten (netto, ohne Teetrinken usw...)
- Demontage 1/2h
- Reinigung, Lockerung des Ventils 1/2h, wobei ich absichtlich länger zwischendurch pausiert habe, damit die Chemie etwas wirken kann.
- Montage 3/4h (war etwas fummeliger, als die Demontage)
Anscheinend gibt es zwei Haupt-Fehlerbilder:
A) Ventil in Führungsnut und/oder am Schaft festgefressen. (Eventuell sind auch noch die kleinen Kugellager an den Enden der Ventilquerstange defekt, war bei mir aber nicht der Fall)
B) Motor/Poti festgegammelt, Wasser, Korrosion
So weit, so gut.
...jetzt meldet sich pünktlich Bank 1, linkes Ventil. Es stockt gerade in "ganz zu", was offenbar nicht zu einem Motorfehler führt. Ich fahre mal erstmal so weiter, beobachte, was da passiert. Es ist ja quasi geblanked ;-) . Das linke Ventil nach der Minimalinvasiven Methode, wie hier beschrieben, zu demontieren sehe ich allerdings skeptisch. Es ist kaum Platz, den Antriebsmotor nach hinten abzuziehen, weil dahinter gleich das Gehäuse des Zahnriemens ist. Ich werde mir das noch genauer ansehen. Eventuell probiere ich noch die eine Idee eines Forumisten von hier - eine Bohrung mit Gewinde (in situ) reinschneiden und dann eine passende "Lockerungsflüssigkeit" einsprühen. Das würde ich an dem alten Ventil auf der Werkbank durchgehen und ggf. ausprobieren.
Gruß - XOR
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