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Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

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    Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

    Hallo allerseits,

    im Rahmen diverser Instandhaltuns-/Setzungsmaßnahmen zur Behebung eines der vielen klassischen Luftfederungsprobleme habe ich vor einiger Zeit die Chance genutzt und eine der ja bereist häufiger diskutierten Lösungen zum externen Befüllen der Luftfedern mittels separatem Kompressor realisiert.

    Da all meine Maßnahmen mehr oder weniger auf der Auswertung der unzähligen Luftfederungs-Threads basieren (vielen Dank an alle fürs fleißige berichten/beraten/diskutieren …) werde ich hier nichts oder nur wenig grundlegend Neues berichten können. Aber da ich keinen Beitrag gefunden habe der eine durchgeführte Installation eines Bypasses dokumentiert (hoffe ich habe keinen übersehen), hier ein Erfahrungsbericht der Gesamtmaßnahme.

    Ausgangssituation:

    Das Hochfahren der Luftfederung funktioniert einwandfrei, sowohl regulär im Offroadmodus als auch separat oder zusätzlich per elektronischer „Fahrwerksmodifikation“ (durch Liams Höhenwertschwindelei). Beim anschließendem Absenken geht der Wagen erst brav vorne in die Knie, dann folgt die Fehlermeldung „Air suspension / C1A13: pressure does not increase when venting gallery“ und es erfolgt keine Absenken hinten è der Wagen hebt sich vorne wieder an. Gerne kommt in diesem Zusammenhang mitten in der Fahrt die Warnmeldung „Aufhängungsfehler“, sowohl gelb als auch rot usw… .

    Lösungsansatz und –Durchführung nach ausführlicher Forumsrecherche:
    1. Suche nach dem berüchtigten „blauen Stecker“ über der Radkastenverkleidung vorne links: mehrere Stecker, aber kein blauer vorhanden oder zumindest nicht gefunden (Baujahr Ende 2007/Anfang 2008?)Ausbau und Wartung Kompressor (Hitachi, 160.000 km): Dichtungen, Trocknungsgel, Deckel & Filter Lufttrockner, Gleitring Kompressor, Feder & Stößel & Kappe Rückschlagventil usw.
    2. Ausbau und Reinigung/Wartung aller 3 Ventilblöcke: Dichtungen im Ventilblockgehäuse bzw. an den Magnetventilen außen und innen in den auseinandergebauten Ventilen selber
    3. Sichtprüfung der Höhensensoren auf Gängigkeit & Sitz/Position
    4. Reinigung sämtlicher Kontakte in den diversen Anschlusssteckern (Kompressor / Ventile / Höhensensoren)
    5. Sichtprüfung der Anschlüsse des Steuerungsgeräts links hinter/über der Fußraumabdeckung Fahrerseite: mangels Traute nach Entfernen der Abdeckung aufgegeben (zu viele Kabel, zu eng, zu …)


    Ergänzung zu 2 & 3:
    • ja, der allseits empfohlene lange Ringratschenschlüssel für die obere Schraube der Kompressor-Halterung ist Gold wert
    • bis auf eine Leitung zum mittleren Ventilblock, bei der ich den gelösten Voss-Konnektor einfach wieder verschraubt habe (immer noch dicht lt. Jüngster Prüfung mit Lekkagespray), habe ich alle anderen Luftleitungen wie oftmals empfohlen schlichtweg durchtrennt und mit IQS-Schnellverbindern wieder zusammengesteckt
    • nach Freilegung des Kompressors aus einem massiven Lehmziegel, mehr Archäologie als Schrauberei, habe auch ich die Schaumstoffverkleidung der oberen Abdeckschale rausgerupft und entsorgt, in der Hoffnung die Entfernung der Lehm- und Isolierschicht käme der Temperatur des Kompressors zugute è Ergebnis der Beobachtung der live-Werte Kompressor-Temperatur vorher/nachher: überhaupt keine Änderung, bei Volllast gegen Ende bis 130 °C, scheinbar aber kein Problem, er schaltet sich zumindest nicht ab

    Ergebnis der Maßnahme: Fehler weg, Funktion einwandfrei, das System hält wohl die Luft (klopf auf Holz) und der Kompressor ist leiser (trotz fehlender Schaumstoffisolierung).

    Jetzt endlich zum Bypass:

    Da auch ich die irrational/paranoide Angst habe ohne Kompressor-Funktion z.B. auf einer Hochlandpiste in Island zu stranden, habe ich die Gelegenheit genutzt und beim Zusammenflicken der für den Ausbau von Kompressor und Ventilblöcken durchtrennten Leitungen gleich folgendermaßen einen Bypass zur externen Befüllung eingebaut:

    1. Einbau je eines Absperrhahns (IQS-Steckverbindung) zwischen dem mittleren Ventilblock und dem vorderen und hinteren Ventilblock è Möglichkeit der getrennten Befüllung der vorderen und hinteren Luftfeder-Paare unabhängig von der Funktion des mittleren Ventilblicks bzw. des Ablassventils am Kompressor

      Absperrhahn hinter mitl. Ventilblock.jpg
    2. Einfügen je eines T-Abzweigs (IQS-Steckverbindung) zwischen dem vorderen/hinteren Ventilblock und den Luftfedern (ergo insgesamt 4 T-Abzweigungen)

      T-Abzweige nach dem vorderen Ventilblock.jpg
    3. Anschluss je eines Kugelhahns & eines 7,2 mm Druckluftkupplungsteckers pro Feder mit kurzem Schlauchstück an den T-Abzweig. Die Nutzung eines Schrader-Ventils an dieser Stelle erwies sich als problematisch, da eine einigermaßen dichte Verbindung zwischen externer Luftzufuhr (mobiler Kompressor oder Werkstattseitige Druckluftleitung) für die benötigten ca. 10 bar kaum herzustellen war.


    Folgendes (laienhaftes) Schema soll das Prinzip verdeutlichen:

    Bypass Schema.jpg

    Ergänzung zu 1:

    - der Absperrhahn zum vorderen Ventilblock befindet sich kurz hinter der Kompressor-Abdeckung in Richtung Vorderachse und ist gut zugänglich (Vorsicht bei der Wahl der zu kappenden Luftleitung, die Leitungen zum vorderen Ventilblock und zum Druckbehälter laufen hier parallel)

    - der Hahn zum hinteren Ventilblock (ohne Abbildung) befindet sich an bzw. hinter der Vorderseite des hinteren linken Radkastens, der Zugang ist etwas fummelig; die Leitung zum hinteren Ventilblock verschwindet noch innerhalb der Kompressor-Abdeckung über dem Rahmen und ist dann nur schwer zugänglichè deshalb habe ich die bestehende Leitung vor Wiederanschluss verlängert und mit dem Hahn zusammen in einem Bogen nach außen geführt


    Ergänzungen zu 2 & 3:

    - die T-Abzweige zu den vorderen Luftfedern habe ich direkt neben dem vorderen Ventilblock hinter dem vorderen, rechten Radkasten angeschlossen; die Leitungsstücke mit den Schrader-Ventilen wurden nach vorne unter die Stoßstange geführt und liegen bei mir dort über einem Blech vom Unterfahrschutz

    - die T-Abzweige vor den hinteren Luftfederungen habe ich an recht gut zugänglichen Leitungsstücken oberhalb der Stelle eingefügt, an der üblicherweise das Reserverad hängt (bei mir aufgrund eines darüber installierten Wassertanks nicht montiert); Die Leitungen und Ventile habe ich nach hinten geführt und in 2 Befestigungsschienen des Unterfahrschutzes verstaut

    - die 4 Schlauchenden zum Befüllen der Luftfedern mit den Kupplungssteckern habe ich zum Schutz vor Vibration & Schmutz in übrig gebliebene Schaumstoff-Isolierschlauchstücke gesteckt bzw. in Kunststoffleerohren fixiert


    Externer Kompressor

    Bei der Suche nach einem mobilen externen Kompressor habe ich mich zunächst schwergetan, da die angebotenen (bezahlbaren) Modelle ja primär zum befüllen von Reifen gedacht sind. D,h. sie liefern in der Regel zwar viel Luft/Min., sind aber nicht wirklich dafür ausgelegt längere Zeit bei einem Gegendruck > 8 bar zu arbeiten. Ausprobieren konnte ich nur einen, welcher trotz einem nominalen Max-Arbeitsdruck von 8 bar über sein Überdruckventil bereits bei 6,5-7 bar abblies (ein T.Max, Modell weiß ich leider nicht mehr).
    Nach der Erwähnung dieser Problematik gegenüber meiner Werkstatt hat man mir einen ausrangierten Disco 3- Kompressor (Hitachi) aus der Altteilekiste kostenlos zur Verfügung gestellt (Besten Dank an dieser Stelle an Fa. Kupski, Breuberg!). Den habe ich genau wie den Bordkompressor mit dem Standard-Wartungskit überholt, einen Kasten mit Schalter und Sicherung drumherum gebaut, eine Schnellkupplung und 2 Kabelklemmen angeschlossen und eine Schlauchleitung mit diversen Anschlüssen für Manometer/Schlauchkupplung/Ablasshahn/Momentstecker für Schrader-Ventil usw. dran gebastelt. Den Kompressor schließe ich direkt an der Autobatterie an und dann per Schlauchkupplung an den externen Luftfederungsbypass. Mit dem Momentstecker kann man zur Not auch die Bereifung aufpumpen, vorausgesetzt man nimmt sich etwas Zeit, da die reine Luftfördermenge bei dem kleinen Kompressor natürlich sehr gering ist.


    Ablauf der externen Befüllens der Luftfederung

    Bei Ausfall des internen Kompressors oder Störung der Steuerung oder der Ventilknoten der Luftfederung kann man die einzelnen Federbälge wie folgt aufpumpen:

    1. Schließen der Absperrhähne zwischen dem mittleren Ventilblock und dem vorderen und hinteren Ventilblock è Entkopplung der Luftfedern vom Bordkompressor (und damit auch vom Ablassventil)
    2. Motor starten und im Leerlauf lassen
    3. Kompressor an Autobatterie anschließen
    4. Schlauchende des Bypasses der gewünschten Feder freilegen und bei geschlossenem Kugelhahn mit der Schnellkupplung an Füllschlauch des Kompressors anschließen
    5. Wenn die zu befüllende Luftfeder nicht komplett leer ist zum Schutz des Kompressors diesen vor Öffnung des Kugelhahns einschalten, kurz warten bis das Manometer (und das Kompressorgeräusch) den Aufbau eines entsprechenden Drucks auf der Kompressorseite anzeigen, dann erst den Kugelhahn am Bypass öffnen.
    6. Feder bis zur gewünschten Höhe aufpumpen, Kompressor ausschalten, Kugelhahn am Bypass schließen

      Hierbei ist zu beachten, dass bei zunächst einseitigem Aufpumpen mehr Gewicht auf der gerade befüllten Feder (z.B. hinten links) lastet und deshalb die Höhe, z.B. gemessen am Radlauf, geringer ist als bei gleichmäßig aufgepumpten Federn. Mit dem Aufpumpen der 2. Feder (also in diesem Beispiel hinten rechts) geht die zuerst aufgepumpte Feder durch die Entlastung des Gewichtes nochmal deutlich nach oben => zunächst lieber nicht zu stark aufpumpen und ca. 5 cm unter der gewünschten Zielhöhe bleiben
    7. Den Druck per Ablasshahn auf der Kompressorseite entlasten, Schläuche an der Kupplung trennen
    8. Schritte 1-7 an den restlichen Federn wiederholen
    9. Ggf. nochmal die Höhe einzelner Federn nachregulieren bis der Wagen gerade steht (weiteres Aufpumpen oder auch Ablassen per Kugelhahn am Bypass)


    Hoffe das war halbwegs verständlich. Bei offenen Fragen bitte melden. Weitere Bilder versuche ich noch in einem Ergänzungsbeitrag anzuhägen.

    Angehängte Dateien

    #2
    AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

    hier noch ein paar Bilder:

    die Schnellkupplung zum Befüllen mit Kugelhahn (den Griff am Hahn habe ich abmontiert um ein versehentliches Öffnen zu vermeiden; er befindet sich an einem Seilchen am Kompressor) : Kupplungsstecker mit Kugelhahn (Griff demontiert).jpg

    der Externe Kompressor: externer Kompressor.jpg

    die vorderen Anschluss-Stücke (hier noch mit Schraderventil) Anschlüsse zum Befüllen vorne (noch m. Schraderventil).jpg

    Noch eine ergänzende Bemerkung zu den verwendeten T-Verzweigungen. Bei hohem Druck (Offroad-Modus) waren mittels eines Leckagesprays leichte Luftverluste an den T-Verzweigungen zwischen dem vorderen Ventilblock und den Federn bzw. den Befüll-Endstücken zu beobachten. Hier habe ich die IQS-Steckverbinder-T-Abzweige (Kunststoff) gegen zu verschraubende Metall-T-Abzweige ausgetauscht.

    T-Abzweige.jpg

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      #3
      AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

      Hallo 4x4 Newbie!

      Eine beeindruckende Aktion!

      Vom Ergebnis her, wenn ich es richtig erfasst habe, nimmst du jetzt im Bedarfsfall den zweiten Kompressor mit auf Reisen und schliesst ihn dann vorübergehend an. Hmmm.... Und was ist das Ziel dieses Aufbaus? Du kannst im Falle des Kompressordefekts diesen externen bequem anschliessen, die Luftfedern einmalig aufpumpen und dann ... nach Hause fahren? Wie lange hält der so eingeschlossene Druck in den Luftfedern? Hast du dazu inzwischen Erfahrungswerte sammeln können? Was sagt das Luftfederungs-Steuergerät dann? Kein "Tannenbaum" im Cockpit, kein "Special Modes Deactivated"? Was kommt also als Punkt 10ff in der Prozedur?

      Meine Lösung für diese spezielle "Paranoia" (ich benutze hier dein Wort ;-) ) ist es, einen nackten Ersatzkompressor im Gepäck mitzunehmen (kompakt und leicht). Diesen im Bedarfsfall zu ersetzen kostet vielleicht eine nicht gehetzte Stunde (während dessen, so mein taktisch detaillierter Plan dazu, kann die Reisebegleiterin schon mal den Tee aufsetzen ;)), wenn alles gängig und sauber ist sicher nicht mehr (habe da schon etwas Erfahrung sammeln dürfen, wenn auch glücklicherweise bisher nicht auf Reisen). Dann kann man auch normal und beliebig lange weiter fahren, mit voller Funktionalität der Lufi. Wobei ich diese blöd zugängliche Befestigungsschraube am Hitachi-Kompressor kenne; habe aber inzwischen auf AMK, inkl. passender Befestigungsplatte versteht sich, umgerüstet, da ist man dieses Problem dann auch noch los.

      Also - what am I missing here, please? Der Punkt ist nämlich, du hast es bereits ausgeführt, dass man unterwegs für so ein Notbefüllen wohl nicht mit 8bar auskommt, also einen Spezialkompressor braucht. Ist das wirklich so? Hast du den Druck an der Luftfeder gemessen? Wäre BTW mal interessant zu wissen. Der Luftvorratsbehält wird zwar mit knapp 18bar befüllt, aber, so denke ich mir, das ist nur, um mehr Luftmenge zu speichern in diesem rel. kleinen Behäter für schnelles Hochfahren des Wagens.
      Also hat man ihn, den echten Ersatzkompressor sowieso mit. In deinm Falle auch noch in einer schicken Tragebox (Nachteil hier allerdings- nimmt mehr Platz im Auto weg). Und für den Tausch braucht man dann nur noch etwas Normalwerkzeug, was man wohl auf Reisen sowieso dabei hat.

      Sorry, wenn das jetzt zu negativ rüber kommen sollte. Ich achte deine tolle Leistung, die Gedankengänge und die Ausarbeitung hier definitiv. Danek fürs Mitteilen deiner Lösung! Wieder was dazugelernt - Hut ab! Vielleicht kam ich zu der anderen "Ersatzkompressor einfach mitnehmen"-Lösung, weil ich wohl ein Minimalist bin...

      P.S. 1) Eine Befestigungsplatte, diesen dicken "dreieckigen Aluwinkel", für einen AMK-Kompressor habe ich noch gegen 10€ Versandkosten abzugeben, bitte per PN kontalktieren.
      P.S. 2) Die Nachrüstkompressoren kann man inzwischen komplett mit Umbausatz Hitachi-AMK für 200-300€ kaufen ("Miesler" heisst, glaube ich, die (Handels-)Marke, mit der ich soweit gute Erfahrungen gemacht habe).
      P.S. 3) „Air suspension / C1A13: pressure does not increase when venting gallery“ - Müsste wohl "decrease" heissen? Hatte diesen C1A13-"Kollegen" auch 'ne Weile, konnte in meinem Falle durch ein zweimaliges(!) Update der Steuerungs-Software von compressor type=Hitachi auf AMK behoben werden. Habe ich hier schon woander berichtet. Jedenfalls tendiere ich aus Erfahrung dazu, den Fehlermeldungen eher zu glauben, sie wörtlich zu nehmen. "Decreas" ist wohl kein Problem mit schlechter Pumpleistung des Kompressors, sondern (vermeintlich) mit schlechter Entlüftung. Allerdings, wie gesagt, bei mir war kein pnematisch/mechanischer Fehler zu finden (habe sogar vor dem Schalldämpfer die Luftleitung angebohrt...), sondern, so jedenfalls die Korrelation, die SW. Insofern war das(!) bei mir keine gute Fehlermeldung oder vielleicht doch, wenn sich die Parametrierung Richtung "toleranten" verschoben haben könnte durch das SW-Update. Dies ist aber nur eine Mutmassung.

      Gruß - XOR

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        #4
        AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

        Hallo XOR,
        erstmal danke für die Rückmeldung & ja, im Wesentlichen hast Du es richtig verstanden. Die realisierte Anschlussmöglichkeit ist nur eine Behelfslösung um im Problemfall überhaupt irgendwie weiterfahren zu können. Im Zweifel eben dahin, wo man eine vollständige Reparatur ausführen kann bzw. (wie in meinem Falle vermutlich) jemanden findet der dies durchführt wenn man sich eine "Feld"-Operation selber nicht zutraut. Besagter Tannenbaum im Cockpit geht dann natürlich an, wenn auch erst verspätet wenn die Steuerung merkt, dass sie trotz wiederholter Befehle zum Höhenausgleich nach ihrem Algorithmus merkt, dass die Ventilblöcke zwar schalten, aber die Meldungen der Höhensensoren sich nicht ändern, inkl. eingeschränkter Funktion usw.. In der Praxis habe ich die externe Befüllung allerdings bisher nur einmal verwendet um den Wagen nach einem Motorschaden von einem Freundlichen zum nächsten Freundlichen auf eigener Achse schleppen zu können. Da leuchtete aber ohnehin nix mehr.

        Insofern ist die Option einen Ersatzkompressor gleich zum Zwecke eines Austauschs vor Ort mitzuführen gerade für den potentiellen Kompressorschaden selber im Ergebnis die deutlich komfortablere, da gebe ich dir absolut recht (wenn man sich denn eben den Austausch unter leicht erschwerten Bedingungen zutraut, was zugegebenermaßen für versierte Schrauber verm. kein Riesending ist, zu letzteren gehöre ich allerdings nicht :D). Bevor ich mich während der Umbauphase damit befasst habe, habe ich diese Option gar nicht in Betracht gezogen.

        Ein kleiner Vorteil der hier beschriebenen Lösung mit externem Anschluss ist evtl. noch, dass sie auch funktioniert, wenn nicht der Kompressor, sondern z.B. das Luftfederungs-Steuergerät , die Ventilknoten oder auch nur die Höhensensoren ihren Geist aufgeben und das Gesamtsystem dann irgendwann streikt. Aber für diesen Fall könnte man alternativ auch nur vorbereitete End-Schlauchstücke mit IQS-Steckverbindern und dem gewünschten Anschluss an den externen Kompressor der Wahl mitnehmen (gibt es ja auch fertig zu kaufen) und bei Bedarf die jeweiligen Leitungen zwischen den Ventilknoten und den Federn kappen und dann vor Ort anschließen. Obgleich das bei der (Un-)Zugänglichkeit der jeweiligen Leitungen auch wieder nicht ganz trivial ist.

        Was den Platzbedarf angeht bin ich zumindest insofern recht günstig unterwegs, als da ich ja keinen separaten Kompressor für die Reifen mitnehmen muss.

        Noch kurz zu dem benötigten Druck für die Notbefüllung, tatsächlich brauchte es zwischen 8 und 11 bar bereits bei mittlerer Höhe, gemessen zwischen externem Kompressor und dem externen Füllanschluss ( mittels Schnellkupplung kann ich an den externen Kompressor 2 unterschiedliche Manometer mit passenden Messbereichen fürs Reifenfüllen oder Federung-Befüllen anschließen). Der T-Max blies wie beschrieben bereits unter 8 bar ab und konnte bei meinem Versuch das Fahrzeug nicht ausreichend anheben. Allerdings hatte ich damals den unter Punkt 6 erwähnten Effekt bei zunächst einseitiger Betankung noch nicht auf dem Schirm. Vielleicht war aber auch nur das Sicherheitsventil unterdimensioniert, da will ich mich nicht festlegen.

        Den CSA13 kenne ich übrigens auch, hatte ihn bisher so interpretiert, dass der Druck im Restsystem nicht erwartungsgemäß steigt, wenn der Luftvorratsbehälter in Richtung des mittleren Ventilknotens "entlüftet", also gemäß seines eigentlichen Zwecks als Puffer genutzt werden soll. Was man sich halt so in die kryptischen Äußerungen hineininterpretiert. Falls mit "venting" das eigentliche Druckablassen über den Kompressor gemeint ist macht "increase" natürlich tatsächlich keinen Sinn.

        Gruß,
        4x4 Newbie

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          #5
          AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

          Hi.

          Danke für die weiteren Infos zu diesem Projekt.

          Kannst du mal mit dieser Notlösung eine längere Strecke testweise fahren? Denn es kann sein, dass dann der Notlaufmodus angeht und man zwar weiter fahren kann, aber nur mit 20kW Motorleistung (das macht der Notlaufmodus). Das wäre interessant zu wissen, für den Not-Notfall sozusagen.

          Wie macht sich der Hitachikompressor beim Reifenbefüllen? Volumen ist eigentlich seine Sache nicht, oder?

          Da du diese tolle Erweiterung selber gemacht hast inkl. Kompressortausch sollte dir der Tausch auch unter Feldbedingungen leicht gelingen, denke ich. Nicht, dass man es machen muss, aber man kann, wenn man muss. Und das ist ein sehr gutes Nebenergebnis solcher Projekte, finde ich :).

          Gruß - XOR

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            #6
            AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

            Den tatsächlichen Erstfall (z.B. Kompressor kaputt, alles andere läuft noch) kann ich vermutlich schlecht darstellen, es sei denn ich nehme die Verkleidung ab und ziehe den Stecker. Aber folgende 2 Varianten sollte ich demnächst mal versuchen:

            A) "light" nur mit verschlossenen Absperrhähnen zwischen dem mittleren Ventilknoten und dem vorderen und hinteren Ventilknoten,

            und der Vollständigkeit halber einmal

            B) "Totalausfall", bei gezogener Sicherung der Luftfederungssteuerung


            Bei B müsste der Notlaufmodus ziemlich sicher aktiv werden., wenn ich das Fahrzeug überhaupt in Bewegung bekomme.

            Zur Luftleistung des Hitatchi beim Reifenaufpumpen will ich mal so sagen, ... die Zeit während des Aufpumpens aller 4 Räder reicht vielleicht nicht ganz um parallel einen Kompressortausch vorzunehmen, aber fast. Klar, wenn man sich die Größe des Zylinders und Kolbens des Kompressors anschaut kann da nicht viel Luft kommen. Die Aufgabe erfüllen die dafür gedachten Spezialisten natürlich schneller. Aber es funktioniert mit ein wenig Geduld eben schon.

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              #7
              AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

              Gebe nochmal Meldung, nach vollzogenem Test.

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                #8
                AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                Puh. Das ganze Theater dürfte für eine Komplettüberholung der Komponenten exkl. Federbälge ausreichen.

                Und wenn letztere aufgeben, hilft die auch kein externer Kompressor. Stichwort Isländische Hochlandpiste.

                Oder liege ich da falsch?

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                  #9
                  AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                  Hallo.

                  Mir sind bisher keine Ausfälle der Luftfedern bekannt. Defekte oder eher verschlissene Kompressoren jedoch "zuhauf"; auch habe ich schon von defekten Ventilblöcken gehört. Und immer macht das Steuergerät leider daraus ein Drama (Auf C1A13 wird wirklich übertrieben reagiert bzw. der Detektion dieses Fehlers ist zu zickig, finde ich). Insofern finde ich es schon sinnvoll, sich da grundsätzlich Gedanken zu machen, wie 4x4 Newbie, oder was Entsprechendes (meine Minimal-Lösung siehe oben).

                  Das beste Reparatur- und Diagnosewerkzeug für die Luftfederung am Disco ist aber ein IID-Tool. Z.B. kann man den C1A13 'ne ganze Weile lang einfach mal bei Auftreten löschen und dann normal weiter fahren (Stichwort "Island"). Es fährt sich viel ruhiger weitab der Heimat, wenn man so ein Tool in der Mittelkonsole griffbereit hat, finde ich.

                  Gruß - XOR

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                    Ohne IID Tool wage ich mich nicht weiter als 50km von zu Hause weg.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                      Tatsächlich war es ursächlich und zeitlich sogar andersrum. Anlässlich der ohnehin geplanten Überholung von Kompressor, Ventilblöcken und Austausch der Höhensensoren habe ich die Möglichkeit der externen Befüllung gleich mit gemacht, da ohnehin eben alles bereits ausgebaut und/oder freigelegt war. Und die dahinterstehende Sorge ggf. leicht paranoide Züge haben könnte habe ich ja selber bereits angedeutet.

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                        #12
                        AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                        Wenn sich mein Kompressor wieder verabschieden sollte, kommt bei mir das stahlfahrwerk rein. Mit längeren Federn. Ich pump den Wagen nie runter, hoch seltenst. Und da ich mit dem Tool nicht umgehen kann, bin ich auch wie wedgev davor: manchmal ein ungutes Gefühl. Das Fahrverhalten soll auch nicht so schlecht sein. Man hat dann schon einen großen pannenfaktor eleminiert / vor allem im Ausland . Vielleicht übertrieben oder vorauseilender Gehorsam. Aber schon das Abc Fahrwerk bei meinem cl war für mich ein Anlass, den Wagen zu wechseln . Und Discovery Parts hat da ganz interessante Sachen im Programm .
                        Spielkind ohne technischen Sachverstand

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                          Zitat von mobi Beitrag anzeigen
                          Wenn sich mein Kompressor wieder verabschieden sollte, kommt bei mir das stahlfahrwerk rein. Mit längeren Federn. Ich pump den Wagen nie runter, hoch seltenst. Und da ich mit dem Tool nicht umgehen kann, bin ich auch wie wedgev davor: manchmal ein ungutes Gefühl. Das Fahrverhalten soll auch nicht so schlecht sein. Man hat dann schon einen großen pannenfaktor eleminiert / vor allem im Ausland . Vielleicht übertrieben oder vorauseilender Gehorsam. Aber schon das Abc Fahrwerk bei meinem cl war für mich ein Anlass, den Wagen zu wechseln . Und Discovery Parts hat da ganz interessante Sachen im Programm .
                          Da nimmst du dir aber einiges an Fähigkeit und Komfort. Und der Eingriff in die TR Programme ist auch nicht ohne.

                          Das Geld könnte man auch in die Wartung stecken.

                          Und zu den Kommentaren darüber: klar IIDTool ist ein must-have wie ein Nothammer mit Gurtmesser. Trotzdem bleibe ich dabei. Zu viel Aufwand für zu wenig Seelenfrieden.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                            Ich verstehe sowieso nicht, warum es hier oft Probleme gibt . Bei meinem bmw hielt das amk? oder wie das heißt, ewig. Auch das Luftfahrwerk bei der GS machte nie Probleme
                            Spielkind ohne technischen Sachverstand

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Bypass Luftfederung / externes Befüllen (Vollzugsmeldung)

                              Hallo.

                              Zitat von mobi Beitrag anzeigen
                              Ich verstehe sowieso nicht, warum es hier oft Probleme gibt . Bei meinem bmw hielt das amk? oder wie das heißt, ewig. Auch das Luftfahrwerk bei der GS machte nie Probleme
                              Meine Vermutung ist, dass der Kompressor einfach zu klein geraten ist für die im Vergleich mit einem Pkw doch so voluminösen Luftfedern. Ausserdem können wir unsere Karren ja auch wirklich beachtlich hoch- und runterpumpen. Das muss ein Kompressor in einem BMW-Pkw nicht machen, oder? Er muss im LR dann mehr/länger pumpen und quittiert nach der "halben im Pkw üblichen Laufzeit" (das ist symbolisch gemeint) den Dienst mit Verschleisserscheinungen. Der Kompressor, der im Disco und anderen LRs verwendet wird, findet meines Wissen auch Verwendung in vielen anderen Fahrzeugen der Pkw-Klasse. Kann man sehen, wenn man sich einen neuen kaufen will - das sieht man, dass es die gleichen Kompressoren sind, nur die Halter/Adapter sind angepasst an das jeweilige Fahrzeug.

                              Das System ist (leider?) ein sogenanntes offenes, bei dem die überschüssige Luft abgeblasen wird (das macht er "ständig", z.B. beim abstellen des Fahrzeugs oder beim herunterfahren auf ein niedrigeres Niveau). Diese Luft ist dann weg und muss wieder frisch ins System gepumt werden.

                              Mit dieser Erkenntnis (wenn ich es so nennen darf) vezage ich nich mehr, wenn der Kompressor nach, sagen wir mal, 100Mm (das ist doch nicht sooo schlecht, oder?) schwach ist, sondern behandle ihn wie ein Verschleissteil, wie die Bremsbelege z.B. Wenn man sich einen guten Aftermarket-Kompressor kauf und diesen selber einbaut, dann ist man mit soetwas wie 250€ und 1h Arbeit dabei. Aller drei Jahre vielleicht, je nach dem natürlich...

                              P.S. Ich habe schon öfter überlegt, ob wir nicht eine lokale Sebsthilfegruppe gründen sollten. Denn den Kompressor zu tauschen ist wirklcih nicht so schgwer und nicht so teuer, aber meine "Umlanddiscofahrer" trauen sich da nicht heran und fahren zu LR, am jeweils Tausendirgendwas Euros auszugeben. Ich wäre gerne und ersthaft bereit, hier bei mir nördlich HH ab und zu jemandem zu zeigen, wie das geht, in meiner ausreichend geräumigen Garage. Wobei der Umabau von Hitachi auf AMK einmalig etwas mehr Schrauben bedeutet, aber auch nicht schlimm ist. Aussderm überlege ich, mich an das Reparieren der AMK-Kompressoren heranzupirschen und einen kleinen Prüfstand aufzubauen. Aber es muss ein gelegentliches Hobby bleiben.

                              Gruß - XOR, der schon im D2 den Kompressor erneuern durfte.

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